Interessante Überlegung. Insbesondere da ich bei Scholz nie das Gefühl hatte er wolle wirklich Bundeskanzler werden oder sein. Eher das er sich von der SPD hat aufstellen lassen um weiter ein blasser und unauffälliger Wirtschaftsminister sein zu können und die Hand über seine diversen Finanzskandale zu behalten. Er wurde nach oben gespült nachdem Laschet von Merkel fallen gelassen wurde, die, so vermute ich, gerne Baerbock als Kanzlerin gesehen hätte. Nur hat sich diese durch ihre Lebnslaufbetrügereien und offensichtliche Dummheit selber torpediert.(großen Dank an Herrn Danisch) Hätten die Grünen sich damals für Habeck entschieden, so wäre er Kanzler geworden . Das Olaf Scholz sich erneut als Kanzlerkandidat der SPD aufstellt, nach seiner verheerenden Bilanz und erfolgten Misstrauensvotum, hat mich überrascht und würde ihre Idee stützen.
Dieses Szenario hätte das Potenzial, zuerst die Union und danach die CDU komplett zu sprengen, deshalb halte ich das für extrem unwahrscheinlich.
Da wäre zunächst mal die CSU im Weg; Söder hat zwar inzwischen fünf Jahre Übung darin das exakte Gegenteil seiner Versprechungen umzusetzen, aber einen grünen Kanzler wird der und die Seinen auch nicht wählen, weil er sonst in Bayern in arge Erklärungsnot käme (nicht zuletzt, weil sein politisches Konzept des Sündenbocks in Berlin dann nicht mehr funktionieren würde). Bei der CDU stellt sich dann die Frage, wie viel Macht die Merkelianer tatsächlich haben; wenn man mal das Stimmverhalten beim Zuwanderungsgesetz zugrunde legt, ist es nur eine kleine, lautstarke Minderheit (analog zu den echten Grünen, deren mediale Präsenz ihren demokratischen Rückhalt auch um das Fünffache übersteigt). Die Gefahr eines Kanzlers Habeck könnte dann möglicherweise sogar zu einer Rebellion der konservativen Unioner und dem Brandmauereinsturz führen.
Bevor das passiert, wird sich Merz eher mit Stimmen der AfD zum Minderheitskanzler wählen lassen, da lege ich mich fest (und hätte mit dem Schreckensszenario eines Kanzlers Habeck auch eine gute Begründung dafür parat, warum ihm nichts anderes übrig geblieben ist). Und hätte dabei vermutlich auch die überwiegende Mehrheit der Unioner hinter sich; dass die nicht die hellsten Kerzen auf der Torte sind ist nach 10 Jahren Brandmauer zwar nachgewiesen, aber sie dürften intelligent genug sein zu wissen dass eine CDU, die einen grünen Kanzler wählt sich damit selbst den letzten Sargnagel einschlagen würde.
Kleiner Nachtrag: Je mehr ich über dieses absurde Schauspiel nachdenke, das sich aktuell in Berlin abspielt, umso wahrscheinlicher erscheint mir die Option der blau-tolerierten Minderheitsregierung, falls es für schwarz-rot nicht reicht. Es dürfte relativ leicht sein, der inszenierten Nazi-Hysterie (die sich ähnlich schnell totlaufen dürfte wie der Klima-Blödsinn) den Wind aus den Segeln zu nehmen indem man wiederholt darauf hinweist, dass eine Tolerierung noch lange nicht bedeutet, dass man das Programm der AfD umsetzen muss; zumal man für Gesetzesänderungen ohnehin keine Mehrheit im Bundesrat hätte. Gleichzeitig ist auch klar, dass die Union sich bis an die Grenze zur Selbstzerstörung komplett unglaubwürdig machen würde wenn sie nach der Wahl wieder grüne Politik umsetzt; eine derartige Koalition dürfte wohl nicht sehr lange halten und bei einer Neuwahl würde schwarz dafür übel abgestraft werden.
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