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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 451 mal aufgerufen
 Pro und Contra
Kaa Offline




Beiträge: 658

21.02.2009 18:46
Weltwirtschaftskrise Antworten
"Weltwirtschaftskrise" - ist nichts neues, ich weiß.

Ich glaube, außer mir hat niemand den Tagesspiegel abonniert. Ich finde es lästig, daß er täglich die meisten Artikel liefert. Es ist auch nicht, weil ich so 10 Jahre in Westberlin gelebt habe. Ich habe den Eindruck, es ist von allen deutschen Zeitungen die ich gefunden habe die einzige, die neutralen Journalismus betreibt. Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, z.B. daß der Tagesspiegel nur im Vergleich zu den anderen Tageszeitungen neutral sei, aber in Wirklichkeit auch tendenziös. Ich habe den Tagesspiegel hie und da gelesen, als ich noch in Berlin lebte. Damals war ich auch anders, deshalb sagt meine Erinnerung nicht wirklich was aus - dieser meiner Erinnerung nach war er eine Lokalzeitung. Besser als das lokale Blatt meiner bayerischen Geburtskleinstadt, weil eben Provinzblatt einer Großstadt - aber im Wesentlichen keine Zeitung mit Ambitionen "bei den Großen mitzuspielen".

Weil ich es nicht leiden kann, in Englisch zu lesen (weshalb ich es übrigens gut finde, daß Zettel in all seinen Artikeln in Zettels Raum die englischen Zitate immer übersetzt) - kann ich nicht beurteilen, ob ihm das gelingen wird. Ich könnte meine Englischleseabneigung begründen, im Wesentlichen ist sie aber Unfähigkeit auf Englisch genauso schnell zu lesen wie auf Deutsch, drum lasse ich das.

In meiner Unerfahrenheit empfehle ich also folgenden Artikel aus dem Tagesspiegel: Auf Gedeih und Verderb zur Weltwirtschaftskrise.

Ich lese hier (in Zettels Raum) unter anderem mit, weil ich mir eine Meinung bilden möchte. Ich habe zu vielem keine, weil ich viel zu wenig weiß. Manchmal gibt es Aha-Erlebnisse: "Der Kapitalismus macht Fehler. Der Sozialismus ist ein einziger Fehler". (oder so ähnlich) Großes andauerendes AHA. Und ich schreibe hier mit, weil ich kommunikativ bin. Das entschuldigt nichts *g*.

Der Kapitalismus also macht Fehler. Dennoch schafft er Reichtum. Der Reichtum heutzutage ist viel größer als Ende der zwanziger Jahre. Die heutige Weltwirtschaftskrise soll gravierender sein, als die von 1929. Wir hierzulande merken nicht viel. Sicher, Firmenpleiten, drohende Schließung von Opel, aber - Hungern tun nicht mal die, die bei mehr Sozialtransfer mehr rauchen und saufen würden. Das soziale Netz fängt noch alle auf. Nicht jeder der in den "Tafeln" einkaufen muß, raucht und säuft. Es gibt auch andere Gründe, durch das Netz zu fallen. Manchmal sind die Maschen kaputt. Arm sein ist teuer. Aber dennoch, hierzulande muß man noch nicht die Armee mobilisieren.

Was aber ist in Russland los? Ein Land kann außenpolitisch nach Macht gieren, es wird sie aber nicht erreichen, wenn es innen von Unruhen zerrissen ist. Kreml macht aus Furcht vor Unruhen mobil. Wird das bei uns auch passieren. Sind die Weichen schon gestellt? (Sind sie, aber war das der Grund, daß die Weichen gestellt wurden?) Oder ist die Talsohle in Amerika überschritten: In den USA geht es bald wieder aufwärts - und in einem guten halben Jahr bei uns auch?

Zurück zu dem Artikel der der Ausgangspunkt für diesen Beitrag ist. Dort steht:

Zitat von Auf Gedeih und Verderb
Immer dringender wird daher die Frage, wie die Gewinner des nun zusammengebrochenen Kreditbooms für die Rettung der wirtschaftlichen Stabilität herangezogen werden können. Denn selbstverständlich stehen den hohen Schulden in den Bankbilanzen ebenso hohe Vermögensansprüche gegenüber.

Wort für Wort ist das wahr. Doch Vermögensansprüche müßen auch realisierbar sein. Vermögensansprüche können auch ohne materielle Katastrophe vernichtet werden (Ich schreibe was ich glaube, bisher gelernt zu haben, ohne solide Fachkenntnisse - über Korrekturen bin ich dankbar).

Und was in dem Artikel noch angesprochen wird:
Zitat von Auf Gedeih und Verderb
Aber noch mehr liegt in der Hand der globalen Klasse der Superreichen, die mit weniger als einem Prozent der Weltbevölkerung fast die Hälfte des weltweiten Anlagevermögens besitzen.

Das hat nichts mit Sozialneid zu tun , doch in dem Punkt wo ein Wirtschaftssystem sowas ermöglicht, muß es fehlerhaft sein. Vielleicht nicht korrigierbar.

Fragen über Fragen. Und ich bin sicher, in 5 Jahren kenne ich die Antworten. In weniger als zwei Jahren (Bauchschätzung) habe ich sie erlebt.

Liebe Grüße
Kaa


Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus Autor im Netz bekannt

R.A. Offline



Beiträge: 8.171

09.03.2009 16:00
#2 RE: Weltwirtschaftskrise Antworten

Zitat von Kaa
Immer dringender wird daher die Frage, wie die Gewinner des nun zusammengebrochenen Kreditbooms für die Rettung der wirtschaftlichen Stabilität herangezogen werden können.

Das kann man vergessen.

Es gibt im wesentlichen zwei Gruppen von Gewinnern.

Da sind einmal Leute, die als Banker, Aktienbesitzer oder anderen Funktionen während des Booms an konkreten Geschäften etwas verdient haben.
Diese Gewinne (z. B. durch Aktienverkäufe bei hohen Kursen) sind längst legitimes Eigentum der Betreffenden und nicht von ihrem übrigen Besitz zu unterscheiden.
Dem stehen gegenüber Verluste (z. B. durch Aktienkäufe bei hohen Kursen), die von anderen Betroffenen zu tragen sind und den Staat nichts angehen.

Und die zweite Gruppe sind die Leute, die von den reichlich vergebenen Krediten profitiert haben.
Also solche, die zwar kein ausreichendes Einkommen haben, aber trotzdem per Kredit in für ihre Verhältnisse viel zu großen Häusern wohnen, kreditfinanziert Urlaub gemacht oder konsumiert haben.
Und bei denen ist fast nichts zu holen - und die Politik ist ja auch eher dabei, hier mit weiteren Hilfsprogrammen noch Geld zu versenken.

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