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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 6 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

23.11.2008 08:01
KKK: Lektion in Demokratie? Antworten

Wer wie ich in den fünfziger Jahren zur Schule ging, der hat erlebt, wie die deutschen Schulen allmählich demokratisiert wurden.

In der ersten Klasse hatte ich eine Lehrerin, die ständig den Rohrstock schwang; und zwar nicht im übertragenen Sinn. Delinquenten (zum Beispiel jemand, der "geschwätzt" hatte) mußten vortreten, ihre Hände mit der Innenseite nach oben vorstrecken und erhielten Schläge auf diese Flächen. Das geschah so häufig und war derart schmerzhaft, daß als Hintergrund des Unterrichts ständig irgendwo in der Klasse ein Wimmern zu vernehmen war.

Zehn Jahre später wäre so etwas undenkbar gewesen. Der Obrigkeitsstaat war auch aus den Schulen vertrieben worden. Mit Hilfe der Besatzer, nach dem Vorbild amerikanischer Schulen.

Aufgrund dieser Erinnerungen habe ich an sich viel Sympathie für das, was Gegenstand dieses KKK ist: Schüler der Fünften Klasse beschließen, eine Umbenennung ihrer Schule anzuregen.

Fein. Nur lassen die näheren Umstände vermuten, daß vielleicht doch nicht so sehr die Schüler da am Werk waren, als politisch engagierte Lehrer.

Und das erinnert mich dann weniger an die Reeducation als daran, wie heute in Deutschland - wir haben es kürzlich hier diskutiert - Schüler einseitig mit den Meinungen ihrer Lehrer versorgt werden.


Pelle ( Gast )
Beiträge:

23.11.2008 15:32
#2 RE: KKK: Lektion in Demokratie? Antworten


In der Regel benennt man eine Sache (Schule, Straße etc.) erst dann nach einer berühmten Person, nachdem diese Person tot ist! Erst dann kann man das Lebenswerk ja als Ganzes würdigen und zu der Erkenntnis kommen, diese Person hat eine solche Würdigung tatsächlich verdient.

Die Frage ist in diesem Fall hier (leider), wie lange wird Hussein Obama am Leben bleiben? Denn dass man ihm schon jetzt nach dem Leben trachtet wie keinem anderen lässt sich nicht unter den Tisch kehren:

http://www.morgenpost.de/printarchiv/pol...issen_Haus.html

http://www.morgenpost.de/politik/article..._Vorfaelle.html

MPH Offline



Beiträge: 31

23.11.2008 20:10
#3 RE: KKK: Lektion in Demokratie? Antworten

"Denn dass man ihm schon jetzt nach dem Leben trachtet wie keinem anderen lässt sich nicht unter den Tisch kehren"

Das halte ich für falsch. Wieviele haben George W. Bush nach dem Leben getrachtet?

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

24.11.2008 12:08
#4 RE: KKK: Lektion in Demokratie? Antworten

Zitat von Pelle
Erst dann kann man das Lebenswerk ja als Ganzes würdigen und zu der Erkenntnis kommen, diese Person hat eine solche Würdigung tatsächlich verdient.

Und erst dann kann man sicher sein, daß diese Person nicht noch Sachen anstellt, die diese Würdigung fragwürdig werden läßt ...

Das mußte ein hiesiger Sportverein feststellen, als er die neue Vereinshalle nach dem langjährigen verdienten Vorsitzendem benannte.
Der bald darauf im Streit den Verein verließ und viele peinliche Auseinandersetzungen anfing ...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.11.2008 19:00
#5 RE: KKK: Lektion in Demokratie? Antworten

Zitat von MPH
"Denn dass man ihm schon jetzt nach dem Leben trachtet wie keinem anderen lässt sich nicht unter den Tisch kehren"
Das halte ich für falsch. Wieviele haben George W. Bush nach dem Leben getrachtet?

Ich kann da, lieber MPH, auch keinen Unterschied sehen.

Jeder amerikanische Präsident ist gefährdet. Bei jedem wurde ein immenser Aufwand getrieben, um zu verhindern, daß ein Attentat gelingt. Man liest das ja gelegentlich - wie bei Auslandsreisen Vorauskommandos das Hotel checken, bis zur Überprüfung jedes Stubenmädchens; wie die Häuser entlang der Fahrtroute überwacht werden; wie die Gullydeckel zugeschweißt werden usw.

Dank der Effizienz des Personenschutzes ist - nach meiner Erinnerung - seit dem Attentat auf Kennedy kein Attentatsversuch mehr zur Ausführung gekommen, mit Ausnahme der Schüsse auf Ronald Reagan im März 1981.

Der Täter war psychisch gestört; und von dieser Art Täter geht wohl die größte Gefahr aus. Daß man in unserer Zeit einen Präsidenten aus politischem Kalkül umbringt, macht wenig Sinn. Denn die Politik eines Landes läßt sich im allgemeinen damit nicht beeinflussen.

Es gibt freilich Ausnahmen. Rabin zum Beispiel war nicht zu ersetzen gewesen.

Herzlich, Zettel

jana Offline




Beiträge: 348

24.11.2008 21:09
#6 RE: KKK: Lektion in Demokratie? Antworten

Lieber Zettel,

Obama hat, aus welchen Gründen auch immer, integratives Potential, jedenfalls noch. Das dürfte verschiedene Fanatiker* stören, weil das den Haß auf die USA womöglich schmälern könnte. Darin dürfte ne Gefahr für Obama bestehen, finde ich.

"Der Täter war psychisch gestört; und von dieser Art Täter geht wohl die größte Gefahr aus."

Ja, von dem auch, natürlich. Und je populärer eine Persönlichkeit ist, um so größer die Versuchung für so einen Gestörten. Obama ist mindestens so pop wie's John Lennon war ...

* Zu solchen Fanatikern fallen mir - aus gegebenem Anlaß - die RAFler ein (nur mal als Beispiel), die es nicht nur hierzulande geben kann ...

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.11.2008 22:06
#7 RE: KKK: Lektion in Demokratie? Antworten

Zitat von jana
Und je populärer eine Persönlichkeit ist, um so größer die Versuchung für so einen Gestörten. Obama ist mindestens so pop wie's John Lennon war ...

Das stimmt, liebe Jana.

Nur hängt die Wahrscheinlichkeit, daß es ein Attentat gibt, meines Erachtens weniger oder vielleicht gar nicht davon ab, wieviele so etwas planen. Das dürften bei Bush Dutzende gewesen sein.

Entscheidend ist allein die Qualität der Sicherheitsmaßnahmen. Diese haben Bush geschützt und sie werden sehr wahrscheinlich auch Obama schützen. Ganz sicher kann man natürlich nie sein, aber das kann man eben nie.

Die beiden, die in Deutschland Opfer von Attentaten wurden - Lafontaine und Schäuble - waren beide nicht solche herausgehobenen Gestalten wie jetzt Obama. Auch Lafontaine damals nicht. Er wurde aus Zufall zum Opfer weil er für die Attentäterin günstiger stand als Johannes Rau.

Herzlich, Zettel

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