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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 435 mal aufgerufen
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Llarian Offline



Beiträge: 7.109

02.06.2024 15:20
Llarians Filmkritik Antworten

Ich ärgere mich vielzuviel über Politk, was angesichts der versammelten Clownabteilungen auch vielleicht irgendwie verständlich ist. Da ist es ab und zu mal nett sich abzulenken und das tue ich ganz gerne, in dem ich dann und wann schonmal zocke und ab und zu mal einen Film oder eine Serie geniesse. Als ich den Artikel über Ramsay Bolton geschrieben habe ("Ramsay Bolton muss sterben") war dieser eigentlich politisch, aber ich habe den Eindruck gehabt, den einen oder anderen hat auch die Serie sehr interessiert (die ich bis zur siebten Staffel immer noch sehr empfehlen kann). Wen es nicht interessiert: Einfach nicht lesen. Aber vielleicht kommt die eine oder andere Empfehlung oder auch Warnung bei dem einen oder anderen Leser gut an.

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

02.06.2024 15:39
#2 Godzilla minus one Antworten

Ich beginne mit einem recht positiven Beitrag: Ich hatte die Gelegenheit den japanischen Film "Godzilla Minus One" zu sehen.

Und um es direkt zusammen zu fassen: Das war sehr erfreulich. Um ehrlich zu sein, das ist einer der besseren Filme der letzten paar Jahre und mit aller Sicherheit der beste Monsterfilm seit langem. Was vor allem erfrischend ist, ist, dass der Film ziemlich woke-frei ist. Die letzten Godzilla Verfilmungen (Godzilla-King of Monsters, Godzilla vs. Kong, Godzilla x Kong, etc.) sind zwar tricktechnisch gut gemacht und wenn man nicht allzuviel denken will, auch durchaus ganz schaubar, am Ende hat man sie aber nach einer Woche wieder vergessen. Wenn ich mich heute noch an die Charactere aus einem dieser Filme erinnern soll: Ich weiß es nicht mehr. Weil sie völlig überflüssig sind. Der Star ist ganz klar Godzilla und so ein richtes Monster ist er eigentlich auch nicht. Treu nach dem woken Hollywood sind große Kreaturen ja eigentlich nur missverstanden und eigentlich die Beschützer der Menschheit. Und so lustig die Idee der Hohlwelt (in den letzten beiden Filmen) auch sein mag, am Ende ist das nur ein anderes Wort für Gaia. Menschen sind die reinen Hintergrundelemente, wenn sie nicht gerade wieder Schaden anrichten.

Da ist die aktuelle, japanische Version um einiges traditioneller: Hier darf Godzilla noch ein Monster sein und zehntausende von Menschen verplätten, einfach weil er sich wie ein Monster verhalten kann. Bekämpft wird Godzilla auch nicht mit irgendwelchen Phantasiewaffen aus dem Labor irgendwelcher Geheimorganisationen (sofern bekämpfen überhaupt passen würde), sondern die Japaner der Nachkriegszeit müssen irgendwie eine Lösung zusammenkratzen mit dem was sie haben. Zugegeben: Der Film strotz von Pathos und heute eher als anachronistisch wahrgenommenem Heldentum. Aber er tut das auf sehr sympathische und vor allem nachvollziehbare Art und Weise. Der Film weist dadurch eine sehr große Besonderheit gegenüber sonstigen Monsterfilmen auf: Man interessiert sich für die beteiligten Personen, man identifiziert sich und leidet ggf. auch mit. Der eine oder andere mag eine Träne wegdrücken und das ist mit Sicherheit nicht der Standard in dem Genre.

Die Dauer ist gut gewählt, der Film wirkt, obschon er recht langsam aufbaut, nie langweilig, verstolpert sich aber auch nicht in einem Action-Spektakel. Die Tricktechnik ist mit Sicherheit nicht die aktuelleste (an der einen oder anderen Stelle wirkt das Ganze etwas sehr modellhaft), aber es ist nie an der Stelle, dass das einen rausträgt, weil man es lächerlich finden würde. Wer ein CGI-Abenteuer ala Marvel oder etwas rundpoliertes wie die Fast-and-Furious Reihe erwartet, wird am Ende allerdings enttäuscht werden: Von den zwei Stunden taucht Godzilla vielleicht 15-20 Minuten auf, der Rest beschäftigt sich tatsächlich mit .... Handlung.

Wer die Gelegenheit hat den Film zu sehen, dem würde ich es recht uneingeschränkt empfehlen. Bedenkt man den Hype, den man um Oppenheimer und Dune-Teil-2 gemacht hat, finde ich es beeindruckend was Yamazaki hier aus einem Budget gemacht hat, dass nicht einmal ein Zehntel davon betragen dürfte.

Johanes Offline




Beiträge: 2.604

06.06.2024 12:56
#3 RE: Godzilla minus one Antworten

Kleine Anmerkung, weil ich es grade zufällig sehe:
Auch in manchen japanischen Filmen wird Godzilla als (im weitesten Sinne) "der Gute" dargestellt. Sei es als kleineres Übel oder als Beschützer der Menschheit/Erde vor außerirdischen Gefahren.
Möglicherweise vergleichbar zur Entwicklung des von "Arnie" dargestellten Terminators, der im zweiten Teil plötzlich ins Team der Guten gewechselt ist.

Eindeutig ein Monster ist Godzilla dagegen im Emmerich-Film. Und in einigen anderen Realfilmen und Animes der Japaner wohl auch.

Wie lange wird uns das Denken wohl noch erlaubt bleiben?

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

07.06.2024 01:56
#4 RE: Godzilla minus one Antworten

Zitat von Johanes im Beitrag #3
Kleine Anmerkung, weil ich es grade zufällig sehe:
Auch in manchen japanischen Filmen wird Godzilla als (im weitesten Sinne) "der Gute" dargestellt. Sei es als kleineres Übel oder als Beschützer der Menschheit/Erde vor außerirdischen Gefahren.
Möglicherweise vergleichbar zur Entwicklung des von "Arnie" dargestellten Terminators, der im zweiten Teil plötzlich ins Team der Guten gewechselt ist.

Einen kleinen Unterschied gibt es da schon. Der Terminator ist in einem sehr weiten Sinne ein "Redemption-Arc", also eine Characterentwicklung von der eiskalten Killermaschine (Terminator 1) über die langsam verstehende Vaterfigur (Terminator 2) bis zur aktuellen Version des geläuterten Familienvaters (Terminator: Dark Fate). Es sind zwar nicht die selben Figuren, aber es zeichnet eine Entwicklung der Maschine zur Menschlichkeit. Das ist inzwischen eine recht beliebte Story-Technik. Beispielsweise bei Nebula in Guardians of the Galaxy (vom zweiten Antagonisten zum Protagonisten) oder noch extremer bei Sandor Clegane in Game of Thrones (vom Kindermörder zum Antihelden und Vaterfigur ). Von Londo Mollari in Babylon 5 noch nicht angefangen. Godzilla macht eigentlich keine Characterentwicklung durch (wäre ja auch etwas recht absurd). Er ist entweder von Anfang an ein Monster oder von Anfang an der Retter der Menschheit.
Was speziell die letzten Hollywood Streifen angeht so hat es mich weniger gestört, dass Godzilla jetzt die Menschheit beschützen soll, sondern diese elende und permanente Selbstkasteiung das Menschen das eigentliche Übel des Planeten sind. Godzilla dient nicht zuletzt dazu die Schlechtigkeit der Menschen zu zeigen. Und das geht mir doch gehörig auf die Nerven.

Übrigens sind es genau diese "Redemption Arcs" die Filme eigentlich interssant machen, die Characterentwicklung unterscheidet einen mittelmäßigen Film von einem herausragenden Film. Ein Filmheld, der einfach nur gut ist, gut bleibt und alles richtig macht, ist am Ende einfach nur langweilig. Genauso öde wie ein Bösewicht, der einfach nur aus Prinzip böse Dinge tut. Es sind die Entwicklungen, die einen Character spannend machen.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.422

02.08.2024 00:25
#5 RE: Godzilla minus one Antworten

Deadpool 3: Deadpool und Wolverine.

Derbe, skuril, ungehorsam, und ja: blutig. Ein offener Frontalangriff auf die woke-Industrie der letzten 20 Jahre.

Und nebenbei finanziell so brutal erfolgreich, dass den woke-Redaktionen der Welt blutiger Schaum aus dem Mund tropft.

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Verbote sind Freiheit. Meinungen sind Terror. Quoten sind Leistung. Linke Regierung ist Familie. (c) Rot-Grüne Allianz
Prophezeiung: 2022, das Jahr in dem in Deutschland der Schleier für alle eingeführt wird. Nennt sich dann "Maske".
"Warum halten sie Begriffe wie 'Zigeunersoße' für rassistisch, aber 'Schei** Juden' für harmlos?", Hamed Abdel-Samad

Llarian Offline



Beiträge: 7.109

16.10.2024 16:53
#6 Alien: Romulus Antworten

Ich wollte diesen Film mögen. Wirklich. Ich bin ein ausgesprochener Fan der ersten zwei Teile (Aliens habe ich bestimmt mehr als ein Dutzend Mal gesehen), ich konnte auch mit dem dritten irgendwie leben (und muss nicht, wie bei Star Wars, so tun als gäbe es ihn nicht). Ich habe mich mit "Ressurection" irgendwie abgefunden und fand auch Prometheus und Convenant ganz in Ordnung. Deswegen wollte ich Romulus mögen. Aber es gelingt mir nicht. Nicht weil der Film woke wäre. Das ist er nicht, es ist in dem Sinne erfreulich, dass er fast ohne politische Aussagen auskommt (fast, aber da wo sie sind, ist das nicht so dramatisch). Die Effekte sind durchaus in Ordnung und die Schauspieler könnten schlimmer sein.

Nein, was stört ist etwas anderes: Der Film klaut sich so ziemlich alles zusammen, was er in den vorhergehenden Filmen klauen konnte. Das wäre noch nicht das Drama (besser gut geklaut als schlecht selber gemacht), aber das schlimme ist: Er klaut schlecht. Die Anlehnungen an Ripley sind eigentlich von vorneherein klar, aber das ist nicht Sigourney Weaver. Und wenn man die Verzweifelung einer völlig überforderten, einfachen Schiffsbesatzung im ersten Teil erinnert, dann ist das soviel glaubwürdiger und vor allem mitreissender als dieser Haufen "dummer Jungerwachsener". Ich habe bis zum Schluss nicht einen Character erlebt, bei dem es mich interessiert hätte, was aus ihm wird. Sie sind allesamt hölzern, haben keinen Hintergrund und niemand juckt sich wirklich darum ob sie leben oder sterben. Nicht einmal der Bösewicht löst echte Antipathien aus, vergleicht man den selben Character mit der Darstellung aus dem ersten Teil, dann liegen da Welten zwischen.

Kanon-Verletzungen mögen nicht jeden stören, aber grundsätzlich sieht man sich ja einen solchen Film, WEIL er Teil einer großen Geschichte ist. Sonst könnte man sich ja was neues ausdenken. In allen drei Ursprungsteilen dauert die Infektion mit dem Parasiten mehrere Tage, wenigstens Stunden. Das macht auch nur so Sinn, denn der Alien muss sich ja entwickeln. In Romulus entwickelt sich der Alien in Minuten in seinem Opfer. Das ist völlig unsinnig, dann bräuchte es den komplizierten Weg nicht, der ganze "Facehugger"-Plot wäre völlig überflüssig. Ebenso ist es für die Weyland-Yutani Cooperation im zweiten Teil nach 57 Jahren(!) eine Überraschung was die Aliens sind und dass es so etwas gibt. Dieser Teil hier spielt zeitlich deutlich davor und WY hat bereits eine ganze Forschungsstation mit den Parasiten unterhalten. Kümmert sich aber nicht darum, dass sie keinen Kontakt mehr zu dieser haben. Haben die alles nicht mitbekommen. Die haben also eine Station für die Forschung an den Dingern gebaut und dann vergessen. Really?

Das wäre alles vermeidbar. Die Kanon-Verletzungen hätte ein Mittelstufenschüler als dem Drehbuch entfernen können. Ebenso hätte man den Characteren etwas Character geben können (no pun intended). Und man hätte ebenso etwas eigenes ausdenken können. Aber nicht die selben Ideen nur mit anderen Personen besetzt. Selbst "Alien vs. Predator" hatte mehr eigene Ideen.

Und was am Ende auch irrtiert ist die Bewertung bei IMDB: Normalerweise sind Filme mit mehr als sieben in der Bewertung eine Pflichtübung. Aber den hier kann man ruhig liegen lassen. Und liest man dann die Bewertungen so ist das keine Einzelmeinung. Begeistert ist da keiner. Ja, so lala, eben. Und dann hat das 7,3? Beweisen kann ich es wohl nicht, aber das das nicht manipuliert ist, kann ich nur schwer glauben. Und das gilt ja inzwischen für vielzuviele der aktuellen "Großproduktionen". Es ist mir unverständlich wie die Neuverfilmung von Dune oder Oppenheimer auf 8,5+ Bewertungen kommen können. Als ob das die "Besten Filme aller Zeiten" wären. Ich gehe die Wette ein, dass die Dinger in wenigen Jahren vergessen sein werden.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

16.10.2024 18:32
#7 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #6
Ich gehe die Wette ein, dass die Dinger in wenigen Jahren vergessen sein werden.


Wobei ... Ich sollte vorausschicken, daß ich nun gar kein Cineast bin: ich mag die Darreichungsform nicht. Nicht das Drum-und-Dran eines Kinobesuchs und nicht die Form "Spielfilm"-an-sich. Seit 2016 bin ich genau zwei Mal im Kino gewesen, und das aus reinem Pflichtgefühl. Das bringt es mit sich, daß ich nicht mitverfolge, was sich auf diesem Gebiet tut und mir das entweder durch Zufall unter die Augen kommt oder weil es in anderer Hinsicht Wellen schlägt. Zudem hatte ich mit Corona und dem Aufschwung des Streamingangebots das klassische Kino sowieso für maustot gehalten. Und ich habe mir das schon vor 2016 Pi mal Daumen nur einmal pro Jahr angetan - in der Regel mit dem festen Vorsatz, mich über zwei Stunden vergeudete Lebenszeit zu fuchsen. Insofern kann das durchaus an mir liegen. Aber: ich habe den Eindruck, daß dieses "komplette Vergessen", diese Eintagsfliegerei sich eigentlich seit 7, 8 Jahren auf die gesamte "achte Kunst" erstreckt. "Früher" - und das gilt seit dem Großwerden von Hollywood, UEFA, Cinecittà, dem Toho-Studio bis hin zu Pixar, jedes Jahr mindestens ein halbes bis ein ganzes Dutzend Filme, die sich, ob Genre: Western, SF, Schmonzette, Mafia, oder "nur" Kintopp, ins kulturelle Gedächtnis gegraben haben: ob mit Bildern, ob mit einzelnen Zitaten, Szenen oder Figuren - in der Regeln mit allen davon. Die kannte jeder, auch wenn er nie eine Minute davon gesehen hat: "nach Hause telefonieren", "ich trinke niemals...Wein", "der Beginn einer wunderbaren Freundschaft/die üblichen Verdächtigen", "...und die Schweiz? Die Kuckucksuhr!" Und ich habe nun den Eindruck, daß das seit etwa 20 Jahren erheblich nachgelassen hat. Titanic, Shrek und der erste Teil der Matrix-Trilogie könnten da den Schlußpunkt markieren. "Ich sehe tote Menschen" hat es zum Mem gebracht. Von den SF-Filmen, die ich malgré de moi noch zur Kenntnis genommen habe, werden noch bei X, FB & Co. Szenen aus Interstellar und The Martian zitiert. Aber ansonsten? Hinzu kommt: es gibt keine Starregisseure mehr, wie es früher von Sternheim, Fellini, Hitchcock, Kurosawa, John Ford, Kubrick waren (das hat sich u.a. daran gezeigt, daß, auch wenn man sich das nicht angetan hat, es immer jedem halbwegs kulturell Interessierten geläufig war, was die aktuell abgeliefert hatten, auch wenn die keine zehn Pferde in einen Streifen von Fassbinder oder Syberberg bekommen hätte). Heute? Wenn überhaupt: Christopher Nolan? Wes Anderson? Verfolgt das noch jemand?

Die beiden letzten Produkte aus dieser "klassischen cineastischen Schiene" - Ridley Scotts "Napoleon" und Coppolas "Megalopolis" - darf man wohl mit Fug-&-Recht unter "allumfassendes künstlerisches Desaster" einsortieren. "Megapolis" war übrigens in dieser Woche meine zweite erwähnte Pflichtübung, mit einem grenzenlosen Erstaunen darüber, wie es selbst einem Exzentriker wie Coppola gelungen ist, einen derart in jeglicher Hinsicht nicht mal mehr mißratenen Film abzuliefern (dramatische Konstellation mit Auflösung, Spannungsbogen, Figurenzeichnung, Atmosphäre, Erzähltempo. Daß Filmdialoge schwer ins Schwachsinnige lappen, ist ja schon länger so). Aber das fällt dann unter leidige Chronistenpflicht - wie das Lesen eines Romans von Grass oder das Spätwerk von Picasso.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

16.10.2024 21:01
#8 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von Llarian im Beitrag #6
Es ist mir unverständlich wie die Neuverfilmung von Dune oder Oppenheimer auf 8,5+ Bewertungen kommen können. Als ob das die "Besten Filme aller Zeiten" wären. Ich gehe die Wette ein, dass die Dinger in wenigen Jahren vergessen sein werden.


Vergessen vielleicht nicht, aber mein Gefühl (kann es nicht mit Daten belegen) sagt mir ohnehin, dass die Durchschnittsbewertung neu erschienener Filme / Serien im Zeitverlauf stark abnimmt. Hab da schon einiges aus den Top-100-Listen verschwinden sehen, was m.E. eigentlich einen dauerhaften Platz verdient hätte. Filmunterhaltung unterliegt eben auch immer der Mode (man führe sich mal einen der "legendären" Filme aus den 70ern zu Gemüte; das damalige Overacting verursacht heute eher Fremdscham).
Dass die Bewertungen manipuliert werden, würde ich übrigens als gesichert ansehen. Erkennt man schon an der Flut irgendwelcher indischer Schinken, die Bewertungen über 9 bekommen.

Was Alien 3 angeht: Ich war nie ein großer Fan dieser Filmreihe, bin aber ein ausgesprochener Fan von David Fincher. Soweit ich weiss haben die Produzenten (allen voran das Studio) den Film selbst zerschossen, indem sie dem damals noch meritenlosen Regisseur Fincher ständig dazwischengefunkt haben. Mit dem Resultat des kleinsten gemeinsamen Nenners, in der Kunst auch als Vollkatastrophe bekannt. Fincher ist m.W. bis heute nicht gut zu sprechen auf die Produzenten, und vice versa...

F.Alfonzo Online



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16.10.2024 21:15
#9 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #7
Heute? Wenn überhaupt: Christopher Nolan? Wes Anderson? Verfolgt das noch jemand?


Ich würde den oben erwähnten Fincher und die Coen-Brüder nicht unerwähnt lassen. Bei diesen vier Regisseuren ist eigentlich garantiert, dass das Resultat gut wird. Selbst wenn einem das Genre nicht gefällt: Jedenfalls bemerkenswert, keine Standardproduktion.

Dem "Kinoerlebnis" konnte ich persönlich übrigens auch nie etwas abgewinnen (wodurch einem speziell bei Nolans krach-bumm-Produktionen wohl einiges verloren geht), aber der Trend geht ohnehin zu Streamingdiensten, und dort nach meiner Einschätzung in den letzten Jahren auch eher zu Serien als Filmen. Mit dem Absturz der Qualität von Kinofilmen ging gleichzeitig auch eine Zunahme der Qualität von Streamingserien einher. Ich schaue eigentlich fast nur noch Serien, keine Filme mehr. Neuere Serien wie Mindhunter, True Detective etc. haben eine unfassbar hohe Qualität (inkl. sehr guter Schauspieler), an die schon lange so gut wie kein Film mehr rankommt.

Ulrich Elkmann Offline




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16.10.2024 22:00
#10 RE: Alien: Romulus Antworten

Apropos Fincher + "Alien". Christopher Nolan hat sich ja die Narrenfreiheit für solches Studiogift (aus Sicht der Konzernbosse) wie "Inception" durch 2 mal Batman gesichert. Coppola hat die Möglichkeit, seinen letzten Egotrip nach 40 Jahren (!) auf die Leinwand zu bringen, nur dadurch erhalten, daß er sein Weingut im Napa Valley mit 121 Hektar für die benötigten 140 Millionen zu Geld gemacht hat. Es dürfte kaum noch einen der großen Filmschinken geben, der mit unter 100 Millionen USD zu Buche schlägt. Da ein Film lt. alter Faustformel 150% der Produktionskosten einspielen muß, um überhaupt als kostenneutral dazustehen, ist klar, warum sich das seit mehr als 20 Jahren nur noch auf Neuaufgüsse und den Remix oller Kamellen beschränkt. "Megalopolis" hat bis dato zusammengerechnet weltweit 10,8 Millionen USD eingespielt; hier in DE wollten sich das nicht einmal 20.000 Zusacheur antun.

Das ist auch so ein Seitenstück zu den Serien neuen Typs à la "Breaking Bad" oder GoT, die über 5 Jahre und 100 Folgen an einer ausfasernden Story erzählen (eigentlich müßte sich arte unter diesem Vorzeichen mal an den gesamten Balzac machen): Wenn da einmal die Kulissen stehen und die Requisiten, dann sinken auch die Produktionskosten pro Minute entsprechend (zumal wenn das großenteils im virtuellen Studio erstellt wird). Die Pilotfolge von Deep Space Nine hat vor dreißig Jahren mit 12 Millionen Dollar zu Buch geschlagen, aber die späteren waren entsprechend günstiger.



"Les hommes seront toujours fous; et ceux qui croient les guérir sont les plus fous de la bande." - Voltaire

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

16.10.2024 22:32
#11 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #10
Apropos Fincher + "Alien". Christopher Nolan hat sich ja die Narrenfreiheit für solches Studiogift (aus Sicht der Konzernbosse) wie "Inception" durch 2 mal Batman gesichert.


Jain, würde ich sagen... die Batman-Filme waren für das Studio auch schon sehr riskant, wegen der hohen Produktionskosten, gleichzeitig der Ungewissheit, wie eine Comicverfilmung beim Publikum ankommt (das Thema ist immer schwierig), vor allem aber die Tatsache, dass die Filme eigentlich zu lang für ein tägliches double screening inkl. Werbung waren. Daher kam ja auch die typische Spielfilmlaufzeit von 90 Minuten: Den Film kann man jeden Abend inkl. Werbung zweimal zeigen. Gerade in den ersten Wochen nach dem Kinostart sehr wichtig.
Nolan hatte mit seinen vorherigen Filmen aber bewiesen, dass er es auch kürzer hinbekommt (was ihn dann, nachdem das Studio Millionen in die Produktion versenkt hatte und nicht mehr rauskam, auch nicht mehr interessiert hat). Eigentlich sehr witzig: Wenn man die Filmographie von Nolan chronologisch durchgeht, wird man feststellen, dass jeder Film länger dauert als sein Vorgänger. Das muss ein Regisseur sich durch Reputation (ergo: Gewinn der Produzenten aus vergangenen Filmen) erarbeiten.

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #10
Wenn da einmal die Kulissen stehen und die Requisiten, dann sinken auch die Produktionskosten pro Minute entsprechend (zumal wenn das großenteils im virtuellen Studio erstellt wird).


Zum einen das, zum anderen haben die Regisseure und Drehbuchschreiber in Serien auch die Möglichkeit sich voll auszutoben, weil es so gut wie keine Zeitbeschränkung gibt. Es gibt Mini-Serien mit 6 Folgen a 30 Minuten pro Staffel, andere haben 12 Folgen a eine Stunde. Gerade für Streaminganbieter ohne lineare Programmplanung ist das völlig irrelevant, die rechnen nur mit Produktionskosten pro Unterhaltungsminute. Da ist sehr viel mehr möglich als im Kino als Hauptvertriebsweg.

F.Alfonzo Online



Beiträge: 2.252

16.10.2024 22:57
#12 RE: Alien: Romulus Antworten

Nachtrag zu Coppola: Der Mann hat ja schon Erfahrung darin, sich Hals über Kopf zu verschulden um seine eigenen Filme zu produzieren.

Bestes Beispiel war Apocalypse Now, eine Filmproduktion, in der ausnahmslos alles schiefgelaufen ist was schieflaufen kann, die Coppola nur durch den Einsatz eigener Mittel (er hat damals sein gesamtes Privatvermögen mit Krediten beliehen) zur Vollendung bringen konnte.
Ich darf an der Stelle mal die Dokumentation "Hearts of Darkness: A filmmakers apocalypse" über die Entstehung dieses Films empfehlen; die ist fast besser als der Film selbst.

Frank2000 Offline




Beiträge: 3.422

17.10.2024 07:37
#13 RE: Alien: Romulus Antworten

Alien: Romulus
Ich hab mir gerade mal den Trailer angesehen. Der hat mich nicht ganz abgeholt. Ich sehe zwei Unterschiede zu den anderen Teilen der Alien-Serie:

- Die Monsteraufnahmen sind zu deutlich/ zu perfekt. Was die Aliens immer so gruselig gemacht hat war, dass sie nur selten ganz deutlich zu sehen waren. Meistens hat man nur Bewegungen gesehen, Schatten oder Teile des Körpers.
Ich habe das auch schon bei anderen Serien bemerkt, die ebenfalls so lang existieren: der technische Fortschritt hat nicht nur Vorteile.
Gerade doch das ungewisse, halbsichtbare und angedeutete erzeugt Horror; und vor einigen Jahrzehnten waren die Produzenten & Regisseure halt dazu gezwungen, weil es die heutige Technik noch nicht gab

- Die Schauspieler wirken wie Kinder. Ich selbst bin kein Schauspieler; aber als Zuschauer bemerke ich halt: irgendwie nehme ich den Rollen das Grauen nicht ab. Und ich nehme denen die Gegenwehr nicht ab, wenn man eigentlich schon mit dem Leben abgeschlossen hat.

Für mich hat das etwas zu viel Goonies... um jetzt genau zu sagen, warum, müsste ich den Film sehen.

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Llarian Offline



Beiträge: 7.109

17.10.2024 21:13
#14 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von Frank2000 im Beitrag #13
- Die Monsteraufnahmen sind zu deutlich/ zu perfekt. Was die Aliens immer so gruselig gemacht hat war, dass sie nur selten ganz deutlich zu sehen waren. Meistens hat man nur Bewegungen gesehen, Schatten oder Teile des Körpers.

Völlig richtig. Gerade der erste Teil stellt das sehr deutlich dar: Mal ab vom Ende ist der Alien fast immer nur im Dunklen oder Halbdunklen zu sehen und auch das nur für Sekunden. In Romulus wirken die Aliens zwar als gefährlich, aber nicht mehr als so erschreckend wie in Alien. Überhaupt ist das ein zentraler Punkt: Der Film heißt ja nicht umsonst Alien, die Kreatur soll fremd, bedrohlich und erschreckend wirken. Giger, der eigentliche Schöpfer des Aliens, ist mal characterisiert worden, dass er das male, wovor wir uns fürchten. Und das ist eine sehr gute Beschreibung. Aber auch wenn ich keinem begegnen möchte, so wirken die Aliens hier deutlich weniger fremd und bedrohlich als vorher.

Zitat
- Die Schauspieler wirken wie Kinder.


Auch richtig. Das ist eine ohnehin unangenehme Tendenz immer jüngere Schauspieler zu suchen, weil sich das junge Publikum dann eher mit den Rollen identifizieren kann (ich sag nur "Tante May" in Spiderman).

Zitat
Für mich hat das etwas zu viel Goonies...


Nix gegen die Goonies. Der ist, im Unterschied zu Romulus oder den anderen hier gerade diskutierten Filmen, wirklich ein Klassiker, der seine Bewertung verdient.

Ulrich Elkmann Offline




Beiträge: 14.404

17.10.2024 21:57
#15 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von Ulrich Elkmann im Beitrag #7
"...und die Schweiz? Die Kuckucksuhr!"

Ich bitte um Entschuldigung, daß ich das hier parke, statt in einem meiner Raumfahrtstränge. Aber sonst geht der Kontext perdu. Also - die Schweizer heute so:

Zitat
Gruyere Space Program@GruyereSpace
Colibri has reached 100 meters! 🚀🎉

In 60 seconds, it climbed to 105m, diverted 30m north, and safely landed back to its pad. This is the flight we promised from day one, while no reusable rocket has flown freely in Europe yet!
We did it with a tiny team and under 250kCHF!
6:27 PM · Oct 17, 2024


https://x.com/GruyereSpace/status/1846951124705697873

(Mit eingebettetem Video des gesamten Flugs.)

Zitat
La fusée du Gruyère Space Program a crevé le plafond

Une fenêtre de ciel bleu a permis à la fusée de décoller, de monter à 100 mètres de haut avant de ratterrir. Une prouesse digne de SpaceX.

Le ballet des F/A-18 a légèrement repoussé le grand moment mais ne l’a pas empêché. Ce jeudi à la base aérienne de Payerne, à 14 h 51 précisément, le «Colibri», petit nom de la fusée réutilisable du Gruyère Space Program, s’est envolé. Initialement prévue il y a quelques semaines, la démonstration tant attendue n’avait finalement pas eu lieu, la faute aux averses de fin septembre. Une fenêtre de ciel bleu a cette fois permis le décollage.

La prouesse, une première mondiale pour une bande d’étudiants, avait déjà été réalisée dans une gravière fribourgeoise. ... Alors que l’Europe ne maîtrise toujours pas le concept de fusées réutilisables qui ont fait le succès de SpaceX, l’exploit est d’autant plus admirable.



https://www.24heures.ch/payerne-la-fusee...ee-348069102429

Das "Gruyere Space Program" (die heißen wirklich so) ist im November 2018 von fünf Studenten aus Freiburg lanciert worden; mittlerweile wird die Raketenentwicklung von der ETH Zürich betreut. Die "Kolibri" (K/C scheint jeweils der Schreibweise auf deutsch/englisch/französisch angepaßt zu werden) ist 2,5m hoch und wiegt 100 kg. Der erste Static-Fire-Test fand im Mai 2022 statt; der erste Flug mit 8m Höhe und 4m seitlicher Versetzung am 5. Juli 2024. Als Testgelände dient eine Kiesgrube ausserhalb von Grandvillard im Freiburger Greyerzerland.

Apropos Kiesgrube: Als Ersatz für den Mond hat Fritz Lang in "Frau im Mond" 1929 eine Kiesgrube nördlich von Berlin gewählt. Für die Dreharbeiten zur Raumpatrouille Orion waren Lavafelder aus Island als außerirdisches Ambiente vorgesehen (was Dietmar Schönherr & Eva Pflug zu einem Abstecher nach New York nutzen wollten, wie sie in Interviews enttäuscht erzählt haben), bis der Bayerische Rundfunk angesichts der überbordenden Produktionskosten von 400.000 D-Mark pro Folge da einen Ausgabestopp verhängt hat & stattdessen eine Kiesgrube südlich von München herhalten mußte. Und für "Doctor Who," der von der BBC viele Jahre lang mit einem maximalen Budget von gefühlt 15 Pfund, 4 Shilling bedacht war, sind die entsprechenden Szenen von vornherein in aufgelassenen Kiesgruben in der Nähe von London gedreht worden. (Womit der Kontext dann doch gewahrt wäre.)

Der Unvermeidliche Pedant präzisiert: Es handelte sich bei MacLaine & Co. nicht um eine Kiesgrube, sondern um die Abraumhalde eines Pechkohlenbergwerks in Peißenberg, 50 km südöstlich von München (Betrieb 1971 eingestellt). Die Szenerie ist ganz zu Beginn der ersten Folge zu sehen (als Asteroid Pallas, auf dem man, wie bei Fritz Lang auch, ohne Raumanzug bei normaler Schwerkraft herumlaufen kann) und im weiten Teilen von Folge 6, "Die Raumfalle," in der die Lancet, gesteuert von Peter-Paul Ibsen (gespielt von Reinhard Glemnitz) dort von einem Kraftfeld am Start gehindert wird.

PS. Beim Doktor hat da irgendwer gewissenhaft mitgezählt.

Zitat
Too many alien planets to count in Doctor Who. That said, the official number of alien planets that look like Earth quarries is 29. It's a trope very commonly associated with the series in the popular imagination.
Straight uses:
The outside of the tomb on Telos in "The Tomb of the Cybermen" is a clear example. It cuts to a studio shot as soon as they reach the entrance.
Particularly jarring when used for Gallifrey, as when Susan described it early in the series she gave a beautiful description about it having red grass and silver trees (the description quoted word-for-word by the Tenth Doctor in "Gridlock"). Yet when the Fourth Doctor actually goes there in "The Deadly Assassin" and "The Invasion of Time", it's shown to be a complete dump (literally). The revival series did a bit of a Fix Fic on this by showing it as breathtakingly gorgeous, though the area where the Doctor grew up has fallen victim to desertification.
In The Sarah Jane Adventures story "Death of the Doctor", the Doctor is trapped on a planet that was also filmed in a rock quarry.
Wookey Hole, a fascinating cave system in Somerset, is used for both the caves in the Fourth Doctor serial "Revenge of the Cybermen" and the Tenth Doctor serial "The End of Time".
The BBC Quarry is rare in the new series, which especially in its first three series has more of an emphasis on Earthbound stories (and when they do appear, it's accentuated by CGI backgrounds). It shows up for the first time in the Series 2 episode "The Impossible Planet" and prominently again in the Series 3 episode "Utopia".
Despite its rarity in the new series, the Minisode "Rain Gods" is an alien planet shot in a non-CGI-enhanced quarry thanks to the limited budget of Minisodes compared to usual episodes.
Justified and/or stories in literal quarries:
"The Dalek Invasion of Earth", the first Doctor Who story to have significant amounts of location filming, used a quarry for scenes set in an actual quarry. Albeit one on future Earth run by the Daleks.
Justified in "The Dominators", as most of the action is set on an island used as a nuclear testing site, which had been too radioactive to clean up until recently.
Justified in "Colony in Space" as the setting actually is a quarry on an alien world — the colonists are suspicious of the Doctor as they believe he was trying to steal their rocks.
"The Green Death", "Terror of the Zygons", "The Seeds of Doom" and "The Hand of Fear" feature contemporary-Earth scenes set in actual quarries. "The Hand of Fear" used it as a subversion of the trope by beginning with the Doctor and Sarah Jane walking out not knowing where they are and suddenly getting into a scrape involving yellow diggers who then inadvertently unearth the eponymous Hand of Fear from the quarry. The Series 5 episode "The Hungry Earth" is also set in a literal quarry in Wales.
Justified for Skaro in "Genesis of the Daleks", as the planet is a war-blasted wasteland when the Doctor and his companions arrive.


https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/BBCQuarry

Und die gleiche Quelle merkt noch an, daß das selbst noch in Game of Thrones verwendet worden ist: die Mauer selbst stammt aus dem Rechner, aber als Bühne für die Schauspieler ist Magheramorne Quarry in Nordirland gewählt worden.



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Llarian Offline



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18.10.2024 15:47
#16 RE: Alien: Romulus Antworten

Zitat von F.Alfonzo im Beitrag #8
Vergessen vielleicht nicht, aber mein Gefühl (kann es nicht mit Daten belegen) sagt mir ohnehin, dass die Durchschnittsbewertung neu erschienener Filme / Serien im Zeitverlauf stark abnimmt.

Ich glaube das auch, aber aus anderen Gründen. Nicht weil die Filme nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen (einige der besten Filme, auch in den Bewertungen, entsprechen nicht dem Zeitgeist). Ich denke es liegt eher darin begründet, dass die Filme nach Jahren fairer beurteilt werden, wenn die Bewertungen nicht länger manipuliert oder "gehypet" werden.

Zitat
Was Alien 3 angeht: Ich war nie ein großer Fan dieser Filmreihe, bin aber ein ausgesprochener Fan von David Fincher. Soweit ich weiss haben die Produzenten (allen voran das Studio) den Film selbst zerschossen, indem sie dem damals noch meritenlosen Regisseur Fincher ständig dazwischengefunkt haben. Mit dem Resultat des kleinsten gemeinsamen Nenners, in der Kunst auch als Vollkatastrophe bekannt. Fincher ist m.W. bis heute nicht gut zu sprechen auf die Produzenten, und vice versa...


Bei mir hat sich Fincher alles mit "Sieben" verdorben (bei dem ich auch nicht verstehen kann, dass irgendjemand dieses Machwerk besonders positiv bewertet und der gemeinhin ja als "ganz toll" gilt). Aber ich kannte den ganze Zauber um Alien3 tatsächlich nicht. Aber es passt wie die Faust aufs Auge. Denn die Schauspieler sind gar nicht schlecht, die Einstellungen sind ebenso gelungen (insbesondere die Kamerafahrten sind durchaus innovativ), aber das Drehbuch ist eine Katastrophe biblischen Ausmaßes. Wenn man dann liest, dass die quasi während der Dreharbeiten täglich daran herumgeschrieben haben, dann wird einem klar wie dieser Schrott zusammen geschrieben wurde. Da ist es dann auch kein Wunder, dass sich Fincher geweigert hat den Film nach Jahren noch einmal umzuschneiden. Wo soviel Schrott in der Handlung ist, kann auch der größte Regisseur nichts retten.

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