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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 7 Antworten
und wurde 855 mal aufgerufen
 Pro und Contra
Reader Offline



Beiträge: 803

27.08.2006 23:53
Was machen arbeitslose Politiker? Antworten
Meldung 1)

Arbeitslose auf Patrouille: Breite Front gegen Tiefensees Vorstoß
http://www.n24.de/wirtschaft/wirtschafts...082716571500002

Der Vorschlag von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), Langzeitarbeitslose künftig als unbewaffnete Anti-Terror-Patrouillen im öffentlichen Nahverkehr einzusetzen, hat zu parteiübergreifender Kritik geführt.

Meldung 2)

aus dem Nachbarland im Süden:

FPÖ:
Pflegehalbjahr für Medizin-Studenten

(diepresse.com) 27.08.2006
http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?ch...ort=i&id=580841

Die stellvertretende FP-Obfrau Barbara Rosenkranz will ein Pflegehalbjahr als Teil des Lehrplanes für Medizin-Studenten.

(...)
"Man kann von jungen Ärzten schon verlangen, dass sie ausprobieren, ob sie mit kranken, leidenden Menschen umgehen können", sagte Rosenkranz. Das Pflegehalbjahr sollte Teil des Lehrplanes sein.
(...)





Und in so eine Welt soll man mehr Kinder setzen?

R.r

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

28.08.2006 00:28
#2 RE: Was machen arbeitslose Politiker? Antworten

Wobei das Zweite ja durchaus noch Sinn machen würde. Schließlich besteht der Arztberuf nicht nur aus Pillen verschreiben, Operieren und Honorar kassieren.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

28.08.2006 17:41
#3 RE: Was machen arbeitslose Politiker? Antworten
[quote="Sparrowhawk"][rot]Wobei das Zweite ja durchaus noch Sinn machen würde. Schließlich besteht der Arztberuf nicht nur aus Pillen verschreiben, Operieren und Honorar kassieren.[/farbe][/quote]
Das sehe ich auch so. Die Zulassung nach Abiturnote und Test führt sicher nicht unbedingt dazu, daß die Geeignetsten Ärzte werden.

Übrigens habe ich bei den diversen "Ärztestreiks" der letzten Zeit mich gefragt, [rot]gegen wen streiken die eigentlich?[/farbe]

Wenn Arbeiter streiken, dann tun sie das, um ihren Arbeitgebern soviel Schaden zuzufügen, daß diese es schließlich für sich günstiger finden, mehr Lohn zu zahlen.

Aber wem schadet eigentlich so ein Ärztestreik? Den Trägern der Krankenhäuser doch offensichtlich nicht.

Warum können die Träger der Unikliniken und der kommunalen Krankenhäuser eigentlich nicht sagen: Die Ärzte sollen streiken, bis sie schwarz werden. Wir - die Träger - entlassen dann eben anschließend Ärzte oder schließen die Klinik, was soll's. Dann werden eben Patienten nicht versorgt. Profit machen die Unis und die Kommunen mit den Krankenhäusern eh nicht.

[line]
[rot]Sie verhalten sich offenbar deshalb nicht so, weil sie sich für die Versorgung der Patienten verantwortlich fühlen.[/farbe]

Anders als die streikenden Ärzte.

Alle Einser-Abiturienten oder Leute, die den Test glänzend bestanden haben.

Oder fast alle.

Reader Offline



Beiträge: 803

28.08.2006 20:44
#4 RE: Was machen arbeitslose Politiker? Antworten



Zitat von Zettel
Zitat von Sparrowhawk
Wobei das Zweite ja durchaus noch Sinn machen würde. Schließlich besteht der Arztberuf nicht nur aus Pillen verschreiben, Operieren und Honorar kassieren.


Das sehe ich auch so. Die Zulassung nach Abiturnote und Test führt sicher nicht unbedingt dazu, daß die Geeignetsten Ärzte werden.


Über die Zulassungsbestimmungen zum Medizinstudium in Deutschland kann ich mangels Informationen nicht diskutieren und das war auch nicht meine Intention. Die Dame, die ich zitiert habe, gehört einer österreichischen Partei an und bezieht sich somit auf "Pflegedienst" für Studierende in ihrem Land (hoffe ich, zumindest, aber nachdem seit neuestem Österreich gezwungen wird, deutsche Studenten, die im eigenen Land keinen Studienplatz bekommen haben, einen Studienplatz zu finanzieren, ist es gut möglich, dass alles ein bisschen durcheinanderläuft, nicht wahr? *g*). Es mag ja Mediziner geben, die den Beruf verfehlt haben (soll auch andere Sparten geben, wo das vorkommt), aber pauschal allen Studenten, die heutzutage noch bereit sind, solch ein Studium anzugehen, ein weiteres halbes Jahr ihres Leben zu stehlen, nur weil im Land angeblich Pflegenotstand herrscht, ist in meinen Augen eine Respektlosigkeit sondergleichen diesen jungen Menschen gegenüber (und populistische Politik). Ich verabscheue solche staatlichen Einmischungen.

Ich habe in den USA nicht wenige europäische, vor allem deutsche, Mediziner kennengelernt, die die erste Chance, in den USA tätig werden zu können, ergriffen und nie zurückgeschaut haben. Warum wohl?

In Antwort auf:
Alle Einser-Abiturienten oder Leute, die den Text glänzend bestanden haben.
Oder fast alle.


Ja, prügelt nur auf sie ein, sie haben es nicht anders verdient. Wie konnten sie nur so dumm sein, in jungen Jahren schon hart zu arbeiten.

Es wundert mich immer weniger, warum Deutsche keine Kinder haben wollen, wenn ich so zwischen den Zeilen lese, wie negativ die ältere Generation der heutigen Jugend gegenüber eingestellt ist.


Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

28.08.2006 21:16
#5 RE: Was machen arbeitslose Politiker? Antworten
Nuja, ist ja nur ein halbes Jahr, und gerade für angehende Ärzte wäre so ein Pflege-Semester sicher nicht verkehrt, denn schließlich vbleiben die Ärzte ja im medizinischen / Pflegebereich.

Übrigens... wäre so ein Pflegehalbjahr auch hinsichtlich der Gleichstellungs-Thematik gerechter, denn:

wer bei uns zum Bund einkassiert wird und stattdessen Zivildienst leistet - was meistens auf einen Pflegedienst im Krankenhaus oder Altenheim hinausläuft - muß nicht nur ein halbes Jahr den Zivildienst leisten... ich weiß nicht, wie es heute damit aussieht, aber zu meiner Bundeswehrzeit (2000 / 2001) betrug die Dauer des Zivildienstes 11 Monate... man hat also da den Männern (eben nur den Männern, da es für Frauen keine Wehrpflicht in Deutschland gibt) nicht nur ein halbes Jahr, sondern fast ein ganzes Jahr genommen... und von den Zivis bleiben nach dieser Zeit die allerwenigsten im Pflegebereich.

Außerdem... können die Med-Studis dann einen Teil ihrer Studienzeit sinnvoller nutzen als herumzugammeln (was ja viele tun, ganz fakultätsunabhängig, aber in der Medizin kann dem entgegengewirkt werden)

Abgesehen davon: für viele Diplomstudiengänge an den FH´s ist ein praktisches Jahr in ihrer beruflichen Ausübung Pflicht, bevor sie in ihrem Beruf staatlich anerkannt werden (daher auch der Begriff "Anerkennungsjahr"). Warum nicht auch sowas für Uni-Studenten, zumindest dort, wo es möglich ist ?

Reader Offline



Beiträge: 803

28.08.2006 21:37
#6 RE: Was machen arbeitslose Politiker? Antworten

Zitat von Sparrowhawk
Außerdem... können die Med-Studis dann einen Teil ihrer Studienzeit sinnvoller nutzen als herumzugammeln (was ja viele tun, ganz fakultätsunabhängig, aber in der Medizin kann dem entgegengewirkt werden)
Abgesehen davon: für viele Diplomstudiengänge an den FH´s ist ein praktisches Jahr in ihrer beruflichen Ausübung Pflicht, bevor sie in ihrem Beruf staatlich anerkannt werden (daher auch der Begriff "Anerkennungsjahr"). Warum nicht auch sowas für Uni-Studenten, zumindest dort, wo es möglich ist ?


Lieber Sparrowhawk,
ich hatte vorhin eine eigene Antwort auf deinen vorhergehenden Beitrag geschrieben, der zum Teil darauf einging, was du hier schreibst. Leider habe ich irgendwo auf die falsche Taste gedrückt (verflixte Schnelltipperei) und er war weg. Jetzt fehlt mir die Energie für eine längere Diskussion, war ein langer Tag heute, und der Hund muß auch raus. Ärzte haben aber schon eine recht lange "praktische" Ausbildungszeit, ich weiß nicht, ob noch mehr sinnvoll wäre. Außerdem arbeiten viele der Medizinstudenten, die ich kenne, neben dem Studium (und um dieses zu finanzieren, schließlich ist es ein langes!) fürs Rote Kreuz, als Sanitäter, Erste-Hilfe-Ausbilder, für Altersheime, Labors und ähnliche Arbeitsstellen. Von den jungen Leuten, die ich kenne, habe ich den Eindruck, sie arbeiten härter als ich das von meiner Generation in deren Alter kannte. ;-)
Lieben Gruß,
R.r
P.S.: Wir diskutieren über dieses Pflegejahr aber jetzt nicht, weil jemand Sachverständiger nachgeforscht und festgestellt hat, das wäre eine Verbesserung der Ausbildung von Ärzten, sondern weil es von einer Politikerin (über deren Befähigungen ich gerne mehr wüßte *g*) vorgeschlagen wurde, um andere Missstände zu bessern. ;-)

Turbofee Offline



Beiträge: 329

28.08.2006 21:59
#7 RE: Sie gehen putzen Antworten
x

Sparrowhawk ( Gast )
Beiträge:

29.08.2006 00:24
#8 RE: Sie gehen putzen Antworten

In Antwort auf:
Außerdem arbeiten viele der Medizinstudenten, die ich kenne, neben dem Studium (und um dieses zu finanzieren, schließlich ist es ein langes!) fürs Rote Kreuz, als Sanitäter, Erste-Hilfe-Ausbilder, für Altersheime, Labors und ähnliche Arbeitsstellen.


Dear Reader,
in solchen Fällen sollte man eine solche Tätigkeit auf das praxissemester anrechnen lassen können. Wer also bereits im Pflegedienst oder in anderen arztberufsbezogenen bereichen neben dem Studium arbeitet, sollte dann vom Pflegesemster ausgenommen werden (eine entsprechende Bescheinigung vorausgesetzt). Undwer das nicht macht, dem schadet dieses Pflegesemester sicherlich nicht. Just my 2 cents...

Was die Befähigung von Politikern angeht... die hat mit Sachkompetenz herzlich wenig bis gar nichts zu tun... auch wenn z.B. traditionell - was ja durchaus paßt - der Justizminister ein studierter Jurist ist. Von unseren Politikern habe ich eher den Eindruck, als wären die vordringlichen Eigenschaften, die sie mitbringen müssen, Korruption, Inkompetenz, Ahnungslosigkeit, Verlogenheit, Doppelmoral und Machiavellismus. "Sekundärtugenden" wie Ehrlichkeit, Kompetenz oder Integrität erscheinen mir da eher fehl am Platze (Ausnahmen mag es sicher geben). Und auch beim selbständigen Denken bin ich nicht immer so sicher; mir erscheint es eher so als würden sie das, was ihre Lobbyfürsten ihnen vorbeten, nachbeten, und ansonsten kann man ja ohne nachzudenken sich dem Diktat der pc unterwerfen.
Zettel wird wahrscheinlich jetzt sagen, daß all jenes zur Politik dazugehört... mag sein... aber deshalb ist es nicht minder kritikwürdig.

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