Das vielleicht Bezeichnendste an dieser Meldung ist, daß sie bisher in der deutschen Presse nicht erschien; jedenfalls habe ich sie nicht finden können.
Aber, Zettel, ist doch klar, daß diese Entwicklungen von den Medien verschwiegen werden. So erspart man sich das Eingeständnis, sich geirrt zu haben.
Und schade auch, daß diese ganzen positiven Entwicklungen in dem Moment zerschlagen werden dürften, wenn Obama in den USA die Regierung übernimmt. Die Schuld am nachfolgenden Chaos wird man natürlich Bush zuschieben.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Danke, lieber Califax. Offenbar muß ich mich doch zusammenreißen und auch in SpOn gucken.
Um freilich nur gleich wieder zu entdecken, wie schlampig dort gearbeitet wird. "Wir hoffen, dass wir durch diese erste Ausschreibung die Ölproduktion bis 2013 auf 1,5 Millionen Barrel am Tag steigern können", soll der Ölminister des Irak gesagt haben. Und auch im ersten Satz des Artikels wird das nochmal behauptet: "35 Ölfirmen, sechs Ölfelder, 1,5 Millionen Barrel Öl am Tag - das sind die Eckpunkte, die der irakische Ölminister am Montag vorgestellt hat."
Tatsächlich fördert der Irak bereits jetzt - und ich habe dazu die Washington Post zitiert - 2,5 Millionen Barrel am Tag. Ein Ziel von 1,5 Millionen Barrel wäre also wahrhaft bescheiden.
Ich kenne jetzt den genauen Wortlaut der damaligen Argumentation zu "Blut gegen Öl" nicht, aber hatten und haben die Amerikaner nicht ein Interesse daran, freien Zugang zu Ölvorkommen zu bekommen? Den Zugang bekommen sie nicht, solange ein Despot über die Vorkommen verfügt. Man kann das "Blut gegen Öl"-Argument also immer noch aufrecht erhalten: Die Amerikaner haben den Irak deswegen angegriffen, weil sie einen möglichst freien marktwirtschaftlichen Zugang zum Öl haben wollten (drückt ja auch den Preis, sone Marktwirtschaft, was ebenfalls im Sinne der Käufer in den USA ist)
Zitat von OmniIch kenne jetzt den genauen Wortlaut der damaligen Argumentation zu "Blut gegen Öl" nicht, aber hatten und haben die Amerikaner nicht ein Interesse daran, freien Zugang zu Ölvorkommen zu bekommen? Den Zugang bekommen sie nicht, solange ein Despot über die Vorkommen verfügt. Man kann das "Blut gegen Öl"-Argument also immer noch aufrecht erhalten: Die Amerikaner haben den Irak deswegen angegriffen, weil sie einen möglichst freien marktwirtschaftlichen Zugang zum Öl haben wollten (drückt ja auch den Preis, sone Marktwirtschaft, was ebenfalls im Sinne der Käufer in den USA ist)
Ich glaube, wenn der Despot pleite ist (und das war Saddam nach jahrelangem Embargo definitiv), drückt das den Preis deutlich mehr. Insofern wäre eine teilweise Rehabilitation Saddams deutlich günstiger gekommen.
Gerade wenn man die Ölabnahme noch an gewisse Restsanktionen koppeln kann (z. B. Oil for Food oder ähnliches), kann man das Öl am Markt vorbei deutlich günstiger aufkaufen, weil man dem klammen Tyrannen das Messer auf die Brust setzen kann.. Wenn man den freien marktwirtschaftlichen Zugang hat, unterliegt das Öl halt dem allgemeinen Weltmarktpreis. Der sinkt zwar leicht, durch das gesteigerte Fördervolumen, aber davon haben nicht nur die Amerikaner einen Vorteil, sondern andere Marktteilnehmer. Dafür gibt es auch unzählige andere Beispiele, dass ein nicht freier, sondern privilegierter Zugang für Ausbeutung viel besser taugt als der Fall von Handelsschranken.
Zitat von OmniIch kenne jetzt den genauen Wortlaut der damaligen Argumentation zu "Blut gegen Öl" nicht, aber hatten und haben die Amerikaner nicht ein Interesse daran, freien Zugang zu Ölvorkommen zu bekommen? Den Zugang bekommen sie nicht, solange ein Despot über die Vorkommen verfügt. Man kann das "Blut gegen Öl"-Argument also immer noch aufrecht erhalten: Die Amerikaner haben den Irak deswegen angegriffen, weil sie einen möglichst freien marktwirtschaftlichen Zugang zum Öl haben wollten (drückt ja auch den Preis, sone Marktwirtschaft, was ebenfalls im Sinne der Käufer in den USA ist)
Auch unter Saddam, lieber Omni, war das Öl des Irak auf dem Weltmarkt zu Weltmarktpreisen zu kaufen. Saddam wollte liebend gern so viel wie möglich davon verkaufen, aber die Sanktionen ließen nur sehr begrenzte Verkäufe zu. Meister Petz hat dazu ja schon etwas geschrieben.
Interessant finde ich, wie eine so offensichtlich an den Haaren herbeigezogene These überhaupt so weite Verbreitung finden konnte. Ich vermute, das liegt erstens an einem allzu einfachen Weltbild ("Letzten Endes geht es immer um Wirtschaftsinteressen"). Zweitens hat ein schon damals ausgeprägter Antiamerikanismus den Blick für das eigentlich Offensichtliche verstellt: Daß die USA sich im Krieg gegen die El Kaida sahen und der Irak innerhalb dieses Kriegs ein Risiko darstellte, nämlich das, die El Kaida mit WMDs aufzurüsten.
Drittens hatte und hat man kein Verständnis für Bushs zugegeben kühnen Plan, Frieden im Nahen Osten durch eine Demokratisierung der Länder zu erreichen, die jetzt nocb Israel bedrohen.
Und viertens gab es viel gezielte, böswillige Propaganda. Alle diese irren Behauptungen über die Familie Bush, und die Familie Bin Laden, und die Familie Cheney. Das war und ist Stuß, aber es gab und gibt genug Dumme, die es glauben.
Leute, die halt ihren Schurken brauchen (bin gespannt, wen sie finden, sollte Obama Präsident werden).
Gestern Hart aber fair geguckt? Ein Großteil der Sendezeit wurde damit verschwendet, zu diskutieren, wie man die Benzin- und Ölpreise festlegen könnte.
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Zitat von califaxGestern Hart aber fair geguckt? Ein Großteil der Sendezeit wurde damit verschwendet, zu diskutieren, wie man die Benzin- und Ölpreise festlegen könnte.
Nein, lieber Califax. Ich habe reingezappt und gesehen, da0 da Bärbel Höhn saß. Daraufhin habe ich wieder rausgezappt.
Zitat von Meister Petzich möchte noch fünftens ergänzen: Ein grundsätzliches ökonomisches Unverständnis der Preisbildung bei Rohstoffen
Es herrscht noch diese Vorstellung von der "Kontrolle über Rohstoffe", die im Neunzehnten und vielleicht auch noch im Zwanzigsten Jahrhundert angemessen war. Belgien eroberte den Kongo, um dessen Rohstoffe auszubeuten, Rußland und England lagen sich wegen der Kontrolle über das persische Öl in den Haaren usw.
Wie bedeutungslos das unter Bedingungen eines Weltmarkts geworden ist, sieht man daran, daß Chávez die USA verabscheut wie der Teufel das Weihwasser, ihnen aber brav Öl liefert.
Wichtig werden könnte die "Kontrolle" allerdings vielleicht in einer Weltkrise. Wenn das Öl in einigen Jahrzehnten zur Neige geht - vielleicht einem Jahrhundert, das weiß ja niemand -, dann wird eine Mangelsituation eintreten, in der möglicherweise der Weltmarkt nicht mehr funktioniert. Dann wird gehamstert werden, wie man Lebensmittel in der Nachkriegszeit gehamstert hat.
Und dann könnte es schon wichtig werden, wer auf welche Ölfelder einen sicheren Zugriff hat. Das ist, lieber Petz, aus meiner Sicht das Körnchen Wahrheit in dieser "Blut-für-Öl" Propaganda. Ich sehe keinen Hinweis darauf, daß das ein Hauptgrund für die Invasion gewesen sein könnte (ebensogut hätte man dann auch Venezuela besetzen können); aber es war ein Nebengrund, denke ich.
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