Hat sie mit einer kurzen Unterbrechung, deren Überreste jetzt Jungle World heißen, immer getan.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Ja, die JW ist, soweit ich das verfolge, ungefähr auf der Linie der "Kommunistischen Plattform"; allerdings können Schölzel, Elsässer und Genossen offener sprechen als Wagenknecht, Jelpke und Genossen, die auf die Linie der Partei Rücksicht nehmen müssen.
Es geht dabei eben, und das scheint mir wichtig zu sein, um Linien, nicht primär um unterschiedliche politische Positionen.
Die JW steht für eine Kaderlinie, die ihren wenigen Lesern relativ offen die kommunistische Beurteilung der Lage mitteilt. Innerhalb der Ex-SED tun das die Kommunistische Plattform und andere Zirkel.
Die Massenlinie, wie sie die Parteiführung und das ND vertreten, hat andere Adressaten. Hier geht es darum, nach außen dasjenige Bild der Partei zu vermitteln, das den aktuellen taktischen Erfordernissen entspricht.
Diese verlangen es, nicht nur Kreide zu fressen, sondern sich sozusagen überhaupt nur noch von Kreide zu ernähren.
Sie verlangt es Kommunisten ab, sich gar zum Grundgesetz zu bekennen, ja als dessen Sachwalter aufzutreten; das mußte ja schon die DKP vor 1989. Das ist ungefähr so, als würden Jesuiten um der Sache willen vergattert, sich zu Anwälten des Atheismus zu machen.
Aber die Linie verlangt es eben, denn man will via Bündnispolitik schrittweise die Macht erobern; das war schon die Linie der DKP, wenngleich damals nicht eben aussichtsreich.
Von Nichtkommunisten wird das oft mißverstanden, durchaus nicht ohne Förderung durch die Kommunisten:
Man glaubt, die "Kommunistische Plattform" und die JW verträten einen "Stalinismus". Das tun sie in keiner Weise, sondern sie vertreten nur den stinknormalen Marxismus-Leninismus.
Also die Ideologie, an die auch Honecker und Krenz, Modrow und Bisky, Gysi und Bartsch glaubten oder glauben. Sie sind Marxisten, und zwar solche, die Marx im Sinn von Lenin interpretieren.
Deshalb wird ja Wagenknecht regelmäßig mit großer Mehrheit in den Parteivorstand gewählt. Wäre sie Stalinistin und bestünde die Mehrheit der Ex-SED aus Demokraten, dann wäre das ein Treppenwitz.
Diese sogenannten "Stalinisten" sind ein Teil der Bewegung, in der sie ihre Funktion haben. So, sagen wir, wie in der Katholischen Kirche nicht nur die Franziskaner, sondern auch die Dominikaner ihren Platz hatten und haben.
Seit der Zeit von Marx selbst streiten sich Kommunisten. Das wird oft so mißverstanden, als hätten sie verschiedene politische Ziele. Sie streiten sich aber nur um Taktik und vor allem um die persönliche Macht von Gruppen, Grüppchen und Personen innerhalb der Bewegung.
Im Ziel sind sie sich bemerkenswert einig: Den Kapitalismus zu zerstören und den Sozialismus an seine Stelle zu setzen.
Alle, deren IQ über 110 liegt, wissen, daß der Sozialismus keine parlamentarische Demokratie erlaubt, in der auch Liberale und Konservative am politischen Prozeß beteiligt werden könnten; sie wissen, daß er die totale Kontrolle der Partei über Staat und Gesellschaft verlangt.
Das wissen sie alle, das wollen sie alle. Ob sie nun den Kuschelkurs von Gysi, Bisky und Bartsch vertreten oder Dinge sagen, die für Außenstehende nach "Stalinismus" klingen.
Die Junge Welt sollte besser prüfen, wessen Artikel sie da veröffentlicht. Stephen Gowans lebte noch nie in einer sozialistischen Diktatur, aber betrachtet sich scheinbar als zugehörig.
Capitalism has proved to be far more durable than the original Marxists supposed it would ever be, but why should we suppose it's here to stay and that we can't do better? Indeed, we have done better. Look at Cuba. Look at the former Soviet Union. Look at China before 1979. These countries weren't as rich as the Western world, but they started out as backward places, and grew to achieve a comfortable frugality and delivered a materially secure existence to all. (Stephen Gowans) http://www.bestcyrano.org/sGowansIntervu.htm
Zitat von DalayahStephen Gowans lebte noch nie in einer sozialistischen Diktatur, aber betrachtet sich scheinbar als zugehörig.
Ich habe jetzt einmal nachgesehen. Gowans bezeichnet sich selbst als "political activist"; man dürfte ihm aber mit der Bezeichnung "Kommunist" nicht Unrecht tun.
Sein Haß gilt, wie auch anders, den USA, Israel, und dem Kapitalismus; in welcher Reihenfolge auch immer. Hier ist sein Blog und hier eine Sammlung von Artikeln.
Im Augenblick scheint er sich in das Thema Simbabwe verbissen zu haben; und zwar unter heftiger Parteinahme für Mugabe.
Ich habe erstmals von Robert Mugabe und Simbabwe in einer vertieften Form vor etwa 10 Jahren anlässlich seiner "Landreform", die den Zusammenbruch des Agrarsektors einleitete, Kenntnis genommen. Damals meine ich mich zu erinnern, dass der Mainstream geschockt über die "Wendung zum Bösen" eines "ehemaligen afrikanischen Hoffnungsträgers". Inzwischen habe ich aber einige Stimmen aus den siebziger, achtziger und frühen neunziger Jahren (u.a. Lady Thatcher) gelesen, die damals schon Mugabe so beschrieben, wie er sich heute zeigt.
Vielleicht gibt es hier Zeitgenossen, die Mugabe in den 70iger oder 80iger Jahren schon wahrgenommen haben und sagen können, ob, wenn man nur weniger "politisch korrekt" gewesen wäre, jetzt nicht derart überrascht von Mugabes zunehmendem Terror wäre.
Zitat von FTTVielleicht gibt es hier Zeitgenossen, die Mugabe in den 70iger oder 80iger Jahren schon wahrgenommen haben und sagen können, ob, wenn man nur weniger "politisch korrekt" gewesen wäre, jetzt nicht derart überrascht von Mugabes zunehmendem Terror wäre.
Mugab war immer so. Er hat sich nach der Unabhängigkeit gegen seinen gemäßigten Konkurrenten Nkomo mit exakt den Mitteln durchgesetzt, die er auch heute gegen die Opposition einsetzt.
Seine Guerrillabewegung gehörte zu denen, die damals in vielen Teilen Afrikas existierten (in Mozambiq, in Angola, im Kongo usw.) und die von Moskau finanziell und mit Waffen und teils (nicht Mugabe) von Cuba im Auftrag Moskaus mit Soldaten unterstützt wurden.
Mugabes unerwarteter Sieg (man hatte mit Nkomo gerechnet) hat damals in der Linken weltweit Begeisterung ausgelöst. Streng nach Rezept (die Nordvietnamesen haben es nach dem Sieg in Hanoi genauso gemacht) hat er, solange die Reporter im Land waren und die Welt darauf achtete, was er machte, Kreide gefressen und einen Kurs der "Versöhnung" gesteuert.
Dann wurde, wie in Vietnam, mit dem Aufbau des Sozialismus begonnen. Nur noch erfolgloser als dort; was etwas heißen will.
Soweit, lieber FTT, meine Erinnerungen, da Sie nach dergleichen gefragt haben. Wenn ich Zeit habe, gucke ich nach, ob ich alles richtig erinnere.
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