Interessant: Mir war als Parallele zwischen der Kyffhäuser- und der mir geographisch und kulturell näher liegenden Untersbergsage bisher nur bekannt, dass beide Berge als Zwischenlager eines großen Kaisers dienen sollen (Kyffhäuser: Barbarossa; Untersberg: gemäß der herrschenden Meinung Karl der Große, gemäß der Mindermeinung Barbarossa). Dass es im Kyffhäuser, so wie dies von der Eso-Fraktion auch für den Untersberg behauptet wird, auch Zeittore geben soll, wusste ich vor der Lektüre Deines sehr schönen Beitrags nicht.
Vorschlag zur Terminologie: Wäre "Chrononauten" dem von Dir gewählten "Temponauten" nicht vorzuziehen?
Zitat von Noricus im Beitrag #2Vorschlag zur Terminologie: Wäre "Chrononauten" dem von Dir gewählten "Temponauten" nicht vorzuziehen?
Bei solchen Bildungen kommt ja oft ein Mixtum Compositum aus griechischer plus lateinischer Komponente vor, wie beim "Astronauten". Geschmackssache. Ich habe mich fürs Temponautische entschieden eingedenk der Tatsache, daß es im Englischen wie im Deutschen ein wenig häufiger Verwendung gefunden hat: bei Philip K. Dicks später Erzählung "A Little Something for Us Temponauts" (die im Erstdruck, in Barry N. Malzberg und Ed Fermans Anthologie Final Stage zu "Tempunauts" mutiert sind) und Ronald M. Hahns und Harald Puschs Roman Die Temponauten, der 1983 der erste in der Reihe der bei Corian herausgegebenen, ausschließlich auf deutsche Verfasser beschränkte Hardcover-Reihe war (wo dann in gleichen Jahr auch die Erstlingsromane von Andreas Brandhorst und Thomas Ziegler erschienen sind). Das war der 3. und letzte Versuch, eine gebundene Buchreihe zu lancieren, nach dem Ende der Leihbuchreihen Mitte der 60er (Die allererste Reihe, 1952-53 bei Karl Rauch in München, ist mit winziger Auflage nach 4 Titeln versackt; Goldmann hat 1960-63 die ersten ~40 Bände seiner SF-Reihe zuerst in gebundener Form verlegt; die beiden Unternehmen Anfang der 70er kamen von MvS, Marion von Schröder-Verlag - die Reihe hat Wolfgang Jeschke herausgegeben; und bei Insel, die das gediegendste Unterfangen war; da sind die meisten Titel von Lem erschienen; war eine Parallelreihe zur "Bibilothek des Hauses Usher"). Die Temponauten sind 2013 in englischer Übersetzung als The Temponauts herausgekommen (allerdings nur als E-Book) & für mich lag die Assoziation nahe, weil ich vor zwei Monaten die 1985 bei Fleuve noir erschienene französische Übersetzung, Dans les blizzards du temps, gelesen habe.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Noricus im Beitrag #2Vorschlag zur Terminologie: Wäre "Chrononauten" dem von Dir gewählten "Temponauten" nicht vorzuziehen?
Bei solchen Bildungen kommt ja oft ein Mixtum Compositum aus griechischer plus lateinischer Komponente vor, wie beim "Astronauten".
Der Astronaut ist ja gerade ein Latein-Latein-Kompositum (astrum + nauta). Griechisch-römischer Stil wäre hingegen der Kosmonaut unseligen sowjetischen Andenkens.
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