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Liebe Zimmerleute,

wer schon länger - sehr lange - hier mitliest, erinnert sich gewiss an das Mitglied jana.

Vor allem in den Jahren 2008-2013 beteiligte sie sich an den Diskussionen, wobei vielleicht am meisten ihr Humor in Erinnerung geblieben ist.

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Produkte mit "Öko" oder "Bio" drauf müssen auf meinen Konsum verzichten.

Selten fehlte ihren Beiträgen etwas selbst angerührter Wort- und Buchstabensalat, wie

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just jest (bzw. jutzt jetzt), Fénsén, Stéccudínstn, ßtÿck, Gúgl, einganx, des1/2, xácht, kein ÿ 4 ein ŷ vormachen, Schw1, bekvém, Ajvnhou, nix4ungutlíbrcetl

Deutsch mit tschechischem Akzent beherrschte sie mündlich und schriftlich:

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Ich war schon imr íbrzoigt, daß ßie ßind irre aigne Nachbarrin

- hieß es mal an meine Adresse .

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Meine Mutter sprach zwar kein akzentfreies Tschechisch, aber das kam daher, weil sie aus der Slowakei stammte. Mein Vater war waschechter Tscheche, wurde aber zufällig in Wien geboren. Und da es, als Geburtsort, in seim Paß stand, sagte er immer, daß er sich als Wiener fühlte. Er sprach aber immer tschechisch. Und dann gehörte, zum Haushalt, noch die Großmutter, die oft zu Besuch war, und die eine Mischung aus Slowakisch & Ungarisch sprach. Als ich eingeschult wurde, durfte meine Oma dann nur noch mit meiner Mutter ungarisch sprechen, mit mir also nur noch slowakisch, damit ich mich nicht in der Öffentlichkeit auf Ungarisch verplapper.

Hier lag offenbar ein glasklarer österreich-ungarischer Migrationshintergrund vor, und gestützt auf diesen machte sie gelegentlich ihre Beobachtungen:

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Übrigens: Die Taxifahrer sind meist Ausländer, und sie kriegen - dank meines leichten Akzents - immer mit, daß ich auch keine Eingeborene bin. Und dann wollen sie alles über mich wissen, was mit meiner Migration zu tun hat und ich frage sie auch aus: Wann, warum, wie/was gefällt hier, was gefällt nicht usw. - halt small talk, aber oft interessant. Vor allem aber: Die Deutschen fragen das nie. Sie fragen höchstens nach Festen, Feiertagen, Rezepten, Wetter u.a. Belanglosigkeiten & Folklore. Schon komisch.

Nicht nur in Deutschland:

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Nur kurz & etwas OT: Warum reden sich eigentlich so viele tsch. Männer mit "Ochse-Ochse" ("vole-vole"), an? Auch wenn sie sich was erzählen, schieben sie immer wieder ihr "Ochse" ein, & das klingt dann so:

Zitat "Stell Dir vor, Du Ochs, gestern war ich im Kino, Ochse, da lief der Film - jetzt fällt mir, Ochse-Ochse, der Name nicht ein, Du Ochs ..."

Wenn ich in meiner Heimat bin, und wieder diese Ochsen höre, muss ich mich zu meiner Emigration beglÿqÿnschen. Die hatte zwar mit den Ochsen nix zu thún, aber ...

Und noch eins:

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R.A. schrieb:

Zitat Aber in Deutschland scheint das immer nur destruktiv zu wirken. In erster Linie ist wichtig, daß dem Anderen sein Einkommen, sein Auto, seinen Erfolg weggenommen wird.

Hallo R.A.,

das stimmt zwar, aber östlich von hier scheint es ähnlich zuzugehen, wie der folgende Witz "belegt":

Einem Tschechen erscheint eine gute Fee und sie sagt zu ihm:
Du darfst dir etwas wünschen, und Du bekommst es auch. Aber: was immer es ist, dein Nachbar bekommt das Doppelte.

Der Tscheche denkt kurz nach und antwortet:
Reiße mir ein Auge aus!

Tatsächlich bin ich mir nicht sicher, ob es sich um einen Tschechen handelt, dem die Fee erscheint, oder ob das nicht ein Russe war. Möglich ist beides. ... Ich frage mich, ob die Missgunst eine Eigenschaft ist, die nach Osten hin zu- & nach Westen hin abnimmt. (?)

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich sie persönlich, im "RL", kennenlernen konnte, beim ersten Zimmerleutetreffen Pfingsten 2011, das sie mitorganisiert hatte, natírlich in Prag.

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Jetzt aber Schluss mit der Rechtschreybspílerey - da4 ist das Thema doch zu ernst.

In der Tat! Wie ich gestern erfahren habe, ist die wache und liebenswürdige Jana am 11. März verstorben.

Ahoj Jano!