absolut d'accord. Es gibt ja sehr gute Gründe, warum im jetzigen Lockdown die Schulen und Kindergärten offenbleiben - ansonsten wäre ja schon revolutionäre Stimmung in Deutschland. Wobei hier natürlich auch der Amtsschimmel wieder ganz laut wiehert - die nachschulischen Arbeitsgruppen (Chor etc.) dürfen nicht mehr stattfinden, in unserer Montessori-Schule bekommen die Kinder keinen Fachunterricht mehr. Das sind isolierte Maßnahmen, die aber im Gesamtbild Schule überhaupt keinen Sinn ergeben. Im Kindergarten findet die wöchentliche Musikschulstunde nicht statt - wobei hier die gleichen Kinder unterrichtet werden, die vormittags in den Gruppen zusammen sind.
Und das ist es, was ich kritisiere: Es werden irgendwelche plakativen Maßnahmen ergriffen, anstelle der Maßnahmen, die geeignet und verhältnismäßig sind. Außerdem: Die KPI, auf die geschaut wird, sind auch die Falschen, das wurde ja schon oft besprochen. Wir schauen auf die Infektionszahlen, aber nicht auf die tatsächlichen Verläufe.
Zitat von LlarianUnter den Eltern von Schülern und Kindergartenkindern habe ich niemanden gefunden, der es besonders dolle fand jetzt ein paar Wochen bis Monate Homeschooling betreiben zu dürfen.
Naja. Die andere Bruchlinie verläuft zwischen den hochgebildeten, Nachrichten- und Medizinjournalskonsumierenden Eltern, die selbst Home Office machen, das Homeschooling prinzipiell problemlos stemmen können (weil z.B. nur ein Kind), aber das Kind vor Angst vor Corona im ÖPNV jeden Tag selbst zur Schule fahren einerseits - und den Normalbürgern andererseits. Ich kenne durchaus Vertreter der ersten Gruppe, die gerne sofort wieder die Schulen dichtmachen würden.
-- Non delectent verba nostra, sed prosint. - Seneca, Epistulae morales ad Lucilium, 75, 3
Zitat von Krischan im Beitrag #2 Und das ist es, was ich kritisiere: Es werden irgendwelche plakativen Maßnahmen ergriffen, anstelle der Maßnahmen, die geeignet und verhältnismäßig sind.
Das ist in der Tat ein zentraler Punkt, lieber Krischan (wenn auch nicht ganz im Focus von meinem Beitrag): Es findet inzwischen fast nur noch Handlungssimulation statt. Und da in der Merkelschen Republik niemand mehr offen widerspricht, da ja ohnehin alles unter ihr "alternativlos" geworden ist, findet auch keine Bewertung mehr statt. In etlichen deutschen Städten herrscht derzeit unbegrenzte Maskenpflicht, egal ob jemand völlig alleine auf der Straße ist. Bedroht mit Strafen im fünfstelligen Bereich. Niemand fragt mehr nach. Aber keiner kommt auf die Idee auf Bahnhöfen, in Innenstädten oder öffentlichen Gebäuden mal Fieberscanner aufzustellen.
Zitat Außerdem: Die KPI, auf die geschaut wird, sind auch die Falschen, das wurde ja schon oft besprochen. Wir schauen auf die Infektionszahlen, aber nicht auf die tatsächlichen Verläufe.
Es ist ja noch eine Nummer lächerlicher. Eigentlich müsste ich dazu einen eigenen Beitrag schreiben, aber auch meine Zeit hat Grenzen. Es sind ja nicht einmal Infekte. Ganz tief in den Tabellen des RKI liegt verborgen, dass die 20.000 Fälle, über die wir derzeit reden, tatsächlich nur positive Tests sind. Das sind keine Personen. Wenn jemand heute positiv getestet wird, ist oftmals das erste was nachgeschoben wird, ein zweiter Test. Vor allem seit es öffentlichen bekannt ist, dass die Dinger oftmals nicht zuverlässig sind. Damit ist aber der erste Test statistisch sinnlos und irreführend: Wenn der zweite auch positiv ist, dann habe ich zwar vielleicht eine Covid-Infektion, aber ich habe gerade zwei in die Statistik gepackt. Ist dagegen der zweite negativ, dann habe ich gerade einen Testfehler gefunden und trotzdem(!) gerade wieder einen in die Statistik gepackt. Damit erklärt sich auch der plötzliche Anstieg der positiven Tests. Wenn ich jeden tatsächlich positiven Fall noch einmal teste, dann steigt damit auch die Chance eines positiven Tests. Und zwar deutlich. Das steht aber nicht in der Zeitung. Zweites Problem: Bei einigen hunderttausend Tests am Tag steigt auch massiv die Menge der falsch Positiven. Ist nahe liegend. Steht auch nicht in der Zeitung.
Es wird eine Katastrophe herbeigeredet, die in Zahlen stattfindet, aber in den Krankenhäusern ist die Lage bis dato nicht auffällig. Kann sein, dass sich das irgendwann ändert. Aber derzeit ist es nicht der Fall. Derzeit erleben wir einen fragwürdigen Zahlenkrieg, der jede Menge harmloserer Interpretationen zulässt, die man aber nicht diskutiert, weil es ja alternativ los ist, was das "beste Deutschland aller Zeiten" so veranstaltet.
Das mit den Zweittests und der Situation in Krankenhäusern würde ich differenziert sehen. Finden wirklich in signifikantem Umfang Zweittests statt? In meinem Umfeld hatte ich zuletzt einige positive, sowohl symptomatisch als auch unsymptomatisch. Bei meinen wurde ein zweiter Test gemacht. Ab in Quarantäne und Feierabend. Einen Zweittest könne man auf eigene Kosten machen, das Ergebnis der aber für die QuarantäneentscheIdung irrelevant. Und bei den Krankenhäusern: der Engpass ist sicher nicht firmendeckend gegeben und liegt sich nicht an den Betten. Aber das Personal wird knapp... Zumindest lokal.
Zitat von Libertad im Beitrag #5 Finden wirklich in signifikantem Umfang Zweittests statt?
Das ist schwer zu sagen, lieber Libertad. Aber ist es nicht bezeichnend, und das meine ich genau so, bezeichnend, dass der Begriff nicht einmal öffentlich existiert? Ist es nicht bezeichnend, dass das RKI nicht öffentlich widerspricht, auch wenn sie genau wissen, dass es eben nicht 20.000 Infizierte sind? Mal ganz doof: Rein aus finanzieller Sicht (und das ist nur ein Aspekt und zunehmend nicht mehr der wichtigste) kostet jeder Tag Lockdown das Land eine mindestens neunstellige, eher zehnstellige Summe. Und das basieren wir auf Daten, von denen wir nicht einmal wissen, wie groß sie tatsächlich sind. Die Arbeit des RKI und die Art wie schlecht die Daten einsammeln ist ein Witz.
Zitat In meinem Umfeld hatte ich zuletzt einige positive, sowohl symptomatisch als auch unsymptomatisch. Bei meinen wurde ein zweiter Test gemacht. Ab in Quarantäne und Feierabend.
Ich nehme an das sollte "keinem" heissen. Das mag wohl sein, am Ende muss das jeder selber wissen. Aber wie meinen Sie ist es wohl erst am Wochenende aufgefallen, dass in einem Testlabor 48 von 50 Tests falsch positiv waren? Irgendjemand wird wohl nachgefragt haben, und das wird auch nicht einer gewesen sein. Persönlich mag man die 70 Euro oder was das kostet, nicht so toll finden, aber eins weiss ich sicher: Wenn ich positiv getestet würde, würde meine Firma die 70 Euro mit SICHERHEIT nicht scheuen, wenn die Frage ansteht wie viele Leute jetzt erst einmal isoliert werden müssen. Und ich persönlich muss nicht wirklich drüber nachdenken was ich wichtiger finde: 70 Flocken oder 2 Wochen Freiheit. Noch dazu, wenn ich an meine Familien denken muss, wie lange ich mich von denen trenne.
Zitat Einen Zweittest könne man auf eigene Kosten machen, das Ergebnis der aber für die QuarantäneentscheIdung irrelevant.
Wie kommen Sie denn darauf? Negativ ist negativ. Es wäre kaum verhältnismäßig jemanden die Freiheit zu entziehen (immerhin ein Grundrecht), wenn er einen negativen Test hat. Noch, vielleicht nicht mehr lang, leben wir in einem Rechtsstaat.
Zitat Und bei den Krankenhäusern: der Engpass ist sicher nicht firmendeckend gegeben und liegt sich nicht an den Betten. Aber das Personal wird knapp... Zumindest lokal.
Aber sicher nicht wegen Corona. Wie absurd wäre ein Krankenhaus, dass einerseits gesehen x Intensivbetten hätte, aber nur Personal für y dieser Betten? Absolut unsinnig, insbesondere in Anbetracht was so ein Intensivbett kostet. Wenn natürlich überall gespart wird und die Krankenhäuser kein Geld verdienen können, weil die Patienten nicht kommen oder nicht können, dann fehlt irgendwann natürlich selbst die Grundmannschaft. Das ist aber eine Folge der Coronapolitik und nicht des Virus. Letzter Gedanke: Und wenn es eng würde, kann ja noch passieren, dann wäre es vielleicht ganz sinnvoll den ganzen Krankenschwestern (oder im besten Deutschland aller Zeiten neudeutsch vielleicht auch Krankenbrüdern) mal ein bischen was in die Gehaltstüte zu packen für die Überstunden statt sich nur mit einem billigen Klatschen zu bedanken.
Zitat von Libertad im Beitrag #5 Zitat: Einen Zweittest könne man auf eigene Kosten machen, das Ergebnis der aber für die QuarantäneentscheIdung irrelevant.
Wie kommen Sie denn darauf? Negativ ist negativ. Es wäre kaum verhältnismäßig jemanden die Freiheit zu entziehen (immerhin ein Grundrecht), wenn er einen negativen Test hat. Noch, vielleicht nicht mehr lang, leben wir in einem Rechtsstaat.
Verzeihung geehrter LLarian, eine Kindergärtnerin aus dem persönlichen Umfeld musste die Quarantäne trotz negativem Test voll absitzen.
Zitat von Libertad im Beitrag #5Und bei den Krankenhäusern: der Engpass ist sicher nicht firmendeckend gegeben und liegt sich nicht an den Betten. Aber das Personal wird knapp... Zumindest lokal
Kann es sein, dass die einen Engpass haben, weil sie Personal in Quarantäne geschickt haben, oder dass Personal vor Sorge lieber zuhause bleibt? Zumindest lese solche Aussagen gelegentlich. Gruß Martin
Aber ich gebe Ihnen völlig recht, ich kenne niemand der die Massnahmen gut findet.
Es gibt mehrere Zahlen die mich brennend interessieren würden, die ich aber in unseren Medien nicht finde, und wenn dann nur mit viel rechnen. Wie viele der Infizierten erkranken leicht, wie viele schwer, stimmt es, daß die Sterblichkeit nur noch ein elftel beträgt, und manches mehr. Und vor allem würde mich interessieren woher die hohen Zustimmungsraten kommen. Wie wird da gefragt.
Zitat von Libertad im Beitrag #5Und bei den Krankenhäusern: der Engpass ist sicher nicht firmendeckend gegeben und liegt sich nicht an den Betten. Aber das Personal wird knapp... Zumindest lokal
Kann es sein, dass die einen Engpass haben, weil sie Personal in Quarantäne geschickt haben, oder dass Personal vor Sorge lieber zuhause bleibt? Zumindest lese solche Aussagen gelegentlich. Gruß Martin
Gerade in teuren Städten haben die schon länger Personalprobleme. Und der öffentliche Dienst kann halt nicht flexibel reagieren, da müssen ja immer alle mitreden. Deshalb kann man Zulagen nicht einfach gewähren sondern da reden dann Personalrat, Frauenbeauftragte und Politiker mit. Und bis dann alles geklärt ist sind die guten meistens weg.
Mir wären ganz sicher auch 2 Wochen Freiheit wichtiger als 70€, keine Frage. Der Fall ist in meinen Bekanntenkreis im Sommer exakt so passiert:
Familienvater, Dachdecker von Beruf (was sich schwerlich im Home Office erledigen lässt) kommt aus dem Kroatien-Urlaub zurück. Von seiner 4-köpfigen Familie wird genau einer positiv getestet - er selbst. Er ist komplett symptomfrei und vermutet falsch positiv und möchte, um die Quarantäne zu vermeiden, einen zweiten Test machen.
Aussage Gesundheitsamt: auf Basis dieses Tests ordnen wir 14 Tage Quarantäne und häusliche Isolierung an, daran ändert auch ein weiterer Test nichts. Können Sie machen, ist aber Privatvergnügen.
Ob nun unser Gesundheitsamt besonders restriktiv ist oder das allgemein so gehandhabt wird, weiß ich nicht. Ähnliche Fälle hab es aber in erweiterten Bekanntenkreis mehrere.
Zitat von Libertad im Beitrag #11 Aussage Gesundheitsamt: auf Basis dieses Tests ordnen wir 14 Tage Quarantäne und häusliche Isolierung an, daran ändert auch ein weiterer Test nichts. Können Sie machen, ist aber Privatvergnügen.
Das glaube ich Ihnen problemlos. Nur: Die können erst einmal viel anordnen und aussagen. Das kostet sie nämlich genau gar nichts. Das ist ohnehin ein Problem bei deutschen Behörden, es juckt diese ja nicht. Ein Richter wird das am Ende aber vielleicht ganz anders sehen. Nur muss man sich dann auch mal auf die Hinterbeine stellen und sich eben nicht alles gefallen lassen.
Das Ganze sehen wir ja auch an etlichen anderen Ecken: Beim ersten Lockdown war man in Berlin der Meinung alle Demos verbieten zu können. Bis sich jemand gewehrt hat. Aber es muss sich jemand wehren. Ich würde von einer Behörde nicht erwarten, dass sie unsere Grundrechte schützt. Leider inzwischen eher gegenteiliges.
Zitat von RichardT im Beitrag #7 Verzeihung geehrter LLarian, eine Kindergärtnerin aus dem persönlichen Umfeld musste die Quarantäne trotz negativem Test voll absitzen.
Da ist nix zu verzeihen, ich freue mich, wenn mir jemand widerspricht.
Bei einer Kindergärtnerin würde ich die Sache auch etwas schwieriger sehen. Denn wenn das bekannt wird, schicken die Eltern die Kinder nicht mehr, und bringen am Ende noch den Kindergarten in Schwierigkeiten. Das heißt ich meine schon, dass die Frau, so sie einen negativen Test hat, die volle Freizügigkeit nutzen können sollte ("nutzen können sollte", was ein Wortmonster), aber wenn der Kindergarten sie so lange nicht da haben will, kann ich das nachvollziehen. Noch fieser wäre es bei einer Krankenschwester oder gar Altenpflegerin.
Aber mal ganz real: Warum sollte man einem positiven Test mehr trauen als einem negativen? Wenn das so Konzept wäre, dann wären hunderte von Krankenschwestern berufsunfähig. Denn eine Voraussetzung für das Arbeiten ist dort oftmals ein negativer Test auf Hepathitis B. Jetzt werden mit Sicherheit diverse Leute irgendwann (falsch) positiv getestet. Und dann testet man nach. Wenn wir nur nach dem ersten positiven Test gehen würden, dann wären diese Leute nie wieder einsetzbar.
In einem Städtchen in der Nähe gab es im Plegeheim einen Corona Ausbruch. Es sind 7 Tote zu beklagen. Aber:
Laut Aussage der Leiterin alles Hochbetagte die teilweise intensivmedizinische Behandlung abgelehnt hatten und sogar wieder zurück ins Pflegeheim wollten.
Diese 7 Menschen werden jetzt mitgezählt um die Gefährlichkeit von Corona zu belegen.
Kann mir bitte jemand erklären warum "Grundrechte" eingeschränkt werden können?
Ich dachte immer Grundrechte heißen Grundrechte weil man sie immer hat. Wie kann es sein, daß die entsprechenden Artikel im Grundgesetz nicht verändert werden dürfen, für Änderungen an den anderen Grundgesetzartikeln eine Zwei Drittel Mehrheit notwendig ist, aber für die Einschränkung und zeitweise Außerkraftsetzung ein simples Gesetz reicht?
Was sind die Grundrechte denn noch wert?
Mich beschäftigt das sehr. Ich bin Ende der 70er Jahre Schüler gewesen. Und in dieser Zeit haben einige Lehrer mich zu einem überzeugten Demokraten mitgeformt. Ich war immer stolz auf unsere Demokratie und das Grundgesetz. Und jetzt muß ich erleben, daß das alles das Papier nicht wert ist auf das es geschrieben wurde. Daß der Bundestag einfach so die Aussetzung der Grundrechte verfügen kann. Und bis auf ein paar Leute, die man beispielsweise hier findet, stört das keinen? Im Gegenteil, diejenigen die das stört beschimpft man noch als Rechtsextreme oder Verschwörungstheoretiker.
Ein Bericht aus der Praxis. Ohne Kommentar, nur Fakten.
- Einer meiner Söhne ist FWDLer - Standort Bayern, Bad Reichenhall - Seit einer Woche abkomnandiert zur "Unterstützung des Landratsamts im Bereich der Corona-Maßnahmen" - Das bedeutet im Klartext Telefonzentrale, 10 bis 12 Std am Tag - Ein Teil des Telefondienstes ist Hotline: Leute rufen und fragen nach Terminen für Corona-Tests oder nach der aktuellen Gesetzeslage - Ein Teil des Telefondienstes ist aktive Kontaktaufnahme - Dazu liefert das Gesundheitsamt Listen mit Kontaktpersonen, die zum Test sollen - Aus welchen Quellen diese Kontaktdaten stammen, weiß mein Sohn nicht - Er sucht am PC einen Termin raus, ruft die Person an und fordert dann die Person auf, am genannten Termin zum Test zu erscheinen - Wenn sich die Person weigert (bei "netten Grsprächspartnern" sucht er auch schon mal einen Ersatztermin), dann notiert er das zu weiteren Bearbeitung - Die "weitere Bearbeitung" sieht dann so aus, dass von offiziellen Mitarbeitern des Landratsamts Ordnungsmaßnahmen verhängt werden. Das wird in der Mehrzahl der Fälle ein Bußgeld sein. - Diese Art von Telefondienst wird zumindest in diesem Landratsamt zu 90% durch die Bundeswehr durchgeführt. Mitarbeiter des Landratsamt sind fast gar nicht beteiligt. (So viel zu "Unterstützung ") - Die Bundeswehr wird also in großem Umfang und über Wochen hinweg in der innerdeutschen Verwaltung eingesetzt - Funfact: meine Frau arbeitet auch im öffentlichen Dienst. Da gab es vor ca einer Woche, ob jemand freiwillig im Rahmen einer Abordnung diese Aufgabe übernehmen möchte. Keine Ahnung, wie viele das tun, aber es können nicht viele sein. Das Dienstrecht im öffentlichen Dienst sieht ja eigentlich genau in solchen Fällen die Möglichkeit einer dienstrechtlichen Abordnung vor, so dass Angestellte zu solchen Aufgaben eingeteilt werden können. Scheint aber nicht zu passieren, zumindest weiß ich nichts davon. Und das, obwohl ein erheblicher Anteil im öffentlichen Dienst zur Zeit freigestellt ist, weil zum Beispiel Publikumsverkehr eingestellt wurde oder ein Home office angeordnet wurde, ohne dass das überhaupt möglich ist usw. Beispiel: Lehrkräfte, die nicht unterrichten dürfen. Die sitzen zu Hause und tun nichts. Wörtlich.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
Zitat von RichardT im Beitrag #15Kann mir bitte jemand erklären warum "Grundrechte" eingeschränkt werden können?
Weil Grundrechte nie absolut gelten, bzw. auch immer im Widerstreit zu anderen Grundrechten stehen. So ist beispielsweise die Meinungsfreiheit in Deutschland nicht absolut (Stichwort Beleidigung, Verleumdung, Volksverhetzung). Ebenso steht ihr Grundrecht auf Freizügigkeit immer im Gegensatz zum Grundrecht auf Eigentum von anderen. So dürfen Sie sich frei bewegen, aber eben nicht in einem privaten Steinbruch, der einem anderen gehört.
Die Argumentation bei Corona geht in die Richtung, dass ihr Recht auf Freizügigkeit, bzw. Unverletzlichkeit der Wohnung, im Gegensatz zum Recht auf körperliche Unversehrtheit eines anderen steht. Was in dem Sinne ja auch richtig ist. Wenn Sie beispielsweise Ebola hätten, dann hätte kaum jemand Verständnis dafür, wenn sie eine belebte Einkaufsstraße runter laufen, weil das ihrem Grundrecht entspricht.
Das Stichwort ist Verhältnismäßigkeit. Und genau die ist bei Corona inzwischen vollkommen abhanden gekommen. Ich glaube nahezu jeder hätte Verständnis für noch ganz andere Maßnahmen, wenn in Deutschland großflächig eine antibiotikaresistente Form der Pest ausbrechen würde. Aber Medien und Politik behandeln Corona inzwischen so und das ist das Problem. Corona ist, auch wenn das wieder so boshafte Verharmloserei ist, eine leicht ansteckende, schwere, grippale Infektion, die zudem ein massives Ungleichgewicht ausweist im Alter von Menschen, die sie stärker angreift. Das ist nicht schön. Aber auch nicht mehr als das. Es ist NICHT die Pest. Es ist NICHT Ebola. Es ist NICHT die spanische Grippe. Es ist eine schwere, massive Grippe. Aber so schlimm das auch ist, es rechtfertigt NICHT das breitflächige Ende unserer Grundrechte, es rechtfertigt nicht millionenfache Existenzvernichtung, es rechtfertigt nicht eine ganze Generation von Schülern zu traumatisieren und ihre Bildung zu torpedieren. Die Maßnahmen stehen in keinem Verhältnis zu der Bedrohung. Und das, und meines Erachtens nur das, ist das zentrale Problem.
Zitat Ich will nur noch weg.
Das geht mir genau so. Aber um der Frustration noch einen zu zu setzen: Der eheste Ort, wo ich hinwollte, ist diese Woche ebenso abgestürzt. Zeigen Sie mir mal den Ort, an dem liberal-konservative Menschen, die vom Staat im wesentlichen in Ruhe gelassen werden wollen, noch am ehesten leben können.
___________________ Jeder, der Merkel stützt, schützt oder wählt, macht sich mitschuldig. “Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt”, Georg Cristof Lichtenberg
Das geht mir genau so. Aber um der Frustration noch einen zu zu setzen: Der eheste Ort, wo ich hinwollte, ist diese Woche ebenso abgestürzt. Zeigen Sie mir mal den Ort, an dem liberal-konservative Menschen, die vom Staat im wesentlichen in Ruhe gelassen werden wollen, noch am ehesten leben können.
Trotzdem immer noch die USA. Es bleibt doch mit Abstand das Land mit den größten Freiheiten. Politisch haben die USA zwar mindestens die nächsten 4 Jahre auf Bundesebene ähnlich tickendes politisches Personal wie wir. Aber der Bund ist dort politisch viel weniger bedeutsam als bei uns. Ich finde diese mittlerweile schon 14 Jahre alte Erläuterung aus dem "USA Erklärt"-Blog immer noch ganz charmant:
Zitat Seit Jahren muss sich dieser Autor Erklärungen von diversen Mitmenschen anhören, dass man ja nicht in die USA reisen oder ziehen könne, weil dort George W. Bush an der Macht ist. Der Hinweis, dass genau das Gegenteil der Fall ist, dass man nirgendwo auf der Welt so sicher vor einem amerikanischen Präsidenten ist wie in den USA selbst, führt erfahrungsgemäß zu fotoreifen Gesichtsausdrücken. Die wenigsten Bush-Kritiker wissen offenbar, wie wenig Einfluss der Präsident und überhaupt die ganze Bundesebene auf die amerikanische Innenpolitik hat. ...weiterlesen auf USA Erklärt
Die Ideen und Vorstellungen der Politik in Washington, aber auch die medial transportierte "richtige Meinung", das verfängt weniger beim einzelnen Bürger als bei uns, so scheint mir. Dieses ganze SJW- und Woke-Gedöns, BLM, Critical-White- oder Gender-Studies kommt ja alles aus den USA, aber dort gibt es auch eine erwähnenswerte Opposition dagegen, einen sichtbaren Teil der Bevölkerung der da keinen Bock drauf hat. Bei uns wird das weitgehend widerstandslos adaptiert und wer dagegen ist, der denkt sich seinen Teil halt vornehmlich im Stillen.
Deswegen haben sich auch nach 4 Jahren Anti-Trump-Dauerfeuer der übelsten Sorte auf allen Kanälen immerhin knapp die Hälfte der US-Bürger davon nicht beeindrucken lassen. Das allein finde ich schon unglaublich. Man vergleiche mal mit Deutschland, hier gibt es eine ähnliche Situation mit der AfD. Aber hier sagen über 70%, die AfD sei für sie grundsätzlich unwählbar.
Der entscheidende Unterschied Deutschland/USA bleibt für mich die Bevölkerung. Weniger obrigkeitshörig, weniger Kadavergehorsam, größeres Selbstbewusstsein die eigene politische Meinung öffentlich zu vertreten. Trump ist jetzt weg, aber die Trump-Wähler sind weiterhin da. Trump war das Produkt der Unzufriedenheit der Bürger mit der politischen Klasse. Wenn Biden und die Demokraten den Muff der letzten Jahre wiederherstellen wollen/werden, warum soll dann über kurz oder lang nicht der nächste Trump die Bühne betreten?
Sie geben mir Hoffnung. Ernsthaft. Vielleicht bin ich von der Wahl noch zu sehr verplättet und ich gebe zu, ich bin etwas schockiert, dass die Amerikaner einen zunehmend dementen, korrupten und völlig konzeptlosen Mann zu ihrem Präsidenten machen wollen, der auch noch flankiert wird von einer extrem linken Opportunistin, deren Verhältnis zur Wahrheit sich vor allem in ihrem frenetischen Gackern wiederspiegelt. Es ich bin weniger darüber verwundert dass Trump abgewählt wurde (das Leben ist nicht immer fair), aber ich bin erschrocken was die Alternative zu ihm sein soll. Außerdem habe ich Sorge darüber was passieren wird, wenn die inneren Konflikte weiter aufbrechen.
Aber am Ende haben Sie vermutlich dann doch recht. In den USA findet die Auseinandersetzung wenigstens statt, die in Deutschland schon verloren scheint. Die USA bietet nicht zuletzt den Vorteil, dass man, wenn man mit dem ganzen Woke-Schrott nichts anfangen will, man immer noch nach Texas oder einen anderen Südstaat ziehen kann, wo man dann Ruhe hat und sich in Ruhe ansehen kann, wie Kalifornien unter der ganzen Woke-Welle "erblüht". Und eine ganz wichtige Hoffnung: Man ist bis dato immer davon ausgegangen, dass durch die abnehmende "weiße" Bevölkerung die USA immer mehr dem linken Kram zuneigen würde und ich glaube die Latino Wähler in Miami haben gerade das krasse Gegenteil belegt.
Zitat von Llarian im Beitrag #20Man ist bis dato immer davon ausgegangen, dass durch die abnehmende "weiße" Bevölkerung die USA immer mehr dem linken Kram zuneigen würde und ich glaube die Latino Wähler in Miami haben gerade das krasse Gegenteil belegt.
Die ersten Anzeichen gibt es schon länger. Das zeigte sich bereits in den 90er Jahren, als es Bemühungen gab, in Kalifornien, als Staat mit dem größten Anteil an Latinos, Spanisch als zweite Unterrichtssprache neben dem Englischen einzuführen. Die übliche Leier: Benachteiligung, plus mehr Selbstachtung... Da gab es von Seiten der spanischsprechenden Eltern erheblichen Widerstand, an dem das gutgemeinte Vorhaben dann gescheitert ist. Die Kinder bräuchten eh' Englisch, sonst seien sie im Ghetto gefangen, man würde ihnen keinen Gefallen damit tun. Einwanderer aus Ostasien & Osteuropa neigen sowieso eher zur konservativen Seite.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
In meinem Umfeld entspricht die Linie zwischen Coronas Jüngern bzw. Lockdownfans und den Gegnern recht genau der zwischen denen, die ARD, ZDF usw. konsumieren und denen, die sich selber Informationen zusammensuchen bzw. das Vertrauen in die MSM verloren haben. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sich die Angst vor der Jahrhundertseuche verfestigt und vertieft hat und weit die Überzahl (auch junge Leute) die Sache enorm ernst nimmt. Was ich selber nach der dieses Jahr gelaufenen Verschaukelungsorgie beim besten Willen nicht mehr kann. Das mediale Dauerfeuer hinterläßt also durchaus Einschläge....
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