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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 693 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.04.2008 00:15
Zitat des Tages: Volker Gabriel hat eine Einsicht Antworten

Daß dann, wenn die unter Rotgrün eingeleitete Politik der Verknappung von Strom in Deutschland nicht gestoppt wird, zwar nicht die Lichter ausgehen, aber wir alle immer mehr für Strom zahlen müssen, liegt auf der Hand. Mit allen Folgen für unseren Lebensstandard, mit allen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie.

Volker Gabriel scheint das erkannt zu haben. Nur bin ich nicht sicher, daß er sich gegen diejenigen durchsetzen kann, die ja genau eine solche Entwicklung wollen. Als einen Schritt in Richtung Mangelwirtschaft, also Sozialismus.

RexCramer ( gelöscht )
Beiträge:

13.04.2008 10:00
#2 RE: Zitat des Tages: Volker Gabriel hat eine Einsicht Antworten

Lieber Zettel,

wer ist Volker Gabriel?

MfG

Mick Offline



Beiträge: 29

13.04.2008 10:24
#3 RE: Zitat des Tages: Volker Gabriel hat eine Einsicht Antworten

Lieber Zettel,

nur für die Akten, der Umweltminister heißt Sigmar Gabriel.

Das Problem liegt meiner Erfahrung nach weniger in der künstlichen Verknappung zur Bildung von Abhängigkeiten sondern eher in der Ignoranz rudimentärer physikalischer Zusammenhänge. Der große Umweltminister J. Trittin war so ein Paradebeispiel (Verwechslung von Wirkungsgrad und Lastpunkt, Probleme mit Einheiten etc.). Ohne jetzt allzu sehr in Polemik abzutriften, die meisten (grünen) Aktivisten sind aus wissenschaftsfernen Schichten wie Theologen, Sozialpädagogen, Politiker etc. In deren Lebenswelt sind Regeln entweder menschengemacht oder man ist geübt darin, Gottes Regeln im eigenen Sinne zu interpretieren (oder zu vergewaltigen). Diese lassen sich leicht verbiegen. Ingenieure und Naturwissenschaftler wissen hingegen, dass sich die Naturgesetze nicht nach eigenem Gutdünken interpretieren lassen. Der erste Hauptsatz der Thermodynamik ("von nix kommt nix) bspw. gilt eisern.

Die Industrie hat zu Beginn der Umweltbewegung den Fehler begangen, berechtigte Forderungen (Reduktion von Stick- und Schwefeloxiden sowie Partikelemissionen und Abwässer) zu ingorieren bzw. versucht, über mehr oder weniger fadenscheinige Begründungen abzuwenden. Die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen jedoch führten in der Industrie dazu, dass man sehr erfolgreich die Forderungen erfüllt hat. Dies hat die Erwartung bei der Umweltbewegung geschaffen, dass die Industrie nur aus Geldgier mauert und man hat eifrig neue Forderungen gestellt und die Bedenken der Industrie ignoriert, nach dem Motto "die schaffen das schon, wir müssen sie nur vor uns hertreiben". Es ist erstaunlich, dass Gabriel und Greenpeace heute die Argumente benutzen, die die Industrie schon seit Jahren gegen die flächendeckende Verwendung von Biokraftstoffen verwenden und bis vor kurzem als Geschwätz abgetan wurden.

Der gerne übersehene Haken bei der CO2-Diskussion ist, dass es schon von Beginn der Industrialisierung an im ureigensten Interesse der Industrie war, CO2 zu vermeiden. CO2-Reduktion oder Vermeidung heisst nichts anderes, als die Effizienz der Anlagen zu erhöhen, damit der Verbrauch sinkt. Den geringerer Verbrauch bedeutet geringere Kosten. (Das Thema Kraftstoffwechsel lasse ich hier mal weg, mein Beitrag ist schon lange genug) Im Gegensatz dazu sind alle anderen Emissionsvermeidungpraktiken mit Mehrkosten und Mehrverbrauch verbunden. Sicherlich der Hauptgrund für die anfängliche Weigerung der Industrie, entsprechend zu handeln.



Calimero Offline




Beiträge: 3.280

13.04.2008 16:05
#4 RE: Zitat des Tages: Volker Gabriel hat eine Einsicht Antworten

Solange das, dem BMU nachgeordnete, UBA traumtänzerische Zukunftsszenarien dieser Art:

http://die-linke.de/fileadmin/download/e...hintergrund.pdf

für eigene Verlautbarungen nutzt, so wie hier: https://www.umweltbundesamt.de/uba-info-...tomausstieg.pdf

und diese in der Presse großflächig weiterverbreitet werden, ohne, dass BUM Gabriel energisch einschreitet, sind seine
o.g. Äußerungen wieder einmal als "heiße Luft" zu werten.

Es wird langsam Zeit zum Handeln. Die Energie-Investoren brauchen Planungssicherheit. Wenn noch mehr verhindert, oder verschoben wird, werden wir irgendwann merken, dass die Anlagenbauer weder Zeit, noch Material, noch Ingenieure für Neubauten in Deutschland mehr übrig haben werden. Dann ist es allerdings zu spät.

Gruß, Calimero

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.04.2008 16:39
#5 RE: Zitat des Tages: Volker Gabriel hat eine Einsicht Antworten

Zitat von RexCramer
wer ist Volker Gabriel?

Das, lieber RexCramer, ist der einsichtigere Bruder vom Sigmar.

Hab mich aber über den Lapsus doch geärgert, und danke fürs Korrigieren. In ZR habe ich's verbessert. Hier bleibt es stehen, als Zeichen meinern Schande.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.04.2008 17:16
#6 RE: Zitat des Tages: Volker Gabriel hat eine Einsicht Antworten

Zitat von Mick
Der große Umweltminister J. Trittin war so ein Paradebeispiel (Verwechslung von Wirkungsgrad und Lastpunkt, Probleme mit Einheiten etc.). Ohne jetzt allzu sehr in Polemik abzutriften, die meisten (grünen) Aktivisten sind aus wissenschaftsfernen Schichten wie Theologen, Sozialpädagogen, Politiker etc. In deren Lebenswelt sind Regeln entweder menschengemacht oder man ist geübt darin, Gottes Regeln im eigenen Sinne zu interpretieren (oder zu vergewaltigen). Diese lassen sich leicht verbiegen. Ingenieure und Naturwissenschaftler wissen hingegen, dass sich die Naturgesetze nicht nach eigenem Gutdünken interpretieren lassen.

Ja, das ist ein interessanter Punkt.

Der "Szientismus" wird allgemeinen beklagt, womit man die angebliche Neigung von Naturwissenschaftlern meint, alle Lebensbereiche mit ihrem Denken zu überziehen. Tatsächlich haben wir aber (jedenfalls in Deutschland, jedenfalls seit den siebziger Jahren) den entgegengesetzten Trend: Die Theölogisierung und Versozialwissenschaftlichung (wenn Sie mir dieses Wortungetüm verzeihen) der Bereiche, für die die Naturwissenschaften zuständig sind. Da stimme ich Ihnen völlig zu.

Was bis in Personalentscheidungen hineingeht, wenn etwa ein Städteplaner zum Präsidenten des Bundesamts für Strahlenschutz gemacht wurde.

Wie überhaupt dieses Amt wissenschaftliches Denken immer wieder vermissen läßt. Beispiel seine Empfehlungen über den Umgang mit Handys. Es gibt exakt null Belege dafür, daß das Telefonieren mit einem Handy gesundheitsschädlich ist. Aber dieses Amt breitet seitelang Empfehlungen dafür aus, wie man sich vor dieser nicht vorhandenen Gefahr schützen sollte.

Zitat von Mick
Die Industrie hat zu Beginn der Umweltbewegung den Fehler begangen, berechtigte Forderungen (Reduktion von Stick- und Schwefeloxiden sowie Partikelemissionen und Abwässer) zu ingorieren bzw. versucht, über mehr oder weniger fadenscheinige Begründungen abzuwenden. Die geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen jedoch führten in der Industrie dazu, dass man sehr erfolgreich die Forderungen erfüllt hat. Dies hat die Erwartung bei der Umweltbewegung geschaffen, dass die Industrie nur aus Geldgier mauert und man hat eifrig neue Forderungen gestellt und die Bedenken der Industrie ignoriert, nach dem Motto "die schaffen das schon, wir müssen sie nur vor uns hertreiben". Es ist erstaunlich, dass Gabriel und Greenpeace heute die Argumente benutzen, die die Industrie schon seit Jahren gegen die flächendeckende Verwendung von Biokraftstoffen verwenden und bis vor kurzem als Geschwätz abgetan wurden.

Das Propagagieren der Biokraftstoffe scheint ja ein Beispiel für genau jenes Denken zu sein, das Umweltschützer anderen gern vorwerfen - man vernachlässigt kausale Zusammenhänge über das hinaus, was einen gerade interessiert.

Gestern berichtete zB CNN über eine sich anbahnende Hungerkatastrophe in Haiti. Es wurde ein Aufruf des dortigen Präsidenten gesendet, der vor Plünderungen usw. warnte. Hintergrund laut CNN der weltweite Anstieg der Lebensmittelpreise, zu dessen Ursache die Umstellung von Teilen der Landwirtschaft auf die Produktion von Bioenergie gehöre.

Herzlich, Zettel

(mit Dank für Ihren kompetenten Beitrag)

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