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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 25 Antworten
und wurde 1.584 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 11:48
Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Die Hintergründe der Finanzkrise durchschaue ich als Nicht-Ökonom nicht; deshalb halte ich mich, jedenfalls vorerst, mit Kommentaren dazu zurück. Aber für einen anderen Aspekt der Sache fühle ich mich einigermaßen kompetent: Den sprachlichen.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

25.09.2008 12:07
#2 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Werter Zettel,

ohne Sprachwissenschaftler zu sein: "to bail out" hat im seemännischen Kontext auch noch die zum "Schöpfgefäß" passende Bedeutung "ausschöpfen eines Bootes" - "Boot" daher, weil tatsächlich mit Eimern geschöpft wird, nicht wie an Bord eines Schiffes mit Pumpen. Die Konnotation ist die eines Lecks im Boot und einer gewissen Dringlichkeit. Passt gut zur Rettung leckgeschlagener Banken.

Übrigens wird ein analoger Bailout auch gerade für die drei großen Autohersteller in Detroit durchgeführt: jeweils 5 Mrd. $. Das erhält nur gerade leider viel zu wenig Aufmerksamkeit.

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

25.09.2008 12:09
#3 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten
Lieber Zettel,

das hier (http://www.wisegeek.com/in-economics-what-is-a-bailout.htm) scheint mir pausibel. Andere Quelle definieren "bail-out" auch als "rape of the public" verkürzt "rapublic".

Herzlich, Thomas
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 12:30
#4 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von Gorgasal
ohne Sprachwissenschaftler zu sein: "to bail out" hat im seemännischen Kontext auch noch die zum "Schöpfgefäß" passende Bedeutung "ausschöpfen eines Bootes" - "Boot" daher, weil tatsächlich mit Eimern geschöpft wird, nicht wie an Bord eines Schiffes mit Pumpen. Die Konnotation ist die eines Lecks im Boot und einer gewissen Dringlichkeit. Passt gut zur Rettung leckgeschlagener Banken.

Interessant, lieber Gorgasal. Das wäre dann die Brücke zu der Bedeutung "aus dem Flugzeug per Fallschirm aussteigen" - da wird das Flugzeug ja auch sozusagen geleert?

Und besonders interessant finde ich eben, wie da zwei ganz verschiedene, auch etymologisch diverse Bedeutungen (bail als Kaution, dieses "Ausschöpfen" zur Rettung) miteinander zu dem Begriff "bailout" verschmolzen sind.

Herzlich, Zettel

PS: Willkommen im "kleinen Zimmer"!

Llarian Offline



Beiträge: 7.117

25.09.2008 13:26
#5 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Ich kenne die Formulierung bailout eigentlich hauptsächlich aus dem Kontext des Notausstiegs. Es bezeichnet in der Tat das Herausspringen aus einem Flugzeug oder eines Hubschraubers, aber eben nicht als gezielter Sprung ("Jumping out") sondern als Rettung bevor das Ding abstürzt oder explodiert. Es hat etwas von "Rette sich wer kann".

Das würde auch sehr gut zur Börsenkrise passen, es geht darum das die Regierung einen Notausstieg sucht, bevor die ganze Sache vor die Wand kracht.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

25.09.2008 14:26
#6 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Allerdings ist das "bail out" hier transitiv, mit einem direkten Objekt, "bailing out the banks", im Gegensatz zum intransitiven "I'm bailing out of the plane".

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

25.09.2008 14:31
#7 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

In Antwort auf:
PS: Willkommen im "kleinen Zimmer"!


Danke für die freundliche Begrüßung! Ich lese Ihr Blog schon seit einigen Jahren, und bisher hat mich offen gestanden das Forumformat vom Kommentieren abgehalten. Soweit ich weiß, haben Sie das kleine Zimmer seinerzeit aufgrund von Spam eingerichtet, das kann ich nachvollziehen - nichtsdestoweniger gefällt mir die Konversation in den Kommentaren eines Blogs deutlich besser.

Mal sehen, ob ich mich hier in Zukunft häufiger zu Wort melde.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 15:44
#8 Welche Nachteile hat ein Forum gegenüber Kommentaren im Blog? Antworten

Zitat von Gorgasal
... bisher hat mich offen gestanden das Forumformat vom Kommentieren abgehalten. Soweit ich weiß, haben Sie das kleine Zimmer seinerzeit aufgrund von Spam eingerichtet, das kann ich nachvollziehen - nichtsdestoweniger gefällt mir die Konversation in den Kommentaren eines Blogs deutlich besser.

Das würde mich interessieren, warum, lieber Gorgasal.

Ich sehe im hiesigen Format eigentlich nur Vorteile. Man kann zwischen flat (wie es bei den meisten Blogs allein angeboten wird) und threaded hin- und herschalten. Man kann bei flat wählen, ob man die ersten oder die letzten Beiträge zuerst sehen will. Als Mitglied kann man eine dieser Varianten für sich als Default einstellen, bei Bedarf aber auch auf eine andere umschalten

Man kann in threaded sofort sehen, welcher Beitrag auf welchen anderen antwortet. Es können Sub-Threads entstehen, in denen verschiedene Themen parallel diskutiert werden.

Alte Threads können immer wieder nach vorn geholt werden, wenn jemand darin etwas schreibt. Es gibt viele Möglichkeiten des Formatierens,

Man kann mit einem Klick den Text in die Antwort kopieren, auf den man antworten will, so daß man komfortabel das Jeweilige zitieren kann. Man kann solche Zitate schachteln.

Man kann Bilder und Texte hochladen (sofern kein Copyright verletzt wird!). Man hat eine ziemlich große Auswahl an Smiiies zur Verfügung. Man kann einen Avatar anlegen und ein Signatur. Man kann private Mails verschicken.

Das Forum ist in Unterforen gegliedert, auf die man unmittelbar zugreifen kann. Es gibt eine komfortable Suchfunktion. Sie können sich als Mitglied sämtliche Beiträge eines anderen Mitglieds anzeigen lassen.

Und die Nachteile? Ich sehe nur den, daß man sich einmalig anmelden muß.

Aber welche Nachteile Sie sehen, lieber Gorgasal - das würde mich wirklich ehrlich interessieren.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 15:47
#9 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von Gorgasal
Allerdings ist das "bail out" hier transitiv, mit einem direkten Objekt, "bailing out the banks", im Gegensatz zum intransitiven "I'm bailing out of the plane".

Ja, das war mir auch aufgefallen, als ich den Artikel geschrieben habe. Es sind eben offenbar zwei verschiedene Ausdrücke, basierend auf verschiedenen Bedeutungen des Homonyms "bail", die da miteinander verschmolzen sind.

Ich vermute, es gibt viele Beispiele dafür, im Englischen wie in anderen Sprachen. Nur einfallen müßten sie einem.

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

25.09.2008 18:07
#10 RE: Welche Nachteile hat ein Forum gegenüber Kommentaren im Blog? Antworten
Auf die Gefahr hin, diesen Thread weit vom Thema abzulenken...

Zitat von Zettel
Zitat von Gorgasal
... bisher hat mich offen gestanden das Forumformat vom Kommentieren abgehalten. Soweit ich weiß, haben Sie das kleine Zimmer seinerzeit aufgrund von Spam eingerichtet, das kann ich nachvollziehen - nichtsdestoweniger gefällt mir die Konversation in den Kommentaren eines Blogs deutlich besser.

Das würde mich interessieren, warum, lieber Gorgasal.

Ich sehe im hiesigen Format eigentlich nur Vorteile. Man kann zwischen flat (wie es bei den meisten Blogs allein angeboten wird) und threaded hin- und herschalten. Man kann bei flat wählen, ob man die ersten oder die letzten Beiträge zuerst sehen will. Als Mitglied kann man eine dieser Varianten für sich als Default einstellen, bei Bedarf aber auch auf eine andere umschalten.


Damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Das mag Faulheit meinerseits sein. Andererseits müsste ich mich dann zur Diskussion nur zu diesem einen Blog mit dem Umgang mit Foren herumschlagen. Da sehe ich den Nutzen leider nicht. Tut mir leid!

"Als Mitglied" - das nur, wenn ich mich regelmäßig einlogge. Als Hobby-Privatsphäre-Paranoiker lösche ich regelmäßig meine Cookies.

Zitat von Zettel

Man kann in threaded sofort sehen, welcher Beitrag auf welchen anderen antwortet. Es können Sub-Threads entstehen, in denen verschiedene Themen parallel diskutiert werden.

Alte Threads können immer wieder nach vorn geholt werden, wenn jemand darin etwas schreibt.



Das ist in der Tat ein Vorteil. Allerdings bieten viele Blogs eine "neueste Kommentare"-Funktion an, oder man kann sogar die Kommentare eines Eintrags direkt per RSS-Feed abonnieren.

Zitat von Zettel

Es gibt viele Möglichkeiten des Formatierens,

Man kann mit einem Klick den Text in die Antwort kopieren, auf den man antworten will, so daß man komfortabel das Jeweilige zitieren kann. Man kann solche Zitate schachteln.



Das funktioniert bei vielen Bloganbietern auch.

<blockquote><font size="1">Zitat von Zettel

Man kann Bilder und Texte hochladen (sofern kein Copyright verletzt wird!).
[/quote]

Ein weiterer Vorteil eines Forums, zugegeben. Allerdings habe ich offen gestanden noch nie die Notwendigkeit dafür gesehen.

<blockquote><font size="1">Zitat von Zettel

Man hat eine ziemlich große Auswahl an Smiiies zur Verfügung.
[/quote]

Au ja! Besonders gut gefällt mir dieser:

Allerdings konnte ich offen gestanden bisher auch sehr gut ohne auskommen... wahrscheinlich fehlt mir dazu die poetische Ader

<blockquote><font size="1">Zitat von Zettel

Man kann einen Avatar anlegen und ein Signatur. Man kann private Mails verschicken.

Das Forum ist in Unterforen gegliedert, auf die man unmittelbar zugreifen kann. Es gibt eine komfortable Suchfunktion. Sie können sich als Mitglied sämtliche Beiträge eines anderen Mitglieds anzeigen lassen.
[/quote]

Weitere Vorteile des Forums.

<blockquote><font size="1">Zitat von Zettel

Und die Nachteile? Ich sehe nur den, daß man sich einmalig anmelden muß.
[/quote]

Mein Hauptnachteil: ich muss mich durch die Gegend klicken, anstelle mit einem Blick Eintrag und Kommentare zu haben. Ich lese meine Blogs mit Google Reader, öffne interessante Beiträge in einem eigenen Reiter und freue mich, wenn ich dann den ganzen Beitrag samt Kommentaren vorfinde. Bei Ihnen muss ich für die Kommentare erst zum kleinen Zimmer und dann den korrekten Forumseintrag heraussuchen. Stimmt, das kostet nicht viel Zeit - aber ich habe mittlerweile 84 Abos in Google Reader, und wenn die alle auf Foren umsteigen würden, wäre der Zeitaufwand für mich unverhältnismäßig.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Blogeintrag und Diskussion getrennt sind. Ich fürchte, dass die Diskussion dadurch (noch) schneller vom Thema wegkommt - wie hier zu beobachten - einfach weil man den ursprünglichen Blogeintrag nicht mehr vor Augen hat.

Ich sehe die Vorteile des Forums durchaus. Wahrscheinlich bewerte ich die Nachteile einfach subjektiv höher als Sie. Ich hoffe, ich darf dennoch weiter hier posten...

(Nachtrag) Noch ein Nachteil in meinen Augen: ich kann das Forum anscheinend nicht dazu bringen, mir alle Beiträge auf einer Seite anzuzeigen, sondern muss mich auch noch durch eine Seite nach der anderen durchklicken... Das stört mich offen gestanden auch.
MonuMental Offline



Beiträge: 34

25.09.2008 19:42
#11 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Die Übersetzungen der deutschen Presse mit "Rettungsplan" etc. sind meiner Meinung nach etwas unglücklich geraten, denn in den USA regen sich viele darüber auf, dass man einen "bailout" diskutiert anstatt eines "rescue plan". Bailout hat einen schlechteren Nachgeschmack, vielleicht damit zu erklären dass man einen bailout neötigt, wenn man sich in einer selbstverschuldeten Notlage befindet, während man vielleicht eher von einer rescue spricht, wenn die Situation nicht unbedingt selbstverschuldet war. (Das ist, wie bei Sprache grundsätzlich, natürlich nicht in Stein gemeiselt, aber ich dachte, es trägt vielleicht etwas zur "Aufklärung" bei ;)

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 21:41
#12 RE: Welche Nachteile hat ein Forum gegenüber Kommentaren im Blog? Antworten

Lieber Gorgasal, vielen Dank für diese ausführliche Antwort, die ich sehr informativ fand.

Sie bestätigt mir, was ich vermutet hatte: Es ist - zum Teil jedenfalls - eine Frage der "Internet-Sozialisation".

Ich gehöre zu den Nutzern der ersten Generation (ich glaube, ich war unter den ersten 10.000, die Kunden von t-online wurden; damals konnte man an seinem Account nur via ein unglaublich unkomfortables Protokoll names, glaube ich, btx, etwas ändern). Dann bin ich in der Welt der Foren heimisch geworden.

Ins Web 2.0 bin ich dann zwar hineingewachsen, aber ich fühle mich da sozusagen wie ein Einwanderer.

Und Sie, vermute ich, sind voll im Web 2.0 zu Hause. Vielleicht assimiliere ich mich ja auch noch a bisserl mehr; würde ja meiner Ideologie entsprechen.

Jetzt etwas zum Einzelnen:

Zitat von Gorgasal
Auf die Gefahr hin, diesen Thread weit vom Thema abzulenken...

Das ist in Foren halt so üblich; und ich finde es auch gar nicht schlimm. Ein off topic gibt es eigentlich nicht; aus meiner Sicht kann man über jedes hinreichend interessante Thema diskutieren, egal, wo der Ausgangspunkt war. Wie auf einer Party, ungefähr. Und nicht wie in einer Sitzung.
Zitat von Gorgasal
"Als Mitglied" - das nur, wenn ich mich regelmäßig einlogge. Als Hobby-Privatsphäre-Paranoiker lösche ich regelmäßig meine Cookies.

Die Einstellungen, die Sie gewählt haben, bleiben trotzdem erhalten; sie sind ja auf dem Server von Homepagemodules gespeichert. Nur einloggen müssen Sie sich dann bei jedem Besuch, während das sonst automatisch geschieht, wenn Sie das Forum aufrufen.
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Man kann in threaded sofort sehen, welcher Beitrag auf welchen anderen antwortet. Es können Sub-Threads entstehen, in denen verschiedene Themen parallel diskutiert werden. Alte Threads können immer wieder nach vorn geholt werden, wenn jemand darin etwas schreibt.


Das ist in der Tat ein Vorteil. Allerdings bieten viele Blogs eine "neueste Kommentare"-Funktion an, oder man kann sogar die Kommentare eines Eintrags direkt per RSS-Feed abonnieren.

Zugegeben. Aber bei ZR geht das leider nicht.
Zitat von Gorgasal
Mein Hauptnachteil: ich muss mich durch die Gegend klicken, anstelle mit einem Blick Eintrag und Kommentare zu haben.

Hm, lieber Gorgasal, das kann ich, ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen. Wenn Sie ZR auf einen Tab legen und das "kleine Zimmer" auf einen anderen, können Sie mit jeweils einem Klick hin- und herschalten.

Wie machen Sie es denn, wenn Sie in einem Blog kommentieren? Da muß jedenfalls ich vom Text ans Ende einer Reihe von vielleicht 30, 40 Kommentaren scrollen. Dann den Kommentar Nummer 14 herausfischen, den ich beantworten will. Dann wieder runter ins Eingabefenster scrollen ...

Also, das mache ich dann auch mit verschiedenen Tabs, zwischen denen ich hin- und herschalte.
Zitat von Gorgasal
Bei Ihnen muss ich für die Kommentare erst zum kleinen Zimmer und dann den korrekten Forumseintrag heraussuchen.

Das kostet genau einen Klick, nämlich den auf den Link am Ende des Artikels in ZR. Dann bekommen Sie die bisherigen Einträge zunächst threaded gezeigt. Wenn Sie sie so sehen wollen, wie Sie es aus den Blogs kennen (den meisten, inzwischen gibt es ja auch da Schachtelung à la Antibürokratieteam), dann klicken Sie auf "flat" oben rechts. Und da können Sie dann noch wählen, ob Sie die ältesten Beiträge oben sehen wollen, oder die neuesten (was sehr praktisch ist und bei den Blogs, die ich kenne, nicht geht).
Zitat von Gorgasal
Stimmt, das kostet nicht viel Zeit - aber ich habe mittlerweile 84 Abos in Google Reader, und wenn die alle auf Foren umsteigen würden, wäre der Zeitaufwand für mich unverhältnismäßig.

Ja, das leuchtet mir allerdings ein. Aber so wird es ja nicht sein.
Zitat von Gorgasal
Ein weiterer Nachteil ist, dass Blogeintrag und Diskussion getrennt sind. Ich fürchte, dass die Diskussion dadurch (noch) schneller vom Thema wegkommt - wie hier zu beobachten - einfach weil man den ursprünglichen Blogeintrag nicht mehr vor Augen hat.

Wie gesagt, man kann das mit zwei Tabs prima lösen. Und wie auch schon gesagt, das Abdriften zu anderen Themen finde jedenfalls ich persönlich nicht schlimm.
Zitat von Gorgasal
Ich sehe die Vorteile des Forums durchaus. Wahrscheinlich bewerte ich die Nachteile einfach subjektiv höher als Sie. Ich hoffe, ich darf dennoch weiter hier posten...

Fishing for compliments? - Sie sind lich willkommen!
Zitat von Gorgasal
Noch ein Nachteil in meinen Augen: ich kann das Forum anscheinend nicht dazu bringen, mir alle Beiträge auf einer Seite anzuzeigen, sondern muss mich auch noch durch eine Seite nach der anderen durchklicken... Das stört mich offen gestanden auch.

Siehe oben - oben rechts auf "flat" klicken.

Nochmals vielen Dank, daß Sie sich die Zeit für die ausführliche Rückmeldung genommen haben!

Herzlich, Zettel

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.082

25.09.2008 22:25
#13 RE: Welche Nachteile hat ein Forum gegenüber Kommentaren im Blog? Antworten

Zitat von Zettel

Ich gehöre zu den Nutzern der ersten Generation (ich glaube, ich war unter den ersten 10.000, die Kunden von t-online wurden; damals konnte man an seinem Account nur via ein unglaublich unkomfortables Protokoll names, glaube ich, btx, etwas ändern). Dann bin ich in der Welt der Foren heimisch geworden.

Ins Web 2.0 bin ich dann zwar hineingewachsen, aber ich fühle mich da sozusagen wie ein Einwanderer.

Und Sie, vermute ich, sind voll im Web 2.0 zu Hause.



Oj, da schätzen Sie mich aber falsch ein. In den letzten Jahren habe ich festgestellt, wie verkalkt ich diesbezüglich bin. Ich werde nie über Web 1.0 hinauskommen. Und Blogs sind auch höchstens 1.1...

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
"Als Mitglied" - das nur, wenn ich mich regelmäßig einlogge. Als Hobby-Privatsphäre-Paranoiker lösche ich regelmäßig meine Cookies.

Die Einstellungen, die Sie gewählt haben, bleiben trotzdem erhalten; sie sind ja auf dem Server von Homepagemodules gespeichert. Nur einloggen müssen Sie sich dann bei jedem Besuch, während das sonst automatisch geschieht, wenn Sie das Forum aufrufen.



Genau: ich muss mich einloggen. Und das tut meiner Aufmerksamkeitsspanne schon weh.

Zur Illustration: ich arbeite den ganzen Tag textuell am Computer. Jeder Mausklick kostet Zeit (Hand zur Maus, Maus bewegen, Hand zurück zur Tastatur). Ich habe mir schon recht viele Tastaturshortcuts in gängigen Anwendungen angeeignet, die die Arbeit deutlich beschleunigen - das kann aber auch nur mein subjektiver Eindruck sein. Und ich denke mit Wehmut an mein Studium zurück, als ich noch Emacs unter Linux benutzt habe, wo man den ganzen Tag die Hände nur von der Tastatur nehmen musste, wenn man einen Schluck Kaffee nehmen wollte. Das war mein Effizienzhimmel.

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Mein Hauptnachteil: ich muss mich durch die Gegend klicken, anstelle mit einem Blick Eintrag und Kommentare zu haben.

Hm, lieber Gorgasal, das kann ich, ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen. Wenn Sie ZR auf einen Tag legen und das "kleine Zimmer" auf einen anderen, können Sie mit jeweils einem Klick hin- und herschalten.

Wie machen Sie es denn, wenn Sie in einem Blog kommentieren? Da muß jedenfalls ich vom Text ans Ende einer Reihe von vielleicht 30, 40 Kommentaren scrollen. Dann den Kommentar Nummer 14 herausfischen, den ich beantworten will. Dann wieder runter ins Eingabefenster scrollen ...



Da gehe ich sequentiell vor, lese erst den Text, dann die Kommentare. Wenn ich etwas beantworten möchte, kopiere ich es in die Zwischenablage und lese die folgenden Kommentare (meist hat schon jemand viel besser geantwortet, als ich es je könnte). Wenn ich am Ende bei der Kommentarbox angelangt bin, füge ich die Zwischenablage ein und kommentiere drauflos.

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Bei Ihnen muss ich für die Kommentare erst zum kleinen Zimmer und dann den korrekten Forumseintrag heraussuchen.

Das kostet genau einen Klick, nämlich den auf den Link am Ende des Artikels in ZR.



Stimmt, ich sehe gerade, dass man da direkt zum korrekten Eintrag im Forum kommt. Ich hatte noch im Hinterkopf, dass man nur zur Übersicht kommt. Wieder etwas dazugelernt!

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Stimmt, das kostet nicht viel Zeit - aber ich habe mittlerweile 84 Abos in Google Reader, und wenn die alle auf Foren umsteigen würden, wäre der Zeitaufwand für mich unverhältnismäßig.

Ja, das leuchtet mir allerdings ein. Aber so wird es ja nicht sein.


Und Gott sei's gedankt!

Zitat von Zettel

Zitat von Gorgasal
Noch ein Nachteil in meinen Augen: ich kann das Forum anscheinend nicht dazu bringen, mir alle Beiträge auf einer Seite anzuzeigen, sondern muss mich auch noch durch eine Seite nach der anderen durchklicken... Das stört mich offen gestanden auch.

Siehe oben - oben rechts auf "flat" klicken.



Flat lasse ich mir ohnehin schon alles anzeigen. Mich stört noch, dass längere Diskussionen auf mehrere Seiten verteilt werden, z.B.derzeit 2 Seiten bei der Dummenfängerei der "Zeit". Eine einzige Seite wäre mir lieber. Aber damit kann ich leben.

Zitat von Zettel

Nochmals vielen Dank, daß Sie sich die Zeit für die ausführliche Rückmeldung genommen haben!

Herzlich, Zettel


Gern geschehen! Umgekehrt bedanke ich mich dafür, dass Sie mich so ernst nehmen!

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 22:31
#14 Ergänzung: Informationen über das Forum Antworten

Ich hatte, lieber Gorgasal, vergessen, darauf aufmerksam zu machen, wo Sie alle (hoffentlich) Informationen über die Handhabung des Forums finden: Hier und hier.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

25.09.2008 22:38
#15 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von MonuMental
Die Übersetzungen der deutschen Presse mit "Rettungsplan" etc. sind meiner Meinung nach etwas unglücklich geraten, denn in den USA regen sich viele darüber auf, dass man einen "bailout" diskutiert anstatt eines "rescue plan".

Ich hatte das in CNN gehört, aber mir war der Unterschied nicht ganz klar gewesen.
Zitat von MonuMental

Bailout hat einen schlechteren Nachgeschmack, vielleicht damit zu erklären dass man einen bailout neötigt, wenn man sich in einer selbstverschuldeten Notlage befindet, während man vielleicht eher von einer rescue spricht, wenn die Situation nicht unbedingt selbstverschuldet war. (Das ist, wie bei Sprache grundsätzlich, natürlich nicht in Stein gemeiselt, aber ich dachte, es trägt vielleicht etwas zur "Aufklärung" bei ;)

Ja, tut es, jedenfalls bei mir, vielen Dank!

Womit sich allerdings verschärft die Frage nach einer guten Übersetzung von bailout stellt. Es müßte darin der Gesichtspunkt der Kaution mitschwingen, aber auch derjenige des Abspringens, des Herausschöpfens von Wasser aus dem leckgeschlagenen Boot. Ich habe noch kein passendes deutsches Wort gefunden.

Ist, lieber MonuMental, übrigens der Begriff auf das Finanzwesen beschränkt? Oder könnte man zB auch von einem bailout sprechen, wenn Geiseln freigekauft werden?

Herzlich, Zettel

MonuMental Offline



Beiträge: 34

26.09.2008 00:03
#16 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

In Antwort auf:
Ist, lieber MonuMental, übrigens der Begriff auf das Finanzwesen beschränkt? Oder könnte man zB auch von einem bailout sprechen, wenn Geiseln freigekauft werden?

Gute Frage! Ich würde behaupten, dass es sich auf das Finanzwesen beschränkt, allerdings auch in dem Sinne dass die Mutter dem Sohn aus der Klemme hilft, wenn dieser seine monatlichen Raten für sein Auto nicht bezahlt hat und sich deswegen nun Ärgert eingehandelt hat. Dann könnte er sie wohl bitten: mom, can you bail me out? Please? ;)
Der bittere Nachgeschmack, den man mit dem Wort verbindet, könnte vielleicht auch daher rühren, dass "to bail" ja umgangssprachlich für "abhauen" verwendet wird... ist mir nur gerade eingefallen.

Zur deutschen Übersetzung ist interessant, dass Bail-out wohl ein feststehender Begriff in Wirtschaftskreisen zu sein scheint. Das Handelsblatt verwendet ihn in dieser eingedeutschten Schreibweise. Und die Europäische Kommission hat eine Art Fachwörterbuch veröffentlicht in dem bailout auch vorkommt: Auf S. 84 der "Terminology of European Monetary Integration" findet man:

60 Keine Haftungsgemeinschaft
TER2: Haftungsausschluß
SYN: Verbot von Entschuldungshilfen, No Bail-Out Regel

60 No bail-out
SYN: No bail-out rule


http://ec.europa.eu/economy_finance/emu_...terminology.pdf


Vielleicht wäre also "Entschuldungshilfe" eine angemessene Übersetzung?


Liebe Grüße,
MonuMental


califax Offline




Beiträge: 1.502

26.09.2008 00:08
#17 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Wie wär's mit Freikauf/freikaufen?

Klug und fleißig - Illusion
Dumm und faul - das eher schon
Klug und faul - der meisten Laster
Dumm und fleißig - ein Desaster

The Outside of the Asylum

MonuMental Offline



Beiträge: 34

26.09.2008 01:44
#18 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von califax
Wie wär's mit Freikauf/freikaufen?


Auch nicht schlecht! ;)

califax Offline




Beiträge: 1.502

26.09.2008 01:55
#19 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Man müsste bei der Übersetzung stark nach Kontext gehen.
Eine allgemeine Entsprechung wird man wohl nicht finden.
Für formelle Texte wie Wirtschaftsanalysen wäre Ihr Vorschlag besser.

Klug und fleißig - Illusion
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Dumm und fleißig - ein Desaster

The Outside of the Asylum

Thomas Pauli Offline




Beiträge: 1.486

26.09.2008 09:04
#20 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Oder Herauskaufen, Auslösen?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.09.2008 09:44
#21 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von Thomas Pauli
Oder Herauskaufen, Auslösen?

Eben in CNN über die gescheiterten Verhandlungen der vergangenen Nacht:
Zitat von CNN
John McCain showed no signs of bailing the president out

An "auslösen" hatte ich auch schon gedacht, lieber Thomas. Und "heraushauen" spukt noch in meinem Kopf herum, nur fehlt da das Finanzielle.

Vielleicht sollten wir zugeben, daß wir zwar besser sind als LEO (dort steht immer noch nur die bailout bottle), aber bisher doch nicht wirklich erfolgreich?

Und als gemeinsamen Vorschlag einen Neologismus einreichen: "Ausbeilen"?

Herzlich, Zettel

MonuMental Offline



Beiträge: 34

26.09.2008 16:01
#22 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

LEO kennt zwar keine Uebersetzung fuer bailout, aber dafuer uebersetzt es "bail-out" mit "Notverkauf", was imho nicht ganz richtig ist.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.09.2008 17:01
#23 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von MonuMental
LEO kennt zwar keine Uebersetzung fuer bailout, aber dafuer uebersetzt es "bail-out" mit "Notverkauf", was imho nicht ganz richtig ist.

Das würde ich auch meinen, lieber MonuMental. Denn der Akteur beim bail-out ist ja nicht der Verkaufende, sondern derjenige, der zur Hilfe eilt.

Jedenfalls nach meinem Verständnis, das freilich nicht auf das Sprachgefühl eines native speaker zurückgreifen kann.

Herzlich, Zettel

BF. Offline



Beiträge: 1

30.09.2008 01:46
#24 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Hallo Zettel,
einen schönen Gruß vom alten Schrippe-Forum-Teilnehmer BF. Mir scheint die juristische Bedeutung des Begriffs haargenau das zu treffen, was sich diejenigen, die den Begriff geprägt haben, aussagen wollten: Es wird Kaution gestellt (oder auch nicht) für den mutmaßlichen Schwerverbrecher "Wall Stret". Sollte der Verdächtige sich aus dem Staub machen, ist die Kaution futsch. Der Vergleich hinkt allerdings etwas, da man hier ausgerechnet dem Verdächtigen die Kaution übergibt. Jedenfalls soll der Begriff wohl vor allem dazu dienen, auf das mutmaßlich schwerkriminelle Verhalten der Finanzeliten hinzuweisen, weshalb "die Wall Street" auch recht ungehalten darüber ist, meint die doch, dass die Gier in Amerika auf allen Ebenen bestanden hätte, womit sie nicht ganz unrecht hat, da die Philosophie, auf Pump zu leben und Ressourchen zu vergeuden, als gäbe es kein Morgen, tatsächlich Teil der amerikanischen Träumerei ist.

Lieben Gruß
Martin / BF.

PS: Schönen Dank für den guten Pro Köln-Kommentar.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

30.09.2008 04:13
#25 RE: Marginalie: Was ist ein "bailout"? Antworten

Zitat von BF.
einen schönen Gruß vom alten Schrippe-Forum-Teilnehmer BF.

Willkommen, lieber BF. Ich hoffe, Sie fühlen sich hier und bei dem ja etwas anderen Stil des Umgangs miteinander als damals wohl!

Herzlich, Zettel

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