Es gibt Bilder, bei denen sich jedes Wort erübrigt. Deshalb nur eine kurze Erläuterung zum Inhalt.
Das Foto ist vor 5 Tagen, am 7. März, entstanden und stammt von einem chinesischen Twitter-User mit dem Kürzel chenchenzh. Es ist seitdem unzählige Male in chinesischen und nicht-chinesischen sozialen Medien geteilt worden. Es ist DAS Symbol für das, was dies bedeutet. Das Bild zeigt einen 87-jährigen COVID-19-Patienten, der seit einem Monat in der Universitätsklinik von Wuhan liegt und der zu einem CT-Scan gefahren wurde. Der junge Sanitäter hat ihn gefragt, ob er den Sonnenuntergang sehen wollte, und er hat zugestimmt. Bei der Gelegenheit ist das Bild entstanden.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Das Bild enthält so viele Bedeutungsebenen. Die emotionale Ebene. Die Tatsache, dass ein extrem alter Mensch sowohl medizinisch als als menschlich betreut wird. Die Verbindung der Chinesen zur Natur unter gleichzeitiger Schaffung der nächsten technischen Supermacht (Sonne vor Hochhäusern). Die ausgestreckte Hand des alten Mannes, die versinnbildlicht, dass jeder einzelne wissen sollte, was im Leben eigentlich wichtig ist. Das für China völlig untypische Fehlen weiterer Menschen demonstriert, wie Corona das öffentliche Leben lahmlegt. Dass die beiden Personen zusammen in die gleiche Richtung - auf die Sonne - schauen und nicht etwa der Sanitäter auf den Patienten.
Das Foto ist ein zufälliger Schnappschuss, aber würdig, eine Icone zu werden.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #2Das Foto ist ein zufälliger Schnappschuss, aber würdig, eine Icone zu werden.
Es hat etwas von Abschied.
Ja, ich stelle derzeit fest, das Gespräche unter Freunden und Verwandten eine komplett andere Wendung nehmen, eine Wendung hin zu wirklich wichtigen Empfindungen und Gefühlen. Etwas schwerer tun sich die jüngeren Menschen, weil so rundum versorgt ist wohl noch keine Generation aufgewachsen. Diese Generation ist es auch, die ziemlich sorglos (wie ich selbst feststellen konnte) weiterhin in Krisengebiete fährt, die ein vor kurzem erst noch "wir lassen uns das Leben doch nicht deswegen vermiesen" gelernt als es um andere Zusammenhänge ging. Diese Indoktrination hat ganze Arbeit geleistet und versperrt den Blick auf den derzeit stattfindenden Supergau. Sie könnens nicht glauben, das alles ist ihrer Vorstellkraft so fern, wie der Verzicht aufs Internet oder Handy. Der Besinnung auf den möglicherweise nahenden Tod geliebter Menschen wird erstmal mit Party entgegengewirkt.
Da ich auch zur "gefährdeten" Altersgruppe gehöre, kann ich diesen Gedanken auch schlecht zu ende denken, aber ich drücke mich auch nicht davor. Damit ich eine halbwegs Normalität herstellen kann, werde ich jetzt (nachdem ich beschlossen habe, nur noch im Notfall in Kaufhäuser oder ähnl. zu gehen) eine ausgiebige Frühjahrsputzaktion zu starten. Das gibt auch Gelegenheit Frust und Energie zu kanalisieren, so das es wenigstens nicht verpufft.
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