Der Kandidat Schäfer-Gümbel versucht es mit Populismus von linksaußen. Kein Wunder, daß das die Kommunisten nicht mögen, in deren Revier er damit wildert.
sehr guter Beitrag ihrerseits. Ja ich denke auch es handelt sich im Fall der kommunistischen Reaktion um die eifersüchtige Revierverteidigung. Die SPD spielt die Karte des wissenschaftlich unhaltbaren, veralteten Weltbilds der Kommunisten. Und es trifft auch zu, dass sich Schäfer-Gümbel damit bekannt gemacht hat.
Allerdings möchte ich dann doch noch auf die Kosten aufmerksam machen. Schäfer-Gümbels Fehltritt trägt seinen Teil dazu bei, dass sich immer mehr Leistungsträgern der Gedanke nach Auswanderung bzw. Leitungsverweigerung aufdrängt. Heute erwirtschaften bereits 25 Prozent der Steuerzahler mit den höchsten Bruttobezügen über 76 Prozent des gesamten Lohnsteueraufkommens.
Leistung lohnt sich längst nicht mehr. Schuld sind unter Anderem solche Marketinggags a la Schäfer-Gümbel. Das Menschenbild der Linken ist nun einmal schief und krumm. Ich sage es einmal ganz offen: Wenn die Linke nicht endlich zurückgedrängt wird, dann bleiben der BRD schlussendlich nur die Ungebildeten, Faulenzer und Leistungsverweigerer. Was für ein demokratischer Sozialismus das dann werden wird, überlasse ich der Fantasie des Lesers.
Wunderschön, wie die Kommunisten sich jetzt plötzlich für die Hausbesitzer stark machen. Wenn ich bedenke, dass genau die Hausbesitzer es waren, die in der DDR nur über Beziehungen an Baumaterial kamen, um ihr Haus in Schuss zu halten...
-- El reaccionario, hoy, es meramente un pasajero que naufraga con dignidad. - Nicolás Gómez Dávila
Zitat von PeterCoyoteHeute erwirtschaften bereits 25 Prozent der Steuerzahler mit den höchsten Bruttobezügen über 76 Prozent des gesamten Lohnsteueraufkommens.
Ein interessanter Punkt, lieber PeterCoyote.
Gestern bei Beckmann hat Müntefering diverse Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur genannt. Steuersenkungen waren nicht darunter. Beckmann fragt also: Keine Steuersenkungen? Und darauf Müntefering sinngemäß: 24 Millionen Deutsche zahlen überhaupt keine Steuern. Steuersenkungen treffen Leute wie Sie und mich. Die geben das Geld aus Steuersenkungen nicht aus, sondern legen es an.
Mit anderen Worten, laut Münteferin zahlen nur diejenigen noch Steuern, die sich alles leisten können, was sie wollen.
Im Umkehrschluß kann man daraus ableiten: Deren Steuern kann man ruhig erhöhen, denn sie können sich dann ja immer noch leisten, was sie wollen.
Das ist das Gerede von den "starken Schultern"; das steckt auch hinter der Schnapsidee von Schäfer-Gümbel: Die Reichen haben ja eh alles, was sie brauchen, denen kann man ruhig etwas davon wegnehmen.
Daß man ihnen mit einer solchen Politik vor allem die Motivation nimmt, überhaupt noch ihr Geld zu mehren, vergessen die Genossen. Und daß ohne diese Motivation die Wirtschaft schneller den Bach runter geht, als Müntefering sich das offenbar vorstellen kann.
Zitat von GorgasalWunderschön, wie die Kommunisten sich jetzt plötzlich für die Hausbesitzer stark machen. Wenn ich bedenke, dass genau die Hausbesitzer es waren, die in der DDR nur über Beziehungen an Baumaterial kamen, um ihr Haus in Schuss zu halten...
Mich erinnert das, lieber Gorgasal, an eine Fahrt nach Ostberlin in den achtziger Jahren. Wir trafen uns dort mit unseren Verwandten und machten einen Waldspaziergang, um einigermaßen sicher reden zu können. Mitten im Wald tauchte ein sehr schmuckes Eigenheim auf. Ich fragte, ob denn das Baurecht der DDR es erlaubt, mitten im Wald zu bauen.
Da mußte der gelernte DDR-Bürger sehr lachen. Und erklärte mir, daß das mit Sicherheit das Haus eines Bonzen sei, der sich um die Baugenehmigung nicht zu kümmern brauche.
Übrigens sehe man das schon am Baumaterial. Solche Steine, solches Holz würde kein normaler DDR-Bürger bekommen, noch nicht mal mit guten Beziehungen.
Er selbst hatte ein ererbtes kleines Haus, das er mühsam in Schuß zu halten versuchte. Der Stolz der Familie war eine Küche, die für den Export bestimmt gewesen war (sie sah in der Tat genauso aus wie die billigsten Küchen, die damals Neckermann anbot) und die er mittels Beziehungen ergattert hatte.
In der DDR mußte man, lieber Gorgasal, eben zusammenhalten, wenn man nicht untergehen wollte. Es war eine solidarische Gesellschaft, in der jeder auf den anderen angewiesen war und in der statt des schnöden Kapitalismus der humane Tauschhandel herrschte. Kein Wunder, daß die "übergroße Mehrheit der Bevölkerung der DDR ganz offensichtlich die sozialen und sonstigen Bedingungen so" empfand, "daß sie in diesem Lande verbleiben" wollte, wie Gregor Gysi noch im März 1989 befand.
Auf dem Campingplatz südlich von Berlin, auf dem wir 1990 waren, vergab der Platzwart die "Ferienplätze" Jahre im voraus. Der eine brachte ihm dafür jedes Jahr einen Schinken mit, der andere Westzigaretten. Wir haben ihn reichlich mit DM beschenkt (die Währung war gerade umgestellt worden, die DDR bestand aber noch) und bekamen in den Jahren darauf immer einen sehr schönen Platz.
Zitat von PeterCoyoteHeute erwirtschaften bereits 25 Prozent der Steuerzahler mit den höchsten Bruttobezügen über 76 Prozent des gesamten Lohnsteueraufkommens.
Ein interessanter Punkt, lieber PeterCoyote.
Gestern bei Beckmann hat Müntefering diverse Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur genannt. Steuersenkungen waren nicht darunter. Beckmann fragt also: Keine Steuersenkungen? Und darauf Müntefering sinngemäß: 24 Millionen Deutsche zahlen überhaupt keine Steuern. Steuersenkungen treffen Leute wie Sie und mich. Die geben das Geld aus Steuersenkungen nicht aus, sondern legen es an.
Und wie wir alle aus der VWL wissen, braucht eine Volkswirtschaft so viel Investitionen gar nicht. Die Geldanlagen der Besserverdienenden können wir also gerne abschöpfen - wir Politiker wissen eh viel besser, wie man das Geld verwendet. Siehe auch Schäfer-Gümbels Idee der Zwangsenteignung, pardon Zwangsanleihe.
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Das ist wirkliche eine nette Idee die Staatsschulden weiter zu erhöhen, hat das Superhirn ausgerechnet wieviel da jetzt zusammenkommt und was die Verwaltung dafür kostet und wie es mit dem Stabiltätspakt aussieht?
Andererseits sind 2,5% Rendite ja nicht so schlecht, Herr Merckle hätte sich die Finger danach geschleckt, wenn er damit aus der 2008er Nummer herausgekommen wäre.
http://www.iceagenow.com/ Kaltfront bringt bis zu 20 Zentimeter Neuschnee Montag, 8. Dezember, 13:41 Uhr
"Mit anderen Worten, laut Münteferin zahlen nur diejenigen noch Steuern, die sich alles leisten können, was sie wollen. "
Was natürlich Blödsinn ist. Zum Beispiel muss JEDER Arbeitnehmer mit Lohnsteuerklasse V Lohnsteuer zahlen. Selbst die Teilzeit-Verkäuferin mit 800 Euro Brutto muss schon über 100 Euro Lohnsteuern zahlen.
Ich verstehe auch Münteferings Logik nicht. Eigentlich wäre diese Gruppe der "Normalverdiener in Normal-Lebenssituation" doch für beide Partner der großen Koalition eine wichtige Wählergruppe. Warum man diese Gruppe bei einem allfälligen "Konjunkturpaket" (über dessen grundsätzliche Sinnhaftigkeit man natürlich geteilter Meinung sein kann) nicht ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, will mir nicht einleuchten. Es wäre sowohl volkswirtschaftlich sinnvoll, die Gruppe der leistungsbereiten mit hoher Konsumneigung zu entlasten. Als auch politisch sinnvoll, die Kernwählerschaft von Union UND SPD zu entlasten. (Viel besser, als die Lieblingsprojekte von irgendwelchen Ökos zu fördern, die sowieso keine der Volksparteien wählen würden).
Angesichts der derzeitigen Leitzinsen sind 2,5% wirklich nicht schlecht. Aber wie hoch wird eigentlich die Inflation letztlich ausfallen, wenn man sie nicht mehr kaschieren kann?
Die Deflation, die die Wirtschaft derzeit trifft, ist ja das Ergebnis einer über Jahrzehnte aufgeblasenen Inflation. Geld ist eigentlich genug da. Aber keiner weiß mehr, was die Schulden des anderen wert sind. Was letztlich nur heißt, daß keiner mehr weiß, was die privaten Banknoten, die als Gegenleistung zu den staatlichen Banknoten ausgegeben werden, noch wert sind. Aber ohne die private Gegenleistung sind die staatlichen Zettel auch nichts wert. Man kann sie nur horten, um damit Steuern zu zahlen oder materielle, handfeste Güter zu kaufen. Aber die Hersteller der handfesten Güter sind darauf angewiesen, daß ihre Kunden Schuldscheine ausstellen können. Wer spart denn noch Jahrzehnte auf Auto, Schrankwand, Küche? (Und wie sollte man da auch groß sparen, wenn die Inflation den Börsenblasen folgt?) Und damit stecken alle in einem Schlamassel, in dem Geld nur dann etwas wert sein könnte, wenn man es nicht ausgibt sondern hortet.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster <hl> The Outside of the Asylum
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