Zitat von Z.R."Wer Angst hat, glaubt alles." - Menschen, die andere durch Panik zu kontrollieren suchen, führen immer ins Unglück. Grundsätzlich.
H. L. Mencken hat dazu, vor fast exakt 100 Jahren - 101 nämlich, das angemerkt:
Zitat Civilization, in fact, grows more and more maudlin and hysterical; especially under democracy it tends to degenerate into a mere combat of crazes; the whole aim of practical politics is to keep the populace alarmed (and hence clamorous to be led to safety) by menacing it with an endless series of hobgoblins, most of them imaginary.
"In Defense of Women" (1918), Kapitel 13.
"Die Zivilisation wird mit der Zeit tatsächlich immer sentimentaler und hysterischer; besonders unter einer Demokratie neigt sie dazu, zu einem reinen Kampf der Verrücktheiten zu degenerieren. Der ganze Sinn von praktischer Politik ist es, die Bevölkerung in Schrecken zu versetzen (und folglich nach Rettung schreiend), in denen man ihnen eine endlose Reihe an Schreckgespenstern androht, die meisten davon frei erfunden."
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zwei Anmerkungen zu dem Zitat. Mencken: mir sind seine Sympathien in den 20er und 30er Jahren geläufig. Mencken sah sich als amerikanisches Pendant von GBS, George Bernard Shaw, und seine Neigung, griffige Polemik mit der gewollten Paradoxie eines Oscar Wilde zu kombinieren, läßt seine Texte, wie bei Shaw (all die Vorworte zu seinen Schauspielen; The Intelligent Woman's Guide to Socialism, etc., ad nauseam) so oft entgleisen. "Democracy" bezieht sich allein auf die US-Verhältnisse, die HLM als von schlichten Populisten und Medienzaren manipuliert sah. Der Widerpart waren die militanten Monarchien des Zarenreichs und des Deutschen Reichs, bei denen er zumindest keine solchen Selbstverblendungen ausmachen konnte.
In Defense of Women ist während des "Großen Kiregs" geschrieben. Der Passus ist eingerahmt von den Sätzen
Zitat von 'Women and the Emotions'THE FACT THAT women have a greater capacity for controlling and concealing their emotions is not an indication that they are more civilized, but a proof that they are less civilized. This capacity, so rare today, and withal so valuable and worthy of respect, is a characteristic of savages, not of civilized men, and its loss is one of the penalties that the race has paid for the tawdry boon of civilization. Your true savage, reserved, dignified, and courteous, knows how to mask his feelings, even in the face of the most desperate assault upon them; your civilized man is forever yielding to them. Civilization, in fact...
und geht so weiter:
Zitat Wars are no longer waged by the will of superior men, capable of judging dispassionately and intelligently the causes behind them and the effects flowing out of them. They are now begun by first throwing a mob into a panic; they are ended only when it has spent its ferine fury. Here the effect of civilization has been to reduce the noblest of the arts, once the repository of an exalted etiquette and the chosen avocation of the very best men of the race, to the level of a riot of peasants. All the wars of Christendom are now disgusting and degrading; the conduct of them has passed out of the hands of nobles and knights and into the hands of mob-orators, moneylenders, and atrocity-mongers. To recreate one's self with war in the grand manner, as Prince Eugene, Marlborough and the Old Dessauer knew it, one must now go among barbarian peoples. Women are nearly always against war in modern times, for the reasons brought forward to justify it are usually either transparently dishonest or childishly sentimental, and hence provoke their scorn. But once the business is begun, they commonly favour its conduct à outrance, and are thus in accord with the theory of the great captains of more spacious days. In Germany, during the late war, the protests against the Schrecklichkeit practised by the imperial army and navy did not come from women, but from sentimental men; in England and the United States there is no record that any woman ever raised her voice against the blockade which destroyed hundreds of thousands of German children. I was on both sides of the bloody chasm during the war, and I cannot recall meeting a single woman who subscribed to the puerile doctrine that, in so vast a combat between nations, there could still be categories of noncombatants, with a right of asylum on armed ships and in garrisoned towns.
This imbecility was maintained only by men, large numbers of whom simultaneously took part in wholesale massacres of such non-combatants. The women were superior to such hypocrisy. They recognized the nature of modern war instantly and accurately, and advocated no disingenuous efforts to conceal it.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Eloman im Beitrag #4Vor dem Waldsterben gab es da noch die Angst, in einem Nuklearen Krieg zu sterben. Siehe Barry McGuire-Eve of Destruction.
Nicht zu vergessen, daß wir Ende der 80er alle dem Sonnentod qua Ozonlochs ins Auge blickten...
MfG M. S. ____________________________________ Alle Menschen sind gleich - mir jedenfalls.
1. Von der Erregungsöffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat sich in diesem Winter in meiner Heimat ein veritables Waldstrebensdrama abgespielt: Der viele Schnee (und zum Teil auch der Wind) hat für enorme Forstschäden gesorgt. Einige Wälder sind immer noch schwer begehbar, weil so viel umgeworfenes Totholz herumliegt, wie ich es seit dem Sturm Kyrill vor 12 Jahren nicht mehr gesehen habe. Wenn das Waldsterben eine banale Ursache hat (Schnee- und Windbruch), interessiert es das breite Publikum nicht.
2. Diverse Ängste scheinen mir momentan den öffentlichen Diskurs zu beherrschen. Ich bin furchtlos vor einer eventuellen Klimakatastrophe (ich vermute ohnehin, dass sie jedenfalls zu meinen Lebzeiten nicht eintreten wird), aber ich glaube andererseits auch nicht, dass sich Deutschland im freien Fall befindet und in kurzer Zeit unsanft landen wird. Ich halte Merkels Politik für hundsmiserabel und kann mir nicht erklären, weshalb so viele Menschen den Grünen nachlaufen, aber ich gehe davon aus, dass in diesem unseren Lande (in dem alles ein bisschen länger dauert) in absehbarer Zeit eine Neubesinnung weg von der bobolinken kulturellen Hegemonie erfolgen wird.
aber ich glaube andererseits auch nicht, dass sich Deutschland im freien Fall befindet und in kurzer Zeit unsanft landen wird
Es gibt ganz sicher Schicksalsschläge, von denen sich eine Nation erholt. Oder, um diesen bööösen Begriff der Nation zu vermeiden, ein Volk. Ach geht ja heute auch nicht mehr. Dann eben eine Kultur.
Wirtschaftskrisen: geschenkt. Kriege? Oftmals auch nur ein zeitliches Problem (wenn man nicht komplett ausgelöscht wird, so wie es China mit Tibet gemacht hat). Seuchen? Kann man überstehen. Klimakatastrophen? Schon schwieriger, wie die Geschichte gezeigt hat: das Klima hat sich schon immer verändert und Gesellschaften, die zu starr waren, sind untergegangen.
Aber was ist tödlich? Dekadenz.
Und wir in Deutschland sind in der Endstufe der modernen Dekadenz.
Stufe 1: Eine Gesellschaft bekommt keine Kinder mehr. Dafür kann Merkel nichts. Eine solche Katastrophe könnte eine Nation/Volk/Kultur noch überstehen....
Aber Stufe 2: Diese gesellschaftliche Schwäche der Kindearmut wird von agressiven, hochgradig wettbewerbsorientierten Kulturen genutzt, um die Nation zu erobern. Und genau das passiert mit der ungeregelten Einwanderung und dafür kann Merkel was.
Diese Millionen Einwanderer haben keinen Bezug zu unserer Kultur oder Geschichte. Sie lehnen unser Wertesystem ab, sie verachten unsere Ziele und Wünsche, sie pfeifen auf unser Rechtssystem. Die wollen nur das Land (und unser Geld, wenn wir es ihnen vor die Füße werfen). Die bisherigen Deutschen sind denen völlig egal.
Die sind nicht hergekommen, um uns einen Gefallen zu tun, oder unsere Kinderlücke aufzufüllen. Die wollen ihre eigene Kultur hier installieren.
Und da unsere Kultur, unser "Volk" schwach und dekadent geworden ist, faul und selbstzerstörerisch, kann und wird sie niemand aufhalten.
Hätte man unsere dekadente Kinderarmut durch Zuwanderung ausgleichen wollen, dann wäre das nur durch HOCHGRADIG SELEKTIVE , also gesteuerte Zuwanderung möglich gewesen.
So aber wird unsere Kultur aus der Geschichte gestrichen werden. Das gilt natürlich auch für diesen ganzen links-deutschen Quatsch mit Quotenregelung, Gendersprache, staatlich finanzierte Pornos für Frauen oder Jugendliche, die mal eben Schule schwänzen und den Molli machen. Das wird sich die in 30 bis 60 Jahren dann hier die Mehrheit stellende Kultur alles nicht bieten lassen.
Tröstet mich aber auch nicht wirklich.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #8 Stufe 1: Eine Gesellschaft bekommt keine Kinder mehr. Dafür kann Merkel nichts. Eine solche Katastrophe könnte eine Nation/Volk/Kultur noch überstehen....
Nein kann sie nicht. Ganz im Gegenteil. Egal wie dekadent und selbstzerstörerisch die jeweiligen Generationen sein mögen - solange noch hinreichend Nachfahren gezeugt werden, gehen Volk/Kultur nicht gänzlich unter (siehe die Eingeborenen in Nord- und Südamerika). Das Überleben eines Volkes steht und fällt mit seinen Angehörigen - wenn keine mehr gezeugt (oder so sie denn gezeugt aber nicht in den "Lifestyle" passen und daher ex und hopp) werden, stirbt auch das Volk und mit ihm die jeweilige Kultur. Wenn wir als Volk 3, 4, 5 oder mehr Kinder pro Familie vorzuweisen hätten, dann wäre die ganze Zuwanderungsproblematik überhaupt keine. Dann kämen auf jeden juvenilen "Neubürger" hinreichend viele aus dem eigenen Kulturkreis.
Das Töten unserer eigenen Kinder - sei es chemisch durch die "Pille" oder aktiv via Abtreibung - das ist der Grundstein für den Untergang, dessen Zeuge zu sein wir das zweifelhafte Vergnügen haben... Der berühmt berüchtigte "Pillenknick" markiert nach meinem Dafürhalten den Anfang vom Ende.
MfG M. S. ____________________________________ Alle Menschen sind gleich - mir jedenfalls.
Zitat von Manfred Sachs im Beitrag #9 Nein kann sie nicht. Ganz im Gegenteil. Egal wie dekadent und selbstzerstörerisch die jeweiligen Generationen sein mögen - solange noch hinreichend Nachfahren gezeugt werden, gehen Volk/Kultur nicht gänzlich unter (siehe die Eingeborenen in Nord- und Südamerika). Das Überleben eines Volkes steht und fällt mit seinen Angehörigen - wenn keine mehr gezeugt (oder so sie denn gezeugt aber nicht in den "Lifestyle" passen und daher ex und hopp) werden, stirbt auch das Volk und mit ihm die jeweilige Kultur.
Nur werden eben nicht "keine" Kinder gezeugt sondern nur weniger. Was völlig undramatisch wäre. Dann gäbe es zwar statt 80 Millionen Deutschen in 100 Jahren nur noch 40 Millionen Deutsche. So what? Unsere Kultur würde sich trotzdem erhalten und durch starke Automation würden sich sogar die Wohlstandsverluste im Groben beherschen lassen. Das Problem entsteht tatsächlich genau an der Nahtstelle, die Frank2000 genannt hat: Wenn es nur noch 40 Millionen Deutsche gibt, aber gleichzeitig 60 Millionen Nachkommen einer anderen und deutlich agressiveren Kultur, dann gibt es keine deutsche Kultur mehr.
Zitat Wenn wir als Volk 3, 4, 5 oder mehr Kinder pro Familie vorzuweisen hätten, dann wäre die ganze Zuwanderungsproblematik überhaupt keine.
So lange diese Zuwanderer nur einen höheren Exponenten aufweisen als die autochthone Bevölkerung ist das eine simple Rechenaufgabe.
Zitat Das Töten unserer eigenen Kinder - sei es chemisch durch die "Pille" oder aktiv via Abtreibung - das ist der Grundstein für den Untergang, dessen Zeuge zu sein wir das zweifelhafte Vergnügen haben... Der berühmt berüchtigte "Pillenknick" markiert nach meinem Dafürhalten den Anfang vom Ende.
Zum einen: Die Pille tötet nicht. Und die Inklination ist nicht nur falsch sondern je nach Adressat auch reichlich daneben. Zum anderen: Die Pille ist in anderen Ländern ebenso verfügbar. Und die USA hat beispielsweise das deutsche Problem nicht.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #8So aber wird unsere Kultur aus der Geschichte gestrichen werden.
Unsere Kultur ist ja schon längst aus der Geschichte gestrichen: eine Kultur, in der etwa jemand wie Habermas der berühmteste deutsche Denker ist, ist eh am Ende.
Insofern kann man auch sehr gelassen in die Zukunft blicken: Da ist seit Jahrzehnten nicht mehr viel, was noch verteidigenswert wäre.
Zitat von Noricus im Beitrag #7Wenn das Waldsterben eine banale Ursache hat (Schnee- und Windbruch), interessiert es das breite Publikum nicht.
Das gilt ja universell, lieber Noricus. In Deutschland ist ein Strahlentoter in Fukushima eine Katastrophe. Die 20.000 vorher Ertrunkenen sind halt "durch die Natur" gestorben. (Demnächst werden sie wahrscheinlich dem Klimawandel in die Schuhe gekippt.)
Zitat Diverse Ängste scheinen mir momentan den öffentlichen Diskurs zu beherrschen. Ich bin furchtlos vor einer eventuellen Klimakatastrophe (ich vermute ohnehin, dass sie jedenfalls zu meinen Lebzeiten nicht eintreten wird), aber ich glaube andererseits auch nicht, dass sich Deutschland im freien Fall befindet und in kurzer Zeit unsanft landen wird. Ich halte Merkels Politik für hundsmiserabel und kann mir nicht erklären, weshalb so viele Menschen den Grünen nachlaufen, aber ich gehe davon aus, dass in diesem unseren Lande (in dem alles ein bisschen länger dauert) in absehbarer Zeit eine Neubesinnung weg von der bobolinken kulturellen Hegemonie erfolgen wird.
Die Frage ist ob es dafür nicht schon zu spät ist. Ich glaube auch nicht an den "ganz großen Knall". Aber ich glaube an ein langes Siechen. Wohlstandsverluste aufgrund grüner Politik sind nicht schlagartig sondern scheibchenweise. Die Verluste an Sicherheit in den Innenstädten beginnt nicht mit einem Schlag sondern nimmt jeden Tag ein kleines bischen zu. Um bei R.A.'s Bild zu bleiben: Die dicke Lady singt nicht laut auf der Bühne und dann ist Schluss. Sie singt ganz leise und das nicht ein paar Minuten sondern über Jahre. Ich bin auch recht furchtlos bezüglich eine Klimakatastrophe. Auch bezüglich meiner Kinder und deren irgendwann hoffentliche kommenden Nachkommen. Aber ich bin nicht sicher ob die noch in Deutschland leben werden. Ich glaube es eigentlich nicht mehr.
So aber wird unsere Kultur aus der Geschichte gestrichen werden. Das gilt natürlich auch für diesen ganzen links-deutschen Quatsch mit Quotenregelung, Gendersprache, staatlich finanzierte Pornos für Frauen oder Jugendliche, die mal eben Schule schwänzen und den Molli machen. Das wird sich die in 30 bis 60 Jahren dann hier die Mehrheit stellende Kultur alles nicht bieten lassen.
Tröstet mich aber auch nicht wirklich.
Das finde ich auch sehr faszinierend, dass Linke nicht sehen können/wollen, dass der importierte Islam und seine Kultur eigentlich all ihren Werten und Moralvorstellungen diametral gegenüber steht.
Ich als konservativer, heterosexuelle Mann, der ein Großteil seines Lebens in Kreuzberg und Neukölln gelebt hat, kann in einer islamisch geprägten Mehrheitsgesellschaft zurecht kommen, wenn es sein muss. Ich hab da deutlich weniger zu verlieren, als eine Frau Dunja Hayali z.B.
Zitat von Noricus im Beitrag #7(...) aber ich gehe davon aus, dass in diesem unseren Lande (in dem alles ein bisschen länger dauert) in absehbarer Zeit eine Neubesinnung weg von der bobolinken kulturellen Hegemonie erfolgen wird.
Die Frage ist ob es dafür nicht schon zu spät ist. Ich glaube auch nicht an den "ganz großen Knall". Aber ich glaube an ein langes Siechen. Wohlstandsverluste aufgrund grüner Politik sind nicht schlagartig sondern scheibchenweise.
Ich fürchte, Llarian hat recht. Es gibt ja immer die Hoffnung, dass die Leute irgendwann aufwachen und erkennen, wie problematisch die "bobolinke" Politik ist.
Dummerweise sind die "Bobolinken" so verdammt gut darin, die negativen Folgen ihrer eigenen Politik anderen in die Schuhe zu schieben und dann einfach noch mehr ihrer Politik zu fordern um die bisherigen Probleme zu lösen.
Beispiele gibt es jede Menge. Aber um mal eines herauszugreifen: Die Entwicklung des Wohnungsmarktes. Es gab in den letzten Jahren jede Menge "bobolinke" politische Maßnahmen, die zu Verknappung und Verteuerung des großstädtischen Wohnraums führen.
Beispiele für solche politischen Eingriffen in den Mietmarkt: - Die Politik der "offenen Grenzen" führt dazu, dass hunderttausende zusätzliche Wohnungen für Flüchtlinge gebraucht werden. Und zwar mit Schwerpunkt in den Großstädten.* - Diverse Öko-Vorschriften (etwa für "energetische Sanierung" führen zu steigenden Immobilienkosten - und damit auch steigenden Mieten). - die neuen Makler-Vorschriften führen dazu, dass die Vermieter die Makler-Gebühren auf die Mieten umlegen. - die (umlagefähigen) Grundsteuern sind deutlich gestiegen. Besonders deutlich in rot-grün-regierten Bundesländern.
Nun KÖNNTE Öffentlichkeit und Medien auf diese Sachlage nun so reagieren, dass sie die "bobolinke" Politik für diese Marktentwicklungen verantwortlich macht. Passiert aber nicht. Stattdessen sind es die bösen Vermieter. Und gerade die Folgewirkungen der "bobolinken" Politik dienen nun als Rechtfertigung für weitere "bobolinke" Maßnahmen. Eine nicht endende Spirale. Die deshalb so wunderbar funktioniert, weil die meisten Wähler und Journalisten wirtschaftspolitische Analphabeten sind.
* Um nur mal diesen Punkt rauszugreifen: im langjährigen Mittel wurden in Deutschland bis 2015 rund 200 Tsd. neue Wohnungen pro Jahr gebaut. Im Jahrzehnt 2005 bis 2015 gab es kein einziges Jahr, in dem über 250 Tsd. gebaut worden wäre. Diese Bautätigkeit war ausreichend, um den normalen deutschen Bedarf zu decken.
2016/2017/2018 wurde nun deutlich Gas gegeben (jeweils 275 bis 300 Tsd. Wohnungen neu gebaut). In diesen 3 Jahren hat die deutsche Bauwirtschaft also insgesamt rund 150-200 Tsd. mehr Wohnungen gebaut, als für den normalen deutschen Bedarf notwendig gewesen wären. Wie jeder weiß, der Handwerker braucht, sind wir nun aber deutlich an der Auslastungsgrenze. Viel mehr als 300 Tsd. Wohnungen pro Jahr kann die deutsche Bauwirtschaft einfach nicht produzieren.
Nun sind seit 2015 rund 2 Mio. Flüchtlinge nach Deutschland gekommen (Zahl von mir geschätzt). Anfangs waren die in Sammellagern. Später haben sie aber Anspruch auf eine Wohnung. Nun nehmen wir einmal an, die Flüchtlinge würden recht eng gepackt mit 5 Flüchtlingen pro Wohnung. (biodeutscher Durchschnitt sind 2 Personen pro Wohnung). Dann ist das ein zusätzlicher Bedarf von 400.000 Wohnungen für Flüchtlinge. Zusätzlich über den normalen deutschen Bedarf hinaus gebaut wurden aber höchstens 200.000 Wohnungen (und damit war man schon an der Kapazitätsgrenze). Es fehlen also für den normalen deutschen Bedarf mindestens 200.000 Wohnungen. Schwerpunktmäßig dort, wo der Migrantenanteil besonders hoch ist, also in den Großstädten. Dass dies zu Knappheit und steigenden Mieten führt, ist eigentlich logisch.
Zitat von Llarian im Beitrag #12Das gilt ja universell, lieber Noricus. In Deutschland ist ein Strahlentoter in Fukushima eine Katastrophe. Die 20.000 vorher Ertrunkenen sind halt "durch die Natur" gestorben. (Demnächst werden sie wahrscheinlich dem Klimawandel in die Schuhe gekippt.)
Genauso ist ein "Ehrenmord" immer eine Katastrophe, die 300 anderen Frauen, die jährlich von ihren Männern umgebracht werden, sind völlig uninteressant.
Zitat von flobotron im Beitrag #13Ich als konservativer, heterosexuelle Mann, der ein Großteil seines Lebens in Kreuzberg und Neukölln gelebt hat, kann in einer islamisch geprägten Mehrheitsgesellschaft zurecht kommen, wenn es sein muss. Ich hab da deutlich weniger zu verlieren, als eine Frau Dunja Hayali z.B.
Houellebecq hat dies in Soumission ja trefflich aufs Korn genommen: Männer aus dem Universitätsmilieu, die von der Islamisierung Frankreichs angetan sind, weil ihnen junge Frauen zugeführt werden.
Zitat von Noricus im Beitrag #7(...) aber ich gehe davon aus, dass in diesem unseren Lande (in dem alles ein bisschen länger dauert) in absehbarer Zeit eine Neubesinnung weg von der bobolinken kulturellen Hegemonie erfolgen wird.
Die Frage ist ob es dafür nicht schon zu spät ist. Ich glaube auch nicht an den "ganz großen Knall". Aber ich glaube an ein langes Siechen. Wohlstandsverluste aufgrund grüner Politik sind nicht schlagartig sondern scheibchenweise.
Ich fürchte, Llarian hat recht. Es gibt ja immer die Hoffnung, dass die Leute irgendwann aufwachen und erkennen, wie problematisch die "bobolinke" Politik ist.
Dummerweise sind die "Bobolinken" so verdammt gut darin, die negativen Folgen ihrer eigenen Politik anderen in die Schuhe zu schieben und dann einfach noch mehr ihrer Politik zu fordern um die bisherigen Probleme zu lösen.
Ich bin nicht nur beim Klima, sondern auch in der Schafft-sich-Deutschland-ab?-Frage Agnostiker. Es kann durchaus sein, dass Llarian Recht hat und sich der Absturz nicht mehr aufhalten lässt. Mich würde aber ehrlich interessieren, was man unter dieser Prämisse als jemand, der nicht eines Tages im bobolinken Paradies aufwachen möchte, tun soll.
Zitat von Noricus im Beitrag #17Mich würde aber ehrlich interessieren, was man unter dieser Prämisse als jemand, der nicht eines Tages im bobolinken Paradies aufwachen möchte, tun soll.
Die Zelte abbrechen. Emigrieren. Wenn es denn irgend einzurichten ist. Und möglichst bald. In die Dynamiken, die hier wirken, ist schlechterdings nicht mehr effektiv 'reinzugrätschen. Es kann sein, daß Teile der weiland Ex-DDR, hier einigermaßen unbeschädigt bleiben; sicher ist das nicht. Es gibt keinerlei ernsthafte Anzeichen, daß hier der Ernst der Lage von der großen Masse derer, die da etwas bewirken könnten, gesehen wird. Bei der Hochrechnung auf die Zukunft ist zu bedenken, daß sich diese Effekte potenzieren: die Aushöhlung aller sozialen, und, was ärger ist: sämtlicher gesellschaftlicher Systeme (also Dinge wie sich-diesem-Land, dieser-Lebensweise, ihren Werten in irgendeiner Weise verpflichtet fühlen; das liegt unter den sozialen Subsystemen, ist aber für ihren Fortbestand unabdingbar): dieses schrittweise Vernichten wird nicht irgendwann angehalten und umgekehrt. Vor allem: der Angriff läuft auf sämtlichen Ebenen ab. Ob die Industrie, mit Vorsatz, zerschlagen wird. Die ist mal eben die Quelle für den Export. Davon, daß wir uns gegenseitig die Haare schneiden & die Steuererklärung besorgen, wird kein Wohlstand generiert. Dieser Wohlstand wird gerade flächendeckend vernichtend. Ein Blick auf alle Indikatoren zeigt an: wir haben Ende Gelände erreicht. Die Portokassen sind leer. Dieses Land lebt ab jetzt von der Substanz; wie die Folgen aussehen, konnte man an der DDR 1.0 studieren. Nur haben wir keinen großen Bruder, der uns im Fall des Kollabierens wieder auf die Füße hilft. Der Rechtsstaat ist in weiten Bereichen ein Hohn. Die Drangsalierung durch eine totalitäre Ideologie im Gewand einer unreformierbaren Religion kann jeder sehen, und sie wird sich mit der zunehmenden Zahl ihrer Anhänger weiter verschärfen. Daß wir uns - als ehemals führender Industriestaat! - in ein paar Jahren auf drastische Stromrationierungen einrichten können, wahrscheinlich auch das Verbot des Individualsverkehrs, ist kein Witz mehr. Als Einzelner kann man gegen diese Trends nichts ausrichten. Nichts. Null. Nada.
Die politische Kaste, die als einzige hier solche Maßnahmen einleiten könnte - und das IST das Wesen des Politischen - ist handlungsunfähig. Sie befördert genau diese Schädigungen nach Kräften, sie verteufelt alles, was sich dagegen stemmt. Das ist alles kein Zufall. (Womit ich nicht "finstre Mächte" à la Soros dahinter sehe, sondern es für den Ausdruck einer Lebenshaltung, eines Zeitgeistes halte. Und der ist leider, letzten Endes, suizidal.) Von diesen Leuten ist nichts mehr zu erwarten. Man muß das ganz illusionslos sehen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von flobotron im Beitrag #13Ich als konservativer, heterosexuelle Mann, der ein Großteil seines Lebens in Kreuzberg und Neukölln gelebt hat, kann in einer islamisch geprägten Mehrheitsgesellschaft zurecht kommen, wenn es sein muss. Ich hab da deutlich weniger zu verlieren, als eine Frau Dunja Hayali z.B.
Houellebecq hat dies in Soumission ja trefflich aufs Korn genommen: Männer aus dem Universitätsmilieu, die von der Islamisierung Frankreichs angetan sind, weil ihnen junge Frauen zugeführt werden.
Junge muslimische Frauen sind für den deutschen Mann aus dem Universitätsmilieu eher weniger verfügbar. Da passt die Familie schon sehr auf ihr Töchterchef (und die Ehre der Familie) auf. Selbst in sonst recht offenen Familien wird das nicht gerne gesehen. Die Jungs haben da deutlich mehr Freiheiten. Wobei bei der Eheschließung die Familie schon noch ein Wörtchen mit zu reden hat und eine Braut aus dem eigenen Kulturkreis bevorzugt.
Zitat von flobotron im Beitrag #13 Das finde ich auch sehr faszinierend, dass Linke nicht sehen können/wollen, dass der importierte Islam und seine Kultur eigentlich all ihren Werten und Moralvorstellungen diametral gegenüber steht.
Das mag daran liegen, dass die Linke den Islam und den ganzen Zuzug in erster Linie als etwas anderes sieht: Als verbündeten gegen ein viel verhassteren Feind. Den weißen, alten, deutschen Mann. Und frei nach der Logik das der Feind meines Feindes wohl mein Freund sein muss, werden noch die absurdesten Hassprediger gewürdigt, so lange diese nur das gemeinsame Ziel teilen.
Zitat Ich hab da deutlich weniger zu verlieren, als eine Frau Dunja Hayali z.B.
Diese Frau hat wenig zu verlieren. Sie muss aus rein finanziellen Erwägungen kaum in Kreuzberg oder Marxloh leben, wenn es wirklich enger wird kann sie aus eben den selben Erwägungen jederzeit ins Ausland gehen, wo die Wirkungen ihrer Ideen nicht so weit fortgeschritten ist und Kinder hat sie keine (und wird wohl auch kaum noch welche bekommen) auf die sie Rücksicht nehmen müsste. Ausbaden müssen andere.
Zitat von Noricus im Beitrag #17 Es kann durchaus sein, dass Llarian Recht hat und sich der Absturz nicht mehr aufhalten lässt.
Langsam. Das ist eine Fragestellung keine Feststellung. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Mit Trump und Brexit hat auch keiner gerechnet. Ich weiß es schlicht nicht, ich glaube nur, dass ein "einfaches Umsteuern" nicht ausreichen wird.
Zitat Mich würde aber ehrlich interessieren, was man unter dieser Prämisse als jemand, der nicht eines Tages im bobolinken Paradies aufwachen möchte, tun soll.
Das IST eine ganz hervorragende Frage. Denn so ganz möchte ich die etwas defätistische Einstellung einiger unserer hochverehrten Zimmersleute dann auch nicht teilen. Und es kann auch nicht die Lösung sein, dass alle, die noch bis vier zählen können, einfach abhauen (und damit das Feld den Zerstörern überlassen). Was ich für mich im Kleinen mehr und mehr feststelle ist etwas ganz Banales: Einfach mal die Klappe aufmachen. Es lohnt sich vielleicht doch auch mal das Risiko einzugehen anzuecken und vielleicht auch mal in einer Schublade zu landen. Ja, es gibt einen bobolinken Mainstream, der alles zusammenbeisst, was irgendwie dagegen ist. Seit neuestem dann auch schon in tauberscher Manier mit dem Versuch anderen die Grundrechte zu nehmen. Aber ich stelle fest, dass dieser Mainstream bei weitem(!) nicht so etabliert ist, wie er es gern wäre und versucht sich darzustellen. Ich erlebe es zunehmend, dass viele Leute die Faust in der Tasche ballen, und auch wenn sie sich nicht offen positionieren, aber doch sehr deutlich nicht einverstanden sind mit den Merkels, Habeckes, Kühnerts oder wie die Heinis alle heissen. Und ich habe ebenso den Eindruck, die Politik merkt das auch und umso schriller wird ihr Ton.
Deswegen: Klappe aufmachen. Dagegen sein. Und das auch klar artikulieren. Ich habe für mich im kleinen angefangen und das Beispiel ist grotesk lächerlich. In der politisch korrekten Welt von heute wünscht ja kein Mensch mehr frohe Weihnachten. Oder frohe Ostern. Oder Pfingsten. Nein, man wünscht "frohe oder schöne Feiertage". Weil der bobolinke Mainstream das so befiehlt, damit sich bloß niemand (wer wird wohl gemeint sein?!?) "beleidigt" fühlen könnte. Das tu ich nicht. Ich wünsche nicht frohe Feiertage. Ich wünsche frohe Weihnachten. Und das sehr deutlich. Und erstaunlich oft bekomme ich genau diesen Wunsch dann ebenso zurück. Und zwar mit einem freundlichen Gesicht. Viele Menschen haben gar keinen Bock auf diesen bobolinken Schrott. Aber sie machen es mit, weil sie sich alleine wähnen. Deswegen wünschen sie sich keine frohe Weihnachten, darum fangen sie an zu gendern und darum wagen sie es nicht zu kritisieren wenn die x.te Quotentussi mal wieder nix auf die Reihe kriegt (zufällige Analogien in der Bundesregierung ersparen wir uns an der Stelle). Aber sie sind nicht alleine, sie merkens nur kaum. Und genau davor hat der bobolinke Mainstream panische Angst.
Zitat von Noricus im Beitrag #17Zitat: Mich würde aber ehrlich interessieren, was man unter dieser Prämisse als jemand, der nicht eines Tages im bobolinken Paradies aufwachen möchte, tun soll.
Das IST eine ganz hervorragende Frage.
Ich glaube man kann nichts tun.
Menschen, dass ist meine persönliche Erfahrung, ändern ihre Meinung zum allergrößten Teil nicht aufgrund von Argumenten. Seien sie noch so stichhaltig. Die Veränderung wird über die Realität Einzug halten aber auch hier ist die Frage wie die Zusammenhänge interpretiert werden und es gibt große Beharrungskräfte nicht Unrecht haben zu wollen.
Da kann es bessere und schlechtere Szenarien geben aber die müssen wir wohl abwarten.
Ich glaube, grundsätzlich wird immer alles besser aber regionale Volatilitäten wird es dabei sehr oft geben. Diese werden dabei umso größer werden, umso mehr der Sendungswahn über Pragmatismus triumphiert. Eine Spezialität des deutschen, politischen Reinheitsgebots.
Man muß sich nur mal einige Skandale anschauen, welche von furchtlosen Investigativ Reporterinnen des ÖRR noch immer aufgedeckt werden und wie diese dann die Schuldigen vor laufender Kamera zur Rede stellen. Zum Beispiel der Skandal, dass Frauenfußball so viel schlechter bezahlt ist, als Männer Fußball. Mehr muß man eigentlich nicht wissen, um die Situation in Deutschland im Jahre 2019 zu verstehen.
Freuen wir uns also des Lebens und vielleicht daran, dass wir etwas von Fußball und Marktwirtschaft verstehen. Beides anscheinend keine Einstellungsvoraussetzungen bei der Sportsparte des ÖRR.
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #22Man muß sich nur mal einige Skandale anschauen, welche von furchtlosen Investigativ Reporterinnen des ÖRR noch immer aufgedeckt werden und wie diese dann die Schuldigen vor laufender Kamera zur Rede stellen. Zum Beispiel der Skandal, dass Frauenfußball so viel schlechter bezahlt ist, als Männer Fußball. Mehr muß man eigentlich nicht wissen, um die Situation in Deutschland im Jahre 2019 zu verstehen.
Freuen wir uns also des Lebens und vielleicht daran, dass wir etwas von Fußball und Marktwirtschaft verstehen. Beides anscheinend keine Einstellungsvoraussetzungen bei der Sportsparte des ÖRR.
Es soll ja den einen oder anderen SPON-Abstinenzler geben, vielleicht wurde dieses Kolumnen-Kleinod deshalb verpasst:
Zitat Zitat von flobotron im Beitrag #13 Das finde ich auch sehr faszinierend, dass Linke nicht sehen können/wollen, dass der importierte Islam und seine Kultur eigentlich all ihren Werten und Moralvorstellungen diametral gegenüber steht.
Llarian Das mag daran liegen, dass die Linke den Islam und den ganzen Zuzug in erster Linie als etwas anderes sieht: Als verbündeten gegen ein viel verhassteren Feind. Den weißen, alten, deutschen Mann. Und frei nach der Logik das der Feind meines Feindes wohl mein Freund sein muss, werden noch die absurdesten Hassprediger gewürdigt, so lange diese nur das gemeinsame Ziel teilen.
Ich bitte um Entschuldigung, sollte ich den Gedanken schon zuvor artikuliert, dies aber vergessen haben.
Wenn ein Verhalten schwer nachvollziehbar ist, drängt sich die Frage auf, ob es psychopathologische Ursachen hat. Nun ist es diskursethisch problematisch, bei abweichenden Meinungen besagte Ursachen zu unterstellen: Nicht jeder, der anderer Meinung ist, als ich, hat deshalb einen Dachschaden. Aber zumindest erwägen darf man es jedenfalls dann, so scheint mir, wenn man wirklich, ehrlich und aufrichtig Probleme hat, auch aus der Perspektive des Gegenüber mit seinen Prämissen den Gedanken nachzuvollziehen. Wenn etwa jemand der Auffassung ist, der größte Teil des Staatshaushaltes sollte in den Verteidigungshaushalt investiert werden, damit wir gegen extraterrestrische Angriffe gefeit sind, dürfte es legitim sein, hier zu vermuten, dass da jedenfalls die Einschätzung von objektiv bestehenden Wahrscheinlichkeiten durch einen psychopathologischen Mechanismus beeinträchtigt ist. Bei, sagen wir, der Mietpreisbremse mag man sich zwar die Frage stellen, inwieweit das Gegenüber markwirtschaftliche Mechanismen in erforderlichem Maße berücksichtigt. Man wird aber zögern, bei der entsprechenden Willensbildung Dämonen des Unterbewusstseins am Werke zu vermuten.
Die Sympathie von Teilen der Linken gegenüber dem fundamentalistischen Islam scheint mir jedoch ein Fall zu sein, wo es tatsächlich schwer ist, sie konzeptionell einzurahmen, ohne auf psychologische Überlegungen zurückzugreifen. Selbige sehen wie folgt aus:
Der Psychologe Norbert Bischof hat in seinem Buch Das Kraftfeld der Mythen Menschenheitsmythen als Ausdruck der individuellen Persönlichkeitsentwicklung in Kindheit und Adoleszenz gewertet. In diesem Zusammenhang spricht er (soweit ich ihn richtig verstehe) auch von der psychobiografischen Aufgabe (meine Vokabel frei nach Erik H. Erikson), sich namentlich in der Pubertät erst aus der gemeinsamen Identität mit den Eltern zu lösen (Der Held zieht aus in die Welt), um dann später, als abgelöste, eigenständige Persönlichkeit, sich den Eltern wieder zuzuwenden, um sich in ihnen zu „spiegeln“, um das eigene Selbstverständnis zu vertiefen (Hänschen kehrt nach Hause zurück).
Funktioniert nun die Ablösung von den Eltern nicht richtig, kann das mit dem Spiegeln nicht funktionieren; dies stellt vielmehr eine Bedrohung der Ich-Integrität dar. Darum sucht sich das Individuum mit dem prekären autonomen Ich Fremde, die die eigene Ich-Identität nicht bedrohen, um sich in diesen zu spiegeln, was zum einen eine unkritische Betrachtung impliziert, zum anderen aber zum Scheitern verurteilt ist, weil das Fremde eben fremd ist und nicht zum Fine-Tuning der Abgrenzung von den Eltern dienen kann.
Ähnlich motiviert soll auch, so erinnere ich Bischof, die Betonung der Emotionalität in der Politik sein: Die zelebrierten Gewissensqualen sollen gegenüber der Welt zeigen, dass man (doch) ein eigenständiges Individuum mit eigener Emotionalität ist.
Mir leuchtete das seinerzeit sehr ein; es ist aber schon legitim, nachzufragen, ob man mit diesen Überlegungen nicht die genannten diskursethischen Grenzen überschreitet. Im Übrigen kann es sogar sein, dass eine Psychopathologie zu richtigeren Einsichten führt. Aber, wie angedeutet, es fällt mir schwer, die Sympathie von Teilen der Linken für den Islam einzuordnen, ohne auf besagte Überlegungen zurückzugreifen.
Zitat der wird zwangsnotwendig eine sehr negative Weltsicht vorfinden, die man eigentlich nur damit beschreiben kann, dass die Welt am Ende ist, immer dunkler wird und das Ende einfach jetzt kommen muss
Ja, die typische Weltuntergangsstimmung. Besonders verbreitet einerseits bei Jugendlichen (vor allem Mädchen) kurz nach der Pubertät, die Angst vor dem neuen Lebensabschnitt und ihrer eigenen Verantwortung haben. Und bei älteren Leuten (vor allem Männern), die feststellen müssen daß es nicht mehr so gut läuft wie gewohnt und daß sie mit ihren Werten und Vorstellungen nicht mehr den Ton angeben. Das ist erst einmal ein persönliche Stimmung, die sich dann an jeweils in Mode kommenden Themen festmacht und die persönlichen Ängste und Probleme werden dann auf ein allgemeines Problem projeziert und man bettet sich in eine Gruppe Gleichgesinnter ein.
Einige Beispiele wie sich das dann an konkreten Themen festmacht hast Du explizit genannt, von Waldsterben bis FfF passen die ganzen ökologistischen Themen mustergültig in diese Schublade. Historisch gab es noch viel mehr Beispiele. Und in der Diskussion kam dann auch sofort ein anderes Thema auf, das in unserem Forum sehr präsent ist und an das ich bei Deinem Artikel sofort denken mußte: Der nahe Untergang Deutschlands. Ob EU und Euro, Schuldenkrise oder Überfremdung - lang macht es das Land ja nach vielfältig hier vertretener Ansicht nicht mehr.
Zitat Und unabhängig von dem genauen Ablauf des Weltuntergangs ist diesem in aller Regel eins gemeinsam: Er steht mittelfristig (so maximal 20 Jahre) bevor.
Und auch das paßt wunderbar. Nach Beginn der Schuldenkrise gab es ja noch kurzfristige Untergangs-Prognosen der Art, daß sehr bald der große Crash, der Zusammenbruch des Euro, die Hyperinflation usw. usf. kommen würden. Das ist jetzt alles schon fast zehn Jahre her, und eigentlich ist nichts Größeres passiert - der Weltuntergang ist ausgeblieben wie 1975 bei den Zeugen Jehovas. Also verlegen sich die Untergangspropheten auf die etwas unschärferen und mittelfristigeren Prognosen und geben uns noch etwas mehr Zeit - aber an der Gewißheit des Untergangs läßt keiner rütteln.
Die beiden aktuell vorherrschenden Formen von "german angst" führen zu Wahlerfolgen für Grüne und AfD, die beide ihr Geschäftsmodell ganz wesentlich auf der jeweiligen Angstform aufgebaut haben und die sich gegenseitig stabilisieren.
Wiewohl ich mich täglich über neuen politischen Unsinn ärgere - über die Zukunft insgesamt mache ich mir keine Sorgen.
Zitat Die Welt hat sicher ihre Probleme (Deutschland unter Merkel kann ein Lied davon singen), aber insgesamt ist die Entwicklung positiv.
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