Es ist nicht wirklich erstaunlich, daß die SPD auf diese Taktik hereinfällt. Zum Einen macht sie das immer. Da wird aus dem Bauch heraus reagiert, auch um die Unterstützung der Medien nicht zu verlieren.
Zum Anderen wird es den wenigen taktisch Versierten in der SPD-Führung ganz recht sein, wenn Kochs Kalkül aufgeht. Denn es könnte zum aus SPD-Sicht fast idealem Ergebnis führen (das ganz ideale Ergebnis rot/grüne Mehrheit ist ohnehin nicht erreichbar): Koch verliert an Stimmen, die SPD gewinnt. Aber Hessen bleibt schwarz/gelb und die SPD muß sich nicht mit einer völlig ungeeigneten Ministerpräsidentin blamieren, unhaltbare Wahlversprechen wieder kassieren und vor allem eine Volksfront eingehen, die man eigentlich erst nach der nächsten Bundestagswahl brauchen kann.
Eine Polarisierung, die der SPD nützt, und CDU-Wähler zur gemäßigten FDP treibt - das ist für alle außer Grüne und SED eine vorteilhafte Sache. Und Letztere können es nicht verhindern, daß die Großen das so inszenieren.
Zitat von R.A.Denn es könnte zum aus SPD-Sicht fast idealem Ergebnis führen (das ganz ideale Ergebnis rot/grüne Mehrheit ist ohnehin nicht erreichbar): Koch verliert an Stimmen, die SPD gewinnt. Aber Hessen bleibt schwarz/gelb und die SPD muß sich nicht mit einer völlig ungeeigneten Ministerpräsidentin blamieren, unhaltbare Wahlversprechen wieder kassieren und vor allem eine Volksfront eingehen, die man eigentlich erst nach der nächsten Bundestagswahl brauchen kann.
Interessante Überlegung. Die Ihrem Niveau entspricht, lieber R.A. Aber auch dem von Hubertus Heil?
Der SPD geht es nicht um Koch, sie will den Kopf von Merkel, anders ist die Mindestlohnkampagne im Landtagswahlkampf nicht zu erklären. Koch ballert ihr den Rücken frei und hat Spaß dabei, denn auf den Kopf gefallen sind die CDU Strategen ja auch nicht. Koch weiß, dass er das rote Tuch für die SPD und die Grünen ist, weil er ihnen die Doppelpassnummer versaut hat und der Ruf nicht noch mehr zu ruinieren ist. Allerdings ist der Versuch den Kurt Beck aus dem demoskopischen Niemandsland herauszugraben mit welcher Maßnahme auch immer bisher jämmerlich gescheitert und nun gilt es den Steinmeier in Stellung zu bringen. Der macht auch brav den Wauau:Steinmeier: Unions-Kampagne zu Jugendgewalt belastet Koalition. Eigentlich sollte der kampagestählte Steinmeier wissen, was jetzt nun eine Kampagne ist und was ein Bauchthema. Mindestlohn ist eine populistische Kampagne, Jugendgewalt ist ein verdrängtes Thema, das aus aktuellem Anlass zumindest mal bis zur Stimmabgabe aktuell ist, bevor es wieder zu den Akten gelegt wird. Warum das so ist, beantwortet Steinmeier dann auch gleich:
In Antwort auf:Wer es dafür instrumentalisiert, bringt die Menschen gegeneinander auf und weckt böse Geister, die sich nach dem Wahltag kaum noch vertreiben lassen
Vielleicht sollte sich Steinmeier mal fragen, ob es "die Menschen" nicht aufbringt, wenn es zum normalen Umgangston gehört, jemanden mit den Worten "Scheißdeutscher" zu Brei zu treten, auf so lächerliche Petitessen wie das schon zum Begrüßungsritual erhobene "Votze, Hure, Schlampe" brauche ich da gar nicht einzugehen.
"Die Menschen" waren allerdings vor Jahren vieleicht mal kurz aufgebracht, mittlerweile haben sie resigniert und reiben sich erstaunt die Äuglein, wenn plötzlich die Randnotiz im Lokalteil zur großen Schlagzeile wird. Es gibt nun mal Stadtteile, in die "die Menschen" nur gehen wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt und dann auch möglichst nicht alleine und nächtlicher offentlicher Verkehr ist für Alleinreisende eine Bewerbung für den Darwin-Award. Es hat ja nicht jeder einen Leibwächter wie die Herren Koch, Steinmeier, Struck, Schröder, Fischer etc.
In Antwort auf:“Migration ist in Frankfurt eine Tatsache. Wenn Ihnen das nicht passt, müssen Sie woanders hinziehen.”
So aus der Ferne betrachtet, muss man ihr ja wohl recht geben und man freut sich, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, wozu sollte da ein böser Geist geweckt werden?
Hihi. Nun, ich habe von "taktisch Versierten" gesprochen - damit ist Hubi ganz klar draußen. Aber in der SPD-Bundesspitze gibt es m. E. durchaus ein paar Leute, die ein bißchen mehr Grütze im Kopf haben und die auch keine taktische Wendung scheuen, um die Macht im Bund zu erobern.
Denen sind die Chancen einer Ypsilanti völlig egal (die war ohnehin nicht die Lieblingskandidatin der Bundesführung).
Aber die werden hinter den Versuchen von Beck, Steinmeier et al. stecken, den Konflikt mit dem "Koalitionspartner" verbal zu eskalieren.
Zitat von R.A.Aber in der SPD-Bundesspitze gibt es m. E. durchaus ein paar Leute, die ein bißchen mehr Grütze im Kopf haben und die auch keine taktische Wendung scheuen, um die Macht im Bund zu erobern.
Und sie können das nur mittels der Volksfront.
Marian Wirth hat hier sehr überzeugend die Alternativen analysiert, die die SPD dabei hat.
Wenn es in Hessen zu einer Volksfront kommt - am wahrscheinlichsten wohl in Form einer Duldung von Rotgrün durch die Kommunisten -, dann wird, denke ich, die SPD-Führung sich für das konstruktive Mißtrauensvotum entscheiden. Aus dem Grund, den Sie genannt haben: Dann ist eh die Katze aus dem Sack.
Wenn andererseits Koch es schafft, wofür ja im Augenblick einiges spricht, oder wenn es in Hessen zu einer Großen Koalition kommt, was ich für eine sehr hypothetische Möglichkeit halte - dann bleibt vorerst alles offen.
Vielleicht scheitert die Koalition dann ja am Mindestlohn. Vielleicht wird auch eine der beiden anderen Alternativen realisiert, die Marian genannt hat.
Was ich bei der Medienberichterstattung vermisse ist eine vernünftige wahlstrategische Analyse abseits der ewigen Sonntagsfrage. Die Sonntagsfrage ist zwar einigermaßen spannend, ihre Aussagekraft wird aber überschätzt; aber die Medienlogik neigt halt immer zu einer Horse-Race Inszenierung.
Zettels Erklärung über die Polarisierung führt da sicher weiter, aber ich denke, man sollte stärker den Aspekt der Priming-Effekte betrachten. Die Bundesbürger (bzw. die Hessen) haben nunmal in den einzelnen Politikfeldern unterschiedliche parteipolitische Präferenzen. Und diese Präferenzen zu drehen ist äußerst schwer - die CDU wird es auch mit noch so großem Aufwand nicht schaffen, bei der "Gerechtigkeit" an der SPD vorbeizuziehen. Andersrum vertrauen deutlich weniger Bürger der SPD bei der Inneren Sicherheit viel zu.
Und da kann man echt wenig im Wahlkampf dran machen. Aber man kann sehr leicht die Bedeutung ändern, die die Politikfelder für die Wahlentscheidung haben. Wenn Koch jetzt massiv die Jugend- und Migrantengewalt thematisiert, dann geht es nicht nur um dieses Thema allein, sondern die Bedeutung des Politikfeldes "Innere Sicherheit" nimmt zu. Vorher machte es meinetwegen 5% der Wahlentscheidung bei jedem Wähler aus, wenn Politik und Medien das Thema bis zur Wahl immer weiter thematisieren, dann wird es als wichtigstes Wahlkriterium gesehen und macht 30% der Wahlentscheidung bei jedem Wähler aus.
Eine vernünftige Antwort der SPD würde darin bestehen, dass sie entweder a) klassisches Agendasetting betreibt, d.h. die Themen in den Vordergrund rückt, bei denen sie in den Augen der Wähler mehr Kompetenzen hat und damit bestenfalls auch Themencutting betreiben kann - also dass eine neue Sau durchs mediale Dorf getrieben wird und kein Arsch mehr von Innerer Sicherheit spricht. b) Könnte sie klassisches Negativ campaigning betreiben, d.h. sie macht zieht Koch und seine Leistungen im Bereich der Inneren Sicherheit in den Dreck. Damit gewinnt die SPD zwar auch keine Kompetenzen bei Politikfeld Innere Sicherheit, aber sie sorgt dafür, dass Koch-Wähler-aufgrund-der-Inneren-Sicherheit am Wahltag nicht zur Wahl gehen.
Momentan sieht es bei der SPD nach einem Mix von a) und b) aus, von daher macht deren Strategie schon Sinn. Abgesehen von der Frage nach der Polarisierung, wo ich Zettel zustimmen würde.
danke für diese kompetente Analyse! Nur eine Anmerkung:
Mit Agenda Setting hat es die SPD anfangs versucht; nämlich mit der Unterschriften-Aktion zum Mindestlohn.
Jetzt scheint sie das weitgehend zugunsten des Negative Campaigning aufgegeben zu haben.
Über dessen Vorzüge und Nachteile wird ja im Augenblick in den USA viel gestritten. Huckabee hat wohl u.a. deshalb gut abgeschnitten, weil er darauf ausdrücklich verzichtet hat.
Vor allem scheint mir aber der Fehler der SPD zu sein, daß sie mit ihrem Negative Campaigning gegen Koch ja zugleich dessen Agenda Setting unterstützt.
Negativer Wahlkampf - das müßte eigentlich so gehen, daß man Koch persönlich madig macht, so wie das zwischen Obama und Clinton im Gang ist. Aber so, wie es die SPD handhabt, spielt sie mit ihren Vorwürfen gegen Koch ja zugleich dessen Thema hoch.
Umfragedaten, die schon diese jetzige Phase des Wahlkampfs der letzten Tagen widerspiegeln, scheint es noch nicht zu geben.
> Momentan sieht es bei der SPD nach einem Mix von a) und b) > aus, von daher macht deren Strategie schon Sinn. Diesen Mix-Versuch sehe ich auch. Aber ob der Sinn macht, da zweifele ich.
Erstens einmal ist es grundsätzlich schwierig, einen Strategiemix zu betreiben. Zweitens muß man feststellen, daß a) nicht funktioniert, die SPD bekommt keine eigenen Themen durch, weil sie fast nur mit b) zitiert wird.
Und dann ist die Frage, ob "negative campaigning" in Hessen überhaupt erfolgversprechend ist. Die SPD hat in Bezug auf Koch so die Haßkappe auf, daß sie glaubt, jeder müsse das so sehen. Ist aber nicht so, wie man im letzten Wahlkampf gut sehen konnte: Da hat die SPD eigentlich nur mit Anti-Koch-Parolen agiert (und er hatte ja Steilvorlagen geliefert) - und am Ende hatte er (völlig atypisch für Hessen) einen Erdrutschsieg mit absoluter Mehrheit eingefahren.
"Negative campaigning" kann gegen Kandidaten wirken, die im wesentlichen mit ihrem Sympathiefaktor Wahlkampf betreiben - so à la Obama. Davon kann aber bei Koch nun wirklich keine Rede sein. Selbst bei seinen Anhängern ist er nicht wirklich beliebt. Aber er ist respektiert, auch bei Leuten, die keine CDU-Stammwähler sind. Und dagegen käme die SPD nur an, wenn sie ihm fachliches Versagen nachweisen könnte (das ist aber trotz des Schwachpunkts mit der Kriminalitätsstatistik überhaupt nicht gelungen). Dieses hyperventilierende "Pfui Bäh ist der fies" könnte ziemlich kontraproduktiv für die Ziele der Genossen werden.
Lieber R.A., genau den Eindruck habe ich auch: Koch ist nicht beliebt, aber in der langen Zeit der Opposition konnte die CDU Leute einsetzen, die in jeder Hinsicht ihr Fach gelernt haben, während die SPD immer mehr auf Vorredner und Funktionäre zurückgriff. Dabei wurde sie zunehmend von ganz links überholt, die sich jetzt als ehemalige WASG in der reinen Kaderpartei der PDS herumquälen. Für die SPD ist das die reinste Zerreißprobe. Die Gewinner sind die Linksparteilichen, die als Spaltpilze gut funktionieren. Gruß, Inger
Zitat von Tobiasb) Könnte sie klassisches Negativ campaigning betreiben, d.h. sie zieht Koch und seine Leistungen im Bereich der Inneren Sicherheit in den Dreck.
Im Augenblick scheint das, lieber Tobias, ja zu funktionieren.
Daß Koch Strafmaßnahmen gegen "Kinder" (es ging um hochkriminelle Halbwüchsige) befürwortete, scheint einen plötzlichen Stimmungsumschwung ausgelöst zu haben. Auf einmal funktionierte das Negative Campaigning, was ja auch der CDU-Spitze sofort klar war, weswegen sie die Notleine zog und zu Koch auf Distanz ging.
"Kinder" in einem negativen Sinn zu erwähnen, wie rational das auch immer sein mag, ist eine Todsünde jedes Wahlkämpfers. Da werden Schutzmotive aktiviert, die denjenigen, der das tut, sofort in die Nähe des semantischen Feldes rücken, dessen Zentrum "Kinderschänder", "Rabenmütter" und dergleichen sind.
Daß das dem ausgebufften Wahlkämpfer Koch passierte, ist mir unbegreiflich.
Für viele - vor allem weibliche - Wähler kehrt sich dadurch die Bewertung seiner Anti-Kriminalitäts-Kampagne um: Sie wird nicht unter "Schutz", sondern unter "Bedrohung", nämlich Bedrohung der armen Klau-Kids durch Koch, subsumiert.
Hoffen wir, daß Koch und die CDU in den verbleibenden zehn Tagen wieder berappeln können.
Sonst dürfte sich Frau Ypsilanti schon einmal darauf vorbereiten, mit den Stimmen der Kommunisten zur Ministerpräsidentin gewählt zu werden.
Diese habe ja schon erklärt, daß sie ihr ihre Stimme geben werden. Und Ypsilanti hat bisher nicht gesagt, daß sie es ablehnen würde, durch die Unterstützung der Kommunisten gewählt zu werden.
Zumal sie ja immer behaupten kann, die Stimmen seien in Wahrheit von CDU- oder FDP- Abgeordneten gekommen, die eben mit Koch unzufrieden gewesen seien.
Leider geht aus dem FAZ-Artikel nicht hervor, wie die Wähler die Zukunftskompetenzen verteilen. Eine antigouvernementale Haltung ist zu diesem Zeitpunkt nicht ungewöhnlich, diese kann aber am Wahlabend noch kippen, wenn die die Wähler in der SPD nicht die bessere Alternative sehen. Momentan tendiere ich daher auch ehr zur Glaskugel, auch was die Frage der Tolerierung betrifft. Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass die Landespartei dieses in Betracht zieht - aber für den Parteivorstand und das Präsidium der SPD (mal abgesehen von Wowi) dürfte diese Aufwertung der PDS denkbar ungelegen kommen.
Ooh, ich habe das zwar studiert, aber ich werde Dich niemals überzeugen könne, dass das zum jetzigen Zeitpunkt absoluter Blödsinn ist hier von einem Stimmungsumschwung zu sprechen.
Vielleicht in den Räumen von dimap und bei interessierten Journalisten, die den jetzt mit fragwürdigen Erhebungsmaterial herbeischreiben wollen. Plus/minus zwei Prozent kann jedes Meinungsforschungsinstitut nach Gusto verteilen und da sie das tun, liegen sie halt auch meistens falsch. Dimap hatte zru Bundetgswahl als Ergebnis ihrer letzten Umfrage 41%(Wahlergebnis 35,2%)für die CDU, wie kann man die eigentlich noch ernst nehmen?
Mit dir über Demoskopie zu diskutieren, dear C. - wie lange ist mir das schon ein Vergnügen? Hundert Jahre? Plusminus siebenkommadrei?
Zitat von C.Ooh, ich habe das zwar studiert, aber ich werde Dich niemals überzeugen könne, dass das zum jetzigen Zeitpunkt absoluter Blödsinn ist hier von einem Stimmungsumschwung zu sprechen.
Ich gucke mir ja seit einiger Zeit die Zahlen an, weil ich wie du der Meinung bin, daß eine einzige Umfrage, die ein paar Prozentpunkte Veränderungen zeigt, großartig zu interpretieren Kappes ist. Hier habe ich das mal dargelegt.
Aber dort habe ich auch zu zeigen versucht, daß man schon zu sehr guten Vorhersagen kommen kann, wenn man alles zusammengrapscht - na gut, aggregiert -, was man kriegen kann. (Wenn es eben nicht zu einem Umschwung in letzter Minute kommt, wie gerade in New Hampshire).
Wenn man sich nun die Entwicklung der Umfrageergebnisse für Hessen anguckt, dann sieht man schon, daß der Abstand zwischen CDU und SPD seit einigen Wochen schrumpft. Ich habe in dem Artikel geschrieben, daß man das besser nicht interpretiert, weil es die Daten verschiedener Institute sind.
Aber die jetzige Umfrag von Infratest Dimap setzt halt doch nur diesen Trend fort.
Vor allem aber ist der dramatische Absturz Kochs in der Beliebtheit schon ernstzunehmen.
Vor ein paar Wochen lag er ja noch weit vor Ypsilanti.
Zitat von C. Plus/minus zwei Prozent kann jedes Meinungsforschungsinstitut nach Gusto verteilen und da sie das tun, liegen sie halt auch meistens falsch.
Zu diesen sogenannten "Fehlermargen" sollten wir Fachleute auch mal was sagen, findest du nicht, dear C.?
Nämlich daß das völlig beliebige Festsetzungen sind. Statt des 5-Prozent-Niveaus, das da fast immer gewählt wird, könnte man ebenso gut das 10-Prozent-Niveau oder das 1-Promille-Niveau nehmen.
Also wenn da steht: Die Ergebnisse haben eine Fehlermarge von, sagen wir, 3,1 Prozent - dann heißt das überhaupt nicht, daß der wahre Wert innerhalb dieser Marge liegen muß. Der wahre Wert kann auch um 10,7 oder sonst wie viele Prozentpunkte von dem gemessenen abweichen - nur ist das eben sehr unwahrscheinlich.
Der gemessene Wert ist die beste Schätzung des wahren Werts, das ist alles. Und die mathematische Statistik sagt uns, gegeben die Stichprobengröße, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, daß der wahre Wert um einen Betrag x von dem Schätzwert abweicht.
Eine "Marge" gibt es mathematisch nicht. Diese wird willkürlich bei Beträgen von meist fünf, zwei, einem, einem zehntel Prozent usw. festgesetzt. Bei Umfragen begnügt man sich fast immer mit dem Fünf-Prozent-Niveau.
Herzlich, und sich auf weitere hundert Jahre Diskussionen über Demoskopie mit dir freuend ,
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