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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 7 Antworten
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 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.02.2009 00:49
Zitat des Tages: Einflußagent Gerhard Schröder Antworten
Es ist schon sehr seltsam, daß in Deutschland gerätselt wird, ob Schröders Besuch in Teheran nun "privat" oder "politsch" sei. Natürlich ist der Geschäftsmann Schröder im Auftrag seines Arbeitgebers unterwegs.

Es wird immer offensichtlicher, wie zentral für die russische Politik der Bau von Pipelines ist. Die Ostsee-Pipeline (North Stream) soll dazu dienen, Osteuropa unter den Einfluß Rußlands zu bringen; denn dann kann man diesen Staaten das Gas abstellen, ohne die Lieferungen nach Westeuropa zu tangieren. Der paralle South Stream soll auch die Gaslieferungen aus dem Nahen Osten unter die Kontrolle Moskaus bringen.

Bei beiden Vorhaben ist Gerhard Schröder ein wichtiger Einflußagent. Kein Wunder, daß er sich in Sachen Holocaust-Leugnung vornehm mit Kritik an Ahmadinedschad zurückhält.
C. Offline




Beiträge: 2.639

22.02.2009 01:40
#2 RE: Zitat des Tages: Einflußagent Gerhard Schröder Antworten

Schröder leitet nicht die "NEGP Company"(mit Sitz in der Schweiz), sondern ist deren Vorsitzenderdes Aufsichtsrats als Vertreter der Gazprom. Das Unternehmen wird pikanterweise von Matthias Warnig, einem nicht unbedeutendem ehemaligen Stasi-Mitarbeiter geleitet.

Putin, Schröder, Warnig - Stoff, auf den sich unter normalen Umständen jeder Recherchejournalist stürzen müsste, aber leider sind diese mit dem Verfälschen von Agenturmeldungen gemäß Volkserziehungsauftrag so überlastet, dass für die Recherche keine Zeit mehr bleibt.

Schröder ist mit Sicherheit kein Geschäftsmann, sondern der Interessenvertreter von Putins Russland.



http://www.iceagenow.com/

Die Durchschnittstemperatur für das Jahr 2009 lag bei -0.37°C. Die Abweichung vom langjährigen Mittel war -10.57°C.

http://archiv.mannheim-wetter.info/2009/pcws/by2009.html


Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.02.2009 03:13
#3 RE: Zitat des Tages: Einflußagent Gerhard Schröder Antworten

Zitat von C.
Schröder leitet nicht die "NEGP Company"(mit Sitz in der Schweiz), sondern ist deren Vorsitzenderdes Aufsichtsrats als Vertreter der Gazprom.

Der Kommersant, der es ja möglicherweise a bisserl besser weiß als du, dear C., bezeichnet ihn als "head of Nord Stream AG". Und damit trifft er den Sachverhalt.

Die Unternehmungsleitung besteht aus dem Vorsitzenden nicht des "Aufsichtsrats", sondern des Aktionärsausschusses und dem Geschäftsführer:
Zitat von Wikipedia
Nord Stream AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Gründung 2. Dezember 2005
Unternehmenssitz Zug, Schweiz
Unternehmensleitung Matthias Warnig, Geschäftsführer Gerhard Schröder, Vorsitzender des Aktionärsausschusses
Mitarbeiter 70 (2006)
Produkte Infrastruktur für internationalen Gastransport
Website http://www.nord-stream.com


Zitat von C.
Schröder ist mit Sicherheit kein Geschäftsmann, sondern der Interessenvertreter von Putins Russland.

Schröder ist in seiner jetzigen Funktion mit Sicherheit ein Geschäftsmann. Daß Geschäftsleute die Interessen ihres Arbeitgebers - hier des Konzerns Gazprom, dessen Aktienmehrheit die Russische Föderation hält - vertreten, soll vorkommen.



Dear C., ich bin für Korrekturen immer dankbar. Manchmal bedürfen allerdings auch Korrekturen der Korrektur.

Herzlich, Zettel

Philipp Offline



Beiträge: 78

22.02.2009 11:37
#4 RE: Zitat des Tages: Einflußagent Gerhard Schröder Antworten

In Antwort auf:
Zitat von Zettel

Er ist schon seltsam, daß man in Deutschland darüber rätselt, ob Schröders Besuch nun "privat" ist oder "politisch". Er ist selbstverständlich weder das eine noch das andere, sondern geschäftlich.


Sie haben natürlich Recht, wenn Sie darauf hinweisen, Schröder sei in erster Linie als Geschäftsmann in den Iran gereist. Man sollte jedoch nicht vergessen, welche Implikationen das - von Schröder vertretene - russische Interesse in politischer Hinsicht aufweist: Der Kreml trachtet danach, die europäischen Bemühungen, sich zumindest teilweise von der energiepolitischen Abhängigkeit gegenüber Russland zu emanzipieren, zunichte zu machen, wobei Putin & Schröder dabei jedes Mittel Recht zu sein scheint. Doch Kollaboration mit dem iranischen Regime unterminiert logischerweise stets jegliche Bemühung, die nach Expansion ihres Einflussbereiches strebenden Mullahs unter Druck zu setzen. Insofern arbeitet Herr Schröder auch gegen den Versuch, das iranische Atomprogramm zu stoppen, wenn er, nach der Perpetuierung von Russlands energiepolitischer Macht strebend, die energiepolitische Macht der iranischen Führung stärkt. Aber die Logik starker Beziehungen zwischen Teheran und Moskau ist ja insofern bestechend, als die dort Herrschenden eines gemeinsam haben: den skrupellosen Drang nach der Beherrschung "ihrer" Region.

All diese politischen Implikationen mögen dem nicht sehr ehrwürdigen Altkanzler Schröder egal sein. Außer Acht darf man sie meines Erachtens dennoch nicht lassen.

Palmström, etwas schon an Jahren,

wird an einer Straßenbeuge

und von einem Kraftfahrzeuge

überfahren.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

22.02.2009 12:43
#5 Pipelines und Geopolitik Antworten

Zitat von Philipp
Sie haben natürlich Recht, wenn Sie darauf hinweisen, Schröder sei in erster Linie als Geschäftsmann in den Iran gereist. Man sollte jedoch nicht vergessen, welche Implikationen das - von Schröder vertretene - russische Interesse in politischer Hinsicht aufweist: Der Kreml trachtet danach, die europäischen Bemühungen, sich zumindest teilweise von der energiepolitischen Abhängigkeit gegenüber Russland zu emanzipieren, zunichte zu machen, wobei Putin & Schröder dabei jedes Mittel Recht zu sein scheint.

So sehe ich das auch, lieber Philipp. Ich habe ja in ZR immer wieder darauf hingewiesen, und auch jetzt hier am Anfang dieses Threads, daß für Rußland Energiepolitik auch Machtpolitik ist.

Ich habe das Geschäftliche der Reise hervorgehoben, weil das seltsamerweise in den deutschen Medien (soweit ich sie gesehen habe) kaum thematisiert wird. Stattdessen ist von einer "privaten" Reise die Rede; offenbar ist das die Sprachregelung, die das Büro von Schröder ausgegeben hat.



Wenn man den geopolitischen Zusammenhang in den Blick nimmt, ist m.E. ein wichtiger Punkt die gegenwärtige Neuorientierung der US-Außenpolitik unter Obama. Bisher reiste nach einem Regierungswechsel der US-Außenminister zuerst nach Europa; Frau Clinton tourt durch Asien. Bisher ist es noch nie vorgekommen, daß ein neuer Präsident sein erstes Interview einem arabischen Medium gibt.

Clinton hat die Menschenrechte heruntergespielt, bevor sie überhaupt mit den Chinesen gesprochen hat. Biden hat sich zu der Raketenabwehr zumindest zweideutig geäußert.

Das sind alles Zeichen, die natürlich in Moskau, in Peking und auch in Teheran sorgfältig beobachtet werden. Die USA räumen alte Positionen. Also versucht man nachzudrängen.



Wenn es den Russen gelänge, die Nabucco-Pipeline zu verhindern und dafür ihren Southern Stream durchzusetzen, dann wäre das ein großer geschäftlicher, zugleich aber auch ein geostrategischer Erfolg.

Nur schickt man zu politischen Verhandlungen natürlich nicht den Chef eines von der Gazprom kontrollierten Unternehmens, sondern das regelt man auf diplomatischer Ebene. Mit russischen Fachleuten statt eines deutschen Expolitikers, der nun nicht eben gerade für Verhandlungsgschick bekannt gewesen war.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

23.02.2009 22:45
#6 vom Gas-Gerd zum Öl-Schrödel Antworten
Fleissig sind sie, die Herren mit den markanten Gesichtern, gleicher Konfektionsgröße und der Macht in den Augen umrahmt von hübschen Dollarzeichen. Stetig und emsig sind sie unterwegs, mal gibt es hier ein neues Geschäft, mal gibt es dort einen Kredit. Neue Freundschaften ersetzen alte Konflikte und die Frage ist: wer ist zuerst bei wem? Für so viel Einsatz wird dann unser Flüssiggasg(h)erd auch in den nächsten Ausichtsrat befördert. Wobei die Russen, lt. britischer Anteilseigner "Gaunermethoden" anwenden.

Während also GasGerd in Teheran Tee trinkt, "was kümmert mich mein Geschwätz von gestern" (02.08.05, http://www.focus.de/politik/ausland/atom..._aid_97517.html) Schröder drohte dem Iran indirekt mit Sanktionen: „Die Führung sollte nicht zweifeln am Willen des Westens, deutlich zu machen, dass die Verfügung über atomare Waffen nicht möglich sein soll und dass es Mittel und Wege gibt, natürlich friedliche Mittel und Wege, auch deutlich zu machen, dass jemand, der anders zu handeln trachtet, mit entschiedenem, im Zweifel wirtschaftlichem Widerstand gegen eine solche Politik zu rechnen hat.“ ) ... und er jetzt nichts mehr von Sanktionen hält, hat sein russischer Geschäftspartner den Rekordkredit von 25 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2030 mit China gegen Öl ausgehandelt. Vermutlich ist Frau Clinton etwas zu spät gekommen. Ein wenig halbwegs chronologisch zusammengefaßt das folgende Netzwerk um Gas und Öl und Macht:


In Antwort auf:
Mittwoch, 7. Januar 2009
Der Alt-Kanzler gibt GasOstseepipeline ab 2011

Mitten im russisch-ukrainischen Gas-Streit hat sich der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder mit dem russischen Regierungschef Wladimir Putin in St. Petersburg getroffen.

Als Aufsichtsratsvorsitzender der Nordstream AG, einem Konsortium der vier Energiekonzerne Gazprom, BASF/Wintershall, Eon Ruhrgas und der NV Nederlandse Gasunie, sagte Schröder, die Pipeline solle im Oktober 2011 ans Netz gehen. Bisher war lediglich von einer Fertigstellung "Ende 2011" die Rede. Das Vorhaben sei wichtig für die künftige Energiesicherheit Europas, betonte Schröder.

http://www.n-tv.de/1081418.html


In Antwort auf:
Donnerstag, 15. Januar 2009
Alt-Kanzler im AufsichtsratNeuer Posten für Schröder

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder ist nach dem Machtkampf zwischen den Anteilseignern im britisch-russischen Ölkonzern TNK-BP in dessen Aufsichtsrat berufen worden. Schröder solle als eines von drei neuen, unabhängigen Mitgliedern des Gremiums künftig dazu beitragen, Patt-Situationen zwischen den Eigentümern des Unternehmens zu vermeiden, teilte der britische BP-Konzern mit.

BP ist ebenso wie die russische Gesellschaft Alfa Access-Renova zu 50 Prozent an TNK-BP beteiligt und mit vier Direktoren in dem Aufsichtsgremium vertreten. Neben Schröder wurden auch der Präsident des russischen Unternehmer- und Industriellenverbandes, Alexander Schochin, sowie James Leng von dem Rohstoff-Riesen Rio Tintoin den Aufsichtsrat berufen.



In Antwort auf:
Russland und Venezuela: Putins Dreiecks-Diplomatie (Kopp Verlag)
F. William Engdahl
Der jüngste Moskau-Besuch des umstrittenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez war wichtiger, als man nach den Schlagzeilen vermuten könnte.
Chávez hat aber noch andere Verträge in Moskau unterzeichnet; so wurde mit gleich drei russischen Ölgesellschaften vertraglich vereinbart, dass sie Venezuela in Zukunft helfen, neue Ölpotenziale zu erschließen. Der Hintergrund: In der letzten Zeit hatte Washington massiven Druck in Form von wirtschaftlicher Kriegsführung ausgeübt, um Venezuelas staatlichen Ölkonzern Petroven an der Erschließung neuer Ölquellen zu hindern.
Bereits am ersten Tag von Chávez' Moskaubesuch hat Venezuelas staatliche Ölgesellschaft Petroleos de Venezuela (Petroven) Verträge mit drei russischen Energieunternehmen – Gazprom, Lukoil und TNK-BP – unterzeichnet. Die drei Energie-Verträge umfassen die Erkundung neuer Ölfelder in Venezuela. Laut Chavez markieren sie »die Schaffung einer neuen strategischen Energie-Allianz« zwischen Russland und Venezuela. Das Geschäft mit TNK-BP ist besonders bemerkenswert angesichts des Streits zwischen den russischen und britischen Aktionären dieses Unternehmens.


In Antwort auf:
http://www.n-tv.de/1085868.html

Wenn ein früherer Bundeskanzler eine Reise tut, dann ist das, ganz formal, seine Privatsache. In Wirklichkeit sieht es ein wenig anders aus, zumindest dann, wenn der Weg nach Teheran führt.
Auf Nachfragen zur Iran-Expedition von Gerhard Schröder ließ dessen Büro wissen, die Reise finde in "enger Abstimmung mit dem Auswärtigen Amt" statt. Ist Schröder vom 19. bis 22. Februar also in diplomatischer Mission unterwegs? "Ich kann nicht bestätigen, dass der Bundeskanzler a.D. im Auftrag von Herrn Steinmeier nach Iran reist. Das ist nicht der Fall", stellte am Montag Ministersprecher Jens Plötner klar.

Nun fällt Schröders Reise ausgerechnet zusammen mit Bemühungen seines früheren Kanzleramtschefs, die bestehenden Sanktionen weiter zu verschärfen. Steinmeier (SPD) dringt innerhalb der Bundesregierung auf diese Linie. Zunächst geht es um die Frage, ob es noch Hermes-Bürgschaften für Geschäfte mit Iran geben soll.
Wirtschafts- und Finanzministerium lehnen einen Stopp ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) neigt der Position Steinmeiers zu, hat aber noch nicht entschieden. "Es gibt keine Entscheidung über einen kompletten Stopp", teilte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg mit.
Allerdings werden Hermes-Bürgschaften für Geschäfte mit Iran längst restriktiv gehandhabt. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) haben Hermes-Bürgschaften für das Iran-Geschäft zuletzt "deutlich an Bedeutung verloren". 2004 betrug demnach das Volumen noch 2,1 Milliarden Euro, 2008 waren es nur noch 250 Millionen Euro. Nicht dazu zu passen scheint der Trend der Exporte in Richtung Iran. 2008 wuchsen sie um etwa zehn Prozent. Das gesamte Handelsvolumen belief sich auf mehr als vier Milliarden Euro.


http://www.sueddeutsche.de/politik/470/456140/text/


In Antwort auf:
Der Ex-Kanzler wies Spekulationen der iranischen Presse zurück, dass er eine Botschaft der neuen amerikanischen Regierung und von Bundeskanzlerin Angela Merkel für Teheran habe. «Ich habe keine Botschaft, aber Hoffnung auf neue Beziehungen zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran», so Schröder.

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/465053



In Antwort auf:
Montag, 23. Februar 2009
Gespräch mit AhmadinedschadRückendeckung für Schröder

In der SPD ist Kritik an der Iran-Reise des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) laut geworden. "Ich hätte diese Reise in den Iran nicht gemacht", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Gert Weisskirchen, der "Welt".
Nach Angaben des iranischen Außenministeriums kam Schröder ohne politischen Auftrag.

http://www.n-tv.de/1107990.html



In Antwort auf:

Russland beliefert China für Milliardenkredit mit Öl - 17.02.2009
Rekordkredit von 25 Milliarden Dollar bis zum Jahr 2030 mit Erdöl. Nach monatelangen Verhandlungen unterzeichneten beide Seiten in Peking das größte Energie-Kreditabkommen in der russischen Geschichte.
Eine offizielle Bestätigung der Kredit-Einigung lag zunächst nicht vor. Der vom Kreml kontrollierte größte russische Erdölförderer Rosneft soll von der chinesischen Entwicklungsbank den Angaben zufolge 15 Milliarden Dollar erhalten. Für den Pipelinebetreiber Transneft seien zehn Milliarden Dollar vorgesehen.
Vor fünf Jahren hatte der chinesische Konzern CNPC bereits eine Vorauszahlung in Höhe von sechs Milliarden Dollar an Rosneft geleistet. Damit finanzierte Rosneft den Aufkauf des vom Staat zerschlagenen Konkurrenten Yukos, der dem wegen Steuerhinterziehung verurteilten Oligarchen und Kremlkritiker Michail Chodorkowski gehört hatte. Zuletzt gab es zwischen Moskau und Peking wiederholt Unstimmigkeiten bei der Festlegung der Ölpreise.
Russland baut seit Jahren an seiner ersten Ölpipeline in Richtung Fernost. Von der Ostsibirien-Pipeline soll eine knapp 70 Kilometer lange Abzweigung zur chinesischen Grenze gebaut werden.


Russland beliefert Japan mit Flüssiggas - Finn Mayer-Kuckuk 18.02.2009
Russland steigt ins Geschäft mit verflüssigtem Erdgas ein - und Japan wird Kunde. Auf der russischen Insel Sachalin im äußersten Osten des Landes haben Russlands Präsident Dmitrij Medwedjew und der japanische Premier Taro Aso eine Anlage für die Verladung des Rohstoffs in Betrieb genommen.
Mit Flüssigerdgas lassen sich für Russland neue Kunden erschließen, die mit Pipelines nicht erreichbar sind. Bisher hat der Staatskonzern Gazprom ausschließlich auf dem Landweg geliefert. Japan hingegen kann mit dem Gas aus Sachalin seine Abhängigkeit vom arabischen Raum verringern. Japan wird 65 Prozent der Sachalin-Produktion abnehmen und damit sieben Prozent seines Bedarf decken.
Eine entsprechende Verladestation ist nun am Südende von Sachalin in Betrieb gegangen. Um Sachalin liegen die ergiebigsten unerschlossenen Gasvorkkommen der Welt. Die Insel ist nur 50 Kilometer vor der Nordspitze Japans entfernt. Japan verfügt schon seit langem über die nötigen Entladestationen. Gazprom kann über diesen Exportweg theoretisch alle Weltmärkte erreichen, auch die USA und Europa. In der EU ist die Einrichtung weiterer Entladeanlagen geplant.

Im Falle Russlands haben sich die Beziehungen zumindest auf geschäftlicher Ebene in den vergangenen zwei Jahren verbessert. Die Nachbarländer haben seit dem zweiten Weltkrieg nie einen Friedensvertrag unterzeichnet, denn sie streiten sich um vier Inseln: die Südlichen Kurilen. Die Kurilen bilden die Verbindung der japanischen Inselkette mit Sachalin. Die umstrittenen Inseln gehörten ursprünglich zu Japan, wurden nach dem Krieg jedoch Russland zugeschlagen.


http://www.wiwo.de/politik/russland-beli...mit-oel-387815/


Und als letztes mit älterem Datum aber trotzdem aktuell:

In Antwort auf:
Freitag, 19. September 2008
MilliardeninvestitionGazprom in Bolivien (n-tv)

Der russische Gazprom-Konzern und der französische Total-Konzern beteiligen sich an einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem bolivianischen Staatsunternehmen YPFB zur Gasgewinnung in Bolivien. Die Gesamtinvestition im Umfang von 4,5 Mrd. US-Dollar wurde in Anwesenheit des bolivianischen Präsidenten Evo Morales in La Paz vereinbart.


Edit: Kant begründet Männerfreundschaft, jetzt wissen wir endlich wer Schuld hat!

In Antwort auf:
03.07.2005
750 Jahre Kaliningrad/Königsberg
Schröder und Putin berufen sich auf Kant
HB KALININGRAD. Angesichts der schwierigen Geschichte der einst deutschen und jetzt russischen Stadt beriefen sich beide auf das aufklärerische Erbe des Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724-1804). Kant sei „unser gemeinsamer Mitbürger“, sagte Putin. Putin und Schröder trafen in der russischen Ostsee-Exklave auch mit dem französischen Präsidenten Jacques Chirac zusammen.
Demonstrativ sprachen die drei Politiker in Swetlogorsk, dem ehemaligen ostpreußischen Seebad Rauschen, über weltpolitische Fragen wie den kommenden G8-Gipfel, Iran und Irak.
Kaliningrad habe die „riesige Chance, eine europäische Metropole zu werden“, sagte er (Schröder). Die Universität von Kaliningrad wurde zu dem Jubiläum in Immanuel-Kant- Universität umbenannt. Der Philosoph stehe für die Würde des Individuums, sagte der Kanzler. Kant habe das Ideal des modernen und humanen Staates entwickelt. „Ganz werden wir es nicht erreichen, aber bemühen müssen wir uns schon“, sagte Schröder.
Putin sagte, Kant sei für Gleichheit aller vor dem Gesetz, für religiöse Freiheit und gegen Gewalt zur Konfliktlösung eingetreten. „Wir versuchen strikt, uns an diesen Geist zu halten“, sagte der Kremlchef. Putin und Schröder legten Kränze an Kants Grab nieder und besichtigten gemeinsam den wieder aufgebauten Dom der Stadt.

http://www.handelsblatt.com/politik/inte...auf-kant;922180

♥lich Nola

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

24.02.2009 18:55
#7 Und so berichtet die "Tehran Times" Antworten

Es ist interessant, wo laut der Tehran Times die Schwerpunkte von Schröders Besuch lagen und welche Auffassungen Schröder vertrat:

Zitat von Tehran Times
TEHRAN -- Former German chancellor Gerhard Schroeder on Saturday welcomed a proposal by Iran to establish an international consortium for producing nuclear fuel inside Iran, saying the proposal should be studied as an “international nuclear plan”. (...)

He also said Iran plays an important and influential role in regional and international developments.

“It is not fair if we do not value Iran’s positive and constructive role in Afghanistan,” he explained.

He added that Iran’s important status in the region is clear to all.

The former German leader also said Iran and Germany have not completely tapped their potential for cooperation. (...)

Referring to his fierce opposition to the U.S.-led war on Iraq, he said the world should wait to see a change in U.S. policies under President Barack Obama.

He added that there is a view in the world that in order to resolve regional problems, it is necessary to invite Iran to play a constructive role.

He also said it was a mistake to neglect Hamas and blasted efforts to isolate it.

It is “necessary” to engage this party to find a solution to the Palestine issue, he insisted.

Da dürfte man so ungefähr die Umrisse der russischen Iran-Politik haben.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

16.06.2009 01:38
#8 Helene Hat Geklingelt Antworten

Seit dem 28. April 2006 ist Dr. Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.
neuer Ehrenvorsitzender im Nah- und Mittelost-Verein (NUMOV)

----------

Im Februar dieses Jahres 2009 reiste Schröder nach Teheran, um sich dort mit Präsident Mahmoud Ahmadinejad und Parlamentspräsident Ali Larijani zu treffen. Die auf der Seite des NUMOV dokumentierten Bilder geben einen Eindruck von der herzlichen Atmosphäre dieses Treffens.
http://www.numov.org/component/option,co...,31/lang,de_DE/

Dem NUMOV-Vorstand gehören führende Vertreter deutscher Unternehmen wie ThyssenKrupp, Deutsche Bahn, Deutsche Bank, MAN und E.ON Ruhrgas an, aber auch Bundestagsabgeordnete und leitende Medienvertreter. Ehrenvorsitzender ist Altkanzler Gerhard Schröder, der sich seit Jahren gegen Sanktionen und für den Ausbau des Handels mit der Islamischen Republik Iran ausspricht.

Seine Bemühungen sind von Erfolg gekrönt. Im vergangenen Jahr stieg der Export in den Iran um 10,5 % an.
Und wenn nun der NUMOV weitere Geschäfte mit dem Iran fördern will, ist dies alles andere als „unpolitisch“, sondern eine Unterstützung der Islamischen Republik Iran, der Terrorherrschaft und des islamistischen Krieges gegen Israel und gegen Freiheit, Demokratie und Menschenrechte weltweit.

Dazu behauptet NUMOV-Geschäftsführerin Helene Rang: "Wir waren nie politisch", die Fragen nach der Förderung von Geschäften mit einem Regime, das den Holocaust leugnet, wies sie als „Beleidigung für die Deutschen“ zurück.

Im Jahr 2008 wurden Linde AG Projekte im Iran laut Vorstand noch mit Hermes-Bürgschaften in Höhe von 16,5 Mio. Euro abgesichert. " Die Linde AG ist weiter im iranischen Energiesektor aktiv und wird dabei durch deutsche Hermes-Bürgschaften unterstützt. Dies war die Antwort des Linde-Vorstands auf Fragen kritischer Aktionäre auf der diesjährigen Hauptversammlung am 15. Mai.

Deutsch-Iranisches Rekordgeschäft vor Präsidentschaftswahl (Meldung unter Vorbehalt)
Bis zum 9.6.2009 war die Meldung auch auf der Webseite der IRIB zu lesen.
Ein Pressesprecher der Basell Polyolefine GmbH bestätigte auf telefonische Anfrage am 9.6.2009, dass die Meldungen „nicht falsch“ sind.
http://de.stopthebomb.net/de/start/deutschland/basell.html


Am Montag dieser Woche (08.06.) hat die deutsche Basell Polyolefine GmbH mit der staatlichen iranischen National Petrochemical Company (NPC) ein Geschäft im Rekordwert von 825 Millionen Euro abgeschlossen. Geliefert werden soll dafür Technologie für drei Polyethylenanlagen in Mamasani, Dehdascht und Borodschen im Süden Irans. Beim Geschäftsabschluss war Adel Nejad-Salim, Vize-Ölminister und Präsident der NPC anwesend. Die Basell Polyolefine GmbH gehört als rechtlich eigenständiges Unternehmen zum Unternehmen LyondellBasell.

„Das Geschäft ist zu diesem Zeitpunkt ein Wahlgeschenk an Ahmadinejad. Das Regime wird dadurch ermutigt, mit Menschenrechtsverletzungen, Atomprogramm und Vernichtungsdrohungen gegen Israel fortzufahren. Deutschland untergräbt so jeglichen internationalen Druck und auch die angekündigten US-Iranischen Verhandlungen“, so Jonathan Weckerle, Sprecher der Kampagne STOP THE BOMB.

Der britische Außenminister David Miliband warnte am 8. Juni 2009 und am 6. Juni 2009 hatte Frankreichs Premierminister Sarkozy auf die mögliche Notwendigkeit verschärfter Iran-Sanktionen im Herbst hingewiesen. In Deutschland konnte dagegen der iranische Ölminister Gholam-Hossein Nozari im Mai diesen Jahres auf Einladung des Nah- und Mittelost-Vereins (NUMOV) für deutsche Irangeschäfte werben, ohne dass sich die Bundesregierung auch nur öffentlich kritisch dazu geäußert hätte.

Weitere Quellen:
Persische Meldung: Fars news - http://www.farsnews.com:80/newstext.php?nn=8803180564
Deutsche Meldung: Iranseda - http://www.iranseda.ir:80/FullNewsde/?g=353698
Meldung vom 9.6.2009 auf http://iranoilgas.com/news/current/ (Kostenpflichtig)
Financial Times, 8.6.2009
Financial Times, 6.6.2009


Aber damit nicht genug, die nächste Schnur zündelt auch schon:
Am 5. Februar 2009 steht die Vorankündigung für eine Deutsche Unternehmerdelegation nach
Pakistan (Islamabad und Karachi) - branchenübergreifend - für September 2009 auf dem Programm.

Der Nah- und Mittelost-Verein (NUMOV) e.V. führt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) eine branchenübergreifende Delegationsreise deutscher Unternehmer nach Pakistan durch.
Mit einer Bevölkerung von ca. 164 Mio., umfangreichen Ressourcen (Kohle, Gas, Erdöl) und einer
exzellenten geo-strategischen Position zwischen Indien, Iran und den zentralasiatischen Republiken ist
Pakistan ein interessanter Markt mit großem Potential.

--------------
Hier noch ein bißchen Yellow Press:
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium...,502318,00.html
28.08.2007
HAMBURGER ORIENT-INSTITUT
Hofintrigen mit Krummdolchen
Von Daniel Gerlach
Vom renommierten Orient-Institut um den bisherigen Direktor Udo Steinbach sind nur noch Trümmer übrig. Monatelang schwelte in Hamburg ein peinlicher Machtkampf um Geld und große Namen - nun ist die Blamage perfekt.
Die Kontrahenten: Udo Steinbach, bekannter Nahost-Experte und langjähriger Direktor des Instituts. Das "Deutsche Institut für Globale und Regionale Studien" (Giga) und die Behörden der Hansestadt Hamburg. Schließlich der "Nah- und Mittelost-Verein" (Numov), ein öffentlich bezuschusster Länderverein, der sich die Förderung der Außenwirtschaft auf die Fahnen geschrieben hat, und dessen Vorstandsgeschäftsführerin Helene Rang.


Was hat es nun mit Helenes "geklingel" auf sich?
Für diverse Berichte habe ich meinen Translater arbeiten lassen und siehe da, aus Helene Rang wurde - "Helene Hat Geklingelt". Und das war aber auch der einzige Witz an dieser Gerd-Show.

----------------

EDIT 16.06.09 - 09.12 Uhr
Dies ist der Cache von Google:

http://german.irib.ir/index.php?option=c...schaft&Itemid=6.

Es handelt sich dabei um ein Abbild der Seite, wie diese am 9. Juni 2009 01:47:49 GMT angezeigt wurde. Die aktuelle Seite sieht mittlerweile eventuell anders aus.

♥lich Nola

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