Wenn ein Buchversender künftig noch Zeitungspapier beim Einpacken der Bücher verwendet, dann muß er dieses Verpackungsmaterial vom 1. Januar an "lizensieren" lassen. So habe ich es irgendwo in der Lokalpresse gelesen. Das faszinierte mich; und ich habe nach der zugrundeliegende Verordnung gesucht.
Ich habe jetzt noch ein wenig in den Fragen und Antworten der IHK herumgelesen und kann das nur dem empfehlen, der vielleicht vom Trübsinn befallen ist und eine Erheiterung gebrauchen kann. Beispiel:
Zitat von 1.10 Bleiben Transportverpackungen immer Transportverpackungen?Transportverpackungen dienen dazu, den Transport zu erleichtern, Waren auf dem Transport zu schützen oder dienen der Transportsicherheit.
Sie fallen definitionsgemäß beim Vertreiber (Handel) an. Typische Beispiele sind Paletten aus Holz, Kunststoff oder Aluminium.
Wird eine Transportverpackung dagegen an den Endverbraucher weitergegeben, wird aus der Transportverpackung eine Verkaufsverpackung, die damit den strengeren Regelungen für Verkaufsverpackungen unterliegt (Dies ist vor allem bei der Abgabe an private Endverbraucher relevant.).
oder:
Zitat von 2.6 Wodurch kann die Kennzeichnung ersetzt werden?Wenn sich z. B. ein Weiterverkäufer vergewissern will, dass sein Lieferant als Erst-Inverkehrbringer Lizenznehmer ist, sollte er sich dies schriftlich bestätigen lassen.
Hierzu ist insbesondere der Satz 3 des neuen § 6 Abs. 1 VerpackV zu beachten: „Verkaufsverpackungen nach Satz 1 dürfen an private Endverbraucher nur abgegeben werden, wenn sich die Hersteller und Vertreiber mit diesen Verpackungen an einem System nach Absatz 3 beteiligen“.
Dies ist (faktisch) ein Vertriebsverbot für b2c-Verkaufsverpackungen, die § 6 VerpackV nicht einhalten.
Es empfiehlt sich deshalb eine entsprechende Kommunikation zwischen den Wirtschaftsbeteiligten entlang der Lieferkette.
Es klingt vielleicht noch satirisch, aber da ja in diesem Bereich die Realität ständig die Satire übertrifft, wird es das wohl nur kurz bleiben: Ich sage vorher, daß es demnächst den Beruf des Abfallberaters geben wird, den jeder Gewerbetreibender ebenso in Anspruch nehmen wird wie jetzt den St Steuerberater.
Schon jetzt dürfte kein Unternehmen mehr in der Lage sein, dieser Ausgeburt des Ökowahns Genüge zu tun, ohne daß es eine eigene Abteilung einrichtet, die sich nur mit der Einhaltung dieser Vorschriften befaßt.
Vor zwei Wochen bekomme ich einen Anruf von dem ich immer noch nicht weiss, ob es nicht doch ein Scherz Anruf war. (Die Sache mit Realität und Satire eben)
"Guten Tag" "Ja, Guten Tag, hier Kroppmann. Ich rufe an wegen des Gesetz XYZ, ABC. Sie sortieren Ihren Müll nicht richtig?" "Bitte? Was sind sind Sie denn für einer? Schnüffeln Sie gerne in anderer Leute Angelegenheiten herum?" "Ich sehe es als meine Aufgabe an, meine Mitmenschen zu kontrollieren. Ihre Nachbarn machen das auch nicht richtig" "Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass es sich beim Müll um Privateigentum handelt. Jegliche Schnüffelei darin, ist eine Straftat. Ihr Stasi Hobby müssen Sie auf andere Weise befriedigen."
Inmitten dieser schönen stillen Zeit, wo sich die leisen Dinge in der Seele ereignen - oder vielleicht nicht einmal die - packen Sie uns diesen Riesenfladen Verordnungsmüll auf den Desktop, lieber Zettel, schönen Dank!
Nun gut. Es hat ein bißchen Widerstand gegeben, eine E-Petition ist gelaufen und jetzt in der parlamentarischen Prüfung, unterzeichnet von 2488 Bürgerinnen und Bürgern, darunter auch von mir. Es wurde nur eine Ergänzung zugunsten des kleinen und mittleren Gewerbes verlangt, aber da es sehr unwahrscheinlich ist, daß der Petitionsausschuß die Streichung einer Verordnung empfiehlt, die von der Obrigkeit im Vollbesitz der Weisheit beschlossen wurde, ist das vermutlich psychologisch geschickt: noch komplizierter machen liegt ja ganz auf der Linie des Gesetzgebers.
Zitat von dirk"Ich sehe es als meine Aufgabe an, meine Mitmenschen zu kontrollieren. Ihre Nachbarn machen das auch nicht richtig"
Ich glaube nicht, daß das ein Scherz war, lieber Dirk.
Beim Müllsortieren liegt noch vieles im Argen. Es gibt immer noch Menschen, die in den Gelben Sack tun, was nicht des Gelben Sacks ist, und umgekehrt in den Restmüll tun, was in den Gelben Sack gehört. (Von der Biotonne gar nicht zu reden).
Kürzlich wurde bei uns ein Gelber Sack nicht abgeholt, weil irgendwas, von außen erkennbar, drin war, was nicht reindurfte. Mit einem ermahnenden Aufkleber versehen. Seither packe ich Dinge, bei denen ich nicht ganz sicher bin, uneinsehbar in die Mitte des Sacks.
Ein Nachbar, der mich dabei beobachtet und der Behörde meldet, würde mich und andere Volksschädlinge von solchem Tun abhalten.
Man sollte das aber nicht dem spontanen Verantwortungsbewußtsein Einzelner überlassen, sondern für jeden Wohnblock jemanden besetimmen - nennen wir ihn den Blockwart -, der dafür zuständig ist, daß niemand sich volksschädlich verhält.
Zitat von KalliasInmitten dieser schönen stillen Zeit, wo sich die leisen Dinge in der Seele ereignen - oder vielleicht nicht einmal die - packen Sie uns diesen Riesenfladen Verordnungsmüll auf den Desktop, lieber Zettel, schönen Dank!
Es ist ja nur ein einziger Artikel aus der Verordnung, lieber Kallias. Und die Anhänge, die eigentlich das Schönste sind, habe ich noch gar nicht richtig durchgearbeitet.
Zitat von KalliasNun gut. Es hat ein bißchen Widerstand gegeben, eine E-Petition ist gelaufen und jetzt in der parlamentarischen Prüfung, unterzeichnet von 2488 Bürgerinnen und Bürgern, darunter auch von mir. Es wurde nur eine Ergänzung zugunsten des kleinen und mittleren Gewerbes verlangt, aber da es sehr unwahrscheinlich ist, daß der Petitionsausschuß die Streichung einer Verordnung empfiehlt, die von der Obrigkeit im Vollbesitz der Weisheit beschlossen wurde, ist das vermutlich psychologisch geschickt: noch komplizierter machen liegt ja ganz auf der Linie des Gesetzgebers.
Interessant an der Petition ist, daß als erste Begründung genannt wird, die Verordnung widerspräche "dem Gedanken des Recycling und der Abfallvermeidung".
Ist das nun Schlitzohrigkeit - der Versuch, die Umweltideologen mit ihren eigenen Waffen zu schlagen? Oder sind wir schon so weit wie im Iran, wo jede Kritik nur dann eine Chance hat, überhaupt geduldet zu werden, wenn sie sich auf den Koran beruft?
Mit dem Thema Petitionen habe ich mich leider noch nie befaßt. Ich dachte bisher, es gehe darum, daß jemand sich persönlich durch ein Gesetz oder eine Entscheidung belastet fühlt und sich untertänig an die Obrigkeit wendet.
So, wie damals Sissi, als sie den Kaiser mit ihrem Gesuch oder ihrer Eingabe aufgesucht hat, nachdem der Hofrat Josef Meinrad ihr beigebogen hatte, wie man sich Majestät gegenüber verhält.
Herzlich, Zettel
PS: Auf Ihren schönen Beitrag zu den Realitäten komme ich noch zurück, lieber Kallias. Er ist so prächtig gelungen, daß ich für eine halbwegs angemessene Antwort a bisserl Zeit brauche.
Zitat von ZettelBeim Müllsortieren liegt noch vieles im Argen. Es gibt immer noch Menschen, die in den Gelben Sack tun, was nicht des Gelben Sacks ist, und umgekehrt wird in den Restmüll tun, was in den Gelben Sack gehört. (Von der Biotonne gar nicht zu reden).
Ich schlage eine vom deutschen Bundestag beschlossene freiwillige Selbstverpflichtung der Bürger vor. Wenn diese dann nicht eingehalten wird, muss der Gesetzgeber hier noch mal eingreifen. So geht es ja nicht.
Mich interessiert, warum Menschen solche Gängelei hinnehmen. Ohne von Psychologie besondere Ahnung zu haben, glaube ich, dass es zunächst erstmal die Menschen stört, wenn Ihnen auferlegt wird, sie hätten ihren Müll zu sortieren oder die Dosen zu Hause zu sammeln. Aber das darf ja eigentlich, denn eigentlich möchte man ja frei, mündig und selbstbestimmt sein. Der Zwang erzeugt da kognitive Dissonanz. Und sie wird dann aufgelöst, in man es auf einmal freiwillig tut. "Schön, wie ressourcensparend wir Leben" "Toll, dass keine Dosen mehr auf der Strasse liegen." Kurz: Das entsprechende Verbot ist vernünftig und richtig, weil es verbünftig und richtig sein muss. Andernfalls wären wir ja wie kleine Kinder behandelt worden. Und dann, wenn es ja achso toll und richtig ist, muss aber auch jeder gezwungen werden es einzuhalten. Und so verselbstständigt sich dann der Zwang. Zunächst wird der Bürger gepiesakt, dann redet er sich ein, dass das ja eigentlich eine Gute Sache sei und verlangt in diesem Sinne nach umfassenden gesetzlichen Maßnahmen.
Mein Schlüsselerlebnis ist ganz anderen Ursprungs. Nach dem Abitur wollte ich den Wehrdienst total verweigern, weil er nur noch des Ersatzdienstes wegen aufrecht erhalten wird und damit meines Erachtens gegen die Verfassung verstoßen wird. Und daran wollte ich ich mich beteiligen (Ich habe mich dann klüger, d.h. um genau zu sein viel dümmer, angestellt und wurde letztendlich ausgemustert). Und da meinte ein Bekannter, der gerade Zivildienst leistete zu mir "Ich fände es aber unfair, wenn ich Zivildienst leisten muss und Du aber gar nichts" "Wieso?" entgegnete ich "Du kannst doch alles haargenau so machen wie ich" "Ich finde aber der Zivildienst ist eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte" Häh? Die Argumentation ist völlig unlogisch, aber ich glaube so ticken viele.
In Antwort auf:Nun gut. Es hat ein bißchen Widerstand gegeben, eine E-Petition ist gelaufen und jetzt in der parlamentarischen Prüfung, unterzeichnet von 2488 Bürgerinnen und Bürgern, darunter auch von mir.
Lieber Kalias,
haben Sie sich sich, auf der Website, mit Namen & Adresse registriert?
@ Zettel & Dirk:
In Antwort auf:Man sollte das aber nicht dem spontanen Verantwortungsbewußtsein Einzelner überlassen, sondern für jeden Wohnblock jemanden besetimmen - nennen wir ihn den Blockwart -, der dafür zuständig ist, daß niemand sich volksschädlich verhält.
So etwas hat es schon in den 90ern, in Pinneberg - einer Stadt nahe Hamburg, gegeben; ganz im Ernst!
Zitat von dirk Mein Schlüsselerlebnis ist ganz anderen Ursprungs. Nach dem Abitur wollte ich den Wehrdienst total verweigern, weil er nur noch des Ersatzdienstes wegen aufrecht erhalten wird und damit meines Erachtens gegen die Verfassung verstoßen wird. Und daran wollte ich ich mich beteiligen (Ich habe mich dann klüger, d.h. um genau zu sein viel dümmer, angestellt und wurde letztendlich ausgemustert). Und da meinte ein Bekannter, der gerade Zivildienst leistete zu mir "Ich fände es aber unfair, wenn ich Zivildienst leisten muss und Du aber gar nichts" "Wieso?" entgegnete ich "Du kannst doch alles haargenau so machen wie ich" "Ich finde aber der Zivildienst ist eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte" Häh? Die Argumentation ist völlig unlogisch, aber ich glaube so ticken viele.
Interessant, dass Sie das erzählen, ich kann da eine ganz ähnliche Geschichte beisteuern. Als mein Jahrgang zur Musterung anstand, haben viele versucht ausgemustert zu werden, denn niemand hat so recht den Sinn darin gesehen ein Jahr für nix und wieder nix zu verschwenden. Da es sich um einen eher geburtenschwachen Jahrgang handelte war das nicht von allzu grossen Erfolg gekrönt, fast alle sind gezogen worden. Ich wurde nachträglich noch ausgemustert. Und genau die, die vorher kaum etwas unversucht gelassen haben, selber ausgemustert zu werden, kamen dann mit den derbsten Sprüchen von Drückebergerei. Und gerade die, die beim Bund waren, und durchaus zugeben, dass das maximal sinnlose Zeitverschwendung gewesen ist, haben es einem am krummsten genommen, dass man selber nicht hin musste.
Was übrigens ihren Müll angeht, so hat der Stasi Mann eventuell doch das "Recht" da reinzuschauen, denn Sie haben ihren Anspruch ja aufgegeben, der Müll gehört in aller Regel der Stadt, bzw. dem Entsorger. Ist natürlich ein müssiger Streit, aber was so ein richtiger Hilfsstasimann ist, der lässt sich davon nicht abschrecken.
In Antwort auf:Nun gut. Es hat ein bißchen Widerstand gegeben, eine E-Petition ist gelaufen und jetzt in der parlamentarischen Prüfung, unterzeichnet von 2488 Bürgerinnen und Bürgern, darunter auch von mir.
Lieber Kalias, haben Sie sich sich, auf der Website, mit Namen & Adresse registriert?
Ja, hab' ich, allerdings nicht als Kalias, sondern unter bürgerlichem Alias. Wieso fragen Sie, liebe Jana? War das ein Fehler?
In Antwort auf:Ja, hab' ich, allerdings nicht als Kalias, sondern unter bürgerlichem Alias. Wieso fragen Sie, liebe Jana? War das ein Fehler?
Nein, natÿrlich nicht, lieber Kalias. Ich hab bloß nachgefragt, weil ich schon so total verwirrrt bin. ... Womöglich wird eine solche Petition mit Ihrem bürgerlichen Alias & Adresse ausgedruckt, und Sie anschließend verpflichtet werden, nach B zu reisen, um dort das Papier zu entsorgen. Ich hoffe, Sie sind auf diese Möglichkeit vorbereitet!?
Zitat von Number WatchWhat is ominous is the ease with which some people go from saying that they don't like something to saying that the government should forbid it. When you go down that road, don't expect freedom to survive very long. – Thomas Sowell
At least the inventors of the second hand smoke scare took the trouble to arrange a sequence of statistical frauds on apparently real data to back up their theory. Now it is not considered necessary. Scientific research has largely been replaced by the sort of vox populi opinion poll that was once confined to the less intellectually demanding end of the women’s magazine market. Third hand smoke now exists as a scientifically proven danger because a “professor” has conducted an opinion poll. No evidence of old fashioned scientific research is considered necessary, not even one of those appalling meta-studies. Most “scientific” stories in the media are now based on results of opinion polls.
Lesenswerter "rant" von John Brignell über "Third Hand Smoke". Schauderhaft!
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