CNN hatte die Nacht über eine sehr ausführliche und kompetente Wahl-Berichterstattung. Hauptsächlich auf sie stützt sich dieser erste Versuch einer Analyse.
Lieber Zettel, zunaechst mal finde ich dieses Vorwahlsystem gut, denn da der Wahlkampf in kleineren, ueberschaubaren Staaten beginnt, kommt es mehr auf Inhalte und Persoenlich- keit der Kandidaten an und weniger auf deren finanzielle Mittel. (Einmal hab ich einen Bericht zu dem Thema gesehen, wo eine Frau gesagt hat, sie habe sich noch nicht entschieden, weil sie noch nicht alle Kandidaten persoenlich gesehen habe). Soweit ich es mitbekommen habe, ist gut an Obama, dass er einen ernst- haften Versuch unternehmen wird, die Spaltung des Landes zu ueberwinden. Gerade diese wuerde Hillary aber vertiefen. Diesen Edwards finde ich eh demagogisch-indiskutabel. Problematisch an Obama ist fuer mich, dass er fuer amerikanische Verhaeltnisse doch sehr links ist, ueber seine Irak- Abzugsplaene haben sie ja auch schon geschrieben. Es stimmt zwar, dass er inhaltlich unbestimmt ist, aber das hat ja auch weder Bushs (compassionate conservatism)noch Clintons Wahlkampf geschadet. Herzlich, Chripa
In B.L.O.G. hat Marian Wirth weitere Informationen zu Clintons Auftritt und zu ihren Chancen zusammengestellt und kommentiert.
Es geht dort, wie schon in der Diskussion zu Marians vorausgehendem Beitrag, hauptsächlich darum, ob Clinton noch eine Chance hat.
Mir scheinen ihre Aussichten stark getrübt zu sein. Aber ich denke, Obama könnte es ähnlich gehen. Wie vor ein paar Monaten Clinton ist er jetzt der risinge star, der Strahlemann. Wenn die ersten Niederlagen kommen, könnte dieses Image leicht in sich zusammenfallen wie ein mißlungenes Soufflé. Denn außer seiner Strahlkraft hat der Mann ja nichts zu bieten.
Das könnte Hillary zurück ins Spiel bringen - oder vielleicht Edwards nach vorn stürmen lassen.
Lieber Zettel, Huckabees Sieg hatte, wenn man Barron's Online Glauben schenken will, auch sehr stark mit "two guardian angels" zu tun, den Talk-Show Hosts Jan Mickelson und Steve Deace vom Radiosender 1040 WHO, die angeblich rund 430 000 Zuhörer jeden Tag haben (http://online.barrons.com/article/SB1199...html?mod=djemWR. Laut Barron's hatte Mickelson einen heftigen "off-the-air"- und anschliessend "You-Tube"-Streit mit Mitt Romey, den dieser nach Punkten verlor, was eine indirekte Hilfe für Huckabee war. Deace unterstützte Huckabee direkt und trat auch als "Romney basher" auf. In beiden Fällen standen Fragen der Abtreibung bzw. des "pro-choice" im Zentrum. Diese Radiohilfe wird Huckabee in New Hampshire nicht haben. Auserdem hat Romney den Vorteil, dass zwischen 2000 und 2005 92000 Personen aus Massachusetts, wo er Gouverneur gewesen war, nach New Hampshire gezogen sind (und niemand aus Iowa). Interessante Details in einer Finanzzeitschrift - nicht schlecht. Herzlich Andreas
Daß für Huckabee jetzt die ganze evangelikale Lobby tätig ist, die vor vier Jahren für Buchanan am Werk gewesen war, das war ja zu erwarten.
Und gewiß hat er Glück damit, daß es gerade im überwiegend ländlich-konservativen Iowa losgeht, traditionellerweise. In New Hampshire wird er sicher nicht vorn liegen; da geht es um McCain oder Romney.
Romney ist, scheint mir, zunehmend die Hillary Clinton der Republikaner: Reich, aus einer Politikerfamilie, erfolgsgewohnt. Nur kriegt er keinen rechten Draht zu den Leuten.
Allerdings hat heute die VOA gemeldet, daß von gestern auf heute der Vorsprung von McCain auf Romney um zwei Prozentpunkte geschrumpft ist. Um diese zwei Punkte hat Huckabee zugelegt, aber er ist immer noch deutlich hinter den beiden anderen.
Zitat von ChripaSoweit ich es mitbekommen habe, ist gut an Obama, dass er einen ernst- haften Versuch unternehmen wird, die Spaltung des Landes zu ueberwinden.
Er sagt freilich kaum, wie. Mir scheint, er versucht Programm durch Ausstrahlung zu ersetzen. Vielleicht bringt ihn das ins Weiße Haus - aber würde es ihn auch zu einem guten Präsidenten machen?
Zitat von ChripaProblematisch an Obama ist fuer mich, dass er fuer amerikanische Verhaeltnisse doch sehr links ist, ueber seine Irak- Abzugsplaene haben sie ja auch schon geschrieben.
Immerhin war er von Anfang an gegen den Krieg, während Clinton jetzt so tut, als hätte sie nicht dafür gestimmt.
Na, schaunmama. Es wird jedenfalls ein spannendes Wahljahr werden. Vor vier Jahren hätte anfangs, als die Kandidaten der Demokraten schon mal als die "Sieben Zwerge" firmierten, auch kaum jemand auf Kerry getippt.
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