Es gäbe ganz einfache (!!!!!!) Mittel, eine fast flächendeckende Alarmierung herzustellen:
1. Push-Nachricht der Provider auf die Handys (in Deutschland nicht verfügbar, in zb Australien schon) 2. Push-Nachricht der Arbeitgeber an die Clients der Mitarbeiter (ebenfalls nicht erfolgt) 3. Meldung in Funk & Fernsehen (Ob das laufende Programm unterbrochen wurde, habe ich nicht kontrolliert)
Bei Sirenen weiß doch im Ernstfall sowie keiner, warum die grade heulen. Wenn, dann sollten Sirenen die Ergänzung sein, aber nicht die Basis des Systems.
Und das mit Monaten Anlauf. Deutschland hat fertig.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
Ich muss hier mal unseren Herrn Bundestagspräsidenten Schäuble zitieren, der schon vor Jahren die jetzt für dieses Land treffende Aussage tätigte:“ S‘ isch over!“ Mehr ist dem nicht mehr hinzuzufügen!
Falls jemand über die Formatierung die Brauen hochgezogen haben sollte:
"Eigentlich" sollte der Text vier Absätze umfassen. Der letzte Abschnitt nach dem Zitat sollte ein normaler, nicht eingerückter Text sein.
Anscheinend wird im Blogeditor nur noch die "neue" Version angezeigt; bislang gab es die Option, in der alten, gewohnten Weise einen Text einzugeben. Die neue Version gibt keine Benutzeroberfläche mehr; Attribute müssen direkt über <#hrj+refn_*> und dergleichen vollkommen unintuitive Zeichenkombinationen gesetzt werden (ohne Angabe, ob sie wieder herausgenommen werden müssen oder nicht), wie beim Jump Break, der in der Vorgabe wenigstens noch angezeigt wird (<thngprn5---->**> oder ähnlich). Meine Programmierkenntnisse sind 30 Jahre veraltet & reichen über C++ nicht hinaus.
Eingegebene Leerzeilen, die die Abschnitte trennen, werden im Entwurf angezeigt; das Programm fügt sie schlicht nicht ein. Unter dem Kafka-Motto stehen im Entwurf fünf Leerzeilen.
Die Attributliste in der oberen Bedienungszeile ("kursiv", "fett", "Bild einfügen", etc.) ist durch Striche, Kringel & halbausgefüllte Quadrate ersetzt worden, die keinerlei Sinn ergeben; nur die Zitatfunktion ist als "" noch erkennbar erhalten; bei einigen erzeugt das Darüberfahren mit der Maus ein Popup-Fenster mit der Funktionsangabe, bei der anderen Hälfte nicht. Die Hälfte der Funktionen ist zudem schlicht verschwunden. Nach der Textangabe dauert es bis zu zwei Minuten, bis die eingetippten Buchstaben langsam angezeigt werden. Es dauert ebenso lange, die Textmarke auf Lacunae & Buchstabendreher zu plazieren & noch einmal so lange, bis die Korrektur sichtbar wird. Es gibt immer noch eine Schaltfläche mit der Option "Vorschau anzeigen"; sie zeigt aber nichts als eine leere Seite. Ich habe gestern abend mehr als zweieinhalb Stunden gebraucht, diesen Text überhaupt einzutippen, was normalerweise das Werk von weniger als 10 Minuten gewesen wäre.
Ich habe keine Ahnung, um welche Programmiersprache für ein Benutzer-Interface es sich hier handeln mag & kann deshalb nicht einmal auf die Suche nach einer Liste für diese Kommandos gehen, um sie im Nachgang zur Formatierung per Paste & Copy einzufügen.
Textverarbeitung Anno 2020. Man bekommt absolute Nostalgie nach dem Stand der Computerei von 1985.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Frank2000 im Beitrag #2Es gäbe ganz einfache (!!!!!!) Mittel, eine fast flächendeckende Alarmierung herzustellen:
1. Push-Nachricht der Provider auf die Handys (in Deutschland nicht verfügbar, in zb Australien schon) 2. Push-Nachricht der Arbeitgeber an die Clients der Mitarbeiter (ebenfalls nicht erfolgt) 3. Meldung in Funk & Fernsehen (Ob das laufende Programm unterbrochen wurde, habe ich nicht kontrolliert)
Bei Sirenen weiß doch im Ernstfall sowie keiner, warum die grade heulen. Wenn, dann sollten Sirenen die Ergänzung sein, aber nicht die Basis des Systems.
Und das mit Monaten Anlauf. Deutschland hat fertig.
Wie stellen Sie sich Punkt 2 vor? Sollen wirklich alle Arbeitgeber an ihre Mitarbeiter Push-Nachrichten verschicken? Und das soll ein "einfaches Mittel" sein? Ist das nicht eher bürokratischer Overkill? (Mal ganz praktisch gefragt: muss dann jeder Arbeitgeber Tag und Nacht einen "Katatsrophen-Beauftragten" haben, der jederzeit bereit ist, Nachrichten zu empfangen und weiterzugeben?).
So oder so: ich empfinde das Ergebnis des "Warntags" jetzt nicht unbedingt als Zeichen für den Untergang Deutschlands. Einen solchen landesweiten Test gab es seit Jahrzehnten nicht mehr. Erkennbar sind da Dinge eingerostet. Ja, es ist schlecht gelaufen. Aber es ist nun mal genau der Zweck eines Tests, die Systeme zu testen. So lange die erkannten Fehler dann abgestellt werden, ist es ja sogar wünschenswert, dass man den Test so strickt, dass möglichst viele Fehler passieren können.
Die Politik hätte es ja auch weiter so handhaben können wie seit Jahrzehnten und einfach die Systeme gar nicht testen. Dann wäre keinem Wähler überhaupt aufgefallen, dass es da ein Problem geben könnte. Dass die Politik transparent testet und die Ergebnisse mitteilt ist ausdrücklich positiv. Nur so kann im nächsten Schritt die Lage auch verbessert werden.
Wer glaubt denn, dass es in irgendeinem anderen westlichen Land ein besser funktionierendes Warnsystem gibt, das regelmäßig getestet wird? (Gab es im von Ihnen erwähnten Australien mal einen landesweiten Test? Hat da wirklich alles funktioniert? Und erwarten wir wirklich, dass in z.B. USA, Italien oder Frankreich ein besseres Warnsystem funktioniert? Dem einzigen Land, dem ich in der Hinsicht wirklich bessere Strukturen zutraue wäre die Schweiz).
Zitat von Florian im Beitrag #5Wer glaubt denn, dass es in irgendeinem anderen westlichen Land ein besser funktionierendes Warnsystem gibt, das regelmäßig getestet wird? (Gab es im von Ihnen erwähnten Australien mal einen landesweiten Test? Hat da wirklich alles funktioniert?
Ungefähr 1991 habe ich einmal eines der damals noch existierenden "Warnämter" besichtigt.
Das war eine sehr große Bunkeranlage. Die dort vorhandene Informationstechnik erschien mir damals extrem veraltet. (Computer gab es m.W. keine).
Aufgabe war es, im Ernstfall die Warnung der Bevölkerung zu übernehmen. "Ernstfall" konnte alles mögliche sein. Aber es war klar erkennbar, dass das Hauptszenario lautete "die Russen kommen".
Ich kann mich noch daran erinnern, wie einer aus unserer Gruppe fragte, woher denn das Warnamt die Information vom russischen Angriff bekäme. An die Antwort kann ich mich noch erinnern, weil sie mir damals so skurill erschien: "An der Ostgrenze haben die dortigen Postboten alle unsere Nummer in der Brieftasche. Und sie sind angewiesen, uns von der nächsten Telefonzelle aus anzurufen, wenn sie einen russischen Panzer sehen."
Will sagen: so besonders ausgereift war auch die hochgelobte Warn-Infrastruktur im kalten Krieg nicht.
Zitat von Florian im Beitrag #7 An die Antwort kann ich mich noch erinnern, weil sie mir damals so skurill erschien: "An der Ostgrenze haben die dortigen Postboten alle unsere Nummer in der Brieftasche. Und sie sind angewiesen, uns von der nächsten Telefonzelle aus anzurufen, wenn sie einen russischen Panzer sehen."
Das nennt man auf Englisch "pulling your leg", auf Deutsch "einen Bären aufbinden" (obwohl Jakob Maria Mierscheid in Brüssel für das Verbot dieser Praxis gesorgt hatte). Diese Mitarbeiter gehörten, zumindest indirekt, zum Stab der Bundeswehr, qua ihres Amts, und unterlagen der militärischen Schweigepflicht, besonders gegenüber "Zivilunken." Im Ernstfall wäre die Anweisung von der Hardthöhe ergangen, damals noch über Fernschreiber-Ticker; Fernschreiben dieser Güteklasse durften zwischen den Stabstellen nur im verschlossenen blauen Umschlag transportiert werden und unterlagen Geheimhaltungsstufe III, mindestens. (Die Order wäre unter der Ziffer VI gelaufen, wenn ich mich recht zurückerinnere.) Die hätten nur auf Order aus Brüssel gefunkt. Die Aufklärung wäre über den MAD gelaufen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Frank2000 im Beitrag #2Es gäbe ganz einfache (!!!!!!) Mittel, eine fast flächendeckende Alarmierung herzustellen:
1. Push-Nachricht der Provider auf die Handys (in Deutschland nicht verfügbar, in zb Australien schon) 2. Push-Nachricht der Arbeitgeber an die Clients der Mitarbeiter (ebenfalls nicht erfolgt) 3. Meldung in Funk & Fernsehen (Ob das laufende Programm unterbrochen wurde, habe ich nicht kontrolliert)
Einfach? Damit diese Sachen funktionieren, müssen sehr viele Technologien funktionieren.
Vor wenigen Jahren hatte man noch für das (Analog-)Telefon eine eigene schwache Stromversorgung. Inzwischen kann man bei Stromausfall im Haus nicht mehr das Festnetz benutzen. Bei Stromausfall in der nahen Region funktionieren auch Mobiltelefone nicht mehr. Zum Alamieren würde ich das nicht mehr benutzen müssen.
Alamierungssysteme, die auf TCP/IP basieren (also Digitaltelefonie, d.h. modernes Festnetz und Mobiltelefonie, sowie Messenger-Dienste) haben auch den fundamentalen technischen Nachteil, nicht synchron senden zu können, sondern nur Verbindung für Verbindung nacheinander. Für synchrones Senden wurden sie einfach nicht gemacht. Wenn man sie unbedingt trotzdem für Alamierungen benutzen will, muß man ständig mit einem Überlastungsrisiko kämpfen.
Eine nette juristische Nebengeschichte hat übrigens die Eigenschaft, synchron senden zu können. Im alten Rundfunkstaatsvertrag war die zeitgleiche Bedienung von vielen Empfängern Teil der Legaldefinition, was Rundfunk ist. Als die GEZ-Anstalten aber die Gebührengelder für Internetauftritte veruntreut haben und das später sich legalisieren ließen, änderte man diese Legaldefinition, weil Internet eben nicht gleichzeitig sein kann.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #2Bei Sirenen weiß doch im Ernstfall sowie keiner, warum die grade heulen.
So ähnlich geht es mir und wahrscheinlich vielen anderen mit dem Händi oder Messengersystemen. Es macht ein Schallsignal und man muß nachschauen, was los ist. Weil das vom Arbeiten abhält und meistens sowieso nicht zugleich wichtig und dringend ist, werden von mir höchstens Sprachanrufe sofort berücksichtigt, und beim Schwimmen, Schlafen und im Verkehr nicht einmal das.
Meine Schlußfolgerung ist, daß Alarmierung über Händi Unsinn ist, gerade weil es schon jeder hat und im Betrieb hat. Für den Notfall muß es etwas sein, was wirklich nur im Notfall und für alle in Betrieb geht.
Zitat von Frank2000 im Beitrag #2Wenn, dann sollten Sirenen die Ergänzung sein, aber nicht die Basis des Systems.
Mit Sirenen haben wir (bzw. unsere Vorfahren) den 2. Weltkrieg überstanden. So schlecht kann das nicht sein.
Drei lange Dauertöne in einer Minute ist Feueralarm. Das benutzt in manchen Dörfern noch die Freiwillige Feuerwehr. Die Sirenen werden übrigens über eigene Leitungen versorgt, wo sie noch vorhanden sind, und regelmäßig zu festen Zeiten getestet. Ich kenne einen Extremfall, wo der Test jeden Samstag um 12:00 Uhr stattfindet.
Früher gab es noch andere Sirenensignale: Eine Minute Dauerton war Entwarnung. An- und Abschwellender Ton war als ABC- bzw. Luftalarm vorgesehen. Damit haben wir den Kalten Krieg überlebt.
Zitat von Florian im Beitrag #7"An der Ostgrenze haben die dortigen Postboten alle unsere Nummer in der Brieftasche. Und sie sind angewiesen, uns von der nächsten Telefonzelle aus anzurufen, wenn sie einen russischen Panzer sehen."
Will sagen: so besonders ausgereift war auch die hochgelobte Warn-Infrastruktur im kalten Krieg nicht.
Wenn die Warnung vor einem Angriff so geplant gewesen wäre, wie Sie es hier geschrieben haben, hätte längst irgendein Fehlalarm aus Jux stattgefunden. Fakt ist, daß die Aufklärung der NATO von einem Angriff Tage bis Wochen vorher gewußt hätte. Einen Krieg beginnt man nicht so einfach, wie man eine halbe Millionen Flüchtlinge aufnimmt. Da muß eine ganze Menge organisiert und kontrolliert werden, beispielsweise die Verlegung und Unterbringung der Soldaten in den Bereitstellungsräumen. Diese Arbeiten hinterlassen ein gewisses Muster in der Kommunikation, die mitgehört wird. Und ganz wichtig ist auch die politische Mobilisierung des Heimatlandes, die man noch einfacher mitbekommen kann, z.B. das öffentliche Aufhetzen des Volkes und durch Instrumentalisierung von Zwischenfällen.
Auch wenn die UdSSR eine Parteiendiktatur war, wären solche Maßnahmen nötig gewesen. Da steht jede Militärmacht nämlich vor einem Dilemma: Die eigenen Soldaten müssen zwangsläufig wissen, wie aufwendig die Organisation eines Krieges ist. Das können sie aber auch auf den Feind übertragen, und würden sich deswegen belogen fühlen, wenn man ohne Vorankündigung behauptet, der Feind hätte einen Angriff begonnen.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #8 Das nennt man auf Englisch "pulling your leg", auf Deutsch "einen Bären aufbinden" (obwohl Jakob Maria Mierscheid in Brüssel für das Verbot dieser Praxis gesorgt hatte). Diese Mitarbeiter gehörten, zumindest indirekt, zum Stab der Bundeswehr, qua ihres Amts, und unterlagen der militärischen Schweigepflicht, besonders gegenüber "Zivilunken."
Glaube ich nicht. ich war damals übrigens auch kein "Zivilunk".
Zitat von Emulgator im Beitrag #9 Vor wenigen Jahren hatte man noch für das (Analog-)Telefon eine eigene schwache Stromversorgung.
Auch bei ISDN war das noch Teil des Standards, die sogenannte Notspeisefähigkeit. Damit war die Funktionsfähigkeit eines einzigen Endgeräts (sofern notspeisefähig, und auch nicht an jedem Punkt des Buses) ohne eigene lokale Stromversorgung sichergestellt.
Zitat von Emulgator im Beitrag #9 Inzwischen kann man bei Stromausfall im Haus nicht mehr das Festnetz benutzen.
Man muss halt den Router/was auch immer am ÜP hängt mit Notstrom versorgen, dann kann man problemlos telefonieren, solange die Notstromversorgung der Vermittlungsstelle mitspielt. Also wie früher.
Zitat von Emulgator im Beitrag #9 Bei Stromausfall in der nahen Region funktionieren auch Mobiltelefone nicht mehr. Zum Alamieren würde ich das nicht mehr benutzen müssen.
Einige Mobilfunkstationen haben angeblich Notstrom für 2 Stunden (zu GSM-Zeiten war das angeblich noch Vorschrift in Deutschland). Ob damit das Netz funktionsfähig bleibt, zumal bei dem zu erwartenden erhöhten Kommunikationsaufkommen in einer Krisensituation - keine Ahnung. Aber durch die Paketvermittlung moderner Systeme stehen die Chancen sicher besser.
Die Mobilfunkstationen mit Notstrom zu versorgen ist jetzt keine besondere Kunst. In vielen Ländern sind die Netzbetreiber dazu verpflichtet, ich habe gelesen dass praktisch alle in Deutschland installieren Stationen selbstverständlich Platz für Akkupacks haben, weil weltweit dieselben Modelle installiert werden - in Deutschland bleibt das Akkufach halt leer.
Zitat von Emulgator im Beitrag #9 Alamierungssysteme, die auf TCP/IP basieren (also Digitaltelefonie, d.h. modernes Festnetz und Mobiltelefonie, sowie Messenger-Dienste) haben auch den fundamentalen technischen Nachteil, nicht synchron senden zu können, sondern nur Verbindung für Verbindung nacheinander. Für synchrones Senden wurden sie einfach nicht gemacht. Wenn man sie unbedingt trotzdem für Alamierungen benutzen will, muß man ständig mit einem Überlastungsrisiko kämpfen.
Broadcast und Multicst existieren in der IP-Technologie. Dieses Problem, dass Sie da vermuten, gibt es schlicht nicht.
Wenn man das ganze unidirektional einschränkt, hat man erst recht kein Problem, schon gar nicht mit Überlastung. Wo soll die herkommen?
Zitat von Emulgator im Beitrag #9 Meine Schlußfolgerung ist, daß Alarmierung über Händi Unsinn ist, gerade weil es schon jeder hat und im Betrieb hat. Für den Notfall muß es etwas sein, was wirklich nur im Notfall und für alle in Betrieb geht.
Meine Schlussfolgerung wäre eher, dass die Alarmierung per Handy ein zuverlässiger Kanal wäre, der in der Breite schon mal wirklich viele Menschen alarmieren kann. Und diese spezielle Alarmfunktion kann ja auch gerne seinen eigenen Sirenenton bekommen, um nicht im Wust der Notifications unterzugehen.
Andere zusätzliche Kanäle - Radio und Fernsehen fällt mir da ein - sollten genutzt werden. Ob es dann noch einen zusätzlichen Kanal wie früher die Sirenen geben muss - ist halt teuer weil wartungsaufwändig und sonst zu nix nütze. Ich denke, dieses Geld ist woanders besser investiert. Ausnahme mögen Risikogebiete sein, wie ich höre sind die Sirenen z.B. in hochwassergefährdeten Gebieten noch aktiv, ebenso z.B. im Bereich potenziell gefährlicher Betriebe wie Chemiefabriken (BASF in Ludwigshafen habe ich gehört).
Zitat von hubersn im Beitrag #14Einige Mobilfunkstationen haben angeblich Notstrom für 2 Stunden (zu GSM-Zeiten war das angeblich noch Vorschrift in Deutschland).
Das ist natürlich beeindruckend.
Zitat Broadcast und Multicst existieren in der IP-Technologie. Dieses Problem, dass Sie da vermuten, gibt es schlicht nicht.
Wenn man das ganze unidirektional einschränkt, hat man erst recht kein Problem, schon gar nicht mit Überlastung. Wo soll die herkommen?
Bei dem Schußwaffenattentat im Münchener Olympia-Einkaufszentrum hat es jedenfalls Überlastungsprobleme bei der Warn-Äpp gegeben. Ich weiß nicht, was da ungeschickt implementiert wurde.
Zitat Meine Schlussfolgerung wäre eher, dass die Alarmierung per Handy ein zuverlässiger Kanal wäre, der in der Breite schon mal wirklich viele Menschen alarmieren kann.
Wenn ihnen "viele Menschen" reichen, senken Sie natürlich den Anspruch. Da es Lagen geben kann, in denen ungewarnte Menschen ein zusätzliches Problem auch für die gewarnten Menschen darstellen, senken Sie den Anspruch sogar ganz erheblich.
Zitat Ob es dann noch einen zusätzlichen Kanal wie früher die Sirenen geben muss - ist halt teuer weil wartungsaufwändig und sonst zu nix nütze.
In vielen ländlichen Regionen wird so die Feuerwehr alarmiert. "Zu nix nütze" ist es also nicht. Speziell auf dem Land hat man auch nie vollkommene GSM-Netzabdeckung erreicht. Das wird sich auch aus wirtschaftlichen Gründen nicht ändern. Aber in der Feldmark hört man noch wunderbar die Sirene aus dem Dorf, sogar beim Treckerfahren.
Ganz grundsätzlich sind Stromausfälle vor allem in Stadtgebieten eine neue moderne Art der Katastrophe bzw. Verwundbarkeit. Erfahrungen aus den USA zeigen, daß bei Stromausfall es nur eine Frage von Stunden ist, bis Plünderungen stattfinden. Offenbar wurde die Ukraine nach 2014 fast Opfer eines weiträumigen Stromausfalls durch Computersabotage. Er wurde nur dadurch verhindert, daß man die alten manuellen Schaltmöglichkeiten aus der Zeit vor der Digitalisierung noch betriebsbereit hatte. Das wurde so im Deutschlandfunk berichtet.
Hier auf dem Land heulten die Sirenen. Für mich ein Beleg dafür, dass Zentralisierung übertrieben werden kann. Abstimmung und Harmonisierung von Abläufen, Normierung wo möglich ja. Aber Verantwortung so subsidiär als möglich. Sonst gibt es immer weniger Verantwortlichkeit und Rechenschaftslegung. Wer niemandem in die Augen sehen muss, verliert die Achtung. Funk- und fernsehtechnisch hängt hier etwa die Hälfte der Einwohner am Kabel des lokalen Internetproviders und damit an einer einzelnen sehr verletzlich aussehenden Glasfaser zum Kabel-Deutschland-Netz. Da Telefon und Internet am selben Kabel hängen, bei einem Stromausfall also weg sind, ist eine von all dem unabhängige Warnmöglichkeit absolut sinnvoll. Das e-Plus-Netz hat große Lücken; ich war gestern wandern in der Nähe einer großen Stadt - die Dörfer dort haben in weiten Teilen auch keine Vodafone-Abdeckung. Kirchen dafür fast alle, vielleicht sollte man Seile an die Glocken hängen und Meldeketten für die Bediener einrichten ;-)
Spätestens nach der Flut im Südwesten vor einem Jahr bekam der Bevölkerungsschutz eine neue Dringlichkeit. Seitdem werden Warnsysteme ausgebaut und modernisiert. Am 8. Dezember sollen sie bundesweit getestet werden.
In ganz Deutschland sollen am 8. Dezember Warnsysteme für den Bevölkerungsschutz getestet werden. Um 11 Uhr soll auf verschiedenen Kanälen gewarnt werden, um die Systeme zu überprüfen und aufeinander abzustimmen.
Unter anderem soll die höchste Warnstufe an alle Handys verschickt werden, um den sogenannten Cell Broadcast zu testen, der ab Februar 2023 regulär für Bevölkerungswarnungen genutzt werden soll. "Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können", sagte Innenministerin Nancy Faeser.
Beim Cell Broadcast-System erhalten alle Handynutzer, die sich zu einer bestimmten Zeit im Bereich einer Funkzelle aufhalten, eine Mitteilung, die wie eine SMS aussieht. Anders als bei den Warn-Apps Nina und Katwarn werden damit auch Menschen erreicht, die kein Smartphone nutzen. Getestet werden sollen aber auch andere Warnkanäle, darunter die Warn-Apps, Anzeigetafeln, Sirenen und Radio und Fernsehen.
Zum zweiten. Geplant & vom 8. September auf den 8. Dezember verschoben.
Zitat Deutschland hat den zweiten Warntag innerhalb von zwei Jahren durchgeführt. Dieses Mal gab es über das Cell Broadcast System auch Warnungen übers Handy. Doch überall funktioniert hat das nicht.
Nun haben an diesem Donnerstag wieder die Sirenen geklungen. Und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie der Anbieter Vodafone sagen, dass nun die Ergebnisse ausgewertet werden müssen und der Warntag ein Erfolg war. Im rot-grünen Deutschland hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass schon vor einer Untersuchung feststeht, was herauskommen darf und was nicht. Die Telekom hielt sich indes zurück und verwies auf die eben erst notwendige Auswertung.
Dass die Mobilfunkanbieter dabei sind, ist neu. In diesem Jahr erhielten auch erstmals Handybesitzer eine Warnung. Das gilt vor allem für die, die Apps wie Nina oder Katwarn installiert haben. Aber eigentlich sollte die Warnung über das Cell Broadcast System an jedes Handy gehen, das zur entsprechenden Zeit eingeschaltet und am Netz war. Auf Twitter meldeten sich viele damit zu Wort, wie schrill und laut die Warnung gewesen sein. Viele Nutzer wiesen aber ebenso darauf hin, dass die Warnung bei ihnen nicht angekommen sei. Darunter Jan Böhmermann: „Hab KEINE Sc…ß-Warn-SMS bekommen“, schrieb der Niveau-Beauftragte des ZDF. Das Bundesamt weist daraufhin, dass es eben der Zweck des Warntags gewesen sei, herauszufinden, wie viele Nutzer im Zweifelsfall die Nachricht erreicht – und wie viele nicht.
Die sozialdemokratisch regierten Länder Berlin und Brandenburg entschieden daher bereits vorab, sich mit Sirenen am Warntag gar nicht oder nur teilweise beteiligen zu wollen oder zu können. Auch in Baden-Württemberg meldeten sich viele Kommunen vorher ab, darunter die Landeshauptstadt Stuttgart. Die Vorbereitung auf den Ernstfall ist also buchstäblich lückenhaft. Doch selbst funktionierende Alarm-Anlagen helfen in der Katastrophe nur bedingt weiter. Das zeigte die Flut im Ahrtal, als der grüne Staatssekretär Erwin Manz entschied, es genüge auch noch, die Bewohner am nächsten Tag zu warnen – und sich der damalige Innenminister Roger Lewentz und Ministerpräsidentin Malu Dreyer (beide SPD) schlafen legten.
Ich halte fest, daß auf meinem Telephon nichts angekommen ist und hier im Ort auch keine einzige Sirene laut wurde.
In meinem bayerischen Ort auch nicht. Obwohl wir hier sogar noch funktionierende Sirenen haben, die auch monatlich getestet werden. Aber die Information scheint irgendwo auf dem Weg vom "Bundeswarner" an den "Kommunal-Warner" versickert zu sein.
Zitat Deutschland wagte am 8. Dezember 2022 einen neuen Versuch. Nachdem der bundesweite Warntag 2020 wohl eher in die Kategorie Pleiten, Pech und Pannen fiel, sollte in diesem Jahr zumindest einiges besser laufen. Erstmals sollte mithilfe des sogenannten Cell-Broadcast-Verfahrens eine Warnung an Handys versendet werden – auch wenn das Gerät zuvor auf stumm geschaltet wurde.
Der Mobilfunkanbieter Vodafone bewertete den Warntag 2022 als einen vollen Erfolg, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet.
Dabei beklagen zahlreiche Handybesitzer im Internet (sowie in den Kommentaren dieses Artikels), dass die Handywarnung sie nicht erreicht habe.
Wir verraten Ihnen, wann es den nächsten Warntag gibt, was es mit dem sogenannten Cell-Broadcast-System auf sich hat und wo Sie Ihr Feedback abgeben können, falls die Warnung Sie nicht erreicht hat.
Termin für Warntag 2023 steht bereits
Nach dem Warntag ist vor dem Warntag: Bundesinnenministerin Nancy Faeser kündigte bereits an, dass es ab 2023 einen jährlichen „Bevölkerungsschutztag“ geben soll. „An diesem Bevölkerungsschutztag können wir für Schutzmaßnahmen des Staates, aber auch für die Vorsorge, die jeder selbst treffen kann, werben“, so die SPD-Politikerin.
Auf der Webseite „Warntag Umfrage“ kann man dem BBK seine Erfahrungen und Eindrücke zum diesjährigen Warntag mitteilen.
Das gilt insbesondere dann, wenn es Ihrer Meinung nach akuten Nachholbedarf in Sachen Frühwarnung gibt und wenn Sie keine Warnung erhalten haben. Der bundesweite Probealarm dient schließlich dazu, die technischen Systeme unter Realbedingungen zu testen und Lücken im Warnsystem aufzudecken.
Wie es in einer offiziellen Mitteilung des BBK heißt, sollen die Umfrageergebnisse in einem Bericht zusammengestellt und voraussichtlich im Frühjahr 2023 veröffentlicht werden. „Die Auswertung ist Basis für die Vorbereitungen zum nächsten Warntag am 13. September 2023“, heißt es weiter.
Wenn keine Sirenen heulen, sollten die Stadtverwaltungen in der Lage sein, das zu registrieren. Ebenso, wenn die Beamten dort keine Meldung auf dem Telephon erhalten. Wir wissen, daß es vielerorts nicht funktioniert hat. Aber es war ein voller Erfolg. Wie groß der war, wissen wir erst nach Rückmeldung, von der ich als Bürger nur erfahre, wenn ich gezielt danach suche. Freiwillig. Und dieses Feedback nehmen wir mal als Grundlage. In einem halben Jahr. Nachdem wir seit 27 Monaten wissen, daß nichts funktioniert.
Hat jemand eine Ahnung, warum ich diesen Staat in keiner Weise mehr ernst nehmen kann?
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Montag, 11. September 2023Der Bundesweite Warntag findet in diesem Jahr am 14. September statt. Dabei werden viele Warnkanäle erprobt, mit denen die Menschen in Deutschland vor Gefahren gewarnt werden. Hierzu zählen Radio und Fernsehen, Warn-Apps wie NINA, Stadtinformationstafeln, Sirenen, Lautsprecherwagen, Infosysteme der Deutschen Bahn und der Mobilfunkdienst Cell Broadcast.
Am Donnerstag gegen 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Probewarnung über das sogenannte Modulare Warnsystem aus. Mit diesem System sind diverse Warnkanäle verknüpft, unter anderem die Warn-App NINA. Gleichzeitig lösen die teilnehmenden Länder und Kommunen ihre lokalen Warnmittel wie zum Beispiel Sirenen aus. Gegen 11:45 Uhr erfolgt für die meisten Warnmittel die Entwarnung der Probewarnung.
Cell Broadcast – Warnung direkt auf‘s Handy
Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst. Er ermöglicht seit Februar 2023 das Versenden von Warnnachrichten direkt auf mobile Endgeräte – ohne App. Der Dienst erweitert damit den Mix aus verschiedenen Warnmitteln in Deutschland.
Folgende Hinweise sind in diesem Zusammenhang wichtig:
Nicht alle Handys können Cell Broadcast-Nachrichten empfangen. Ältere Geräte können dies oft nicht. Damit das eigene Handy Cell Broadcast-Nachrichten empfangen kann, benötigt es aktuelle Updates. Sonst funktioniert es nicht. Um die Nachricht zu empfangen, muss das Handy eingeschaltet und darf nicht im Flugmodus sein. In einigen älteren Geräten muss außerdem die Notfallbenachrichtigung aktiviert werden.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.