In dieser letzten Folge ziehe ich ein Fazit: Nachdem die meisten seiner Kolonien selbständig geworden waren, ist Rußland zwar keine Großmacht mehr. Aber das imperiale Denken ist offenbar noch keineswegs verschwunden. Die Rede des Deutschland- Experten Maximytschew, auf die ich in dieser Folge noch einmal zurückkomme, macht das deutlich.
Und von daher spannt sich der Bogen zurück zu Georgien: Als Teil einer Strategie der Wiedergewinnung des Imperiums - in der einen oder anderen Form, sicher nicht genauso wie im Zarenreich und der UdSSR - macht Putins Georgien- Politik Sinn.
Zitat von ZRWenn das so ist, dann macht Putins Georgien- Politik Sinn. Dann darf man gespannt darauf sein, wo er als nächstes die Verstümmelung zu heilen versucht. Im Baltikum? Auf der Krim?
Beide liegen aktuell gut im Rennen.
Eine gestrige Meldung von Interfax dient offenbar dazu, den Eindruck zu erzeugen, die Ukrainer wollten sich mehrheitlich Richtung Rußland orientieren.
Und in Estland wird darum gestritten, ob man russische Propagandasender weiter dulden soll.
Ich bin wirklich gespannt, welches der beiden Länder sich Putin als nächstes vornimmt.
Zitat von ZRWenn das so ist, dann macht Putins Georgien- Politik Sinn. Dann darf man gespannt darauf sein, wo er als nächstes die Verstümmelung zu heilen versucht. Im Baltikum? Auf der Krim?
Dieses Kapitel der Geschichte der UdSSR - wozu auch das brutale Vorgehen gegen die Oberschichten auf dem Baltikum gehört - ist in Deutschland viel zu wenig bekannt. Ich habe im Schulunterricht nie etwas davon erfahren, und auch in der Publizistik ist das ja kaum erwähnt worden. Die Schauprozesse, ja. Aber daß Stalin eine verbrecherische Russifizierungspolitik betrieben hat, die durchaus mit dem vergleichbar ist, was Hitler und Himmler als Germanisierung des Ostens planten, das ist den meisten gar nicht bewußt.
Zitat von ZettelDieses Kapitel der Geschichte der UdSSR - wozu auch das brutale Vorgehen gegen die Oberschichten auf dem Baltikum gehört - ist in Deutschland viel zu wenig bekannt. Ich habe im Schulunterricht nie etwas davon erfahren, und auch in der Publizistik ist das ja kaum erwähnt worden. Die Schauprozesse, ja. Aber daß Stalin eine verbrecherische Russifizierungspolitik betrieben hat, die durchaus mit dem vergleichbar ist, was Hitler und Himmler als Germanisierung des Ostens planten, das ist den meisten gar nicht bewußt.
Und leider ebensowenig die Zustände in den Straflagern, die deutlich schlimmer waren als die Konzentrationslager auf deutschem Boden (die deutschen Vernichtungslager waren natürlich noch einmal eine eigene Kategorie). Die Mortalität in Lagern wie Vorkuta oder dem Weißmeer-Ostsee-Kanal kam einer "Vernichtung durch Arbeit" schon sehr nahe. Empfehlenswert hierzu: Anne Applebaum, "Gulag: A History"
Zitat von GorgasalUnd leider ebensowenig die Zustände in den Straflagern, die deutlich schlimmer waren als die Konzentrationslager auf deutschem Boden (die deutschen Vernichtungslager waren natürlich noch einmal eine eigene Kategorie). Die Mortalität in Lagern wie Vorkuta oder dem Weißmeer-Ostsee-Kanal kam einer "Vernichtung durch Arbeit" schon sehr nahe. Empfehlenswert hierzu: Anne Applebaum, "Gulag: A History"
Dem kann ich nur zustimmen. Auf Anne Applebaum habe ich kürzlich in ZR hingewiesen, wenn auch in einem etwas anderen Zusammenhang:
Er gehört zu denen, in denen ich über etwas berichte, was ich auch selbst erst, jedenfalls die Details, frisch gelernt habe; solche Artikel schreibe ich immer gern. Auch wenn das Thema hier deprimierend war.
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