man sollte Christian Geyer schlicht empfehlen, die Kommentare zu seinem Geschreibsel aufmerksam zu lesen. Da kann er vielmehr darüber erfahren, was die Bürger über Horst Köhler denken, als er vielleicht meint.
Zitat von RexCramerman sollte Christian Geyer schlicht empfehlen, die Kommentare zu seinem Geschreibsel aufmerksam zu lesen. Da kann er vielmehr darüber erfahren, was die Bürger über Horst Köhler denken, als er vielleicht meint.
Die linken Strategen, lieber RexCramer, spekulieren vermutlich so:
Natürlich ist Köhler beliebt. Natürlich werden die Leute zunächst schlecht finden, daß Schwan nominiert wird. Aber dann tritt sie auf, dann läuft ein Wahlkampf, den sie mit vollem Dampf bestreiten kann, Köhler aber nur mit angezogener Handbremse.
Denn noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hat ja ein amtierender Präsident einen Wahlkampf um seine Wiederwahl geführt. Es paßt nicht zu dem Amt. Köhler muß sich in den teilen, der die Würde des Amtes vertritt und den, der gegen seine Gegenkandidatin kämpft.
In diesem einseitigen Wahlkampf, so denken es sich wohl die Strategen, wird Schwan eine Art Obama-Effekt bewirken: Die Hoffnungsträgerin - eine Frau, modern, weltgewandt usw. gegen Köhler, den Geyer ja schon als einen hölzernen Gesellen gezeichnet hat; Kurbjuweit im "Spiegel" dieser Woche ähnlich.
Die Medien werden in ihrer großen Mehrheit Schwan unterstützen. Und - denken die linken Strategen wohl - so wird es am Ende ganz anders aussehen als jetzt.
Einmal gewählt, wird Schwan schnell die Herzen erobern und bis zu den Bundestagswahlen Köhler vergessen lassen. Le Roi est mort, vive la Reine.
Nein, das reicht nicht, man sollte Geyer seinen Kommentar hundert Mal lesen lassen. Wenn ihm dann beim achtzigsten Mal übel wird, wird er beim nächsten Mal vielleicht erst denken und dann schreiben...
Spaß beiseite: Zettel hat von einem Obamaeffekt gesprochen, einer Obamaisierung also. Man muß klar sehen: Es tritt eine Gutmenschin an mit der gesamten Maschinerie der Linken im Rücken (rot + dunkelrot + grün) gegen einen, der, nun ja, aus deren Sicht Schmutz auf seiner Weste hat, hat er doch mit dem großen Kapital zu tun gehabt (vielleicht noch??).
Und noch eines am Rande: Schwan hat sich offensichtlich selbst sehr aktiv um ihre Aufstellung bemüht. Ein guter Bekannter von mir nannte das karrieregeil. Kann man in der Tat so sehen.
Zitat von HStafoUnd noch eines am Rande: Schwan hat sich offensichtlich selbst sehr aktiv um ihre Aufstellung bemüht. Ein guter Bekannter von mir nannte das karrieregeil. Kann man in der Tat so sehen.
Es ist vielleicht instruktiv, lieber HStafo, einmal in Erinnerung zu rufen, wie das bei den bisherigen Bundespräsidenten war.
Die meisten haben sich nicht aktiv um das Amt bemüht. Heuß wuchs das Amt zu als dem Kandidaten der zweitstärksten Koalitionspartei, der FDP. Lübke war ohne seinen Willen Kandidat, nachdem Adenauers Pläne, selbst Präsident zu werden, ebenso gescheitert waren wie seine Pläne mit anderen Kandidaten wie Erhard und Etzel (wenn ich mich recht erinnere; ich habe das jetzt nicht nachgeprüft). Weder Heinemann noch Scheel haben sich nach dem Amt gedrängt. Heinemann wurde Kandidat, weil er einen bürgerlichen Hintergrund hatte; Scheel, weil er das "historische Bündnis" von SPD und FDP verkörperte. Bei Carstens bin ich nicht sicher, wieweit er seine Kandidatur betrieben hat. Weizsäcker dürfte wohl schon lange das Ziel gehabt haben, Präsident zu werden, hat es aber sehr diskret verfolgt.
Der einzige, der so wie jetzt Schwan den Finger gehoben und ganz laut "hier" gerufen hat, war Johannes Rau. Er war sicher nicht einer der besten Präsidenten.
damals hatte ich ganz stark den Eindruck, Rau glaubte, er sei jetzt ganz einfach dran. Hätte man ihn nicht gewählt, hätte er wohl beleidigt protestiert!
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