Wenn es um Nuklearenergie geht, dann kann man sicher sein, daß Leitmedien wie "Spiegel Online" und das ZDF alarmistisch berichten. Zu meiner Überraschung aber nicht die TAZ; jedenfalls nicht in diesem aktuellen Fall.
Ich habe die TAZ bis vor kurzem längere Zeit gelesen. Das meiste war in der Tat haarsträubend bis amüsant unrichtig (besonders, wenn man die FAZ als Vergleich daneben hielt). Aber sie haben auch gute Seiten. Beispielsweise gefiel mir die engagierte Berichterstattung über Tibet außerordentlich gut. Sie hatten tatsächlich bis zuletzt ihren Reporter da vor Ort. Da waren die meisten anderen schon lange ausgesperrt. Es ist also, wie in der DDR damals, nicht alles schlecht.
Bevor ich die SPON-Meldung lesen konnte, hörte ich schon die Radioberichterstattung (ARD-Station) hyperventilieren. Wie schon mehrfach in der Vergangenheit wird, bar jeder Ahnung, jede Meldung die ein KKW betrifft zur drohenden Apokalypse aufgeblasen.
Dabei kann man, wenn man von Kraftwerkstechnik nur ein bisschen Ahnung hat, diese Meldungen immer als unwichtig einordnen, sofern die Informationen korrekt wiedergegeben werden.
Wenn man ein KKW (auch nur eine Ansammlung von Technik) mit der eigenen Familienkutsche vergleicht (die allerdings nicht online überwacht und mit fehlersicheren Dreifach-Redundanzen ausgestattet ist), bewegen sich die "Zwischenfälle", "Störfälle" und vermeintlichen "Havarien" immer im Bereich "linkes Rücklicht ausgefallen", "Regensensor gestört" oder "Innenbeleuchtung defekt".
Niemand würde bei solchen "Störungen" sofort rechts ranfahren und sein Fahrzeug stillegen, KKW machen aber genau das, wegen der Sicherheit. Und das wiederum wird ihnen in der Berichterstattung zum Verhängnis. Jeder umgefallene Wassereimer wird zur meldepflichtigen Störung und wird von Politik und Medien (die ja eigentlich kein Ahnung haben, welche Bedeutung dieser Wassereimer im Kraftwerksbetrieb hat) zur besorgniserregenden Havarie hochgejazzt. Wenn das KKW jetzt runterfährt ist das ein Zeichen für die drohende Gefahr, wenn es weiterbetrieben wird, ist es ein Zeichen für die "Verantwortungslosigkeit" der Betreiber.
Ein Teufelskreis. Zu allem Überfluss wird jede Meldung mit dem Nachsatz garniert: "Der Betreiber, die Regierung, die Behörde gibt an, dass keine Radioaktivität ausgetreten ist und keine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht". DAS ist ja dann schonmal total verdächtig. Der "Betreiber" ist ja eh ein Bösewicht, die Behörde bestochen, und eine osteuropäische Regierung? Da fragen wir doch lieber mal bei Greenpeace nach.
Alles ein Riesenzirkus um nichts. Wenn jetzt noch die zuständige Genehmigungsbehörde rot-grün regiert und vielleicht sogar das "Sozialministerium" ist, steht dein KKW wegen eines "defekten Rücklichts" ein Jahr still, bis endlich genügend "Expertenkommissionen" genügend Papier beschmutzt haben und dir wieder ein halbherziges "Okay" zum Anfahren geben.
Zitat von CalimeroBevor ich die SPON-Meldung lesen konnte, hörte ich schon die Radioberichterstattung (ARD-Station) hyperventilieren. Wie schon mehrfach in der Vergangenheit wird, bar jeder Ahnung, jede Meldung die ein KKW betrifft zur drohenden Apokalypse aufgeblasen.
Und "Greenpeace" legt nach. Aktuell in "Spiegel Online":
Zitat von http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,557835,00.htmlDie Umweltschutzorganisation Greenpeace hält eine Entwarnung nach dem Zwischenfall für verfrüht. Vor allem die Entwarnung deutscher Behörden finde er erstaunlich, "weil erst eine sehr kurze Zeit seit dem Störfall vergangen ist", sagte Atomexperte Thomas Breuer im Nachrichtensender N24. Man dürfe nicht vergessen, "dass immerhin ein Alarm ausgelöst wurde, den es so in Europa noch nie gegeben hat".
Breuer hob hervor, dass es in Krsko zu einem Kühlmittelverlust gekommen sei. "Und das ist prinzipiell das Schlimmste, was in einem Atomkraftwerk passieren kann." In diesem Fall bestehe die Gefahr einer Kernschmelze. Auch wenn die Behörden Entwarnung gegeben hätten, sei man "noch nicht auf der sicheren Seite", sagte sein Kollege Heinz Smital dem Audiodienst der dpa. "Ein Leck im Primär-Kühlkreislauf ist sehr kritisch." Dabei gehe es weniger darum, ob radioaktives Wasser austritt, sondern ob man den Reaktorkern weiter kühlen kann. Unmittelbar nach dem Abschalten sei "die Hitze so hoch, dass es zur Kernschmelze kommen kann". In Krsko würden offenbar jetzt "Abwehrmaßnahmen und Notfallhandlungen" durchgeführt.
Man muß sich das mal vorstellen: Da sitzen zwei selbsternannte "Experten" irgendwo in Deutschland und sprucken solche Töne, während alle, die vor Ort sind, während alle zuständigen Behörden den Störfall für harmlos und längst bewältigt erklären.
Das wäre ungefähr so, als würden Ärzte jemanden mit Verdacht auf Hirntumor in den Kernspintomographen legen und feststellen, daß nichts vorliegt; und dann würde ein ausgebildeter Krankenpfleger eine Pressekonferenz einberufen und als "Experte" erklären, ein Gehirntumor sei aber eine gefährliche Sache, die zum Tod führen könne.
Und der würde dann durch die Nachrichtensender gereicht und groß in "Spiegel Online" herauskommen.
(Wie Sie sehen, lieber Calimero, habe ich mich durch Ihren ausgezeichneten Auto-Vergleich auch zum Vergleichen anregen lassen).
Pastt ja wunderbar in die Medienlandschaft, da die kernenergie in diesen Tagen als Rettung des (angeblichen) CO2-'Problems' gefeiert wurde. Ein Schelm wer boeses dabei denkt.
In Antwort auf:Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält eine Entwarnung nach dem Zwischenfall für verfrüht. Vor allem die Entwarnung deutscher Behörden finde er erstaunlich, "weil erst eine sehr kurze Zeit seit dem Störfall vergangen ist", sagte Atomexperte Thomas Breuer im Nachrichtensender N24.
Was ist ein Atomexperte? Ein studierter Physiker?
In Antwort auf:Thomas Breuer, Diplom Betriebswirt, ist seit zwei Jahren Atom- und Wirtschaftsexperte bei Greenpeace. Vorher arbeitete er 15 Jahre für die Deutsche Bank - u.a. als Finanzanalyst und Portfolio-Mamager - in Aachen, Köln, London, Frankfurt/M. und New York.
____________________________________________________ ..., people ignored the fact that democracy cannot be permanently maintained when free enterprise, free trade, and economic freedom do not exist. Ludwig von Mises
Zitat von DagnyPastt ja wunderbar in die Medienlandschaft, da die kernenergie in diesen Tagen als Rettung des (angeblichen) CO2-'Problems' gefeiert wurde. Ein Schelm wer boeses dabei denkt.
Die Aussteiger geraten ja in der Tat unter Druck. Weltweit wird die Kernenergie ausgebaut. Die deutsche Sicherheitstechnik gilt als vorbildlich. Und ausgerechnet Deutschland verweigert sich dieser Entwicklung.
Daß das nichts mit Vernunft zu tun hat, dürfte vielen in Deutschland allmählich dämmern. Da ist natürlich ein solcher "Störfall" ein gefundenes Fressen.
Ganz abgesehen davon, daß "Greenpeace", diese Organisation, die Propaganda braucht, um Spenden zu sammeln, und die Spenden sammelt, um Propaganda zu machen, natürlich jedes Interesse hat, ein solches Thema hochzuspielen.
Zitat von FeynmanWas ist ein Atomexperte? Ein studierter Physiker? Zitat:Thomas Breuer, Diplom Betriebswirt, ist seit zwei Jahren Atom- und Wirtschaftsexperte bei Greenpeace. Vorher arbeitete er 15 Jahre für die Deutsche Bank - u.a. als Finanzanalyst und Portfolio-Mamager - in Aachen, Köln, London, Frankfurt/M. und New York.
Danke, lieber Feynman, für diesen Fund! Ich habe den Artikel eben entsprechend ergänzt.
Und für diejenigen, die nicht glauben mögen, daß das Öffentlich-Rechtliche Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland tatsächlich jemanden in mehreren Nachrichtensendungen als "Experten" auftreten und von einer drohenden "Kernschmelze" phantasieren läßt, der gelernter Betriebswirt ist und der vor seiner Tätigkeit für "Greenpeace" als Finanzanalyst und Portfolio-Manager tätig war, hier der Link zur Quelle:
Zitat von ZettelWas ist ein Atomexperte? Ein studierter Physiker?
Herzlich, Zettel
Dagny ist studierte Physikerin und wuerde sich nie anmassen im Fernsehen als Atomexpertin aufzutreten. - Obwohl mir die Oeffentlichkeit angesichts eines Dipl.Phys. sicher die Kompetenz dazu geben wuerde. Wer ist dann ein Atomexperte: Ein Reaktortechniker, In Kraftwerksingenieur, etwa, der ueber die technik der Anlage eine Aussage macht. Vielleicht auch ein Radiologe, der ueber die Strahlenexposition eine Aussage macht.
Zitat von DiskusIch habe die TAZ bis vor kurzem längere Zeit gelesen. Das meiste war in der Tat haarsträubend bis amüsant unrichtig (besonders, wenn man die FAZ als Vergleich daneben hielt). Aber sie haben auch gute Seiten.
Ich habe die TAZ nur ganz am Anfang einigermaßen regelmäßig gelesen. Das war 1979, und parallel dazu hatten die Macher des "Berliner Extradienstes" (Carl Guggomos war dabei; ich glaube, auch Hannes Schwenger und Martin Buchholz) ein Zeitungsprojekt namens "Die Neue" gestartet.
Ich hielt damals "Die Neue" für weit solider und erfolgversprechender, weil sie von professionellen Journalisten gemacht wurde, während die TAZ anfangs wie eine Schülerzeitung wirkte. Aber "Die Neue" war bald pleite, und die TAZ hielt sich zu meiner Verwunderung.
Nur ein Beispiel für diesen Schülerzeitungs-Charakter: Bei den Kleinanzeigen erschien jede Menge Schräges, und das wurde von "der Säzzerin" nach Gusto kommentiert, die einfach irgendwelche Witze oder ihre Meinung dazwischentippte.
Heute gehört die TAZ zu den Zeitungen, die ich regelmäßig auf der Suche nach Themen für ZR aufsuche.
Nach meinem Eindruck ist die Vermischung von Nachricht und Kommentar kaum besser geworden; noch immer liefert die Schlagzeile meist gleich eine Bewertung mit.
Viele Journalisten, die heute bei den Leitmedien sind, haben bei der TAZ angefangen. Und ich habe den Verdacht, daß sie diesen agitatolrischen Stil mitgenommen haben.
Was Journalisten in anderen Ländern im Volontariat lernen - daß Nachrichten und Meinungen strikt zu trennen sind -, das haben diese Leute bis heute nicht verstanden. Oder schlimmer, sie fühlen sich darüber erhaben.
Das ist meines Erachtens ein wesentlicher Grund für die miserable Qualität des deutschen Journalismus (mit Ausnahme der FAZ) im internationalen Vergleich. Wenn ich wissen will, ob eine Meldung stimmt, verlasse ich mich nie auf deutsche Quellen, sondern sehe in einer amerikanischen Zeitung, bei der BBC oder bei CNN nach.
Zitat von DagnyWer ist dann ein Atomexperte: Ein Reaktortechniker, In Kraftwerksingenieur, etwa, der ueber die technik der Anlage eine Aussage macht. Vielleicht auch ein Radiologe, der ueber die Strahlenexposition eine Aussage macht.
Da wir nun bei diesem Thema sind: Zu den unglaublichsten Entscheidungen, die sich die rotgrüne Regierung schon bald nach Amtsantritt geleistet hat, gehört, daß der Minister Trittin 1999 einen Parteifreund zum Chef des Bundesamtes für Strahlenschutz machte, der davon ungefähr so viel versteht wie der Finanzanalyst Thomas Breuer von "Greenpeace". Dazu schrieb im Mai 2005, also noch zur Zeit von Rotgrün, die FAZ, daß
Zitat von FAZ... Trittin die erstbeste Gelegenheit nutzte, das Bundesamt an die kurze Leine zu legen. Zum Nachfolger des BfS-Präsidenten Kaul, eines mit rund 350 wissenschaftlichen Veröffentlichungen ausgewiesenen Experten für Strahlenphysik, ernannte Trittin Wolfram König, einen Ingenieur für Architektur und Gartenbau, der bei den Grünen eine Blitzkarriere gemacht hatte. Vom Sprecher des Regierungspräsidenten von Hannover war er zum Umweltstaatssekretär in Magdeburg aufgestiegen. (...)
Der Bundesrechnungshof hat das Bundesumweltministerium und das ihm unterstellte BfS in jüngster Zeit zweimal unter die Lupe genommen. Beide Male fielen die Beurteilungen der Rechnungsprüfer vernichtend aus: Bei der Verfolgung des Ein-Endlager-Konzepts habe das BfS Gutachten ignoriert, in denen die Nachteile dieses Ansatzes gegenüber der Zweierlösung sowohl unter Sicherheitsaspekten als auch unter Kostengesichtspunkten nachgewiesen worden seien. Bei der Vorbereitung einer Entscheidungsgrundlage für den Bundestag habe die Behörde Haushaltsrisiken in Milliardenhöhe unterschlagen.
Insgesamt sei das Vorgehen des Ministeriums und der nachgeordneten Behörde weder systematisch noch transparent, noch zielführend gewesen, hieß es im Bericht des Rechnungshof vom vergangenen September. Ende Dezember flatterte Trittin ein weiterer Prüfbericht ins Haus. Diesmal wurde die Vergabe eines Gutachtens im BfS als rechtswidrig und unwirtschaftlich gerügt.
Es ist halt immer wieder Dasselbe, liebe Dagny: Wo Grüne und/oder Linke an der Macht sind, da breiten sich unweigerlich Inkompetenz und Vetternwirtschaft aus. Sie sind nicht willens oder fähig zum sachbezogenen Denken, sondern sehen jedes Thema nur unter dem Gesichtspunkt der Parteipolitik.
Zitat von DagnyPastt ja wunderbar in die Medienlandschaft, da die kernenergie in diesen Tagen als Rettung des (angeblichen) CO2-\'Problems\' gefeiert wurde. Ein Schelm wer boeses dabei denkt.
Die Aussteiger geraten ja in der Tat unter Druck. Weltweit wird die Kernenergie ausgebaut. Die deutsche Sicherheitstechnik gilt als vorbildlich. Und ausgerechnet Deutschland verweigert sich dieser Entwicklung.
... Um dann letztendlich aus dem benachbarten Ausland Strom zu importieren, den die Nachbarländer durch den Bau zusätzlicher Kernkraftwerke erzeugen werden. Ob die Sicherheitstandards wohl in allen Nachbarländern gleich streng gehandhabt werden?
Am Ende führt der deutsche Verzicht auf eigenen Kraftwerke genau zum Gegenteil von dem was man eigentlich erreichen wollte. Die Sicherheitslage wird sehr wahrscheinlilch eher schlechter.
Hinzu kommt noch, dass auch der Bau von konventionellen Kraftwerken hier im Lande zunehmend verhindert oder erschwert wird. Also auch dadurch wird das angrenzende Ausland zukünftig mehr Kernkrafwerke errichten, um uns mitzuversorgen. Die Strompreise werden durch diese Politik zukünftig hier im Land viel massiver ansteigen als im Ausland.
Das Ganze ist so wie bei der Errichtung der sog. "Umweltzonen" in Innenstädten und Ballungsgebieten: Per Definition ist innerhalb dieser "Umweltzonen" seit deren Einführung die Luft sauber. Wer's glaubt!...
Einfach nur herrlich ... heute, 16:30 Uhr auf einer deutschen Autobahn: Das Radio wärmt grade die Story vom Störfall im slowenischen KKW auf und stellt, ob der Meldungen über die Gefahrlosigkeit die Suggstivfrage: "Ist da wirklich etwas dran? In einer Viertelstunde wissen wir mehr, denn dann sprechen wir mit T.B., Atomenergieexperte bei Greenpeace!"
Er hat dann die schon geposteten Kommentare (die ich da noch nicht kannte) wortwörtlich "on air" wiederholt.
Ein paar besondere Leckerli sind mir dabei im Ohr geblieben:
1. "Ein Kühlmittel(!)-Verlust sei das Schlimmste..., weil Kernschmelze droht." Wurde ja schon besprochen.
Anmerkung von mir dazu: Kühlwasser, Speisewasser etc können in jedem Kreislauf ersetzt werden. Ein "Verlust", wie groß auch immer, legt keinen Reaktor lahm. Die Versorgung ist wichtig, und die ist in KKW dreifach redundant.
2. "Der Betreiber hat ja eine Alarmmeldung rausgegeben und die gibt er nur in zwei Fällen aus. a) Es hat eine Kernschmelze stattgefunden, oder b) Der Betreiber ist der Ansicht, dass eine Kernschmelze bevorstehen könnte."
Anmerkung dazu: Jeder "Zwischenfall" ist meldepflichtig. Ob da aus einer Harmlosigkeit, während der "stillen Post" zwischen Behörden und Medien, eine Alarmmeldung wird, liegt nicht mehr in der Hand des Betreibers.
3. "Hier wird Entwarnung gegeben, aber wie schon nach den letzten "Störfällen" in Norddeutschland und Schweden sieht man wieder einmal, dass "Atomkraft" nicht sicher ist."
Anmerkung dazu: Ja, genau. Man sieht, dass bei den "Störfällen" ganz genau NICHTS passiert ist. Ein Bauteil hat versagt, die Anlage wurde sicher runtergefahren um die Störung zu analysieren und zu beheben. Eine ganz normale Sache.
4. "Die KKW Krümmel und Brunsbüttel stehen ja nach einer Störung auch schon seit einem Jahr still um sie zu reparieren. Auch daran sieht man, wie störanfällig KKW sind."
Anmerkung dazu: Die Störungen hatten ein Abfahren der Anlage zur Folge (Kraftwerke sind auch ganz normal nicht immer am Netz, eine Netztrenung ist also nichts Außergewöhnliches). Die Behebung einer Störung ist aber keine Jahresaufgabe. Der Stillstand liegt darin begründet, dass ersteinmal diverse Gutachter durch die Anlage geschickt werden, deren positive Expertise aber wieder von "Grünlingen" angezweifelt wird, die den (echten) Experten rundweg die Kompetenz absprechen, weil sie halt wirkliche KKW-Experten sind (Technikauskenner sind generell wirtschaftsfreudlich und damit nicht "neutral").
Da muss erst eine Kommission aus Greenpeaclern, BUND-Leuten und Beamten des Sozialministeriums (ja, in Schleswig-Holstein obliegt die Atomaufsicht dem Sozialministerium) ein Okay geben, bevor die Anlage wieder eine Betriebsgenehmigung erhält. An der Störungsbehebung liegt es nicht, sondern nur an der Erfüllung immer weitergehender Auflagen.
So wird mittlerweile gefordert, dass das Bedienpersonal rund um die Uhr videoüberwacht wird. Bei Lidl gabs da einen "Abhörskandal". Naja, so kann ein ideologisch gefärbtes Ministerium das Wiederanfahren eines KKW locker verzögern und die Ökos können solche Stillstände dann als Beweis für unsichere Technik anführen.
Übrigens, den fehlenden "Atomstrom" bezahlen die Verbraucher, da der deutsche Energiemix durch fehlende KKW-Einspeisungen etwas teurer wird.
hinter Ihren Beitrag kann ich eigentlich nur ein Ausrufezeichen setzen: "!"
Naja, "kann nur" stimmt natürlich nicht ganz.
Also doch ein paar Sätze.
Daß Dummköpfe, die von Physik und Technik nichts verstehen, in einer Organisation wie "Greenpeace" Propaganda betreiben, ist ihr gutes Recht und ihre Sache. Wer ihnen vertraut, ist selbst schuld.
Aber daß öffentlich-rechtliche Sender solche "Experten" auftreten lassen, ist meines Erachtens wirklich ein Skandal. Warum hat man denn nicht jemanden eingeladen, der einen Lehrstuhl für Reaktorsicherheit innehat, oder einen seiner Mitarbeiter?
Eine der wenigen Rechtfertigungen für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist, daß er den Auftrag hat, "ausgewogen" zu berichten. Das Gegenteil ist zunehmend der Fall. Es wird schlimmste Agitprop betrieben.
Übrigens ist der US-Wahlkampf auch so ein Fall. Wie da einseitig zugunsten von Obama berichtet wird, ist ebenfalls eine gröbliche Verletzung des Programmauftrags.
bei den Ö/R-Anstalten ist echt der "Gutmenschenvirus" ausgebrochen. Egal um welches Thema es sich auch dreht ... "die offiziellen Kanäle" (sprich: die Leute die vor Ort sind und sich auskennen) sind suspekt. Gefragt sind sogenannte "Experten", die irgendeiner NGO angehören. Da gibt es jedenfalls immer eine Kontra-Meldung zur öffentlichen Aussage der Betroffenen.
NGO wissen es halt immer besser, weil sie die "guten Menschen" sind. Da glaubt man an Kompetenz, während alle direkt Beteiligten ja eh nur "Lobbysklaven" sind. Wenn man jahrelang die sogenannten "Qualitätsmedien" konsumiert (wie auch ich), bemerkt man erst bei einem bemerkenswerten Vorfall in der eigenen Branche, wie uninformiert und alarmistisch auch das Hochpreissegment der Medienschaffenden ist.
Es sträubt einem die Nackenhaare, wenn man Geschichten präsentiert bekommt, die einfach physikalisch unmöglich, oder technisch undenkbar sind. Da kommt dann natürlich auch die Frage auf: Wie viel Ahnung haben die bei anderen Themenfeldern, in denen man sich selbst auch nicht auskennt? Ich schätze mal: Nicht viel.
Was will man jetzt medientechnisch machen? Im Radio halten nur ein paar Sender die Quali-Fahne hoch (privates Formatradio geht garnicht!), TV ist jetzt schon nur eine ausgewählte Wochenendattraktion. Zeitschriftenmäßig waren bisher Spiegel, Stern und F.A.S. angesagt ... bin aber zunehmend enttäuscht.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.