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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 2 Antworten
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HR2 Offline



Beiträge: 1.008

26.09.2020 21:22
Kernenergie Energiepolitik Antworten

https://www.welt.de/wirtschaft/plus21651...nter-Druck.html

Schade, der Artikel ist mittlerweile hinter der Bezahlschranke.
Dennoch: Der deutsche Sonderweg in Sachen Energiepolitik wird verdammt einsam.

Ulrich Elkmann Online




Beiträge: 14.423

26.09.2020 22:01
#2 RE: Kernenergie Energiepolitik Antworten

Der FOCUS kommt hier, wie so oft, zu Hilfe, indem man den Inhalt repetiert & mit einem kleinen politcorrecten Schlenker versieht, um das gegebenfalls als Eigenbeitrag reklamieren zu können.

https://www.focus.de/finanzen/news/staat...d_12472191.html

Zitat
Deutsche Behörden und unabhängige Forschungsinstitute kommen zu anderen Ergebnissen als Enco. Kernkraftwerke mögen vielleicht eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als Kohlekraftwerke. Aber sie sind viel zu teuer: Nach Berechnungen von Umweltbundesamt und Fraunhofer-Institut kostet die Erzeugung einer Kilowattstunde Atomstrom inklusive aller Folgekosten wie Rückbau, Zwischen- und Endlagerung 34 Cent. Zum Vergleich: Braun- und Steinkohlestrom gibt es für 27 Cent, Solar- und Windstrom mittlerweile schon für unter neun Cent.



Weswegen wir uns ja über so umwerfend günstige Strompreise freuen können.

PS. Auszug aus dem Text der "Welt":

Zitat
Die Regierungspartei in den Niederlanden denkt über den Bau von bis zu zehn Kernreaktoren nach. Diese Atom-Renaissance erhöht den Rechtfertigungsdruck für die deutsche Energiepolitik.

Wirtschaftsminister Eric Wiebes stellte dem Parlament in Den Haag diese Woche in einem offiziellen Schreiben die Ergebnisse einer Studie der Beratungsgesellschaft Enco vor, die einen zügigen Aufbau neuer Nuklearkapazitäten empfiehlt. „Die Analyse zeigt, dass Kernenergie für die Zeit nach 2030 eine der kosteneffizientesten Optionen bei CO2-freier, regelbarer Kraftwerksleistung darstellt“, schreibt Wiebes.

Die niederländische Atomrenaissance erhöht den Rechtfertigungsdruck für die deutsche Energiepolitik. Die Bundesregierung hatte unter dem Eindruck der Tsunami-Folgen im japanischen Fukushima den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen. Doch Hochwassergefahren lösen in den Niederlanden offenbar keine vergleichbaren nuklearen Ängste aus, obwohl hier sogar ein Viertel der Landesfläche unter dem Meeresspiegel liegt. (…) Kritik an der Kernkraft gibt es auch in den Niederlanden, sie war jedoch nie so heftig und weltanschaulich aufgeladen wie in Deutschland. In einer repräsentativen Umfrage unterstützte etwa die Hälfte der niederländischen Bevölkerung den Bau neuer Reaktoren.




"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

01.10.2020 19:10
#3 RE: Kernenergie Energiepolitik Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #2
Der FOCUS kommt hier, wie so oft, zu Hilfe, indem man den Inhalt repetiert & mit einem kleinen politcorrecten Schlenker versieht, um das gegebenfalls als Eigenbeitrag reklamieren zu können.

https://www.focus.de/finanzen/news/staat...d_12472191.html

Zitat
Deutsche Behörden und unabhängige Forschungsinstitute kommen zu anderen Ergebnissen als Enco. Kernkraftwerke mögen vielleicht eine bessere CO2-Bilanz aufweisen als Kohlekraftwerke. Aber sie sind viel zu teuer: Nach Berechnungen von Umweltbundesamt und Fraunhofer-Institut kostet die Erzeugung einer Kilowattstunde Atomstrom inklusive aller Folgekosten wie Rückbau, Zwischen- und Endlagerung 34 Cent. Zum Vergleich: Braun- und Steinkohlestrom gibt es für 27 Cent, Solar- und Windstrom mittlerweile schon für unter neun Cent.



Weswegen wir uns ja über so umwerfend günstige Strompreise freuen können.



Der Gag ist, dass vermutlich beide Recht haben: die einen haben es für die Niederlande gerechnet, und die anderen für Deutschland. Die Kosten für Rückbau, Zwischen- und Endlagerung schwanken je nach Regulierungsdichte und politisch definierter Anforderungen zwischen 0,1ct/kWh (Russland) und 200ct/kWh (Greenpeace). In Russland wird nicht rückgebaut, Zwischenlagerung unter dem Wellblechdach, Endlagerung nicht notwendig weil kommt als Brennstoff in den schnellen Brüter.

Die Tragik daran ist, dass Deutschland eigentlich in den 70ern ein sehr schlüssiges Konzept für den Brennstoffkreislauf hatte, von der WAA bis zum SNR. Dazu Dekarbonisierung auch der Kraftstofferzeugung und der Nah- und Fernwärmeversorgung nebst Prozesswärmebereitstellung durch kleine und große HTRs. Tja, damals, als in Karlsruhe und Jülich noch an der Weltspitze geforscht wurde.

Wobei - 9ct/kWh für Wind und/oder Sonne ist garantiert ohne Backup gerechnet. Also das Übliche, wenn Umweltbundesamt und Fraunhofer mit Zahlen um sich werfen. Vermutlich haben sie auch bei den Kernkraftwerken mal wieder mit "max. 30 Jahre Laufzeit" gerechnet, weil man den internationalen Trend hin zu 60 oder 80 Jahren Laufzeit standhaft ignoriert. Das Übliche eben.

Gruß
hubersn

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