Russland hat mit dem Einmarsch in Georgien nun endgültig die Maske des weißen Schafs abgelegt.Im Zuge der neuen Politik Russlands muss man mal beleuchten wie die Abhängigkeit Deutschlands von Russland sind, was die Energieversorgung angeht.
Folgendes sind die Fakten, wie sie auch das Bundeswirtschaftsministerium angibt:
Erdgas ist mit einem Primärenergieverbrauchsanteil von 23 % nach Mineralöl wichtigster Bestandteil des deutschen Energiemixes. Der Erdgasverbrauch in Deutschland ist zwischen 1990 und 2005 um 42 % angestiegen und betrug 2006 rd. 90 Mrd. cbm/Jahr. Die Bundesrepublik ist damit mit einem Anteil von knapp 18 % am europäischen Gasverbrauch derzeit der zweitgrößte europäische Gasmarkt nach Großbritannien.
Maßgeblich für die Entwicklung der Inlandsnachfrage sind die Verbrauchsentwicklungen in den einzelnen Sektoren. Im Sektor der privaten Haushalte ist Erdgas mit einem derzeitigen Anteil von ca. 40 % wichtigster Energieträger am Wärmemarkt. Zu über 90 % wird das Erdgas in diesem Bereich zur Raum- und Wärmeversorgung eingesetzt.
Der deutsche Erdgasbedarf wird neben dem Import per Pipeline durch Erdgasgewinnung im Inland bzw. Erzeugung von gleichwertigen Substitutionsbrennstoffen, wie etwa Biogas, gedeckt. Deutschland wird dabei aber auch zukünftig in hohem Maß von Erdgasimporten abhängig sein: Da nur ca. 15 % des deutschen Erdgasverbrauchs durch Inlandsförderung gedeckt werden können, müssen etwa 85 % des Inlandsbedarfs importiert werden. Nach den USA ist Deutschland somit der weltweit größte Gasimporteur.
Deutschland bezog seinen Gasbedarf im Jahr 2005 zu rd. 85 % über Importe ausschließlich über Pipelines aus verschiedenen Lieferländern. Über deutsches Territorium werden zudem heute schon erhebliche Gasmengen für andere EU-Staaten transportiert.
Mit einem Anteil von 42 % trug vor allem Gas aus Russland maßgeblich zur Deckung des deutschen Gasverbrauchs bei. Aufgrund der großen Gasreserven Russlands wird es auch weiterhin eine zentrale Rolle für die Gasversorgung Deutschlands und Europas spielen.
Aus Norwegen bezieht Deutschland rd. 27 % seines Gasverbrauchs. Norwegen ist nach Russland die zweitwichtigste externe Lieferquelle. Es folgen die Niederlande, die mit derzeit ca. 20 % der drittgrößte Gashandelspartner Deutschlands sind. Die holländische Gasproduktion hat allerdings ihren Höhepunkt bereits überschritten, so dass ein Ausbau dieser Gaslieferungen nicht möglich ist. Gleiches gilt auch für Lieferungen aus Großbritannien, das im letzten Jahr vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Erdgas geworden ist.
Die Gasversorgung in Deutschland erfolgt derzeit ausschließlich durch Pipelinegas. Aus Norwegen wird das Gas über drei Pipelines mit einer Gesamtkapazität von 54 Mrd. cbm aus verschiedenen Gasquellen nach Emden/ -Bunde gebracht. Russisches Gas wird durch die Jamal Europa (Kapazität 33 Mrd. cbm, Grenzübergangspunkt Malnow) über Weißrussland und Polen sowie durch das Ukraine-Leitungssystem (Kapazität 120 Mrd. cbm, Grenzübergangspunkte Waidhaus, Olbernhau) nach Deutschland und Europa geleitet.
Nord Stream rechne unverändert im Jahr 2009 mit der Genehmigung für den Pipelinebau über die Ostsee. Durch den ersten Leitungsstrang will Nord Stream von 2011 an jährlich 27,5 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas nach Lubmin pumpen. (Kapazität in der Endausbaustufe 55 Mrd. cbm/jährlich).
Wegen des zu erwartenden zusätzlichen Gasbedarfs und aus strategischen Gründen (Diversifikation der Bezugsquellen) wird LNG (Flüssiggas, tiefgekühlt, per Schiff) in Zukunft auch für Deutschland eine extrem wichtige Rolle spielen.
Die Deutsche Flüssiggas Terminal Gesellschaft, an der neben E.ON/Ruhrgas auch die VNG Leipzig und BEB Anteile halten, plant in Wilhelmshaven ein LNG-Anlandeterminal. Die Inbetriebnahme des Terminals mit einer Kapazität von voraussichtlich 10 Mrd. cbm jährlich ist für 2010 vorgesehen. Die Realisierung dürfte allerdings nur dann erfolgen, wenn es den Betreibern gelingt, in ausreichendem Umfang LNG am Markt zu beschaffen. Angesichts der Knappheit von LNG und der weltweiten Wettbewerbssituation kommen derzeit nur wenige Länder für größere LNG-Lieferungen auf Basis langfristiger Lieferverträge in Betracht.
Die Bundesrepublik deckt alleine ein Fünftel ihres Ölbedarfs über die „Druschba“-Pipeline. Über die Leitung werden jährlich 22 Millionen Tonnen Öl zur PCK-Raffinerie in Schwedt und zur Mitteldeutschen Erdöl-Raffinerie (MIDER) in Spergau bei Leuna transportiert.
Insgesamt ist Russland mit 34% am deutschen Ölimport beteiligt.
Das bedeutet also, Deutschland ist zu fast 50% seines Gasbedarfes auf Russland angewiesen und auch noch mal zu 34% bei den Erdöllieferungen.Das dramatische daran ist, dass diese Lieferungen alle per Pipeline kommen und diese können von Russland beliebig gedrosselt werden.
Man hat es weiterhin in Deutschland versäumt, den LNG- Anteil zu vergrößern um sich damit auch unabhängiger von Erpressungen machen zu können.
Dieser Fokusartikel spricht diesbezüglich eine sehr deutliche Sprache.
http://www.focus.de/immobilien/energiesp..._aid_55705.htmlDer grüne Unsinn bringt Deutschland noch sehr viel mehr in Schwierigkeiten.
Was die meisten Leute gar nicht wissen, das ist die Tatsache, dass jedes KW installierte Windenergie, gesetzlich vorgeschrieben, eine parallel installierte KW in konventioneller Technik bekommen muss. Zu deutsch heißt das, für 100% Energieversorgung werden 200% Anlagentechnik installiert.
Über den Grund braucht man nicht lange nachzudenken, fällt der Wind aus, fallen die KW`s der Windräder aus und müssen demzufolge logischerweise über konventionelle Technik ersetzt werden.
Der Haken an der Sache ist, fällt der Wind aus, dann bricht die Leistungslieferungen der Windräder schlagartig zusammen, was sich katastrophal auf die Netze auswirken würde.
Man muss also diesen Leistungsausfall sehr schnell kompensieren.
Dies geht ausschließlich mit den sehr schnellen Gasturbinen, weil alle anderen Kraftwerks- Typen zu langsam sind.
Das bedeutet also, wir erhöhen durch den Einsatz der kontraproduktiven Windenergie auch noch zusätzlich unsere Abhängigkeit von Russland, nämlich von Gaslieferungen.
Im Januar 2007 kam es schon einmal zu einer völligen Einstellung der Öllieferungen über diese Pipeline „Druschba“, das heißt bezeichnenderweise Freundschaft.
Diese Einstellung dauerte mehrere Tage, schon damals konnte man die Unzuverlässigkeit beziehungsweise politische Strategie Russlands erkennen.
Frau Merkel hatte damals den Vorsitz in der EU, und was tat sie?
Kanzlerin Merkel und EU-Kommissionschef Barroso rügen Russland: Ohne Vorwarnung eine Pipeline zu sperren, zerstöre Vertrauen.
Beeindruckende Reaktion.
Und Frau Merkel sagte weiter:
Merkel bekräftigte die Notwendigkeit, von Energieimporten unabhängiger zu werden. Dabei sei wichtig, dass kein Land der Europäischen Union im Stich gelassen werde. Wichtig sei der Ausbau erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz.
Ob der oben geschilderten Abhängigkeiten ist die Forderung nach weiterem Ausbau erneuerbarer Energien um die Abhängigkeit zu senken eine derartig lächerliche Aussage, dass mir als Ingenieur für Energie und Verfahrenstechnik nur noch die Haare zu Berge stehen.
Wir haben heute circa 20.000 Windräder in der Bundesrepublik und erzeugen damit lächerliche 4,7% des Stromverbrauchs. Die restlichen erneuerbaren Energien braucht man gar nicht zu erwähnen, sie spielen außer der Wasserkraft (4,6%), die ohnehin nicht zu erhöhen ist, keine Rolle, Sonne 0,1% und Sonstiges 4,7%.
Wenn man sich weiter klarmacht, dass Frau Merkel Physikerin ist und selbst etwas Basiswissen mitbringt, ist eine solche Rede nur noch als dumm zu bezeichnen.
Da helfen auch keine Ausreden mit großer Koalition.
Die Faktenlage ist brutal hart, man hat auf diese Liefersperrung außer mit Gewäsch gar nicht reagiert, man hat die Sache weiterlaufen lassen, immer nach dem Prinzip wird schon gut gehen, hat die sich abzeichnenden Verhaltensweisen von Russland durch Kopf in den Sand stecken verdrängt, und nun hat die EU mit dem Einmarsch in Georgien den nächsten Tritt bekommen.
Die politischen Weichenstellungen sind geradezu eine selbstmörderische Katastrophe.
Wenn Russland den Hahn zudreht, dann fehlt Deutschland knapp 50% Gas und mindestens 34 Prozent Öl, kurz gesagt wir können den Laden hier dichtmachen!
Die einzige Logik die bei wirklich realistischer Betrachtung daraus hätte folgen müssen wäre:
Sofortige Aufhebung des Ausstiegs aus der Kernenergie.
Sofortige Planungen neuer Kern- Kraftwerke.
Sofortiger Stopp jeglicher Subventionen der Windenergie.
Sofortige Weichenstellungen in Richtung LNG-Lieferungen.
Reduzierung des Gasverbrauchs insbesondere durch Umstellung in den privaten Haushalten von Gas in Richtung Öl.
Nichts davon ist geschehen und nichts davon wird geschehen, weil Deutschland erst ein Bundeskanzler hatte, der selbst zum Vasallen Russlands wurde und nun eine Bundeskanzlerin die nicht den Mut hat, rote und grüne Ideologie zurückzudrängen, was nach der Faktenlage geradezu zwingend wäre.
Und die Erpressungen gingen weiter:
Moskau, 20. Februar 2008 Lukoil ist mit dem Preis "nicht einverstanden", ließ der Ölkonzern wissen. Die Öllieferung nach Deutschland wird gestoppt.
Der russische Ölkonzern Lukoil hat zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres seine Lieferungen an Deutschland gestoppt. "Wir sind mit dem Preis nicht einverstanden", sagte ein Unternehmenssprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax in Moskau. Die Lieferungen seien bis auf weiteres eingestellt. Damit verstoße Lukoil aber nicht gegen geltende Verträge mit deutschen Abnehmern.
Ah ja, is schon klar.
Im Sommer 2007 hatte Lukoil bereits schon mal seine Öllieferungen nach Deutschland vorübergehend gedrosselt, um einen höheren Preis zu erzielen.
Und noch ein weiteres Problem:
Wie man aus Branchenkreisen erfuhr, sorgt die steigende Nachfrage nach Personenkraftwagen mit Dieselmotoren zu Engpässen in den Raffinerien, die nur durch Importe aus Russland und der Ukraine kompensiert werden können. Dabei könnten die Mineralölkonzerne nicht kurzfristig auf das veränderte Nachfrageverhalten reagieren. Raffinerien müssten zunächst hohe Investitionen vornehmen, um ihre Produktion von Benzin auf Diesel umzustellen. „Der deutsche Markt wird immer abhängiger von Lieferungen etwa aus der Ukraine und Russland“, sagte ein Sprecher des Mineralölkonzerns BP.
Herzlich
M. Schneider