Satire wird im Bereich politischer Korrektheit immer schwieriger; denn kaum hat man sich einen Witz ausgedacht, wird er schon von der Realität überholt. Ich versuche es trotzdem mal wieder.
Fanszinierend zu beobachten, wie hier wieder bruchlos das eigene Versagen übergangen und mit der nächsten Kampangne begonnen wird. Kaum sind die Meldungen der Biosprit verursachten Regenwaldabholzungen im Altpapier gelandet, wird ein neuer Schuldiger aus der Schublade geholt. Diesmal wieder das Rind bzw. unser Konsum deselben. Wichtig wie immer, dass wir Schuld an dem Problem sind.
Zitat von Thomas PauliJa, finde ich auch! Man sollte diesen Kontrollfreaks nicht auch noch Vorschläge machen!
Schade! Dabei hatte ich gerade noch eine weitere Idee. Oder vielmehr ein ganzes Bukett an Ideen. Irgendwie fliegt mir das zu. Vielleicht war ich ja in einem früheren Leben ein heiliges Rind. Also:
Ganz viele Umweltschützer könnten doch ganz viele Viehweiden besetzen und ganz viele Rinder befreien.
Die würden dann loslaufen und sich auf die Strecken legen, auf denen Castor-Transporte stattfinden. Und dann könnten die Castors nicht mehr durch, und die Atomkraftwerke müßten stillgelegt werden. Ganz still würden sie gelegt werden, so wie die Kühe ganz still auf den Gleisen liegen und wiederkäuen, denn sie haben einen Labmagen.
Und dann würden ganz viele Kinder kommen und sie streicheln und gucken, wie sie wiederkäuen und wo die Milch herkommt, weil Stadtkinder ja immer denken, die Milch würde vom Müller gemacht.
Und dann bräuchte man ganz viele LehrerInnen, die den ganz vielen Kindern erklären, wo die Milch bei den ganz vielen Kühen rauskommt.
Und dann müßten immer mehr LehrerInnen eingestellt werden, und es gäbe in Deutschland immer weniger Arbeitslose.
Und das alles darf ich jetzt nicht schreiben, lieber Thomas, nur damit es Frau Künast nicht liest und es alles so macht? Schaaaade!
Das stelle ich mir ganz lustig vor: Ein kleiner Haufen Umweltschützer steht 100 Stück 600kg Stieren gegenüber.
Herzlich Feynman
____________________________________________________ ..., people ignored the fact that democracy cannot be permanently maintained when free enterprise, free trade, and economic freedom do not exist. Ludwig von Mises
Pelle
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19.05.2008 22:40
#8 RE: Zitat des Tages: Künast und das Rindfleisch
Zitat von Elmar...Diesmal wieder das Rind bzw. unser Konsum deselben. Wichtig wie immer, dass wir Schuld an dem Problem sind.
Sie sollten Ihre Aussage präzisieren: Nicht wir im Allgemeinen, sondern Männer im Speziellen sind die Schuldigen. So hat das eine der Feministinen im letzten Jahr kundgetan. Mit der einleuchtenden Erklärung, Männer würde ja viel mehr Fleisch, hier Rindfleisch, konsumieren als Frauen. Seitdem ist eindeutig geregelt, dass der gemeine Mann Schuld am Klimawandel ist . Die Welt ist doch so einfach .
• Kennzeichnungspflicht für alle rindfleischhaltigen Produkte. • Schmäh-Preis "Das goldene Kalb" für jene Unternehmen, die Teil des Problems statt Teil der Lösung sind, indem sie Rindfleisch zum Verkauf anbieten. • Beimischungspflicht von mindestens 10% Sojamehl aus gentechnikfreiem Ökolandbau zu allen Rindfleischprodukten. • Verbot der Bereitstellung von Kinderspielzeug in Restaurants, die Rindfleisch feilbieten. (Begründung: damit konditioniert McDonalds bereits unsere Kinder zu späterem Rindfleischkonsum.) • Verstärkte Berichterstattung über die (heute gern verschwiegenen) Gefahren durch BSE. • Herausnahme der durch Rindfleischkonsum bedingten neuartigen Creutzfeld-Jakob-Krankheit aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. Die Allgemeinheit soll nicht auch noch für die selbstverschuldeten Probleme der Regenwaldzerstörer bezahlen.
Noch ein paar Anregungen: -"freiwillige" Arbeitseinsätze (Subbotniks)von Fleischessern zur Aufforstung von Regenwald mit angemessener medialer Begleitung. -Einführung einer Sonderabgabe auf Fleisch, aus der Öko-Organisationen ensprechende Programme finanzieren können -keine Fleischesser mehr im Fernsehen, wenn dann nur negative Charaktere -Anregung von Sammelklagen von Opfern der Zerstörung des Regenwaldes gegen Fleischproduzenten. Wer "Opfer" in diesem Sinne ist, wird von einer von Seehofer und Gabriel ernannten überparteilichen Kommission bestimmt -Schaffung eines Straftatbestandes für die Leugnung der Zerstörung des Regenwaldes -ekelhafte Fotos aus Fleischfabriken auf allen Verpackungen
Fairerweise sollte man natürlich die Frage stellen, ob dieser (im Moment noch) Handlungsvorschlag selbst von den Grünen, hätten sie die Möglichkeit, in irgendein Gesetzbuch verabschiedet würde... kann ja auch sein, dass es sich nur um ein "persönliches Statement" von Frau Künast gehandelt hat. Man muss ihr natürlich zugestehen, ihre Meinung kundzutun. ...es gibt natürlich auch Leute, die alles erzählen würden, nur um mal wieder in der Zeitung genannt zu werden, das sollte man auch nicht außer Acht lassen.
Aber Sie haben Recht Zettel, ein wenig absurd konstruiert mutet diese angebliche Folge von Kausalitäten schon an, Ich beginne mal im Worst Case - Szenario:
Der Tag des jüngsten Gerichts <- Umweltkatastrophen, verursacht durch den Treibhauseffekt <- Treibhauseffekt verursacht durch das Abholzen von Regenwäldern <- Abholzung der Regenwälder zur Gewinnung von Weideland für Rindviecher <- Züchtung von mehr Rindern zur Befriedigung des Steak-Bedarfs <- Verzehr von Grillgut in einer warmen Sommernacht
Da wird die Theorie vom Butterfly-Effect in ein völlig neues Licht gerückt
Zitat von F.AlfonzoDer Tag des jüngsten Gerichts <- Umweltkatastrophen, verursacht durch den Treibhauseffekt <- Treibhauseffekt verursacht durch das Abholzen von Regenwäldern <- Abholzung der Regenwälder zur Gewinnung von Weideland für Rindviecher <- Züchtung von mehr Rindern zur Befriedigung des Steak-Bedarfs <- Verzehr von Grillgut in einer warmen Sommernacht
Geht es in dem Spiegelbeitrag wirklich um den Klimaschutz? McDonalds holzt den Regenwald für Rinderfarmen ab: das ist ein grüner Urmythos seit mind. 25 Jahren, den Renate Künast hier anscheinend aus der Mottenkiste holt.
Seit den frühen 80er Jahren steht z.B. an einer der berühmten Yorckbrücken in Berlin das Graffito: "Rettet den Regenwald! Boykottiert McBurger!" (Ich habe das so oft gesehen, daß ich jetzt ganz unsicher bin, was da genau steht.)
Jedenfalls ist das die klassische Kampagne in dieser Sache.
1.) Von Rindfleisch auf Hummer umsteigen. Damit hätte sie automatisch DIE LINKE mit an Bord. 2.) Öfter mal die Klappe halten. Das vermindert die CO2-Produktion.
Zitat von KalliasGeht es in dem Spiegelbeitrag wirklich um den Klimaschutz? McDonalds holzt den Regenwald für Rinderfarmen ab: das ist ein grüner Urmythos seit mind. 25 Jahren, den Renate Künast hier anscheinend aus der Mottenkiste holt.
So sehe ich das auch. Wie alle religiosen und quasi-religiösen Bewegungen lebt die Umweltbewegung von (propagandistisch benutzten) Symbolen. Die unschuldige Bierdose, die seit der Kampagne gegen "Ex und hopp" ein solches Symbol ist, ist ein anderes Beispiel. Oder der Panda, der sich jetzt in einen Eisbären verwandelt hat (dazu demnächst etwas in ZR).
Was übrigens den Regenwald angeht, ist offenbar keineswegs sicher, ob er überhaupt eine Kohlenstoffsenke ist. Die CO2-Aufnahme wird, wie es scheint, weitgehend durch das CO2 kompensiert, das das verrottende Laub abgibt.
Der Regenwald kann ja auch gar keine Kohlenstoffsenke sein. Das ist ein Kreislauf, bei dem der Wald aufnimmt, was er abgibt. Die Waage gerät nur aus dem Gleichgewicht, wenn sich der Waldbestand ändert. Wird Wald gerodet und auf der entwaldeten Fläche keine äquivalente Masse an Kohlenstoffverbindungen aufgebaut, geht Kohlenstoff ins umgebende System. Breitet sich Wald auf bisher vergleichsweise biomassearmen Flächen aus, so wird zunächst Kohlenstoff aus dem umgebenden System entnommen und in den Rohstoffkreislauf des Waldes integriert. Um eine CO2-Senke zu schaffen, müsste man also massiv aufforsten.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
RexCramer
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21.05.2008 00:56
#18 RE: Zitat des Tages: Künast und das Rindfleisch
Zitat von ZettelSatire wird im Bereich politischer Korrektheit immer schwieriger; denn kaum hat man sich einen Witz ausgedacht, wird er schon von der Realität überholt. Ich versuche es trotzdem mal wieder.
Sie sehen das ganz richtig. Man könnte damit ein Quiz veranstalten und Kandidaten fragen, welche Maßnahmen echt und welche falsch sind. Bei so manch absurdem Zeug schwer zu sagen.
In Bremen wird es zukünftig das größte Osterfeuer der Stadt am Café Sand nicht mehr geben (Besucherzahl etwa 10.000-15.000 p. a.). Begründet wird das mit den Feinstaubemissionen. Senator Loske von den Grünen, zuständig für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa, hat weiter angemerkt, es sei zwar aufgrund der Tradition kein generelles Verbot von Osterfeuern geplant, aber man müsse die Feinstaubbelastung im Auge behalten ... Dazu dürfen Hinweise zum richtigen Umgang mit Osterfeuern natürlich nicht fehlen: "Es sollten gemeinschaftliche Feuer organisiert und viele einzelne Feuer vermieden werden."
Na denn
MfG
Feynman
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21.05.2008 09:18
#19 RE: Zitat des Tages: Künast und das Rindfleisch
Zitat von RexCramerIn Bremen wird es zukünftig das größte Osterfeuer der Stadt am Café Sand nicht mehr geben (Besucherzahl etwa 10.000-15.000 p. a.). Begründet wird das mit den Feinstaubemissionen.
Die Emission des Feuers oder der zig-tausend Fahrzeuge, welche die Besucher benützen? Ich warte ja schon auf ein Verbot sämlicher "Freiszeitfahrten", oder zumindest eine Einschränkung.
Herzlich Feynman
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Schönes Beispiel, lieber RexCramer. Auch sprachlich eine Perle:
Zitat von Pressemitteilung des SenatsJedes Jahr sorgen am Ostersonnabend und am Ostersonntag zahlreiche Osterfeuer durch die von den Feuern ausgehenden Rauch- und Staubfahnen für erhebliche Belästigungen und für eine Verschlechterung der Feinstaubbilanz des Bremer Luftmesssystems. Der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa möchte im Sinne eines umweltschonenderen Vorgehens auf die folgenden zu beachten (sic!) Grundsätze zum richtigen Umgang mit Osterfeuern hinweisen:
Da wiehert weiter der deutsche Amtsschimmel. Nur daß er jetzt statt der grauen Ärmelschoner den selbstgestrickten Pullover trägt.
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