zum Thema Avantgarde fällt mir immer ein guter Rat aus dem "Coboy's Guide to Life" ein: "If you're ridin' ahead of the herd, take a look back every now and then to make sure it's still there."
Erinnert an die Durchhalteparolen im Führerbunker im April 45? Warten wir die Kapitulation im Januar ab und sehen ob danach eine Ent-Ypsilantierung der SPD vorgenommen wird.
Zitat von DagnyWarten wir die Kapitulation im Januar ab und sehen ob danach eine Ent-Ypsilantierung der SPD vorgenommen wird.
Das Seltsame, liebe Dagny, ist, daß auf dieser Landesdelegiertenversammlung gestern offenbar der Ypsilanti-kritische Flügel überhaupt nicht vertreten war.
Es gab doch Opposition aus den Ortsvereinen, es gab diese Gegenkandidatur. Offenbar ist es aber den Ypsilani-Leuten gelungen, diese Genossen vollkommen von der Landesdelegiertenversammlung fernzuhalten.
Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie die Delegierten bestimmt werden. Jedenfalls war es zu meiner Zeit so, daß die Ortsvereine Vorschläge machten und daß dann - glaube ich, aber ohne Gewähr - der Stadtverband und dann der Unterbezirk eine Auswahl traf.
Wie auch immer. Vor einem Jahr stand es im ersten Wahlgang 172 zu 172 für Yosilanti vs. Walter, als es um Platz 1 der Liste ging. Jetzt hat sie Platz 2 praktisch ohne Gegenstimmen bekommen. Offenbar muß inzwischen an den innerparteilichen Machtverhältnissen heftig gearbeitet worden sein.
Zitat von ZettelOffenbar muß inzwischen an den innerparteilichen Machtverhältnissen heftig gearbeitet worden sein
Geschlossenheit ist Trumpf. Was nutzt es der SPD sich jetzt noch weiter zu zerstreiten, von meiner persönlichen Freude mal abgesehen? Irgendwie muss sie eine Wahl geschaukelt bekommen und da gilt es jetzt den Schaden zu begrenzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Ypsilanti vormals die Volksmassen begeistert und die Herzen der Redakteure erwärmt hat. Der Stimmenzuwachs der SPD bei der letzten Landtagswahl war ihrer Person zu verdanken und nicht etwa dem hanebüchenen Wahlprogramm, mit dem sie die Linke. links überholen wollte. Über das Wahlprogramm wird nicht mehr gesprochen, obwohl es sich nicht entscheidend verändert haben kann, neu hinzugekommen ist lediglich, dass eine Zusammenarbeit mit der Linke. nicht ausgeschlossen wird und wer ist für diese Zusammenarbeit besser geeignet als Frau Ypsilanti?
Zitat von C.Geschlossenheit ist Trumpf. Was nutzt es der SPD sich jetzt noch weiter zu zerstreiten, von meiner persönlichen Freude mal abgesehen? Irgendwie muss sie eine Wahl geschaukelt bekommen und da gilt es jetzt den Schaden zu begrenzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Ypsilanti vormals die Volksmassen begeistert und die Herzen der Redakteure erwärmt hat. Der Stimmenzuwachs der SPD bei der letzten Landtagswahl war ihrer Person zu verdanken und nicht etwa dem hanebüchenen Wahlprogramm, mit dem sie die Linke. links überholen wollte. Über das Wahlprogramm wird nicht mehr gesprochen, obwohl es sich nicht entscheidend verändert haben kann, neu hinzugekommen ist lediglich, dass eine Zusammenarbeit mit der Linke. nicht ausgeschlossen wird und wer ist für diese Zusammenarbeit besser geeignet als Frau Ypsilanti?
Stimmt alles, dear C. Aber soweit ich das vestehe, sind die vier Dissidenten ja in der SPD keineswegs isoliert. Und irgendwie, dachte ich, würden sich die Ypsilanti-Gegner doch bemerkbar machen. Und sei es nur mit ein paar Gegenstimmen.
Vielleicht bringt ja mal die FAZ in ihrem Hessen-Teil etwas dazu. Ich könnte mir denken, daß viele SPD-Genossen in dem Jahr, in dem Ypsilanti die SPD geprägt hat, schlicht aus der aktiven Parteiarbeit ausgestiegen sind. Die kommen einfach nicht mehr zu den Ortsvereinsversammlungen (es kommen ja eh nur ungefähr 10 Prozent der Mitglieder) und entscheiden dann eben auch nicht über die Delegierten.
Man darf sich das nicht so vorstellen, als seien die Delegierten auf einer solchen Versammlung ein Spiegelbild der Partei. Es ist eine Ehre, delegiert zu werden (und ja auch ganz schön, man macht eine Reise, bekommt Spesen, erlebt den einen oder anderen Promi).
Also werden die Delegiertenmandate an Genossen vergeben, die sich das auf irgendeine Weise verdient haben. Und es müssen eben welche da sein, die sie wählen. Nur, wie gesagt, der genaue Modus ist mir nicht mehr in Erinnerung.
Die Berichte über die Abweichler haben mich an eine Situation erinnert, die ich einst so erlebt habe: Man ist mit dem Kurs einer Gruppe, eines Vereins, eines Vereinsvorstandes nicht einverstanden, aber man hat keine Smoking Gun, keinen passenden Gegenspieler und angesichts der Dreistigkeit der anderen Seite auch keine Lust, Sachargumente vorzubringen. Zumal Sachargumente nur dann ausgetauscht werden, wenn man die Werte der Gegenseite akzeptiert. (Deswegen ist es eine Strategie, den anderen auf die eigene Sacheben herunterzuziehen, gerade wenn er die Werte dahinter nicht teilt).
Wer eine andere Meinung hat, hat auf dieses Spiel einfach keine Lust und geht dann eben nicht zum Parteitag. Würde ich genau so den rechten Hessen raten. Kopf runter, gewitter vorbeiziehen lassen und danach scherben zusammenkehren.
(P.S. Was ist an den Wahlfäschungsgerüchten drann?)
Zitat von ZettelDas Seltsame, liebe Dagny, ist, daß auf dieser Landesdelegiertenversammlung gestern offenbar der Ypsilanti-kritische Flügel überhaupt nicht vertreten war.
Das lag wohl daran, daß es keine Landesdelegiertenversammlung war (die kommt noch), sondern nur die Versammlung von Ypislantis Wahlkreis ;-)
Ansonsten fragt man sich bei dieser Frau nur noch, welche moralischen Tiefpunkte noch möglich sein werden. Die aktuellen Geschichten über Sabotageversuche bei geheimen Wahlen und Manipulation von parteiinternen Abstimmungen sind jedenfalls selbst für SPD-Hessen-Verhältnisse krass. http://www.faz.net/s/Rub606F7D1C907A4A7F...n~Scontent.html
Zitat von ZettelDas Seltsame, liebe Dagny, ist, daß auf dieser Landesdelegiertenversammlung gestern offenbar der Ypsilanti-kritische Flügel überhaupt nicht vertreten war.
Das lag wohl daran, daß es keine Landesdelegiertenversammlung war (die kommt noch), sondern nur die Versammlung von Ypislantis Wahlkreis ;-)
Oh, da habe ich allerdings kräftig danebengelegen.
Aber wieso konnten die sie auf Platz zwei der Landesliste setzen? Offenbar haben sie sie nur dafür nominiert.
Zitat von R.AAnsonsten fragt man sich bei dieser Frau nur noch, welche moralischen Tiefpunkte noch möglich sein werden. Die aktuellen Geschichten über Sabotageversuche bei geheimen Wahlen und Manipulation von parteiinternen Abstimmungen sind jedenfalls selbst für SPD-Hessen-Verhältnisse krass. http://www.faz.net/s/Rub606F7D1C907A4A7F...n~Scontent.html
Ja, nur sind es unbewiesene Gerüchte und Behauptungen.
Ich habe das ja schon geschrieben, daß ich selbst so etwas in der SPD erlebt habe und alle, mit denen ich gesprochen habe, mir geraten haben, den Mund zu halten, wenn ich es nicht beweisen kann.
So ist das halt - wenn nicht gerade jemand mit dem Handy danebensteht und es filmt, oder wenn es drei unabhängige Zeugen gibt, dann muß man es hinnehmen, daß in dubio pro reo gilt.
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