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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.06.2008 13:53
Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten

Von den Prognosen in dem sagenhaften Werk "Die Grenzen des Wachstums" von 1972 ist kaum eine in Erfüllung gegangen (unter anderem wurde, wenn ich mich recht erinnere, vorhergesagt, daß die Sowjetunion in einigen Jahrzehnten den Westen im BSP pro Kopf überholen werde).

Aber Meadows versucht es unverdrossen weiter.

Mit einer Prognose freilich, ungefähr so präzise wie diejenigen der Frau Buchela.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

23.06.2008 14:40
#2 RE: Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten
Ja, lieber Zettel,

das ist für mich eines der größten Rätsel: Daß Untergangspropheten wie Meadows, Ehrlich et alii, deren Prophezeiungen nicht ein einzigesmal in Erfüllung gingen, sich weiterhin eines dankbaren Publikums erfreuen dürfen! Eigentlich sollten sie sich doch völlig diskreditiert haben und nur noch Gelächter hervorrufen - das wäre doch die vernünftige Reaktion! Und Paul Ehrlich ist schließlich einer, der sich zigmal weit aus dem Fenster gehängt hat und geradezu als Garant dafür genommen werden konnte, daß es genau andersherum kommen würde als er gerade mal wiedre behauptet hat.
Ich fand ja Malthusianer in meiner Jugend ganz interessant, aber die meisten scheinen einfach nur Pessimisten und/oder Misanthropen zu sein! Und ich bin ihnen wirklich gram, daß sie für meinen Entschluß, keine Kinder haben zu wollen, maßgeblich gewesen sind.

Herzlich, Thomas
Rainer Offline



Beiträge: 69

23.06.2008 15:06
#3 RE: Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten

In Antwort auf:
Die wachsende Weltbevölkerung und der damit einhergehende Ressourcenverbrauch sorgen um das Jahr 2100 herum für einen globalen Kollaps.

Umweltzerstörung, Kampf um Nahrung und Rohstoffe wie Erdöl führen zu weltweitem Chaos.


"um das Jahr 2100". Erste Regel für Apokalypse-Azubis: Prognosen so weit in die Zukunft legen, dass dir niemand mehr das Gegenteil beweisen kann! Paradebeispiel: "Klimakatastrophe in 50 Jahren".

Regel Nr. 2: Bleib möglichst vage!

In Antwort auf:
In den kommenden 25 Jahren werden die Industrienationen wie USA und Deutschland mehr Wandel sehen, als es im gesamten vergangenen Jahrhundert der Fall war - politisch, wirtschaftlich und auch ökologisch


Ach, und in den vergangenen 25 Jahren war das nicht der Fall? Stichworte Mauerfall, Wiedervereinigung, digitale Revolution, Internet, etc.?

Regel Nr. 3: Lass dich bei deinen düsteren Prognosen nicht davon abhalten, dass exakt dieselben Prognosen, nur mit anderen Vorzeichen, sich als Unsinn erwiesen haben.

In Antwort auf:
Der Globus kann einfach nicht 6,5 Milliarden Menschen so versorgen, dass der gegenwärtige Lebensstandard langfristig gehalten wird


Seltsam nur, dass ein inzwischen weitaus bevölkerungsreicheres Europa einen zigfach höheren Lebensstandard hat, als noch vor wenigen Jahrzehnten.

In Antwort auf:
Ihre Kinder werden Sie fragen: Papa, wieso habt Ihr damals gedacht, Ihr dürftet das ganze Öl verbrauchen?


Lustig - hat man vor wenigen Jahrzehnten auch schon behauptet.

Regel Nr. 4: Erzähle nur die halbe Wahrheit!

In Antwort auf:
Aber wenn zwei Milliarden Menschen mit einem Dollar am Tag auskommen müssen und Kinder hungern, dann funktioniert das gegenwärtige Konstrukt einfach nicht.


Stimmt - und wo leben die Armen? Zufälligerweise nicht in den Industriestaaten, zufälligerweise nicht in kapitalistischen Gesellschaften westlicher Prägung. Hm ... da könnte man doch fast schon einen Zusammenhang vermuten ...

In Antwort auf:
Aber Konflikte zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen wird es sicherlich geben.


Ach was.

In Antwort auf:
Die meisten Menschen denken tatsächlich, dass es Lösungen geben wird, die uns besser dastehen lassen werden als jetzt. Und das glaube ich eben nicht.


Zum Glück denken die meisten Menschen nicht so wie Sie, Herr Meadows, sonst säßen wir bibbernd in den Höhlen, weil wir gegenüber dem Feuer skeptisch sind.

@ Zettel

(unter anderem wurde, wenn ich mich recht erinnere, vorhergesagt, daß die Sowjetunion in einigen Jahrzehnten den Westen im BSP pro Kopf überholen werde).

Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, warum Prognosen und Vorhersagen stets für die Tonne sind. Man kann nicht aus einer gegenwärtigen Entwicklung hochrechnen, wie der Stand in 40 oder 100 Jahren sein wird. Das phantastische Wirtschaftswachstum Chinas könnte dazu verleiten zu behaupten, in X Jahren besäße China einen Weltwirtschaftsanteil von, sagen wir, 90 Prozent. Das mag dann zwar mathematisch korrekt berechnet sein, lässt aber außer acht, dass Wirtschaft genau wie Technik, das Klima, Gesellschaften, etc. stetigem Wandel unterzogen ist.
Mein Lieblingsbeispiel datiert etwa ein Jahrhundert zurück, als ein Wissenschaftler berechnete, in wievielen Jahrzehnten London (oder war es New York?) im Pferdedreck ersticken würde. Absolut korrekte Berechnung. Nur konnte der Mann nicht wissen, dass Pferde als Fortbewegungsmittel schon wenige Jahre später vom Automobil ersetzt werden würden.
Gleiche Situation hier: Vor 100 Jahren wäre es völlig unmöglich gewesen, hunderte Millionen Europäer mit nur wenigen Millionen Bauern zu ernähren.

Aber es ist schon interessant, warum jemand wie Meadows sich nicht in die Wälder zurückzieht und dort den Untergang der Menschheit abwartet, sondern weiterhin Vorträge hält und fleißig Honorare einstreicht. Hm ...

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

23.06.2008 20:04
#4 RE: Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten

... und noch mehr Prognosen, die einmal gestellt wurden, allerdings nicht von Frau Buchela ...


“Für den Computer sollten 640k genug sein.”
Bill Gates, 1981

“Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben wollte.”
Ken Olson, Präsident von Digital Equipment Corp., 1977

“Computer der Zukunft werden nicht mehr als 1.5 Tonnen wiegen.”
US-Zeitschrift Popular Mechanics, 1949

“Ich denke das es einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer gibt.”
Thomas Watson, CEO von IBM, 1943

“Schön, aber wozu ist das Ding gut?”
Ein Ingenieur der Forschungsabteilung Advanced Computing Systems Division von IBM zu einem Mikrochip, 1968

“Email is a totally unsaleable product.” ( "Email ist ein völlig unverkäufliches Produkt." )
Elan Sharp, Sharp, 1979

“Tut mir leid, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was U-Boote im Krieg bewirken könnten - außer, dass sie ihre Besatzung dem Erstickungstod aussetzen.”
H.G. Wells, Schriftsteller, 1901

“Wer, zum Teufel, will denn Schauspieler sprechen hören?”
Warner, Chef von Warner Brothers 1927

“Wir sind 60 Jahre ohne Fernsehen ausgekommen und werden es weitere 60 Jahre tun.”
Avery Brundage, Präsident des Olympischen Komitees, 1960

“Auf das Fernsehen sollten wir keine Träume vergeuden, weil es sich einfach nicht finanzieren lässt.”
Lee De Forest, Vater des Radios, 1926

“Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt worden sind.”
Erich Honecker, Januar 1989

“Der Fernseher wird sich auf dem Weltmarkt nicht durchsetzen. Die Menschen werden sehr bald müde sein, jeden Abend auf eine Sperrholzkiste zu starren.”
Darryl F. Zanuck, Chef 20th Century Fox, 1946

“Computer sind nutzlos. Sie können nur Antworten geben.”
Pablo Picasso, 1946

“Das Radio hat absolut keine Zukunft.”
Lord Melvin, Mathematiker und Erfinder, 1897

“Die Erfindung hat soviele Mängel, dass es nicht ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt. Das Ding hat für uns an sich keinen Wert.”
Western Union Financial Services zur Erfindung des Telefons, 1876

“Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeuge wird 1 Millionen nicht überschreiten - allein schon aus Mangel an Chauffeuren.”
Gottlieb Daimler, 1901

"Das Pferd wird es immer geben, Autos hingegen sind lediglich eine vorübergehende Modeerscheinung.”
Präsident der Michigan Savings Bank, 1903

“Flugzeuge sind interessant, haben aber keinerlei militärischen Wert.”
Ferdinand Foch, Militärstratege, 1911

“Es gibt nicht das geringste Anzeichen, dass wir jemals Atomenergie entwickeln können.”
Einstein, 1932

“Es wird noch Generationen dauern, bis der Mensch auf dem Mond landet.”
Harold Spencer, Astronom, 1957

♥liche Grüße Nola

Kaa Offline




Beiträge: 658

25.06.2008 20:33
#5 RE: Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten

Öl, Erdgas und Kohle sind nun mal in der Menge begrenzt, ihr Abbau also endlich. Es ist mir ein Rätsel, wieso man darüber noch diskutieren muß. Und der Kapitalismus, der gute schöne Kapitalismus (der ohne Ironie gute schöne ... ) funktioniert mit diesen Resourcen. Sonst bräuchten wir wieder Sklaven. Geht auch. Ist nur nicht so ethisch. Und tatsächlich nicht so komfortabel.

Ich glaub nicht, daß man was ändern kann. Der Markt wird's schon regeln. Halt nicht nach Vernunftkriterien. Doch das kann man nicht einrenken. Das Öl ist auch für andere Zwecke nötig, als fürs Verbrennen. Dann wird es halt noch wertvoller werden. Dann werden wir keine Regierung mehr brauchen, die uns die Plastiktüte verbieten will. Oh, ist hierzulande noch nicht verboten - wäre das nicht eine Idee. Ich wünsche mir, daß ich noch erlebe, wie dieser Konflikt (zwischen Markt und Fakt) ausgeht. Jetzt werde ich mir den Ausgang eines anderen "Konflikts" ansehen. Das wird höffentlich KLASSE.


Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus Autor im Netz bekannt

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.06.2008 20:38
#6 RE: Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten
Zitat von Kaa
Jetzt werde ich mir den Ausgang eines anderen "Konflikts" ansehen. Das wird höffentlich KLASSE.

Das hoffe ich auch, liebe Kaa, verabschiede mich hiermit erst mal und wünsche allen einen vergnüglichen Abend!

Und denjenigen, denen Fußball Hekuba oder schnuppe ist, wünsche ich, daß sie es so machen können wie unsere Nachbarn: Die haben eben ihre Wanderkleidung angelegt und machen jetzt einen schönen Spaziergang, endlich ist mal überall viel Platz in Wald und Feld.

Herzlich, Zettel
califax Offline




Beiträge: 1.502

26.06.2008 00:57
#7 RE: Zitat des Tages: Mehr Wandel Antworten

Zitat von Nola

“Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt worden sind.”
Erich Honecker, Januar 1989



Ist doch aber überraschend schnell eingetroffen.
Kaum war der dazu vorhandene Grund auch nur zum Teil beseitigt, kamen die Mauerspechte.

Klug und fleißig - Illusion
Dumm und faul - das eher schon
Klug und faul - der meisten Laster
Dumm und fleißig - ein Desaster

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