Es gab in Zettels Raum vor ein paar Jahren eine kleine Beitragserie über das Thema "Autonomes Fahren im Jahr 2025." Das war 2015, und der hier sehr vermißte Ko-Blogger R.A. war damals ziemlich optimistisch, was die Etablierung und Durchsetzung dieser Technik angeht. Jetzt haben wir 60% der Fahrstrecke zurückgelegt, und als Sachstandsmeldung verweise ich einmal auf diesen Bericht der NZZ von vorgestern. Das Fazit lautet also: Im Prinzip ja, ABER...
Zitat von NZZ, 19.04.2021Wieder sind Menschen gestorben, die auf der Fahrt in einem Elektroauto des kalifornischen Herstellers Tesla dem Autopiloten zu stark vertraut haben. Zwei Personen kamen ums Leben, als ihr Fahrzeug in Texas aus der Kurve flog. Keiner der beiden Passagiere sass am Steuer, so gross war das Vertrauen ins autonome Fahren. Was Tesla als Autopilot bezeichnet, ist auch nach Aussagen des Herstellers nur für Fahrten geeignet, bei denen der Mensch noch hinter dem Steuer sitzt und eingreifen kann, wenn das elektronische System seine Fahraufgabe nicht richtig ausführt. Dies kann beispielsweise bei einem Tesla Model S dann passieren, wenn die Geschwindigkeit des Autos nicht zum Radius der Kurve passt. Die Querbeschleunigungskräfte werden dann so gross, dass der Tesla-Autopilot seine Grenzwerte überschreitet und sich entweder abschaltet oder aber ein für die Fahrdynamik nicht mehr zu bewältigendes Manöver ausführt. In beiden Fällen kommt der Wagen von der Fahrbahn ab, es sei denn, der Mensch greift ein.
Dies war im vorliegenden Fall offenbar nicht möglich, da nach ersten Erkenntnissen keines der beiden Opfer am Steuer sass. Nun ist es ja nicht so, dass der von Elon Musk geführte Elektroautopionier nicht vor Fahrten ohne Hand am Steuerrad warnen würde. Das eigentliche Manko aber ist nicht die von Tesla entwickelte Software, sondern das Fehlen entscheidender Elektronikbauteile, die das System zuverlässiger machen würden.
Die Rede ist von den Lidar genannten Laser-gestützten Abtastern der Umgebung, die im Gegensatz zu den neuen Modellen Honda Legend und Mercedes EQS bei Tesla fehlen. Lidar-Sensoren aber sind teuer. Ein komplettes System, das ein Auto im Umkreis von 250 Metern Hindernisse erkennen lässt, kann heutzutage immer noch rund 100 000 Franken kosten. Vor fünf Jahren lagen die Preise gar noch um ein Vielfaches höher.
Tesla war die Verwendung von Lidar-Sensoren zu teuer, stattdessen löste man das Manko durch eine Software, die Informationen sämtlicher Kameras am Fahrzeug mit künstlicher Intelligenz zu einem Pseudo-Lidar-System verbindet. Die zusätzlichen Entwicklungskosten sind im Vergleich zur Anschaffung von Lidar-Systemen deutlich geringer. Doch ist das Tesla-System gerade bei schlechten Wetterbedingungen oder engen Kurven überfordert. Lidar-Fahrzeuge kommen mit den Unbilden besser zurecht.
Das Kernproblem des autonomen Fahrens ist mit der Einführung von Lidar-Systemen jedoch noch lange nicht gelöst. Um dem Fahrzeug zu ermöglichen, eigene Entscheidungen zu treffen – man denke etwa an Spurwechsel oder das Ausweichen vor Hindernissen auf der Fahrbahn –, fehlt noch eine Vielzahl zuverlässiger Informationen.
Die Erfahrung zeigt, dass heute noch kein Fahrzeug in der Lage ist, Verkehrszeichen wie zum Beispiel Tempobegrenzungen zuverlässig zu erkennen. Hinzu kommt ein zweites Problem. Man nehme eine Allee im Herbst, wo Blätter vor das autonom fahrende Auto fallen. Die Systeme sind auch nach mehr als fünfzehn Jahren Forschung nicht in der Lage, zwischen einem Blatt und einem Stein zu unterscheiden. Vorsorglich wird der Wagen deshalb jedes Mal eine Vollbremsung einleiten.
Ich habe anno 1998 eine Diplomarbeit in diesem Bereich geschrieben (damals rund um UTA, einem Assistenzsystem für den Innenstadtbereich). Der damalige Stand ist eigentlich immer noch unverändert: es hapert sowohl an der Sensorik als auch insbesondere an der KI, um diese Sensorik auszuwerten. Dinge, die dem Menschen mühelos gelingen - z.B. eine Lichtsignalanlage der richtigen Fahrspur zuzuordnen oder Verkehrszeichen zu erkennen - sind für die Maschine nach wie vor fast unmöglich, weil es zwar oft funktioniert, aber nicht oft genug. Ob der jetzige Ansatz mit "Big Data" und "Machine Learning" jemals funktioniert, wage ich zu bewzeifeln.
Besonders die Aussagen zum Autonomen Fahren von Elon Musk haben mich davon überzeugt, dass er ein absoluter Schaumschläger ist. Wenig überraschend sind seine Vorhersagen in diesem Bereich - eigentlich müsste ja jeder Tesla-Besitzer schon jetzt reich sein, weil er sein Fahrzeug als autonomes Taxi arbeiten lässt, während er es gerade nicht braucht - noch viel weniger zutreffend als viele andere seiner Hirngespinste.
Und die Probleme von Tesla in diesem Bereich liegen keineswegs nur an der Abwesenheit von schnöden LIDAR-Sensoren. Das ist nur das Sahnehäubchen des Versagens. Wobei: wenn Musk in Wahrheit gar nicht daran glaubt, Level 5 jemals während der Lebensdauer der jetzt produzierten Fahrzeuge bereitstellen zu können, ist es clever. Unverfroren bis betrügerisch, aber clever.
Zitat von Daily Mail, 28 April 2021Self-drive cars in Britain THIS year: Government paves the way for hands-free driving on UK motorways - but only up to 37mph
- DfT announced this morning that the first types of 'self-driving vehicles' could be on UK roads by end of 2021 - Automated Lane Keeping Systems would permit hands-free driving on motorways at speeds up to 37mph - Ministers say the tech could ease congestion, cut emissions and reduce accidents caused by human error - Consultation to take place to make changes to Highway Code to allow these systems to be used on the road - Industry insiders have warned ministers about 'inappropriately' referring to ALKS as a 'self-driving' systems - Insurers and safety experts say users may misinterpret its lower level of driver assistance as fully automated
Drivers in Britain could be legally allowed to take their hands off the wheel to check their emails or read a newspaper in cars fitted with the latest technology 'by the end of this year', the Government has confirmed today.
In a statement issued by the Department for Transport, it said the first types of 'self-driving' vehicles fitted with Automated Lane Keeping Systems - or ALKS - could be permitted to steer themselves in slow moving traffic on motorways - but only at up to speeds of 37mph (60 kph) - before the end of 2021.
It is expected that this limit could be lifted to 70mph if the scheme is a success.
The update comes after a call for evidence launched by ministers in August to determine if the technology is safe to use on the road and what impact it could have on reducing fatalities, emissions and congestion.
However, insurers and safety experts have warned the Government over the misuse of terms such as 'self-driving' to describe ALKS, saying it could pose real dangers to road users if motorists become over-reliant on the systems, which may cause more accidents in the short term.
Designed only for use on a motorway, ALKS enables a vehicle to drive itself - including steering and managing the speed and distance to the vehicle ahead - in a single lane, while maintaining the ability to easily and safely return control to the driver within ten seconds in case of problems.
If the driver failed to act, the vehicle would come to a stop. Motorists would not be allowed to switch lanes while using the technology.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3In England probiert man es aus.
Nein, tut man nicht. Denn das ist nicht autonomes Fahren, sondern nur ein sehr einfaches Teilproblem dieses Komplexes.
Indem man sich auf "Autobahn bei niedriger Geschwindigkeit ohne Spurwechsel mit Fahrerüberwachung" beschränkt, fällt man noch hinter das Niveau von Projekt PROMETHEUS bzw. VITA von Daimler Anfang der 90er zurück.
"Underwhelming" würde der Engländer sagen. Aber: immerhin könnten potenziell Tesla-Fahrzeuge unter diese Regelung fallen, denn für diese niedrige Hürde dürfte es knapp reichen. Wird Musk sicher als Durchbruch verkaufen.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3In England probiert man es aus.
Nein, tut man nicht. Denn das ist nicht autonomes Fahren, sondern nur ein sehr einfaches Teilproblem dieses Komplexes.
Indem man sich auf "Autobahn bei niedriger Geschwindigkeit ohne Spurwechsel mit Fahrerüberwachung" beschränkt, fällt man noch hinter das Niveau von Projekt PROMETHEUS bzw. VITA von Daimler Anfang der 90er zurück.
"Underwhelming" würde der Engländer sagen. Aber: immerhin könnten potenziell Tesla-Fahrzeuge unter diese Regelung fallen, denn für diese niedrige Hürde dürfte es knapp reichen. Wird Musk sicher als Durchbruch verkaufen.
Ist doch auch ein rechtlicher Durchbruch, dass die technische Möglichkeiten jetzt genutzt werden dürfen, um wenigstens unter diesen Bedingungen ohne Hand am Steuer fahren zu dürfen. Wieso soll die Nutzung technische Möglichkeiten erst erlaubt sein, wenn vollständig autonomes Fahren möglich ist?
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3In England probiert man es aus.
Nein, tut man nicht. Denn das ist nicht autonomes Fahren, sondern nur ein sehr einfaches Teilproblem dieses Komplexes.
Indem man sich auf "Autobahn bei niedriger Geschwindigkeit ohne Spurwechsel mit Fahrerüberwachung" beschränkt, fällt man noch hinter das Niveau von Projekt PROMETHEUS bzw. VITA von Daimler Anfang der 90er zurück.
"Underwhelming" würde der Engländer sagen. Aber: immerhin könnten potenziell Tesla-Fahrzeuge unter diese Regelung fallen, denn für diese niedrige Hürde dürfte es knapp reichen. Wird Musk sicher als Durchbruch verkaufen.
Ist doch auch ein rechtlicher Durchbruch, dass die technische Möglichkeiten jetzt genutzt werden dürfen, um wenigstens unter diesen Bedingungen ohne Hand am Steuer fahren zu dürfen.
Ja, das ist durchaus eine dramatische Wende gegenüber der bisherigen Praxis. Ob zum Besseren, weiß ich nicht - kommt halt auf das verfolgte Ziel an. "Mehr Verkehrssicherheit" wird dadurch sicher nicht erreicht. Der öffentliche Raum war bisher nicht bevorzugtes Terrain für Praxisversuche mit Leib und Leben.
Zitat Wieso soll die Nutzung technische Möglichkeiten erst erlaubt sein, wenn vollständig autonomes Fahren möglich ist?
Keine Ahnung. Habe ich dafür oder dagegen plädiert?
Mein Punkt war lediglich, dass Herr Elkmann offenbar "autonomes Fahren" mit "halbgarem Assistenzsystem" verwechselt. Oder er bezieht sich mit "es" nicht auf seinen eigenen Thread-Titel. Diese Art Verwechslung passiert ärgerlicherweise ständig in diesem Themenkomplex, mal unabsichtlich und mal (im Falle von Tesla) vermutlich absichtlich. Siehe spitzfindige Diskussionen darüber, was "full self-driving capability" und "Autopilot" bedeutet.
Das ist keine Velwechserung, sondern eine terminologische Unschärfe, für die ich nicht verantwortlich zeichne, sondern der Sprachgebrauch. Wir haben zum einen ein assistiertes Lenken, bei dem sukzessive mehr und mehr "automatische" Abläufe von Algorithmen übernommen werden - und wo es ersichtlich noch auf niederschwelliger Ebene hapert. Auf der anderen Seite steht ein völlig autonom gesteuerter Ablauf, der ohne menschliche Intervention auskommen kann - wie etwa heute schon die Be- und Entladung und Verteilung in den Containerhäfen (Betriebsstörungen einmal abgerechnet).
Wir haben hier die gleiche Dichotomie wie bei "schwacher" und "starker" KI. Es wäre dann nur noch die Frage, ob jemand Sprachassistenten wie Siri/Alexa der schwachen KI zuschlägt oder sie definitorisch ausschließt.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Ja, das ist durchaus eine dramatische Wende gegenüber der bisherigen Praxis. Ob zum Besseren, weiß ich nicht - kommt halt auf das verfolgte Ziel an. "Mehr Verkehrssicherheit" wird dadurch sicher nicht erreicht. Der öffentliche Raum war bisher nicht bevorzugtes Terrain für Praxisversuche mit Leib und Leben.
Es gab doch immer wieder Tests, auch auf öffentlichen Straßen mit der nötigen Sondergenehmigung. Man lässt jetzt zu, was schon mit heutigen technischen Möglichkeiten vertretbar ist.
Wenn ich den Medienberichten richtig glauben schenke, dann will er uns zum Mars bringen. Er will nicht, weil er es kann (wie ein Bergsteiger), sondern er soll können, weil er es will. Anfangs habe ich das auch abgelehnt, aber mit der Zeit bin ich da irgendwie milder geworden. Vielleicht brauchen wir solche Visionäre, um die Technik voranzubringen.
Es ist jedenfalls besser, wenn er sein Vermögen in solche Projekte steckt als es für politischen Lobbyismus auszugeben. Ich denke, da sind wir uns alle einig.
Und vielleicht fällt ja auch wirklich was gutes für die Menschheit ab.
Jedenfalls macht Musk da mehr sinnvolles als unsere Regierung.
Zitat von Johanes im Beitrag #10Jedenfalls macht Musk da mehr sinnvolles als unsere Regierung.
Ich habe es hier ja schon mehrfach geschrieben - und ich habe hier ja auch noch einen Strang laufen, in dem ich festgestellt habe, daß Musk die Reinkarnation for Heinleins D.D.Harriman ist): mein Verhältnis zu Musk ist ein zutiefst zwiespältiges, widersprüchliches. Zum einen hat er einfach etwas geschafft, was ich bis vor rund 10 Jahren kategorisch als unmöglich bezeichnet hätte: die Privatisierung der Raumfahrt. Noch vor 10 Jahren hätte ich substantielle Summen darauf verwettet, daß das nur über staatliche Agenturen mit entsprechendem Budget und jahrzehntelangem Planungshorizont umzusetzen wäre. (Heinleins kleine Geschichte von 1940 illustriert ja, wie er sich so etwas durch einen privaten Unternehmer vorstellte, aber die 70 Jahre seitdem sprachen eine ganz andere Sprache.)
Auf der anderen Seite stehen dann aber Dinge wie "eine Millionenstadt auf dem Mars" - bis 2050. Und das ist ein Hirngespinst. Das wird scheitern - oder: nicht mal scheitern, sondern nicht ansatzweise in der Verwirklichungsphase eintreten. Das ist eine reine Fata Morgana: weder technisch zu verwirklichen, noch zu finanzieren, noch auf Dauer zu unterhalten, und ohne jeden Zweck. Das muß man nüchtern so sehen. Alles Reden von "möglicher Fortschritt der Technik" beißt an den physikalischen Voraussetzungen keinen Faden ab. Von daher weiß ich nicht, woran ich mit dem Herrn schlußendlich bin. Daß er ein weltraumbasiertes Internet installiert, hat unmittelbaren Nutzen und wird sich in absehbarer Zeit tragen. Das SIEHT zwar auch größenwahnsinnig aus, hat aber mittlerweile eine ziemliche Stimmigkeit - vor allem, weil hier gar nicht einmal auf 12.000 oder 40.000 Satelliten aufgestockt werden muß, damit es läuft.
Interessant ist die Haltung der Community in der Science Fiction zu Musk - jedenfalls der Teilmenge davon, die noch ein Auge auf die Raumfahrt (als sichtbarstes Element einer "technologischen Zukunft") hat. Das sind einige Autoren, Herausgeber, Kommentatoren. Für diese Leute war "die Raumfahrt" und besonders die Mondlandung, die Verwirklichung konkreter utopischer Projekte - und der Shuttle und der Verzicht aufs Weiter-Hinaus immer eine herbe Enttäuschung, die Entscheidung, der "letzten Grenze" den Rücken zuzukehren. Jahrzehntelang haben die "Privatisierung der Raumfahrt!" wie eine Monstranz vor sich hergetragen. Als Boeing in den neunziger Jahren an einem SSTO-System gearbeitet hat (single-stage-to-orbit) hat das wie eine Neuzündung gewirkt. Man sollte meinen, diese Community (hauptsächlich um die Zeitschrift Analog Science Fiction - Science Fact versammelt), müßte über Musk völlig aus dem Häuschen sein. Ist aber nicht. Wenn überhaupt, haben sie nur Schmähungen für ihn übrig und stellen ihn als einen Scharlatan im galaktischen Format dar. Falls sie SpaceX überhaupt zur Kenntnis nehmen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Space News, 28 April 2021WASHINGTON — The first lunar lander mission by Intuitive Machines, which had been scheduled for launch late this year, has been delayed to early 2022 by its launch provider, SpaceX.
Intuitive Machines had planned to launch its Nova-C lander on the IM-1 mission in the fourth quarter of this year on a SpaceX Falcon 9, carrying a combination of commercial and NASA payloads. A March 24 news release about an agreement to use the Parkes radio telescope in Australia as a ground station for the mission mentioned a launch “towards the end of 2021.”
However, in an April 23 application filed with the Federal Communications Commission to obtain S-band spectrum for the mission, Intuitive Machines said that the lander was now scheduled for launch in early 2022. The company didn’t provide a more specific launch date or a reason for the delay in its FCC filing.
Intuitive Machines spokesman Josh Marshall said April 26 that the slip was caused by its launch provider. “SpaceX informed Intuitive Machines that due to unique mission requirements the earliest available flight opportunity is in the first quarter of 2022,” he told SpaceNews.
Marshall referred questions about the “unique mission requirements” that caused the delay to SpaceX. That company did not respond to questions from SpaceNews on the topic.
The 1,908-kilogram Nova-C spacecraft will launch into a supersynchronous transfer orbit of 185 by 60,000 kilometers. Nineteen hours after launch it will carry out a translunar injection maneuver to go to the moon, performing another maneuver to enter a 100-kilometer lunar orbit. Nova-C will then attempt a landing at Mare Serenatis for a surface mission landing 14 days. Intuitive Machines said in the filing it will attempt to contact the solar-powered lander again after the 14-day lunar night, but acknowledged “is highly likely that the NOVA-C will not survive the lunar night.”
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #11Ich habe es hier ja schon mehrfach geschrieben - und ich habe hier ja auch noch einen Strang laufen, in dem ich festgestellt habe, daß Musk die Reinkarnation for Heinleins D.D.Harriman ist): mein Verhältnis zu Musk ist ein zutiefst zwiespältiges, widersprüchliches. Zum einen hat er einfach etwas geschafft, was ich bis vor rund 10 Jahren kategorisch als unmöglich bezeichnet hätte: die Privatisierung der Raumfahrt.
Lutz Kayser ist das vor 40 Jahren ähnlich hemdsärmelig angegangen und ist wohl weniger an der Technik, als an der Politik gescheitert. Warum sollte das nicht privatwirtschaftlich funktionieren?
Zitat Auf der anderen Seite stehen dann aber Dinge wie "eine Millionenstadt auf dem Mars" - bis 2050. Und das ist ein Hirngespinst. Das wird scheitern - oder: nicht mal scheitern, sondern nicht ansatzweise in der Verwirklichungsphase eintreten. Das ist eine reine Fata Morgana: weder technisch zu verwirklichen, noch zu finanzieren, noch auf Dauer zu unterhalten, und ohne jeden Zweck. Das muß man nüchtern so sehen.
Die Aussage von Professor Rieck hat mich echt zum Nachdenken gebracht. Dass die Ziele von Musk nach heutigen Maßstäben (und vielleicht auch objektiv) unerreichbar sind, ist demnach kein Makel, sondern grade eine Gewinnerphilosophie. Sozusagen die "Mottenphilosophie für den Menschen".
Über die Sinnhaftigkeit und Realisierbarkeit einer Millionestadt auf den Mars kann man sicherlich philosophieren. Wahrscheinlich wäre es eine bessere Idee, zunächst mal das Leben hier auf der Erde angenehmer zu machen. Ich rufe nur noch mal in Erinnerung, das Vermögen von einem Multimullionär ist hier vielleicht besser investiert als in politischen Lobbyismus. Und vielleicht braucht der Fortschritt manchmal solche Antreiber, die das Unmögliche möglich machen. Oder es zumindest versuchen.
Wobei die "Mottenphilosophie" sicherlich auch ihre Grenzen hat. Von dem, was Musk z. T. so auf Twitter von sich gibt mal ganz zu schweigen.
Zitat von Johanes im Beitrag #14Wahrscheinlich wäre es eine bessere Idee, zunächst mal das Leben hier auf der Erde angenehmer zu machen.
Auf keinen Fall. (Hier möchte ich so vehement widersprechen, daß ich es fett und in Großbucstaben setzen könnte. AUF KEINEN FALL!). Das war schon vor 50 Jahren, zur Zeit der Mondlandung, DER gängige Eiwand geben "die Raumfahrt" überhaupt - ob nun bemannt, zum Mond, im der Umlaufbahn, mit Satelliten: was wollt ihr im All? Bringt erst mal die Dinge hier unten in Ordnung! Das häte zur Zeit von Biafra und dem Siebentag-Krieg letztendlich bedeutet: Afrika in XXL durchzufüttern und Israel zu vernichten, da "Dinge in Ordnung bringen" für die arabische Welt sonst nicht gegeben gewesen wäre. Man hätte auf Kunststoff und Kunstdünger verzichten müssen, die den ersten Ökos schon damals so verhaßt waren wie heute. Man hätte nicht auf langfristige Entwicklungen gesetzt, sondern nur auf Plan. Das wäre ja nur mit irgendeiner Variante von Planwirtschaft und Sozialismus anzugehen gewesen. Das Resultät wäre eine weltweite Katastrophe gewesen. Man hätte den Indios in Brasilien UND dem einheimischen Bauern dort jegliche Nutzung des Regenwalds verboten. Man hätte allen Fischern in der 3. Welt die Lebensgrundlage entzogen. "Computer" waren ja auch schon damals - Stichwort "Rasterfahndung" - Teufelszeug. Wir würden heute noch mit Scheibentelephonen wählen. Man hätte jegliche neue Technologie erst einmal mal dem Prinzip Vorsicht unter Kuratel gestellt. Mit der Gentechnik ist das den Grünen und ihren Vorläufern ja erfolgreich gelungen.
Ein unschönes Beispiel gibt es. Die beiden ersten "Dinge-in-Ordnung-Bringen"-Unternehmungen im Weltmaßstab waren das Verbot der oberirdischen Atomtests und das weltweite DDT-Verbot, aufgrund von Rachel Carsons "Stummem Frühling." Carsons Befürchtung war verpeilt, und das Verbot von DDT hat in den folgenden Jahrzehnten jedes Jahr Millionen Menschen das Leben gekostet, bis es die UNO 2006 kassiert hat. China hat sich mit Dengs Ein-Kind-Politik von 1979, die auf das Konto von westlichen Umweltschützern geht, eine Rentenkatastrophe eingehandelt. "Grüne Politik" - und es gibt diese "Weltrettung" nun mal nur in progressiv und grün, ist immer mörderisch, wenn sie in der Breite Anwendung findet.
Mein Einwand gegen die Marsmetropole speist sich aus anderen Quellen. Wir haben auf dem Mars schlicht nichts, was als "Unterstruktur", als "Grundlage" für den Aufbu einer Biosphäre genutzt werden kann. Vielleicht läßt sich aus der Atmosphäe Sauerstoff gewinnen; vielleicht läßt sich der Permafrost als Wasserquelle nutzen. Vielleicht. Aber schon eine dauerhaft bemannte Station mit einem Dutzend Leuten über ahrzehnte hinweg zu betreiben, dürfte haarig werden. Die ISS erhält ja laufend Nachschub über die Transporter. Auf dem Mars müßten Sie jeden Nagel, jedes Ventil, jeden Zentimeter Leitung, jedes Stück Stoff, jeden Fetzen Papier, jede Platine, jedes Medikament, jedes Ersatzteil von der Erde aus importieren. "Vor Ort fertigen" dürfte schwierig werden: da hat es nichts als Sand und Geröll. Sie könnten besser eine Millionenstadt am Südpol oder in der Tiefsee errichten und am Laufen halten: da gibt es wenigstens Sauerstoff und Wasser in jeder gewünschten Menge. Und dann rechnen Sie das nicht auf 12, sondern auf 1.000.000 Nasen hoch. Wenn man einmal den Überschlag macht, wieviel Abfall eine Million Großstädter Tag für verbrauchen, wieviel Wasser, Energie, Kalorien, welche Ressourcen benötigt werden (und Klamotten und Haushaltsgeräte wachsen nicht auf den Bäumen - auch wenn die Nanotechniker vom Schlag eines Eric Drexler seit 35 Jahren von so etwas träumen). Das alles muß bereitgestellt werden, und es muß verläßlich laufen, über Jahrzehnte. Wenn da die "Atmosphärefabriken" (die John Carter auf Barsoom ja hatte) mal ausfallen, ist sehr schnell Schicht im Schacht. Soll schlicht heißen: WENN wir eine menschliche Dauerpräsenz dort haben wollen, müssen wir zusehen, daß der Mensch der kleinste entnehmende Faktor ist und die notwendigerweise sehr kleine Biophäre selbstlaufend wird.
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Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #7Das ist keine Velwechserung, sondern eine terminologische Unschärfe, für die ich nicht verantwortlich zeichne, sondern der Sprachgebrauch.
Es gibt eine einheitliche Terminologie, die man einfach verwenden kann, dann gibt es keine Verwechslungen und keine Unschärfen. Warum Sie das nicht tun, sondern stattdessen die Begrifflichkeiten wie ein unterbezahlter Qualitätsjournalist munter durcheinanderwerfen - ich weiß es nicht.
Zitat Wir haben zum einen ein assistiertes Lenken,
"Assistiertes Lenken" - das haben Sie gerade als Terminologie selbst erfunden, oder? Inwiefern hilft denn das, um terminologische Unschärfen zu vermeiden?
Zitat bei dem sukzessive mehr und mehr "automatische" Abläufe von Algorithmen übernommen werden - und wo es ersichtlich noch auf niederschwelliger Ebene hapert. Auf der anderen Seite steht ein völlig autonom gesteuerter Ablauf, der ohne menschliche Intervention auskommen kann - wie etwa heute schon die Be- und Entladung und Verteilung in den Containerhäfen (Betriebsstörungen einmal abgerechnet).
Wir haben hier die gleiche Dichotomie wie bei "schwacher" und "starker" KI. Es wäre dann nur noch die Frage, ob jemand Sprachassistenten wie Siri/Alexa der schwachen KI zuschlägt oder sie definitorisch ausschließt.
Von autonomem Fahren über automatisierte Verladeabläufe hin zu KI und Sprachassistenten - da sind Sie jetzt aber weit rumgekommen. Ohne zu erklären, wie genau Sie denn jetzt "probiert man es aus" gemeint haben und worauf sich das bezog.
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