Ich bin zufällig auf ein Interview mit einem Professor für klinische Psychologie der Universität Gent gestoßen. Er formuliert darin ziemlich exakt meine Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklungen im Rahmen der Covid Maßnahmen Politik, die ich seit den ersten Wochen der Maßnahmen mit jedem Tag stärker habe. Er bezieht sich dabei auch auf Hannah Arendts Werk, welches meine Gedanken in diesem Zusammenhang schon viele Stunden beschäftigt hat. Vielleicht könnte man sagen gequält hat.
Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Interview (im flämischen Orginal) aus dem Januar 2021 stammt (die verlinkte Übersetzung ist aus dem August). Trotz dieses frühen Zeitpunktes sind die Vorhersagen, die Professor Desmet bezüglich der Impfung macht, ziemlich exakt eingetroffen. Ich erinnere mich zum gleichen Zeitpunkt in meinem persönlichen Umfeld ähnliche Vorhersagen diesbezüglich gemacht zu haben und habe nur kopfschütteln geerntet.
Ich habe langsam immer mehr das Gefühl, meine psychische Gesundheit zu verlieren.
Bilde ich mir die Bedrohung durch eine immer autoritärer, respektiv totalitärer werdende Gesellschaft nur ein? Ist meine Angst, die manchmal schon in Ohnmacht mündet, eine Wahnvortellung?
Wenn gestandene Mediziner und (bis vor 2 Jahren noch) hochangesehene Experten, wie Dr. Robert Malone oder Peter McCullough in ihren Wikipedia Artikeln den Disclaimer erhalten. "Spreading Missinformation about Covid 19 and the Vaccine", weil sie mit ihrem Wissen ihre Beobachtungen und die verfügbaren Daten interpretieren, erschüttert mich das. Wenn ihre Rede von den Google Plattformen sofort gelöscht wird, erschüttert mich das. Ist das wissenschaftlicher Diskurs, wie er sein sollte?
Ich habe mir auf Odysee das auf Youtube gelöschte Interview von Joe Rogan mit Dr. Peter Malone in voller Länge (3h) angesehen, welches in den deutschen Medien als krudeste Verchwörungstheorie gelabelt wird. Ich frage mich was mit mir nicht stimmt, dass ich so etwas als einen guten Diskusssionsbeitrag und nicht als Irrsinn wahrnehme. Er stellt mindestens wichtige Fragen und bemängelt immer wieder, was auch zum Beispiel Professor Gerd Antes immer wieder bemängelt: Dass die Daten oft insuffizient seinen. (Ich möchte das Video hier nicht verlinken (weil ich als braver Bürger ja keine Mißinformation verbreiten möchte), man findet es aber recht einfach auf Odysee)
Vor einigen Jahren noch haben wir uns im Westen darüber gegruselt, als in China das Internet zensiert wurde. Was ist das was hier geschieht?
Wie empfinden das die Mitforisten? Was denken Sie? Ist eine Bedrohung durch entstehende totalitäre Tendenzen reine Imagination und Wahnvorstellung?
Herzlich
nachdenken_schmerzt_nicht
"Dort, wo es keine sichtbaren Konflikte gibt, gibt es auch keine Freiheit." - Montesquieu
da haben Sie einen wunden Punkt getroffen. Ich als "gelernter Ossi" mit einem Siebten Sinn für Dinge "zwischen den Zeilen" sehe hier schon ein ganz gefährliches Abdriften der Gesellschaft - egal ob man es nun "political correctness" oder "cancel culture" nennt. Es ist natürlich eine Gratwanderung - nicht jede absurde und abseitige Äußerung hat Qualität, nur weil sie abseitig oder absurd ist. Gleichwohl, gleichwohl - ich bin sehr empfindlich, wenn selbsternannte Weisheitshüter meinen, anderen den Mund verbieten zu wollen (nichts anderes ist Deplatforming, Auftrittsverbot, Demonstrationsverbot, Ausladen von kontroversen Meinungen).
In den Kreisen, in denen ich mich bewege, wird sowas auch gerne mit "die spinnen doch alle" bewertet. Ich sehe hier einen deutlichen Disconnect zwischen öffentlicher Meinung und veröffentlichter Meinung.
Ganz ratlos bin ich nicht. Ich versuche einfach, ein gutes Vorbild zu sein. Zuhören, verstehen wollen. Aber eben auch bewerten (natürlich in der Reihenfolge). Das ist das Mindeste, was ich meinen Kindern vorleben kann.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #1Wie empfinden das die Mitforisten? Was denken Sie? Ist eine Bedrohung durch entstehende totalitäre Tendenzen reine Imagination und Wahnvorstellung?
Dass wir totalitäre Tendenzen haben ist aus meiner Sicht offensichtlich. Ob man es als Bedrohung empfindet, dürfte sehr subjektiv sein. Desmets Analyse einer Massenhypnose, auf die auch Malone referenzierte, hat etwas für sich, was irgendwie auch impliziert, dass sich die so Hypnotisierten durch den Totalitarismus nicht bedroht fühlen, eher im Gegenteil diesen sogar willig verstärken.
Anders für Diejenigen, die der Hypnose nicht verfallen sind. Dass das, was wir seit zwei Jahren erleben, nach einem Plan abläuft, der bewusst mit der Verängstigung der Bevölkerung operiert, ist m.E. auch offensichtlich. Dafür gibt es genügend Indikatoren, auch dafür, dass der Plan die Durchimpfung der Bevölkerung zum Ziel hat. Dafür werden von der Mehrheit der Bevölkerung Maßnahmen akzeptiert, die mit 'Gesundheit' nichts mehr zu tun haben, die man auch als reine Schikane sehen kann. Politiker, Ärzte, Wissenschaftler haben teils jeden menschlichen Anstand verloren, kehren niedrigste Instinkte nach außen. Desmet entschuldigt das zum Teil damit, dass diese Menschen unter Hypnose stehen, als wären diese vielleicht schuldunfähig. Dem kann ich ein Stück weit folgen, bis dahin, wo ich koordinierte Akteure in treibender Funktion am Werk sehe. Die aggressive Kontrolle der Meinungs- und Informationshoheit ist so ein Beispiel. Spotify ist seit dem dreistündigen Interview mit Malone extremem medialen und wirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Das hat mit Hypnose nichts mehr zu tun.
Dass das Ganze nur mit rein kommerziellen Interessen der Pharmaindustrie zu erklären ist, zu denen sich jetzt lediglich die politisch-totalitären Trittbrettfahrer gesellten, bezweifle ich. Totalitäre Tendenzen waren schon vor Corona deutlich, Corona hat aber den Anlass gegeben, die Werkzeuge des Totalitarismus endlich wieder aus der Schublade zu holen, wo sie 80-90 Jahre aufbewahrt waren. Das ist kein Grund, an der eigenen psychischen Gesundheit zu zweifeln. Aber man sollte auf holprigere Zeiten vorbereitet sein. Unsere Politiker und der Hofstaat haben Blut geleckt, und die jetzige Regierung hat noch große Pläne, bei denen sie mit Widerstand rechnen muss. Da können Versammlungsverbote weiterhin ganz hilfreich sein.
Zitat von nachdenken_schmerzt_nicht im Beitrag #1Wie empfinden das die Mitforisten? Was denken Sie? Ist eine Bedrohung durch entstehende totalitäre Tendenzen reine Imagination und Wahnvorstellung?
Lieber n_s_n,
Ein klitzekleiner Aspekt des gegenwärtigen Elends ist meiner bescheidenen Meinung nach, daß sich die falschen Leute immer wieder selbst in Frage stellen, während die, die das viel mehr tun sollten, weiter breitbeinig und selbstgewiß durchs Leben trampeln. Analog zu dem alten Spruch, daß wenn der Klügere immer nachgibt, die Dummen am Ende die Welt beherrschen
Ich mäandriere mal ein wenig gedanklich vor mich hin im Wissen, Deine Fragen sehr wahrscheinlich nicht erschöpfend beantworten zu können (naja, vielleicht im Sinne des allg. Sprachgebrauchs schon; wenn Du beim Lesen eingeschlafen bist habe ich gewonnen )
Zunächst ein kleiner Punkt, an dem ich dem Prof. begründet widersprechen möchte. Die Suizidrate steigt nicht seit Jahren, im Gegenteil; sie ist seit 1980 kontinuierlich gesunken und verharrt seit etwa 2008 auf vergleichsweise niedrigem Niveau (notabene: nach der großen Finanzkrise gab es ebenfalls keine signifikante Zunahme; die Schwankungen der Folgejahre um einen konstanten Mittelwert sind mMn Datenrauschen: https://de.statista.com/statistik/daten/...tbeschaedigung/
Da fast alle Suizide im Rahmen von drei Krankheitsbildern entstehen (Depression, Sucht und Schizophrenie), sagt das ebenfalls etwas über die Prävalenz dieser Krankheitsbilder aus (sicher auch über verbesserte Behandlungsangebote). Die Verteilung schizophrener Erkrankungen ist ohnehin nahezu invariant bei 1% der Weltbevölkerung, variiert also kaum mit Katastrophen oder gesellschaftlichen Disruptionen) Die Zunahme an diagnostizierten Erkrankungen (Depression; Sucht) ist nicht notwendig Ausdruck einer zunehmenden Inzidenz, wie ich hier vor ein paar Jahren weitschweifig versucht habe zu zeigen.: https://zettelsraum.blogspot.com/2013/05...ptische_14.html.
Man kann natürlich spekulieren, wie es sich 2021 ff. verhält, die Daten kenne weder ich noch der Prof. Aber aus den Erfahrung der Finanzkrise würde ich vermuten, daß zumindest keine sprunghafte Zunahme an Erkrankungen und Suizide erfolgt. Eher über viele Jahre; suizidale Krisen fallen in der Regel nicht vom Himmel, sondern habe eine lange Vorgeschichte. Damit (über Jahre) jedoch ist mMn sehr zu rechnen.
Jetzt aber zu den Punkten, die mir am Herzen liegen.
Wenn man es bei Licht betrachtet, bildet sich in allem, was wir in den letzten zwei Jahren beobachten, zutiefst menschliches Erleben und Verhalten ab. Das muß man, fürchte ich, akzeptieren.
Wenn Menschen unsicher sind, wie eine Situation oder auch Bedrohung zu bewerten ist, orientieren sie sich an dem, was andere machen. Es gab diese berühmt gewordenen sozialpsychologischen Experimente, bei denen ein Paar (in Wirklichkeit zwei Schauspieler)in einer mehr oder weniger belebten (unabhängige Variable!) Fußgängerzone in Streit geraten, und er am Ende anfängt, sie unflätig zu beschimpfen und zu schlagen. Typischerweise bildet sich schnell eine "gaffende" Menschentraube um dieses Geschehen. Je kleiner diese Traube, desto wahrscheinlicher war, daß ein (verständlicherweise meist männlicher, es gab aber auch ausgesprochen mutige Frauen) Passant einschritt, oft gefolgt von anderen Passanten. Je größer die Menschengruppe, desto unwahrscheinlicher das Einschreiten eines Einzelnen. Wenn aber in der großen Gruppe ein Alliierter des Versuchsleiters einschritt, gesellten sich schnell weitere (echte) Passanten dazu. Man nennt dieses Phänomen Verantwortungsdiffusion. Man schaut, was machen die anderen, und je mehr Menschen untätig bleiben, desto "richtiger" wird dieses Nichtstun wechselseitig bewertet.
Bei Covid war es ähnlich. Es gab dieses komische chinesische Virus, von dem man noch keine Ahnung hatte wie darauf zu reagieren sei, und China macht einen Monster-Hammer-Lockdown. Die Reaktion der übrigen Länder: "Au Mann, dann machen wir das besser im Zweifel auch so." Und dann hat ein Land vom anderen abgeschaut, und wir alle wurden so ein bisschen Bluna, eh, China. Natürlich vereinfache ich hier und bleibe in der Perspektive der Psychologie, was ganz sicher eine Verkürzung ist, doch gleichwohl ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.
Das ebenfalls recht bekannt gewordene experimentelle Asch-Paradigma in der Sozialpsychologie bildet mMn einen weiteren Aspekt ab: um nicht sozial isoliert zu werden, negieren Menschen ihre eigene Wahrnehmung und Überzeugung. Wenn 10 Leute (in Wahrheit Verbündete des Versuchsleiters) vor der Versuchsperson angegeben haben, daß die dritte von vier Linien, die präsentiert worden sind, die längste sei, dann sagen die meisten, daß es die dritte war, obwohl ein Blinder sehen konnte, daß die erste die mit Abstand längste gewesen ist. (Wahrnehmungsabwehr). Hier hat der Prof. auf das Schrecklichste recht. Corona hat ein identitätsstiftendes Element, das soziale Bindung schafft unter Ausgrenzung der "Anderen". Im Kern faschistoid. Zutiefst erschreckend, aber leider auch zutiefst menschlich. https://de.wikipedia.org/wiki/Konformit&...riment_von_Asch
Auch die Milgram-Experimente haben es weit in die Populärpsychologie geschafft, zurecht übrigens. Gehorsam gegenüber Autoritäten, so daß anständige, ansonsten harmlose Bürger auf Befehl zu Killern werden, weil eine von ihnen akzeptierte, wissenschaftliche(!) Autorität das so verlangt. https://de.wikipedia.org/wiki/Milgram-Experiment
Weißt Du, lieber n_s_n, ich glaube, viele von "uns" haben ein Stückweit in einem Traum gelebt, oder sind zumindest eine Art doppelte Buchführung gefahren. Ich glaube jeder hier im Forum hat genügend geschichtliche Kenntnisse, menschliche Erfahrung und Überblick, um zu wissen, daß im Zusammenleben zwischen Menschen alles möglich ist; herzerwärmende Gemeinsamkeit und bestialisches Grauen. Zivilisation und Aufklärung stehen neben unserer biologischen Disposition, die sich seit der Steinzeit kaum geändert hat.
Ich bin nicht mehr so sehr enttäuscht von der der Bundesrepublik, dem Verfassungsgericht, meinen Mitbürgern....und hey...Enttäuschungen sind etwas Großartiges!. Denn es bedeutet, daß man sich zuvor in einer Täuschung befunden hat, und eine Ent-Täuschung" bedeutet, daß wir jetzt näher an der Realität sind und folglich bessere Prognosen für die Zukunft treffen können (an dieser Stelle herzlichen Gruß an Llarian :) Ich glaube, man muß das gesamte Menschenbild korrigieren. Irgendwie dache ich, in Kenntnis des oben Beschriebenen immer, daß mich all das persönlich, "meine" Bundesrepublik, diesen Verfassungsstaat nicht so treffen könnte; jedenfalls nicht zu meinen Lebzeiten. Nun ja, ich wurde eines weniger guten belehrt. Ich bin ent-täuscht.
Aber eines lehrt die Geschichte der Menschheit eben auch: es kommen auch wieder bessere Zeiten Und weg...
vielen Dank für die nicht-erschöpfenden Ausführungen. Das Wortspiel mit der Ent-Täuschung hat viel für sich, wenn man mal darüber nachdenkt, dafür Dank.
Am Ende ist es ja so, dass man Dingen wie Corona (oder auch anderen Krankheiten oder Naturkatastrophen) ein Stück weit machtlos gegenüber steht. Egal, was man tut - es trifft einen. Ob direkt als Krankheit oder indirekt als Folge eines Lockdowns oder von Einschränkungen. Diese Machtlosigkeit mögen wir Menschen nun mal nicht. Daher speist sich ja auch der Aktionismus. "Man muss doch etwas machen können" ist für uns eine wichtige Frage im Angesicht von unerträglichen Zuständen. (Und natürlich kann man auch bei Corona was machen - Behandlung verbessern, Krankenhäuser ausbauen, körperliche Resilienz fördern, ja, auch Impfen. Gleichwohl ist das ein "mit den Folgen klarkommen" und keine ursächliche Bekämpfung.)
Und ich glaube, dass ist ein wesentlicher Aspekt. Als Mensch möchte man eine wunderbare Welt ohne Corona, ohne Krieg, ohne Klimawandel, ohne Kohle, ohne Verbrechen, ohne ohne ohne (vielleicht auch ohne Spaß). Wäre schön, wir sind hier aber nicht bei Wünsch Dir Was, sondern bei "So isses". Und damit, mit diesem "Geworfensein in eine prinzipiell feindliche Welt" klarzukommen, das Leben und Leiden zu managen, Krise, Krankheit und Tod zu akzeptieren als Bestandteil des Lebens, und Wandel und Anpassung als Möglichkeit und nicht als Gefahr zu begreifen - das ist sehr schwer. Und nicht immer schön. Aber eben zutiefst menschlich.
Zitat von Krischan im Beitrag #5Am Ende ist es ja so, dass man Dingen wie Corona (oder auch anderen Krankheiten oder Naturkatastrophen) ein Stück weit machtlos gegenüber steht. Egal, was man tut - es trifft einen. Ob direkt als Krankheit oder indirekt als Folge eines Lockdowns oder von Einschränkungen. Diese Machtlosigkeit mögen wir Menschen nun mal nicht. Daher speist sich ja auch der Aktionismus
Ganz wichtiger Punkt, lieber Krischan, vielleicht der wichtigste und von mir gestern völlig übersehen
Das wiederholte Erleben von Machtlosigkeit, kann zu der Überzeugung führen, daß man auch zukünftig nicht in der Lage sein wird, auf aversive Ereignisse Einfluß zu nehmen. Man spricht von Erlernter Hilflosigkeit, die sozusagen wiederum den kognitiven Kern depressiven Erlebens bildet. Sehr ätzend. Das Erleben von Hilflosigkeit führt aber zunächst bei den meisten Menschen zu ungerichteter Wut; wenn man so will ein verzweifelter Versuch der Depressionsabwehr. Verzweifelt deshalb, weil ungerichtete Wut zunächst keine Handlungsrichtung enthält.
Wenn man dieser Wut nun (innerlich oder von außen, z. B. politisch oder ideologisch) eine Richtung, ein Objekt gibt, dann bekommt die Wut einen "Sinn", und es kann auf diese Weise Feindseligkeit oder gar Haß entstehen. So lassen sich Feindbilder wunderbar installieren. Die historischen Beispiele für solche Abläufe sind Legion. Hitler hat die Deutschen zunächst buchstäblich aus ihrer Depression geholt; um welchen Preis wissen wir heute.
Wut und Haß simulieren im Individuum Kontrolle und können, wenn man auf der "richtigen" Seite (meist der Majorität) steht, sogar reale Macht verleihen. Das gilt unter Corona aber für alle Seiten der Polarisierten. Der erschossene Tankwart war zweifellos ein Opfer der anderen Seite, der Minorität.
Kurz gesagt: der ganze Mumpitz hat viel von kollektiver Depressionsabwehr.
Wenn man die eigenen Gedanken so brillant formuliert hört, wie man sie selbst nicht denken kann und dazu noch eine Menge lehrreicher Recherche bekommt, könnte man sagen, man hat drei sehr wertvolle Stunden verbracht.
Ich kann nur jeden ermuntern, sich drei Stunden Zeit zu nehmen. Sie sind ganz bestimmt besser investiert als in eine Netflix Serie. Mein Dank gilt Norman Doidge. Eine exzellente Analyse von Wissenschaft, Psychoologie und Gesellschaft. Einfach nur brillant.
Kurz gesagt: der ganze Mumpitz hat viel von kollektiver Depressionsabwehr.
Vielen Dank, lieber Andreas, es ist sehr erfrischend, jemanden "vom Fach" die eigenen Gedanken deutlich besser auf den Punkt bringen zu lassen. Arbeitsteilung ist also doch eine gute Erfindung. Kollektive Depressionsabwehr ist erst einmal per se nichts Schlechtes. Gleichwohl: Auf einer höheren Ebene ist diese Machtlosigkeit erstmal eine Wahrnehmung, eine individuelle Beobachtung. Da kann man nun natürlich "mit dem Kopf durch die Wand" versuchen, ein gestecktes Ziel doch irgendwie zu erreichen (und eine gewisse Sturheit und Determination schadet ja auch nix). Oder man ändert seine Ziele. Ich habe versucht, den ganzen Corona-Quatsch so gut wie möglich zu ignorieren und an mir vorbeiziehen zu lassen. Die Familie hat dann eben viel Zeit im Freien, im Garten oder im Wald verbracht (wir wohnen glücklicherweise ländlich, mit Wald hinter dem Anwesen). Ich arbeite selbst seit 10 Jahren von zuhause, das war gar keine so große Umstellung.
Es klingt komisch, aber seitdem kann ich das Konzept der inneren Emigration, und die Motivation dazu, deutlich besser verstehen. Zumindest nachvollziehen.
Das heisst natürlich nicht, dass ich mich nicht aufrege
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