Zitat Und der Tag endete auch nicht mit der Zündung einer Atombombe „über Kiew, Odessa oder der Ostsee,“[...]. Natürlich ist nicht auszuschließen, daß solche Schritte dennoch in den nächsten Wochen oder Monaten erfolgen könnten
Warum ist das nicht auszuschließen? Warum gilt die Überlegung nicht, daß ein Kernwaffeneinsatz Rußland nichts nützt, wohl aber schadet?
Zitat Nach Putins desaströser Entscheidung, einen konventionellen Landkrieg gegen die Ukraine zu führen, den jeder Beobachter angesichts der langfristigen Folgen für Russland für unwahrscheinlich gehalten haben dürfte,
Wie kommt man dazu, so etwas mit Wahrscheinlichkeiten zu belegen? Würfelt Putin, ob er Krieg anzettelt? Ist das eine spieltheoretisch vernünftige Strategie?
Putins Kalkül vor dem Krieg ist völlig nachvollziehbar. Er muß davon ausgegangen sein, daß "der Westen" auf einen Sieg Rußlands nur mit symbolischen Sanktionen reagieren würde, die bald wieder zurückgezogen würden, weil man ja nicht seine Wirtschaft ruinieren will. So weit hätte er ja Recht gehabt, denn die angekündigten Sanktionen vor der Invasion waren doch eher lustlos, insbesondere von D, F und I aus.
Weiter muß er davon ausgegangen sein, daß eine handstreichartige Übernahme Kyivs durch Luftlandetruppen zusammen mit der militärischen Überzahl durch Heer und Luftwaffe jeden Widerstand brechen würde. Da war er ebenfalls derselben Meinung wie "der Westen". Deswegen hat man die Ukraine ja nicht schon von Anfang an mit Waffen wie PzH 2000 ausgestattet, die man nicht in Feindeshand gelangen lassen will, sondern erst mit Kleinwaffen, die keinen Offensivwert haben. Deswegen hat man außerdem die Sanktionen erst dann in Gang gebracht, als man gesehen hat, daß sich die Ukrainer ja wehren.
Viele Kriege beginnen, weil der Angreifer denkt, die Gegenwehr würde schon nicht so groß. Klassische Beispiele sind der Falklandkrieg oder auch der Jom-Kippur-Krieg.
An der Lektüre Ihres Artikels fällt aber eine interessante Parallele zu Deutschland auf: Genau wie hier ist die Epoche der frühen 1940er Jahre wichtiger geworden, je länger sie zurückliegt.
Zitat von Emulgator im Beitrag #2Zitat:Warum ist das nicht auszuschließen?
Weil ich es zwar mit ziemlicher Sicherheit ausschließen möchte - aber aber nicht mit völliger. Ich gehe davon aus, daß Putin - und wer immer da wirklich für die Entscheidungen zuständig ist - nicht va banque für ihr ganzes Land spielen; aber sie haben dermaßen viel Porzellan zerschlagen, daß ich einen solchen Einsatz (wie in Jerofejews Beispiel "Über der Ostsee") als letzte herostratische Geste deshalb nicht ausschließen möchte, weil sie aus der Nummer schlicht nicht mehr herauskommen & das als Ultimatum vor dem "großen Schlag" setzen könnten. Das wäre nicht das Ende der Welt, aber bei dem Bammel, den die westliche Öffentlichkeit vor enem nuklearen Schlagabtausch hat, könnte es ihnen als letztes Druckmittel geeignet scheinen, um ein Patt à la 1953 am 38. Breitengrad herauszuholen. Zu verlieren haben sie eh' nichts mehr. Ich rechne nicht damit, und nach dem letzten Montag noch weniger als bisher, aber völlig auf Null will ich das Potentiometer nicht drehen.
In der Tat ist die Parallele zum vorigen Durchgang im Osten frappierend. Ich hätte nicht gedacht, daß ich einmal den Verlauf der Kesselschlachten des Unternehmens Barbarossa en detail durchgehen würde, um da Fingerzeige auf entscheidende Faktoren für einen tatsächlichen Konflikt auszumachen. Gerade nach den Erfahrungen des Kalten kriegs und der Zeit seit dem mauerfall hätte ich so etwas noch vor einem Vierteljahr kategorisch ausgeschlossen.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3weil sie aus der Nummer schlicht nicht mehr herauskommen & das als Ultimatum vor dem "großen Schlag" setzen könnten.
Sie kommen aus der Nummer wieder raus, indem sie sich aus der Ukraine zurückziehen und über Entschädigungen verhandeln, die übrigens nie so ausfallen werden, wie Versailles oder 1945-Ost, weil beides falsch war. Das ist doch genau das, was alle anderen wollen. Wenn "der Westen" keinen Fehler macht (ich befürchte allerdings, er macht einen), dann weiß Rußland, daß der Status quo ante 2014 immer möglich sein wird ist.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3Das wäre nicht das Ende der Welt, aber bei dem Bammel, den die westliche Öffentlichkeit vor enem nuklearen Schlagabtausch hat, könnte es ihnen als letztes Druckmittel geeignet scheinen,
Es kommt ein bißchen auf die Details des Kernwaffeneinsatzes an, aber wenn der Angriff auf Hiroshima oder Nagasaki reproduziert würden (wo eigentlich?), würde die westliche Öffentlichkeit (d.h. die deutsche) merken, daß es doch nicht sooo schlimm ist für die Überlebenden, wie es die Panikprediger immer behauptet haben.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #3Zu verlieren haben sie eh' nichts mehr.
Oh doch! Es ist ja ausgeschlossen, daß die Ukraine russisches Territorium erobern wird. Wenn Rußland sich aber als der absolute Schurkenstaat präsentiert, gibt es seinen Feinden die Argumente an die Hand, eine Aufteilung Moskaus in Sektoren anzustreben.
Zitat von Emulgator im Beitrag #2 Viele Kriege beginnen, weil der Angreifer denkt, die Gegenwehr würde schon nicht so groß. Klassische Beispiele sind der Falklandkrieg oder auch der Jom-Kippur-Krieg.
Der Falkland-Krieg hat - natürlich in viel kleinerer Dimension - tatsächlich einige interessante Parallelen zu bieten. Militärdiktatur (geschwächt durch eine Wirtschaftskrise) greift einen Landstrich an (ohne Kriegserklärung), der schon immer als "zugehörig" betrachtet wurde und man nicht müde wurde, diese Anspruch auch stets zu formulieren (und es m.W. bis heute tut). Weil unter anderem geglaubt oder zumindest behauptet wird, dass die dortige unterdrückte Bevölkerung nur auf den Befreier wartet. Und feiert erst mal begrenzten militärischen Erfolg (obwohl gesagt wird, dass der Angriff schlecht geplant und eher improvisiert war und zudem sehr schlecht terminiert war). Muss dann aber feststellen, dass die eigenen Streitkräfte doch nicht ganz so schlagkräftig aufgestellt waren als gedacht. Und man muss sich nach hohen Verlusten (z.B. Schiffe und Flugzeuge) geschlagen zurückziehen, wobei beide Seiten nicht unerhebliche Verluste erlitten.
Mal sehen, ob die Parallele bis zu "Sturz der Militärdiktatur" weitergeht...dringend zu hoffen ist, dass die Parallele "eine Seite hat Atomwaffen, hat sie aber nicht eingesetzt" bestehen bleibt!
Zitat von hubersn im Beitrag #5Mal sehen, ob die Parallele bis zu "Sturz der Militärdiktatur" weitergeht...dringend zu hoffen ist, dass die Parallele "eine Seite hat Atomwaffen, hat sie aber nicht eingesetzt" bestehen bleibt!
Ganz Lateinamerika (außer Kuba, vielleicht auch die Falklandinseln) war damals schon kernwaffenfreie Zone, was auch von UK, F und USA anerkannt wurde. Das UK hätte sich ganz Lateinamerika zum Feind gemacht, hätte man Kernwaffen eingesetzt. Die Frage ist auch, welchen militärischen Nutzen es gehabt hätte. Auf den Falklandinseln hätte man es den Falkländern sowieso nicht zumuten können. Das Festland hat man gar nicht angegriffen und auf See gab es andere Möglichkeiten.
Einzige Nichtparallele zum Krieg Rußlands ist, daß in den genannten Beispielen der Kernwaffenstaat derjenige war, der angegriffen wurde und nicht der, der angegriffen hat. Nach den Überzeugungen von Schwartzer, Nuhr und Co. kann so etwas nie gewagt worden sein.
Zitat von Guardian, 12 May 2022Troops are saying no to officers, knowing that punishment is light while Russia is not technically at war
“It soon became clear that not everyone was onboard with it. Many of us simply did not want to go back,” said Dmitri, a member of the unit who asked not to be identified with his real name. “I want to return to my family – and not in a casket.”
Along with eight others, Dmitri told his commanders that he refused to rejoin the invasion. “They were furious. But they eventually calmed down because there wasn’t much they could do,” he said.
He was soon transferred to Belgorod, a Russian city close to the border with Ukraine, where he has been stationed since. “I have served for five years in the army. My contract ends in June. I will serve my remaining time and then I am out of here,” he said. “I have nothing to be ashamed of. We aren’t officially in a state of war, so they could not force me to go.”
Dmitri’s refusal to fight highlights some of the military difficulties the Russian army has faced as a result of the Kremlin’s political decision not to formally declare war on Ukraine – preferring instead to describe the invasion, which will soon reach its fourth month, as a “special military operation”.
Under Russian military rules, troops who refuse to fight in Ukraine can face dismissal but cannot be prosecuted, said Mikhail Benyash, a lawyer who has been advising soldiers who choose that option.
Benyash said “hundreds and hundreds” of soldiers had been in touch with his team for advice on how they could avoid being sent to fight. Among them were 12 national guardsmen from Russia’s southern city of Krasnodar who were fired after refusing to go to Ukraine.
“Commanders try to threaten their soldiers with prison time if they dissent, but we tell the soldiers that they can simply say no,” Benyash said, adding that he was not aware of any criminal cases against soldiers who refused to fight. “There are no legal grounds to start a criminal case if a soldier refuses to fight while on Russian territory.” ... While the exact number of soldiers refusing to fight remains unclear, such stories illustrate what military experts and western governments say is one of Russia’s biggest obstacles in Ukraine: a severe shortage of infantry soldiers.
Moscow initially put about 80% of its main ground combat forces – 150,000 men – into the war in February, according to western officials. But significant damage has been done to that army, which has confronted logistical problems, poor morale and an underestimated Ukrainian resistance.
“Putin needs to make a decision regarding mobilisation in the coming weeks,” said Rob Lee, a military analyst. “Russia lacks sufficient ground units with contract soldiers for a sustainable rotation. The troops are getting exhausted – they won’t be able to keep this up for a long period.”
Lee said one option for the Kremlin would be to authorise the deployment of conscript units to Ukraine, despite Putin’s earlier pledges that Russia would not use any conscripts in the war. “Conscripts could fill some of the gaps, but they will be poorly trained. Many of the units that are supposed to train conscripts are fighting themselves,” Lee said.
But without conscript battalions, Russia could soon “struggle to hold the territory it currently controls in Ukraine, especially as Ukraine receives better equipment from Nato,” he said.
h/t Danisch. Das Rätsel der von den Russen geklauten Waschmaschinen scheint gelöst zu sein.
Zitat
Zitat Die Handelsministerin sagte dem Senat, ihr lägen Berichte vor, wonach bereits zwei russische Panzerfabriken ihre Produktion wegen Komponentenmangels einstellen mussten. Laut einem Bericht des Weißen Hauses handelt es sich dabei um das Tscheljabinsker Traktorenwerk und dessen Mutterfirma Uralvagonzadov.
Das finde ich drollig. Denn den 8051 hatte ich schon in einer frühen Phase des Studiums dran. War ein Praktikum zur Parallelprogrammierung. Wir sollten einem 8051 beibringen, gleichzeitig auf einer 7-Segmentanzeige Uhr und Stoppuhr zu spielen, und die Ampeln einer Verkehrskreuzung (Modellbauzubehör für H0-Eisenbähnchen) zu steuern und auf die Fußgängertaste zu reagieren. Das muss wohl so um 1988 herum gewesen sein.
Und nun, fast vierzig Jahre später, löten die Russen sie aus Waschmaschinen aus, weil sie sie für ihre Panzer brauchen.
Was ich insgesamt erstaunlich finde.
Gut, der 8051 reicht auch nach 40 Jahren noch, um eine Waschmaschine zu steuern. Ich glaube mich erinnern zu können, dass sie den sogar auf dem Mars einsetzen, weil der noch als altmodisch ist und so archaisch große Strukturen hat, dass der nicht so anfällig für die Weltraumstrahlung ist. Aber einen deutlich leistungsfähigeren ESP8266 bekommt man inzwischen selbst im Einzelpreis im Einzelhandel ab unter einem Euro und den Nachfolger ESP32 selbst einzeln und auf Platine mit Bauteilen ab etwa 5 Euro. Die Dinger stammen aus Asien, ich weiß aber nicht, inwieweit die Amerikaner da einen Exportstop drauf haben.
Aber sagen wir es mal so:
Bevor ich einen Krieg anfinge, hätte ich den Keller unauffällig mit dem Zeug gefüllt und ein paar Alternativen parat.
Hoha. Heute im russischen Staatsfernsehen, Kanal РОССИИ 1, in der Sendung "60 Minuten"/60 минут: Auftritt Михаи́л Ходарёнок, Michail Chodarjonok. (Oberst im Ruhestand, und bei den offiziellen Staatsmedien verschrien als jemand, der "der Armee nur Schlechtes nachredet".) Wem der Name nichts sagt: er war es, der vor vier Tagen in der gleichen Sendung über die festgetackerten GPS-Geräte in den Cockpits der russischen Flugzeuge berichtet hat.
Zitat Chodarjonok: Jede Angelegenheit muß von der allgemeinen strategischen Sicht und wenn möglich unter Berücksichtigung der kurzfristigen Bedeutung gesehen werden. Zuerst mal: Wir sollten uns in Sachen Information keine Beruhigungspillen erlauben. Es werden Berichte verbreitet, in denen es heißt, daß die Kampfmoral in den ukrainischen Streitkräfte schlecht ist und kurz vor dem Zusammenbruch steht. Das stimmt nicht, um es höflich auszudrücken. Es gibt natürlich einige solcher Fälle, bei Kriegsgefangenen oder bei einzelnen Einheiten. Aber das sind Einzelfälle. Aber wie gesagt, wir müssen immer das Gesamtbild im Auge behalten. Und da ist die Lage so:
Olga Skabajewa, die Moderatorin der Sendung: Aber solche Fälle bestimmen doch, wie sich die gesamte Lage entwickelt. Und einige Einheiten haben berichtet, daß sie keinen Sold und keine Waffen erhalten. Das ist doch auch wichtig. Das können Sie nicht einfach übergehen.
Ch.: Sicher. Aber als Gesamtbild haben wir, daß die Ukraine in der Lage ist, eine Million Männer zu bewaffnen. Das sagen sie selbst: Wir haben keine Schwierigkeiten, eine Million Soldaten zu mobilisieren. Die Frage ist nur, ob sie genügend Waffen und Ausrüstung für eine solche Armee zur Verfügung haben. Aus eigener Kraft natürlich nicht, aber wenn Sie bedenken, daß das Lend-Lease-Programm jetzt anläuft, und der Widerstand eines einzigen amerikanischen Senators (gemeint ist Rand Paul) schnell erledigt sein wird... Und zudem die EU jetzt...
Skabajewa: Ich kann Ihnen sagen, daß das Mittwoch Abend abgeschmettert wird.
Ch: Mit Trommelwirbel und überflüssigen Salutschüssen. Ganz bestimmt. Und da die Hilfen der EU jetzt auch anlaufen, können wir damit rechnen, daß eine Million ukrainischer Soldaten in sehr naher Zukunft tatsächlich bereitstehen können. Und wir müssen dabei bei unseren strategischen Überlegungen und Planungen Rücksicht nehmen. Offen gesagt: für uns wird die Lage nur schlechter werden. Und war die Frage der NATO-Erweiterung betrifft...
Skabajewa: Wie viele Berufssoldaten hat die Armee?
Ch: So viele wie bislang auch.
Skabajewa: Ich meine die Berufssoldaten. Rekruten sind keine so guten Kämpfer.
Ch: Die Professionalität einer Armee hängt nicht von der Anzahl der Berufssoldaten ab, sondern von der Qualität der Ausbildung, und von ihrer Kampfmoral und ihrer Bereitschaft, ihr Blut für ihr Vaterland zu lassen. Das bestimmt die Professionalität einer Armee. Auch eine Rekrutenarmee kann sehr effektiv sein. Die Art der Rekrutierung hat keinen Einfluß auf ihre Professionalität. Ganz nebenbei: bei vielen unserer politischen Kommentatoren herrrscht die Vorstellung vor, daß ein Soldat dann ein professioneller Soldat ist, wenn er einen Zeitvertrag hat. Keineswegs! Aber in der Ukraine gibt es die Entschlossenheit, die eigene Heimat zu verteidigen. Sie sind entschlossen, bis zum letzten Mann zu kämpfen.
Skabajewa: Professionalität meint die Bereitschaft, für sein Land zu sterben.
Ch.: So würde ich das nicht ausdrücken, und...
Skabajewa: Ist die Bereitschaft, für das eigene Land zu sterben, nicht Professionalität?
Ch.: Nein, das ist keine Professionalität. Aber es ist ein Teil der Kampfbereitschaft, einer der wichtigsten Faktoren. Wie es in den Klassikern des Marxismus-Leninismus heißt - und in der Hinsicht hatten sie recht - letzten Endes hängt der Sieg auf dem Schlachtfeld von der Stärke der Kampfmoral der Soldaten ab, die bereit sind, ihr Blut für ihre Ideale zu opfern. Genau das ist hier die Lage. Die Klassiker hatten in dieser Hinsicht absolut recht. Aber um auf die NATO zurückzukommen: In unserem Geschäft ist es das Wichtigste, in militärischer und politischer Hinsicht realistisch zu bleiben. Wenn man das außer Acht läßt, trifft einen die Wirklichkeit der Geschichte über kurz oder lang schmerzhaft. Worauf kommt es jetzt vor allem an? Wir müssen das Säbelrasseln bleiben lassen. Nochmal: Schauen Sie sich die gesamte strategische Lage an. Drohen Sie Finnland nicht mit Raketen. Es ist eigentlich sogar komisch. Schließlich ist der Hauptnachteil unserer Lage zurzeit, daß wir geopolitisch vollkommen isoliert sind. Es mag uns nicht gefallen, aber wir haben die gesamte Welt gegen uns. Und diese Lage gilt es zu ändern.
In den sozialen Medien, auch in Russland, wird die Frage gestellt, warum dieser Mann Gelegenheit hat, solchen unPutinistischen reinen Wein einzuschenken. Spekuliert wird, daß das auf die bittere Pille vorbereiten solll, wenn demnächst der Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine verkündet wird.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat Putin involved in war ‘at level of colonel or brigadier’, say western sources
Vladimir Putin has become so personally involved in the Ukraine war that he is making operational and tactical decisions “at the level of a colonel or brigadier”, according to western military sources.
The Russian president is helping determine the movement of forces in the Donbas, they added, where last week the invaders suffered a bloody defeat as they tried on multiple occasions to cross a strategic river in the east of Ukraine.
The sources added that Putin is still working closely with Gen Valery Gerasimov, the commander of the Russian armed forces, in contrast to claims made by Ukraine last week that the military chief had been sidelined.
“We think Putin and Gerasimov are involved in tactical decision making at a level we would normally expect to be taken by a colonel or a brigadier,” the military source said, referring to the ongoing battle in the east of Ukraine.
Moscow’s armies have so far failed to achieve a breakthrough in the Donbas, where they have been mounting an offensive for a month that has failed several times encircle the smaller Ukrainian forces.
Zitat Kamil Galeev @kamilkazani That's Mikhail Khodaryonok. Out of all people in the room he is the most sober one. Why? Well, may be because he's the only one with the substantial military experience. He's a career officer of the air defence who turned to a pundit career only after retirement (not a thread) 11:58 PM · May 16, 2022·Twitter Web App
Khodaryonok used to be a senior operative officer in the Russian General Staff. Most Russian pundits judged the military capacity of the Russian army based on official propaganda. Khodaryonok - on his lived experience. Now wonder he is way more pessimistic about the war
Khodaryonok published a pessimistic prognosis about the Russian invasion of Ukraine back on February 3, long before it started. Many pundits expected a quick Russian victory. But the one who actually worked in the Russian General Staff didn't believe in it
Some Khodaryonok's points he raised back on February 3, three weeks before the Russian invasion:
- Pundits are wrong about the political situation in Ukraine. Many claim that nobody iwould defend the "regime in Kyiv". That's false. They will, including the Russian-speakers
- Pundits claim that Russia can win in a few hours by destroying Ukrainian army with "a mighty artillery strike". Well, even a term "mighty artillery strike" suggests it were the Politruks who made it up and not the military. It's propaganda. It's also factually wrong. They won't
- Pundits claim that the Western countries won't send a single soldier to die for Ukraine. Probably they won't. But they will support Ukraine massively "There is no doubt that in the case of war, the USA and NATo will reincarnate some version of lend lease much alike WWII"
- Pundits expect Russia to win in days or hours. They forget that the USSR spent more than 10 years exterminating guerrillas in Western Ukraine. Now Russia will face guerrillas in urban landscapes that naturally favour a weaker and less heavily armed side of the conflict
- Conclusions. There will be no Blitzkrieg in Ukraine. Experts who claim that Russia will defeat Ukraine in "8 minutes", "10 minutes" and even in "30-40 minutes are wrong". Best of all, forget about your jingoist fantasies and never bring them up again
I very much recommend to translate Khodoryonok's prognosis from back on February 3 and publish it as a full length thread. It's really the most astute, detailed and shockingly precise prognosis of the future war that I read. That's literally Cassandra-level of prophesying
TL;DR Out of all predictions and prognoses about the Z-war that I ever read or hear about, Khodaryonok's one was the most precise, like unbelievably precise. I don't exclude the possibility that this guy understands the situation better than anyone else. The end of not a thread
Der Artikel vom 3. Februar 2022: https://nvo.ng.ru/realty/2022-02-03/3_1175_donbass.html - erschienen in der Незави́симое вое́нное обозре́ние (NVO), einer wöchentlichen Beilage der Tageszeitung Независимая газета, die militärischen Belangen gewidmet ist.
Zitat "Прогнозы кровожадных политологов"
Теперь что касается утверждения о том, что западные страны не пришлют ни одного солдата умирать за Украину.
Надо отметить, что скорее всего так и будет. Однако это отнюдь не исключает в случае вторжения России массированной помощи ВСУ со стороны коллективного Запада самыми разнообразными образцами вооружения и военной техники и объемными поставками всевозможных материальных средств. В этом плане Запад уже проявил небывалую до сих пор консолидированную позицию, которая, похоже, в Москве не прогнозировалась.
В том, что со стороны США и стран Североатлантического альянса начнется некая реинкарнация ленд-лиза по образцу и подобию Второй мировой войны, не приходится сомневаться. Не исключен и приток с Запада добровольцев, которых может быть очень много.
Nun zu der These, daß der Westen keinen einzigen Soldaten losschicken wird, um für die Ukraine zu sterben.
Dazu muß man sagen, daß das wahrscheinlich der Fall sein wird. Das schließt aber nicht aus, daß für den Fall eine Invasion der Ukraine der Westen den militärischen Widerstand in der Ukraine geschlossen mit einer Vielzahl von Waffengattungen, und immensen Lieferungen an militärischer und anderer Ausrüstung unterstützen wird. In dieser Hinsicht hat sich der Westen bereits auf breiter Front positioniert, was es so bislang nicht gegeben hat und was in Moskau anscheinend nicht erwartet worden war.
Es besteht kein Zweifel daran, daß die USA und die Mitgliedsstaaten des Nordatlantischen Bündnisses eine Neuauflage des Lend-Lease-Programms aus dem Zweiten Weltkrieg beschließen werden. Ein Zustrom von Freiwilligen aus dem Westen, womöglich in hoher Zahl, kann nicht ausgeschlossen werden.
Wow.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Chodarjonok, III (ich transkribiere phonetisch, nicht buchstabengleich). Bio. Ich mutmaße mal, daß hier eine Maschinenübersetzung aus dem Englischen vorliegt.
Zitat Khodarenok Mikhail Mikhailovich: Biografie, Karriere, Persönliches Leben
Journalisten, die über Krieg und Armee schreiben, haben eine spezielle Ausbildung. Sie müssen oft ihr Leben riskieren, um verlässliche Informationen über die Ereignisse zu erhalten. Mikhail Khodarenok ist ein Militär und führt seine Manöver mit Sachkenntnis durch.
Startbedingungen
Mikhail Mikhailovich Khodarenok beherrschte den Beruf des Journalisten im reifen Alter. Daran ist nichts Ungewöhnliches - auf diese Weise entwickelt sich die Biografie vieler talentierter Menschen.
Mikhail wurde am 20. Februar 1954 in einer gewöhnlichen sowjetischen Familie geboren. Die Eltern lebten damals in der Stadt Tallinn. Das Kind wurde von klein auf auf ein selbstständiges Leben vorbereitet. Während seiner Schulzeit liebte Khodarenok Sport. Er besuchte regelmäßig die Leichtathletik- und Turnabteilung. Er wusste, wie man mit Mitschülern eine gemeinsame Sprache findet.
Von Kindheit an empfahl sein Vater Mikhail eindringlich, Offizier zu werden. Nachdem er ein Reifezeugnis erhalten hatte, ging der zukünftige Journalist nach Minsk und trat in die höhere militärische Flugabwehrraketenschule ein. Nach seinem College-Abschluss im Jahr 1976 kam er an seinen Dienstort. Als intelligenter, im materiellen Teil des Offiziers versierter Mensch stieg er schnell die Karriereleiter hinauf. Die Luftverteidigungstruppen des Landes waren im ständigen Kampfeinsatz. Chodorenok wusste immer, wie er lebte und mit welcher Stimmung das Personal bediente.
1983 wurde ein intelligenter Offizier an die Air Defense Command Academy geschickt. Nach Abschluss seiner Ausbildung übernahm Khodarenok die Position des Kommandanten eines Raketenregiments, in dem die berühmten S-200-Komplexe im Einsatz waren. Weitere Karriere war erfolgreich. 1998 absolvierte Mikhail Mikhailovich die Akademie des Generalstabs. Und im Jahr 2000, nachdem er den Rang eines Oberst erreicht hatte, zog er sich in die Reserve zurück. Voller Energie und ehrgeizigen Plänen würde Michail Michailowitsch weder zum Fischen noch zum Gärtnern auf dem Land gehen.
Der Reserveoberst bekam eine Stelle als Militärbeobachter in der Redaktion der Nezavisimaya Gazeta. Nach kurzer Zeit begannen von Khodarenko unterzeichnete Veröffentlichungen die Aufmerksamkeit der Leser auf sich zu ziehen. Darin liegt kein Geheimnis. Die Kreativität des neuen Mitarbeiters basierte auf tiefem Wissen über militärische Besonderheiten. Es war seine Kompetenz in seinem Thema, die ihn von anderen journalistischen Verbindungen unterschied. Das Leserpublikum ist immer an der Sicht und Einschätzung eines Experten für jede Situation interessiert.
Die journalistische Karriere von Mikhail Khodarenok entwickelte sich erfolgreich. Er wurde eingeladen, als Chefredakteur der Wochenzeitung „Military Industrial Courier“zu arbeiten. Russische Leser haben viele traurige Fakten über den Zustand des einheimischen militärisch-industriellen Komplexes erfahren. Fünf Jahre später, 2015, wechselte Khodorenok in die Redaktion des Magazins Aerospace Defense. Analytische Notizen zu Militäroperationen in verschiedenen Teilen der Welt wurden immer unter Berücksichtigung der geopolitischen Interessen des Landes verfasst.
Zitat Services Archaeology and Heritage Association
18. Mai 19:00 · · The Russian military has destroyed the National Center for Plant Genetic Resources in Kharkiv.
It was the only plant gene bank in Ukraine. The bank stored more than 160,000 varieties and hybrids of plants - one of the largest collections, some of which were hundreds of years old - from around the world.
"I am sad to say that under Hitler's Germany, when the whole of Ukraine was under occupation, the Germans did not destroy this collection, but on the contrary, tried to save something because they knew that their descendants would need it. Since it is a question of food security of each country. Breeders from all over the world, all countries, including Russia, ordered and received samples from this gene pool to create their own varieties adapted to the area,” said Doctor of Agricultural Sciences Serhiy Avramenko.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13 "I am sad to say that under Hitler's Germany, when the whole of Ukraine was under occupation, the Germans did not destroy this collection, but on the contrary, tried to save something
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #13 "I am sad to say that under Hitler's Germany, when the whole of Ukraine was under occupation, the Germans did not destroy this collection, but on the contrary, tried to save something
Nazivergleiche ohne Ende.
Lieber Emulgator, wollen Sie das den Ukrainern verdenken? Immerhin haben die Ukrainer im kollektiven Gedächtnis im wesentlichen zwei "Invasoren-Völker" erlebt - die Deutschen (zweimal in jüngerer Geschichte - das erste mal noch mit den Österreichern verbunden, aber nach dem Frieden von Brest-Litowsk war Deutschland sehr aktiv in der Ukraine. Bis zur Kapitulation 1918, und ich meine noch etwas länger darüber hinaus). Und natürlich die Russen, vielfach, von der Russifizierung durch Katharina die Große, über den russischen Bürgerkrieg (wobei da vieles sehr verworren ist, Weiße / Rote / Anarchisten etc. haben da vornehmlich in der Ukraine gewütet) bis hin zur Sowjetunion, wo die Ukrainische SSR zugegeben eine sehr eigene Rolle gespielt hat, inklusive sprachliche und regionale Autonomie, wenn auch erst nach Stalins Tod).
Bezeichnend ist das abgemahnte Verhalten aber schon - immerhin hat Charkow im WKII mehrfach die Seiten gewechselt und war m.W. eine der am meisten umkämpften und zerstörten Städte.
Zitat von Krischan im Beitrag #15wollen Sie das den Ukrainern verdenken?
Nein. Ich habe ja andernorts ausgeführt, daß Nazivergleiche normalerweise einfach die rhetorische Figur einer Hyperbel sind und gerade nicht eine Verharmlosung des Nationalsozialismus. Da ist eher eine Zeitenwende notwendig, wovon man sich "getriggert" fühlt.
Ich bin mittlerweile dabei, zu vermuten, daß nicht nur ein BuKa auf der Lohnliste Moskaus steht.
Zitat Ampel blockiert Marder-Lieferung für die Ukraine
BMVg-Geheimpapier: Erste Rheinmetall-Panzer hätten binnen sechs Wochen instandgesetzt werden können
Das falsche Spiel der Scholz-Regierung um die angeblich nicht mögliche Lieferung des Schützenpanzers Marder an die Ukraine geht in die nächste Runde.
Gestern berichtete BILD, dass das Bundesverteidigungsministerium (BMVg), entgegen der öffentlichen Darstellung, über 32 Marder-Panzer verfügt, die laut einem Geheimpapier (VS-Nur für den Dienstgebrauch) „nicht mehr genutzt werden“ und „bei Bedarf instandgesetzt und dann wieder genutzt werden“ könnten.
Aber die SPD-geführte Regierung will nicht liefern, behauptet weiter, dass es bei der Bundeswehr keine Schützenpanzer gibt, die der Ukraine helfen könnten.
Auch blockiert der vom Kanzleramt dominierte Bundessicherheitsrat seit über einem Monat die Genehmigung des Exports von bis zu 100 baugleichen Rheinmetall-Panzern in die Ukraine.
Dabei heißt in einem internen Schreiben des Verteidigungsministeriums, das BILD vorliegt, die ersten der 100 nutzbaren Marder des Rüstungskonzerns könnten „in einem Zeitraum von sechs Wochen“ wieder instandgesetzt werden. Weitere in bis zu 15 Monaten.
Heißt: Hätte die Bundesregierung der getroffenen Absichtserklärung von Rheinmetall und der ukrainischen Regierung bereits im März zugestimmt, könnten die ersten Marder seit Wochen in der Ukraine sein und bei der Verteidigung gegen Putins Invasionsarmee helfen.
Stattdessen wagte es Rheinmetall aufgrund der zu Kriegsbeginn geltenden „keine schweren Waffen“-Doktrin Scholz‘ zunächst überhaupt nicht, einen Antrag bei der Ampel-Regierung für einen solchen Deal mit der Ukraine zu stellen.
Seit dem 22. April liegt der Antrag der Firma endlich beim Bundessicherheitsrat (BSR) vor. Doch die Bundesregierung blockt. Auch einen Monat später hat sie dem Konzern keine Genehmigung zum Export der ersten Schützenpanzer in die Ukraine erteilt.
Wir halten fest: als Scholz der Ukraine die Lieferung der Gepard-Panzer versprochen hat, lief der Krieg schon volle zwei Monate. Wieso konnten es Kanzleramt und Hardthöhe in acht Wochen nicht schaffen, die Frage der Verfügbarkeit von Munition im Vorfeld abzuklären? Entweder sind beide nicht in der Lage, organisatorisch oder personell, die elementarsten Aufgaben ihres Amts zu erfüllen. Oder es handelt sich um willentliche Obstruktion, aus welchen Gründen auch immer.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #17Ich bin mittlerweile dabei, zu vermuten, daß nicht nur ein BuKa auf der Lohnliste Moskaus steht.
Zitat In dem Zeitraum von Dezember 2013 bis Januar 2017, als Gabriel als Wirtschaftsminister für die deutsche Energieversorgung zuständig war, sank die Abhängigkeit in Sachen Energie von Moskau nicht etwa, wie es nach der Krim-Annexion nahegelegen hätte. Vielmehr geschah das Gegenteil: 2012, im Jahr vor Gabriels Amtsantritt als Wirtschaftsminister, lag der Anteil der russischen Gasimporte bei 34,6 Prozent. Im Jahr 2018 nach Gabriels Ausscheiden lag er bei 54,9 Prozent. ... In die Amtszeit Gabriels als Wirtschaftsminister fallen allerdings noch andere Entscheidungen – zum Beispiel der Verkauf deutscher Gasspeicher nach Russland im September 2015... Auf Anfrage der Grünen antwortete das Bundeswirtschaftsministerium damals, das Geschäft sei lediglich „ein unternehmerischer Vorgang“, der die Versorgungssicherheit nicht beeinträchtige. Eine Fehleinschätzung, wie sich am größten deutschen Erdgasspeicher im niedersächsischen Rheden zeigt: Der Speicher wurde in den Monaten vor dem Überfall auf die Ukraine fast geleert, ohne dass deutsche Behörden tätig wurden. Nach Kriegsbeginn wies er Füllstände von unter einem Prozent auf.
Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #18 Schröder. Merkel. Gabriel. Scholz. Schwesig.
Lieber Ulrich, ich denke, hier ist durchaus etwas Differenzierung angebracht. Wir denken ja heute "vom Ende her", wissen also, dass Russlands Handeln zum Ukraine-Krieg führte. Hinterher ist man immer schlauer. Genosse (darf man das noch sagen?) Gabriel gab kürzlich ein Interview (bei The Pioneer), wo er durchaus nachvollziehbar erklärt, wie es dazu kommen konnte.
1. Liberalisierung des Gasmarktes in der EU - keine staatlichen Akteure, alles privat, der Markt regelt das und sorgt für preiswertes Gas (fairerweise muss man sagen, dass das ja auch geklappt hat größtenteils, der Staat hat dann eben nur wieder Energiesteuern draufgepackt) 2. Und das preiswerteste Gas für Europa kommt nun mal direkt aus Russland, und zwar mit Abstand. Da wäre es für jeden Gasversorger ja nicht schlau, teures LNG einzukaufen. Versorgungssicherheit zahlt ja ein preisbewusster Endkunde nicht mit. 3. Keiner, wirklich keiner, hatte einen heißen Krieg Russlands gegen die Ukraine auf dem Schirm. Natürlich gab es vereinzelte solche Stimmen, aber die waren eben vereinzelt. 4. Hat jeder gedacht, dass Russland sich an seine Lieferverpflichtungen hält, komme was da wolle. War ja auch so lange während des kalten Krieges. Und ironischerweise pumpte Russland bis vor kurzem noch genauso Gas durch die Ukraine (Druschba-Trasse, hat mein Opa mitgebaut!), trotz Krieg.
Man muss das nicht in allen Punkten gut und richtig finden, aber diese Perspektive verdient durchaus Beachtung. Man muss nicht immer gleich sinistres Handeln und "Lohnlisten" unterstellen
Zitat von Krischan im Beitrag #19 der Markt regelt das
Dazu müsste ein Markt existieren. Aber wenn man sogar die lokalen Gaspeicher verkauft (wusste ich nicht), dann bleibt kein Markt mehr übrig.
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Zitat von Krischan im Beitrag #19 der Markt regelt das
Dazu müsste ein Markt existieren. Aber wenn man sogar die lokalen Gaspeicher verkauft (wusste ich nicht), dann bleibt kein Markt mehr übrig.
Lieber Frank, das verstehe ich nicht. Es gibt viele Gasversorger in Deutschland, die sich Gas einkaufen können - das kann norwegisches Erdgas sein, russisches Erdgas, niederländisches Erdgas, oder eben LNG. Und das gilt in so ziemlich jedem Land in Europa. Ja, es gibt gewisse staatliche Strukturen wie "nationale Reserve", und es gibt nicht sooo viele Lieferanten. Vielleicht eher ein Oligopol? Gleichwohl, Planwirtschaft sieht anders aus.
Zitat von Krischan im Beitrag #21Es gibt viele Gasversorger in Deutschland, die sich Gas einkaufen können - das kann norwegisches Erdgas sein, russisches Erdgas, niederländisches Erdgas, oder eben LNG. Und das gilt in so ziemlich jedem Land in Europa. Ja, es gibt gewisse staatliche Strukturen wie "nationale Reserve", und es gibt nicht sooo viele Lieferanten. Vielleicht eher ein Oligopol? Gleichwohl, Planwirtschaft sieht anders aus.
Ich würde sowas als "Marktsimulation" bezeichnen, ähnlich wie beim Strommarkt. Das Problem in beiden Fällen besteht ja darin, dass man die gesamte "Transport"-Infrastruktur auf den Anbieter zuschneiden muss, und dann bleibt eben meist nur noch einer oder zwei übrig (es sei denn, man stellt sich eine Infrastruktur hin mit der man völlig flexibel ist, was in Bau und Unterhalt unbezahlbar sein dürfte). In den USA gibt's schön billig Erdgas, nur bringt uns das hier überhaupt nichts.
Zitat von Krischan im Beitrag #193. Keiner, wirklich keiner, hatte einen heißen Krieg Russlands gegen die Ukraine auf dem Schirm. Natürlich gab es vereinzelte solche Stimmen, aber die waren eben vereinzelt.
In Polen wurden die Warnungen parteiübergreifend geteilt. Was ist das für eine politsche und wirtschaftliche Union, bei der eine äußere Problematik so unterschiedlich bewertet wird? Liegt diese unterschiedliche Meinungsbildung vielleicht an etwas nich-grenzüberschreitendem, etwa der Medienlandschaft?
Krischan"|p166858]4. Hat jeder gedacht, dass Russland sich an seine Lieferverpflichtungen hält, komme was da wolle. War ja auch so lange während des kalten Krieges. Und ironischerweise pumpte Russland bis vor kurzem noch genauso Gas durch die Ukraine (Druschba-Trasse, hat mein Opa mitgebaut!), trotz Krieg.[/quote]Rußland wird auch weiter zuverlässig Gas liefern. Ob Krieg oder nicht, spielt keine Rolle: Ein Geschäft geht man ja nicht ein, weil man sich so mag, sondern weil es für beide Seiten besser ist, als es nicht einzugehen.
Ähnlich wie beim Öl haben die russichen Förderanlagen übrigens keine Drossel, die Förderung einfach zu unterbrechen. Darin unterscheidet sich Rußland von OPEC-Staaten.
Wenn die EU kein Gas aus Rußland mehr abnimmt, sondern es aus anderen Quellen bezieht, und die Russen keine Ersatzabnehmer finden (das ist ja die Hoffnung hinter Gassanktionen), dann muß Rußland das Gas abfackeln. Es wird dann zwar in Europa etwas weniger Gas verbraucht (die Überseeimporte sind ja teurer), aber global betrachtet wird die doppelte Menge an Gas verbrannt werden.
Ich weiß nicht, ob das unser Klimawandelminister weiß.
Intelligence Chief Kyrylo Budanov said that there have been 7 missions during which Mi-8 helicopters provided Azovstal defenders with arms, ammunition, medicine & food.
Zitat von The Drive, Howard Altman, May 25, 2022 6:54Inside Ukraine’s Daring Helicopter Missions Into Russian-Occupied Mariupol
With Ukrainian troops besieged in a massive steel plant and under constant fire from Russian forces, helicopter crews sprung into action.
New details are coming to light about incredibly daring resupply missions that were flown by Ukrainian helicopter crews right into the heart of the fighting in the occupied seaport city of Mariupol. Flying two at a time and once four at a time, Ukrainian Mi-8 Hip helicopter crews braved dense Russian air defense and enemy aircraft concentrated in and around Mariupol to deliver desperately needed supplies and fresh troops to the defenders of the besieged Azovstal steel plant.
Of the 16 total helicopters involved, two were destroyed, Ukraine Brig. Gen. Kyrylo Budanov, the head of Defense Intelligence of Ukraine, told The War Zone in an exclusive series of interviews. Another helicopter was destroyed coming to the rescue of one of the downed Hips.
“The special operation was planned and performed by Defense Intelligence of the Ministry of Defense of Ukraine,” said Budanov, offering previously unreported details of those dangerous missions.
For nearly three months, Ukrainian forces dug into the sprawling steel plant, surrounded and under constant bombarded by Russian forces. But as their stocks of food, water, medical supplies and ammunition ran short, and the number of critically wounded increased, so too did the desperation of the pleas for help.
There were seven missions in total, said Budanov, speaking through an interpreter. He did not offer specifics about when they took place.
The Mi-8s provided troops at Avostal with arms, ammunition, medicine, food, and 72 additional fighters from the Azov Regiment, the unit defending the plant.
“All deliveries were successful,” Budanov said. But on the 5th and 7th missions, two helicopters were shot down. A third helicopter coming to the rescue on one of those was also destroyed, Budanov said.
He did not provide casualty figures.
But those deliveries, he said, "were possible until the information about the aid was disseminated. As a result, the enemy took measures to strengthen the air defense system, which made it difficult for us to carry out such actions and led to the loss of personnel and helicopters that evacuated the wounded."
Still, by holding out for so long, the Azovstal defenders, according to the Pentagon, were able at one point to pin down as many as 12 Russian battalion tactical groups, forces that could have been used elsewhere. Without the helicopter resupply missions, it's possible the siege would have ended sooner than it did.
Text der Order: 1. Dmitri Olegowitsch Rogosin wird hiermit vom Posten des Direktors der staatlichen Raumfahrtagentur Roskosmos entbunden. 2. Diese Anordnung tritt mit Unterzeichnung in Kraft.
Interfax hat schon vorgestern gemeldet, daß Juri Borrisow, von 2012 bis 2018 stellvertretender Verteidigungsminister und seitdem "Vizepräsident für den industriell-militärischen Komplex," sein Nachfolger wird.
Zitat Заместитель председателя правительства РФ по вопросам оборонно-промышленного комплекса Юрий Борисов может уйти со своего поста и занять должность гендиректора госкорпорации "Роскосмос", сообщает в среду газета "Ведомости" со ссылкой на источники.
"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire
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