Zitat von GorgasalUnd das in meinen Augen Traurigste ist, dass beispielsweise die Zeit noch immer als Qualitätsblatt wahrgenommen wird. Wenn ich Bekannten sage, dass ich sie zum Teil wegen ihrer immer offensichtlicheren ideologischen Schlagseite abbestellt habe, werde ich komisch angeschaut.
Als ich noch voll beruflich belastet war, habe ich immer davon geträumt, die FAZ zu abonnieren. Im Urlaub habe ich sie, wenn sie irgend zu kriegen war, täglich gelesen - und das bedeutete, daß der Vormittag damit verplant war.
Jetzt hätte ich die Zeit für die FAZ, aber inzwischen habe ich mich so an Information aus dem Web gewöhnt, daß ich wieder keine Zeit für ein paar Stunden tägliche Zeitungslektüre habe.
Die "Zeit" hatte für mich immer den Vorteil, nur einmal in der Woche zu kommen. Sie, der "Spiegel", der Nouvel Oberservateur - das ließ sich in einer Woche halbwegs bewältigen.
Was uns fehlt, das ist eine Wochenzeitung mit der journalistischen Qualität der FAZ. Die "Zeit" ist das längst nicht mehr.
Aber - oder vermutlich just deswegen - soll ja die Auflage sich erfreulich entwickelt haben.
Zitat von F.AlfonzoFür nen Jugendaufstand braucht es Jugend. Ich sehe in naher Zukunft (wenn vielleicht auch noch nicht 2009) eher einen Rentneraufstand.
Also mangels (hinreichend zahlreicher) Jugend kein Jugendaufstand: vermutlich wahr. Aber Rentneraufstand? Welchen Grund hätten die bitte?
Der heutigen Rentnergeneration geht es überwiegend so gut wie keiner vor oder nach ihr. Diese Generation - durch einen komischen Zufall just die Altersgruppe der sog. "68er" - hat es geschafft, in wohl einzigartiger Weise gleich zwei andere Generationen auszubeuten, nämlich das von ihren Eltern geschaffene Kapital zu verfrühstücken, dabei zusätzlich noch munter auf Pump zu konsumieren und ihren Kindern (soweit vorhanden) Schulden zu hinterlassen, die bei realistischer Betrachtung niemals zurückgezahlt werden können. Jetzt gehen sie gut versorgt in den unverdienten Ruhestand mit der beruhigenden Aussicht, daß es für sie noch reichen wird, und nach ihnen die Sintflut.
Nein, wenn es eine Gruppe gibt, die schon moralisch zu einem "Aufstand" keinesfalls berechtigt ist, dann die heutigen Rentner. Notabene: das sind eben just nicht mehr die Angehörigen der Kriegsgeneration, die viel gelitten und im Wiederaufbau viel geleistet haben, sondern ihre faulen, undankbaren, verfressenen Kinder.
[Caveat: natürlich, solches Über-einen-Leisten-schlagen einer ganzen Generation ist ungerecht, weil es in jeder Generation solche und solche gibt. Mancher dieser Altersgruppe hat 40 Jahre gearbeitet, immer Steuern und Beiträge gezahlt und dabei zwei oder mehr Kinder großgezogen; der wird sich hier ungerecht angegriffen fühlen. Er ist - als Individuum - aber auch nicht gemeint; seine Rente sei ihm herzlich gegönnt. Sondern gemeint ist das Nettoergebnis des Wirtschaftens seiner Generation insgesamt. Das aber stellt sich aus Sicht der "Generation Schrottpresse" als pure Unverschämtheit dar.]
@ FAB:
Es gibt eine Theorie (soweit ich mich erinnere vom Lehrstuhl/Institut Sinn), welche besagt, dass die Rentner in ca. 20 Jahren (wenn die Generation der heute ca. 40-jährigen, die ziemlich massiv is (baby-boomer-generation) in Rente gehen wird), eine Situation entstehen lassen, in der die absolute Mehrheit der Wähler Transfers-Empfänger sein werden (also die Summe aus Rentnern, Arbeitslosen, whatever). Als 'Aufstand kann man das dann vieleicht nicht wirklich bezeichnen... aber: Sie wissen, worauf ich hinaus will?
Die Jugend ist überhaupt kein Problem, im Gegenteil: Es ist die Generation, die dann in 10-20 Jahren bluten darf. Und die Entscheidungsträger scheinen sich heute nicht wirklich daran zu stören.
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