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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 29 Antworten
und wurde 4.264 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Seiten 1 | 2
C. Offline




Beiträge: 2.639

12.11.2008 14:07
#26 RE: Das Problem des Atommülls Antworten

Zitat von zettel
Was die Endlagerung angeht, habe ich allerdings dezidiert den Eindruck, daß die "Proteste" kontraproduktiv


Besonders produktiv sieht mir die Suche nach geologisch geeigneten und von der anwohnenden Bevölkerung akzeptierten Endlagerstätten in Deutschland oder zumindest das Abwägen von Alternativen zu Gorleben nicht aus, zumindest entzieht sie sich meiner Kenntnis. Gorleben wird jetzt seit 32 Jahren ohne Abschluss erkundet, wobei durch das Moratorium im Rahmen des Atomkonsenses die Erkundung mittlerweile ruht und mehr Energie darauf verschwendet wird für Verwirrung zu sorgen als Lösungen zu erarbeiten.

Deswegen habe ich ich für Proteste großes Verständnis, die mit der Forderung verbunden sind eine Lösung voranzutreiben. Aber davon habe ich bei der Protestiererei wenig wahrgenommen. Es scheint eher der Irrglaube dahinter zu stecken, dass mit der Wahrung des Atomkonsenses sich der Müll sofort verflüchtigt, was allerdings in vielen tausende Jahren tatsächlich erfolgt sein wird.

Dagny Offline



Beiträge: 1.096

12.11.2008 14:10
#27 RE: Das Problem des Atommülls Antworten

Aber wuerde man ueber Transmutation nachdenken, wenn man am festen Ausstiegsbeschluss festhielte?

hubersn Offline



Beiträge: 1.342

12.11.2008 17:01
#28 RE: Zitat des Tages: Gorleben Antworten

Zitat von Enha

wenn man etwas verwerflich nennen sollte, dann doch nur den Umstand, dass hier späteren Generationen eine Fracht hinterlassen wird, von der niemand ernsthaft behaupten kann, er wüsste, ob und wie man sich ihrer entledigen könnte.



Nun, man könnte es verwerflich nennen, wenn das der Fall wäre. Das Problem ist aber schon lange gelöst: Wiederaufarbeitung, Endlagerung des Restes in tiefen geologischen Schichten. Ob das dann Ton, Granit oder Salz ist, ist mehr oder weniger egal, weil die notwendige Einschlusszeit relativ kurz ist. Nur bei der direkten Endlagerung ist das von Bedeutung, weil man hier übel langlebige Elemente mit in der Mischung hat, deren notwendige Abschirmungszeit von der Biosphäre leider mit geologischen Prozessen kollidiert.

Wenn man die Lösung des Problems perfektionieren will, arbeitet man mit Wiederaufarbeitung und Burnern, entsprechend konfigurierten Reaktoren oder ATWs, dann kann man sich die tiefen geologischen Schichten schenken und betoniert das Zeugs nach 50 Jahren Zwischenlagerung einfach ein und wartet ein paar hundert Jahre.

Zitat von Enha

Die Ungefährlichkeit innerhalb der hochgerechneten, aber nicht bewiesenen Grenzwerte des strahlenden Abfalls ist nur eine Annahme. Die entsprechenden Gutachten wurden von Unternehmen in Auftrag gegeben, deren wirtschaftliches Interesse in eine einzige Richtung zielt.


Das hört sich - mit Verlaub - wie eine Verschwörungstheorie an. Die geforderte Lagerungszeit (direkte Endlagerung: 1 Million Jahre, Endlagerung nach klassischer Wiederaufbereitung: 8000 Jahre, Endlagerung nach Wiederaufbereitung und Burnup der problematischen Aktinide: 500 Jahre) stellt sicher, dass die Radioaktivität auf das Niveau der natürlichen Strahlung abklingt. Das ist zunächst mal pure Physik, dazu braucht es keine Gutachten.

Vermutlich spielst Du an auf die Abschätzung der Gefährlichkeit niedriger Strahlungsdosen. Die Diskussion ist aber in Fachkreisen schon lange gegessen, nur einige unbelehrbare wie Prof. Lengfelder sträuben sich noch gegen die Fakten. Inzwischen geht man davon aus, dass niedrige Strahlendosen der Gesundheit eher förderlich ist als ihr schadet.

Grüße,
hubersn

Libero Offline



Beiträge: 393

13.11.2008 11:50
#29 RE: Das Problem des Atommülls Antworten

In Antwort auf:
Wissenschaftler und Ingenieure kennen im Allgemeinen die Probleme - auch die in ferner Zukunft liegenden - sehr viel genauer als die "besorgte Öffentlichkeit".

Lieber Herr Zettel

Ansichtssache. Ingenieure sind auch nur Menschen. Sie finden unter ihnen Menschen, die bei einer Neuentwicklung vor allem die Möglichkeiten sehen und andere, die vor allem die Risiken sehen. Wenn Sie miterleben, was bei solchen Verfahrensentwicklungen alles schief gehen kann, bevor Sie die von Anfang an bekannten Vorteile nutzen können, kann man diese geringe Begeisterung für Neuentwicklungen auch verstehen. Man muß wirklich schon mit einem krachenden Optimismus gesegnet sein, um sich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen und unverdrossen weiter zu machen. Das ist nicht jedem gegeben.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

13.11.2008 12:38
#30 RE: Das Problem des Atommülls Antworten

Zitat von Libero
Man muß wirklich schon mit einem krachenden Optimismus gesegnet sein, um sich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen und unverdrossen weiter zu machen. Das ist nicht jedem gegeben.

Und darin, lieber Libero, unterscheiden sich Europäer und Amerikaner sehr voneinander. Für die Ingenieurwissenschaften kann ich das nicht beurteilen, aber im naturwissenschaftlichen Bereich habe ich das oft erlebt: Da wird, sagen wir auf einer kleinen Tagung, diskutiert. Die Deutschen vertiefen sich erst einmal in das Problem, wollen Begriffe klären und theoretische Alternativen durchdiskutieren.

Die Amerikaner hören sich das mehr oder weniger uninteressiert an und werden erst lebendig, wenn es darum geht, welche Experimente man denn machen könnte, wer mit wem kooperiert, wo man Geld besorgen könnte usw.

"Let's just try it out", diesen Satz habe ich oft genug gehört.

Herzlich, Zettel

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