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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 17 Antworten
und wurde 1.810 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.03.2009 07:24
Sozialismus Antworten

Wenn man den Sozialismus verstehen will, dann sollte man sich Staatsunternehmen ansehen. Beispielsweise die Buchung bei der SNCF.

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

04.03.2009 10:56
#2 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Zettel
Wenn man den Sozialismus verstehen will, dann sollte man sich Staatsunternehmen ansehen. Beispielsweise die Buchung bei der SNCF.

Anekdote aus meiner wilden Jugend, Abschnitt Auslandsstudium in Frankreich: Professor fragt mich nach der URL der Deutschen Bahn, er wolle eine Verbindung von Grenoble nach Paris heraussuchen. Warum nicht einfach sncf.fr? Die deutsche Website sei besser und einfacher. Dabei sprach der Gute fast kein Deutsch...

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Meister Petz Offline




Beiträge: 3.923

04.03.2009 11:04
#3 RE: Sozialismus Antworten

Und ich als Deutscher benutze auch für innerdeutsche Fahrplanauskünfte gerne die Website der Schweizerischen Bundesbahnen. Die ist nämlich noch viel übersichtlicher

Gruß Petz

Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

04.03.2009 11:10
#4 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Meister Petz
Und ich als Deutscher benutze auch für innerdeutsche Fahrplanauskünfte gerne die Website der Schweizerischen Bundesbahnen. Die ist nämlich noch viel übersichtlicher

Und ich als Bewohner des Grenzgebiets kann unter sbb.ch eine grenzüberschreitende Fahrplanauskunft erhalten, ohne auch noch mein Alter eingeben zu müssen.

Wozu braucht bahn.de bei grenzüberschreitenden Fahrplanauskünften mein Alter? Weil manche internationalen Tickets vom Alter abhängen. Und bei bahn.de gibt es keine Fahrplanauskunft ohne automatische Fahrkartenpreisberechnung. Außer natürlich, dass bei recht kurzen Strecken es ohnehin nicht möglich ist, diesen Preis zu berechnen - womit die ganze Alterseingeberei wieder sinnlos wird.

Aber immer noch besser bahn.de als sncf.fr.

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

04.03.2009 11:44
#5 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Wenn man den Sozialismus verstehen will, dann sollte man sich Staatsunternehmen ansehen. Beispielsweise die Buchung bei der SNCF.

Anekdote aus meiner wilden Jugend, Abschnitt Auslandsstudium in Frankreich: Professor fragt mich nach der URL der Deutschen Bahn, er wolle eine Verbindung von Grenoble nach Paris heraussuchen. Warum nicht einfach sncf.fr? Die deutsche Website sei besser und einfacher. Dabei sprach der Gute fast kein Deutsch...


Solche Erfahrungen habe ich neben Frankreich tatsächlich auch mit Italien und Belgien gemacht.

Ansonsten weiß ich nicht genau, warum die Thalys-Seite (ich finde die SNCF-Seite im Übrigen persönlich schlimmer), nur weil sie schlecht ist, mit Sozialismus zu tun hat. Es gibt doch auch genügend schlechte private Seiten. Oder habe ich etwas nicht verstanden?

PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

04.03.2009 11:56
#6 RE: Sozialismus Antworten

Offensichtlich, ja. Sozialismus artikuliert sich in der BRD zur Zeit als naiver Staatsfetischismus. Enteignung hier, Verstaatlichung, Verbote, Repression und Regulierung,... dort. Als ob zwischenzeitlich nichts geschehen wäre. Solange es sich so verhält, werde ich bez. der Gleichsetzung nicht intervenieren. Man könnte auf linker Seite natürlich auch endlich Abstand von den Erfolgsrezepten der bankrotten Nomenklatura des Ostens nehmen und den Weg zurück zu Markt und Selbsverwaltung finden. Dann reden wir weiter.

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

04.03.2009 12:50
#7 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von PeterCoyote
Offensichtlich, ja. Sozialismus artikuliert sich in der BRD zur Zeit als naiver Staatsfetischismus. Enteignung hier, Verstaatlichung, Verbote, Repression und Regulierung,... dort. Als ob zwischenzeitlich nichts geschehen wäre. Solange es sich so verhält, werde ich bez. der Gleichsetzung nicht intervenieren. Man könnte auf linker Seite natürlich auch endlich Abstand von den Erfolgsrezepten der bankrotten Nomenklatura des Ostens nehmen und den Weg zurück zu Markt und Selbsverwaltung finden. Dann reden wir weiter.


Ist das eine Antwort auf meine Frage, inwiefern die Thalys-Seite Sozialismus ausdrückt?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.03.2009 16:51
#8 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von FTT_2.0
Ansonsten weiß ich nicht genau, warum die Thalys-Seite (ich finde die SNCF-Seite im Übrigen persönlich schlimmer), nur weil sie schlecht ist, mit Sozialismus zu tun hat. Es gibt doch auch genügend schlechte private Seiten. Oder habe ich etwas nicht verstanden?

Ich buche eigentlich ziemlich oft im Internet. Wenn ich zum Beispiel über HRS ein Hotel buche oder einen Flug mit Ryanair, dann geht das problemlos und benutzerfreundlich.

Warum? Natürlich, weil jemand, der von HRS oder von Ryanair einen solchen Schrott angeboten bekäme wie die Buchungsseite von Thalys, sich überlegen würde, ob er das nächste Mal nicht einen anderen Reservierungsdienst in Anspruch nimmt oder mit einem anderen Billigflieger fliegt.

Nur ein Staatsunternehmen braucht sich um derlei nicht zu kümmern. Erstens, weil es ein Monopol hat. Zweitens, weil den Mitarbeitern, die solch einen Schrott produzieren, nicht droht, daß sie dafür gefeuert werden.

Und drittens guckt diesem ganzen irrwitzigen System - genau wie bei der Deutschen Bahn - ja sozusagen der Bürokrat aus jedem Knopfloch.

Erst mal müssen alle Daten systematisch erfaßt werden. So ist das eben bei Formularen, seit es Bürokraten gibt. Wie schon anderswo in diesem Thread beschrieben - man muß sein Alter angeben, auch wenn man nur eine Fahrplanauskunft will usw.

Bei der Deutschen Bahn benutze ich übrigens die englische Version. Da ist alles ungleich einfacher; vermutlich, weil sich das internationale Publikum das nicht gefallen läßt, was man den Deutschen meint zumuten zu können.

Herzlich, Zettel

vivendi Offline



Beiträge: 663

04.03.2009 17:15
#9 RE: Sozialismus Antworten
Wer sich über Bahnreisen informieren will, interessiert sich in erster Linie für Verbindungsmöglichkeiten, Fahrplan und Preis. Je häufiger jemand Bahn fährt (und je "besser" der Kunde ist), umso eher will er möglichst schnell an den Fahrplan gelangen.
Man vergleiche unter diesen Gesichtspunkten und unter der Annahme dass man von Genf nach Paris mit dem TGV fahren will (eine Reise die ich ab und zu unternehme):
http://www.sncf.com/ mit http://www.sbb.ch

Bei SBB habe ich beim zweiten Klick bereits den Fahrplan vor Augen. Aber wo finde ich bei den SNCF den TGV und die Fahrpläne? Und wenn ich bei den SNCF dann auf der Seite bin und nur Ausgangs- und Zielbahnhof angebe, erhalte ich die Mitteilung:
Votre heure de départ doit être postérieure à l'heure actuelle. (die Abfahrtszeit muss später sein als die aktuelle Zeit). Man könnte mir ja alternativ sehr leicht einfach die nächst möglichen Abfahrtszeiten vorschlagen ...

Gute Marketingpraxis wäre es, den Kunden, wenn er schon mit gezücktem Geldbeutel den Laden betritt, möglichst schnell und gezielt dazu zu bringen, sein Geld loszuwerden.
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

04.03.2009 17:33
#10 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von vivendi
Gute Marketingpraxis wäre es, den Kunden, wenn er schon mit gezücktem Geldbeutel den Laden betritt, möglichst schnell und gezielt dazu zu bringen, sein Geld loszuwerden.

Woran aber ein Staatsunternehmen eben kein Interesse hat, schon gar nicht der einzelne Beamte.

Wer so ein Buchungsverfahren programmiert und vor allem wer es absegnet - dem kann schnurz sein, ob der Kunde damit gut oder schlecht zurechtkommt. Sein Aufstieg, die Sicherheit seines Arbeitsplatzes hängen doch nicht von der Zufriedenheit der Kunden ab.

Ich habe da, lieber Vivendi, jahrzehntelang an einer staatlichen Uni erlebt: Je mehr Studenten kamen, umso unzufriedener waren die Lehrenden. Denn Studenten sind nicht, wie an einer Privatuni, zahlende Kunden, die man braucht, weil aus ihren Gebühren (u.a.) das eigene Gehalt bezahlt wird. Sondern sie sind ein lästiges Element im Leben des Hochschulehrerers, der sich viel lieber seiner Forschung widemen möchte. Höchstens ein paar Doktoranden hat er gern, die die Arbeit für ihn machen.

Herzlich, Zettel

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

04.03.2009 17:38
#11 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Zettel
Nur ein Staatsunternehmen braucht sich um derlei nicht zu kümmern. Erstens, weil es ein Monopol hat. Zweitens, weil den Mitarbeitern, die solch einen Schrott produzieren, nicht droht, daß sie dafür gefeuert werden.


Im Prinzip stimme ich Ihnen ja zu. Allerdings ist ein Staatsunternehmen nicht automatisch Monopolist und ein Monopolist nicht zwangsläufig inferior, sofern der Konsument eine Alternativdrohung hat. Ich komme hier zu einem meiner Steckenpferde: Wegen irgendeines Nazi-Konkurrenzschutzgesetz aus den 30iger Jahren ist es in Deutschland grundsätzlich verboten, Fernbuslinien im Binnenland anzubieten.

Zitat von Zettel
Erst mal müssen alle Daten systematisch erfaßt werden. So ist das eben bei Formularen, seit es Bürokraten gibt. Wie schon anderswo in diesem Thread beschrieben - man muß sein Alter angeben, auch wenn man nur eine Fahrplanauskunft will usw.


Das gilt meines Wissens "nur" auf internationalen Verbindungen.

Zitat von Zettel
Bei der Deutschen Bahn benutze ich übrigens die englische Version. Da ist alles ungleich einfacher; vermutlich, weil sich das internationale Publikum das nicht gefallen läßt, was man den Deutschen meint zumuten zu können.


Danke für den Tipp!

PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

04.03.2009 18:45
#12 RE: Sozialismus Antworten

Lieber Zettel, was sie da geschrieben haben entspricht den Tatsachen. So funktioniert das nun einmal in der Staatswirtschaft, die insbesondere bei jenen beliebt ist, denen die Angst die Feder führt. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich war ja auch -sagen wir einmal- etwas länger an der Uni und finde es aufschlussreich, daß sie wohl recht ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Wenn man bedenkt, wie die Burschen dort unsere Steuergelder verplempern. Die verdienen doch gar nicht schlecht und sollten dafür auch den entsprechenden Gegenwert liefern, insbesondere wenn man berücksichtigt, daß der eine oder andere Prof nur nach dem Lust und Laune Prinzip arbeitet, ja auch nur anwesend ist. Also mich wundert es, daß sich dagegen kaum bis gar kein Widerstand regt, insbesondere nicht auf Seiten unserer den Marxismus verschlingenden heranwachsenden "kritischen Intelligenz". Wäre es denn nicht sozial gerecht einmal dafür zu sorgen, daß der Leistung auch eine Gegenleistung entspricht?

Libero Offline



Beiträge: 393

04.03.2009 21:27
#13 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Zettel
Wenn man den Sozialismus verstehen will, dann sollte man sich Staatsunternehmen ansehen. Beispielsweise die Buchung bei der SNCF.
Mein lieber Herr Zettel,

ich bin natürlich nicht Ihrer Meinung. Das liegt vielleicht daran, daß ich auch Erfahrungen aus der Privatwirtschaft habe. Gegeben sei folgender Fall. Sie betrieben ein Industrieunternehmen. Ein entscheidendes Verschleißteil ihrer Anlagentechnik verabschiedete sich mit großen Getöse. Eigentlich haben sie eine vorbeugende Instandhaltung, eigentlich sollten sie ein Ersatz auf Lager haben, aber wozu gibt es just in time Lieferung. Ihre Zeit läuft. Sie beginnen, die Verluste durch den Produktionsausfall zu berechnen. Das sind auch bei mittleren Betrieben schnell einige 100000 €.

Nun gibt es Lieferanten dieser Verschleißteile. Es gibt große renommierte Unternehmen, die solche Verschleißteile herstellen. An diese tragen sie ihren Wunsch nach Ersatz heran. Jedenfalls beim ersten Mal. Dann sind sie klüger. Sie suchen sich eine kleine Bude, die ihr Verschleißteil auf Zuruf herstellt und ausliefert. Wenn es geht, innerhalb von 24 h und am Wochenende. Da kennen die nichts, das sind die echt brutal. Aber wirkungsvoll.

Es ist die Marktbedeutung des Anbieters und die Bedeutung des Kunden für den Anbieter, die das Verhalten bestimmt. Hat man ein technologisch herausragenden Angebot, leistet man sich gerne ein paar Lässigkeiten im Umgang mit den Kunden. Weil man den Kunden nicht als A-Kunden, sondern vielleicht als B- oder C-Kunden ansieht. Was glauben Sie, von welchen Kunden die kleinen Klitschen im Stahlbereich leben. Von denen, die von den Großen der Branche als C-Kunden angesehen werden. Was glauben Sie, was passierte, als Mittal Arcelor übernahm. Einige Kunden fühlten regelrecht, wie sie vom B-Kunden zum C-Kunden mutierten.

Das ist nicht eine Frage von staatlichen oder privaten Eigentümer, das ist eine Frage, welche Marktstellung der Anbieter hat und welche Bedeutung der Kunde für den Anbieter hat. Man selbst sieht sich als Premium-Kunde, aber verdammt noch mal, der arrogante Anbieter rechnet nüchtern den erwarteten Umsatz und degradiert sie zum C-Kunden. Das ist manchmal dumm.

Es gibt natürlich Ausnahmen, auch bei großen Anbieter. Denn die Welt ist nicht statisch und der C-Kunde kann ja einmal B- oder A-Kunde werden.

Im thread wurde die Schweizer Bahn erwähnt. Ihr website ist recht gut. Nach Ihrer eleganten Logik wäre das also ein Privatunternehmen. Ist es aber nicht. Während es umgekehrt websites mit schlechter Usability für den Kunden auch bei Privatunternehmen gibt. Mehr als genug.

Das ist die eine Betrachtungsweise. Wechseln wir den Standort des Beobachters.

Ich bin Berater. Das ist so ziemlich der blödeste Job, den es gibt. Eigentlich werden sie gerufen, um einen betrieblichen Ablauf zu verbessern. Eigentlich wird jeder Mitarbeiter von der Zufriedenheit der Kunden des Betriebes bezahlt. Eigentlich sollte jeder Mitarbeiter ein Interesse daran haben, durch Verbesserungen des betrieblichen Ablaufes die Kundenzufriedenheit zu vergrößern. Nett ist der Tag des Geldeinganges. Übel sind die Tage mit den Mitarbeitern, die das ein klitzekleinwenig anders sehen, als soeben beschrieben. Eigentlich bin ich deshalb Psychologe, der das Eis der Unwilligkeit zu brechen gelernt hat. Ist es eine Frage von 40 Jahren DDR? Nöö, solche Prachtmenschen erleben sie auch in den USA.

In diesem speziellen Fall geht es ja um das Design einer website. Im Rahmen meiner Beratertätigkeit teste ich Programme für den Einsatz beim Kunden. Manchmal frage ich mich, wie haben die eigentlich so getickt, die Herren Programmierer. Haben die ihr Programm oder ihre website überhaupt benutzt? So als Kunde? Ich habe gerade so einen Fall, wissen sie. Wir feiern bald das 4. Jahr des geplanten Relaunching der website. Die bisherige website ist würg. Alleine die Farben. Einfach gräßlich. Aber von einem privaten Anbieter teuer erstellt.

Manchmal bin ich leichtsinnig und kontaktiere die Erzeuger dieser lustvollen Programme und websites. Das ist ganz interessant. Viele beherrschen nicht das Alltagsdeutsch. Weder verwenden sie es, noch verstehen sie es. Es ist drollig. Sie kommen sich vor wie beim stummen Handel der frühen Neuzeit. Deshalb bin ich manchmal auch Videoregisseur.

Manchmal ist es sinnvoll, die Programmierer zu ihrem eigenen usability lab zu machen. Das hieße in diesem Fall, nutze dein eigenen Produkt als Kunde.

Hin- und wieder ist es auch sinnvoll, den Allerhöchsten mit einem solchen Ansinnen zu behelligen. Dann geht der donnernde Ruf an Herrn Mehdorn. Sei Harun al Raschid und verwandele dich in einen Bahnkunden, der online ein Ticket bestellen will. Nehmen wir an Herrn Mehdorn überkommt die Lust, es zu sein. Wie es ausgehen wird, wissen wir. Herrn Mehdorn neigt zu robusten Formen der Kommunikation.

Wie lautet Ihre Hypothese? Ach ja. Nun Sie haben sicherlich recht mit Ihrer Hypothese und all das, was ich eben geschrieben habe bestätigt Ihre Hypothese

Herzlicher Gruß
Libero

Man sollte vorsichtig sein in der Wahl seiner Feinde: Früher oder später wird man ihnen ähnlich.

Chripa Offline



Beiträge: 132

04.03.2009 21:32
#14 RE: Sozialismus Antworten

Lieber Zettel,
ich habe mal einen alten Blogeintrag rausgesucht,
den ein in Frankreich lebender Amerikaner über das
gleiche Thema geschrieben hat. Ich kopier es mal
auszugsweise hier rein, ist echt witzig.
Viele Grüße,
Chr.

Thus, one day on a TGV heading south, I thought I would tell the train controller about the trouble I had on the SNCF's website and how it needs to be made more user-friendly. Basically, the problem is that you cannot get a complete overview of train departures to a certain destination the way you can with a printed timetable. The only option you have, before seeing a (limited) range of options, is choosing the (approximate) departure time beforehand, on a particular date, and (after a lot of typing) you will get the timetable for the closest departure to that time, with the next four or five departures.
It may be that most people have a very precise idea of when they are leaving, but still it would be nice to have a user-friendly overview that can — précisément — help you make that decision in the first place, the one concerning what day and what time of day you want to leave. (Even if you had planned to take a train on a Friday afternoon, say, you might want to change to Friday morning, or even to the Saturday morning departure, if, at one glance, you can determine that another option provides a more direct link with no changes; also, if you are afraid that city traffic may make you miss your train, it is nice to know that the following departure is only one hour later, rather than three or four hours later.)
Besides that, if you don't write out the (full) date in exactly the manner prescribed (with slashes and all) — nothing, not even the year, is preset for an easier reset — you don't get anywhere (on the site or by rail).
So, when I met the controller, I told him as much (and in a warm and polite tone of voice, too). The controller was also warm and polite — and with nothing but an entirely matter-of-fact attitude — when he answered:
Oh, but that's unnecessary. That would be giving the consumer too much choice. We don't want to do it like the Americans.


http://no-pasaran.blogspot.com/search?q=speechless+train

Florian Offline



Beiträge: 3.136

05.03.2009 13:22
#15 RE: Sozialismus Antworten

Die Karte auf der Thalys-Seite ist wirklich interessant.

Sie illustriert sehr schön den Unterschied zwischen dem zentralistischen Frankreich (nur 3 Stopps zwischen Paris und Marseille) und z.B. Belgien, wo der Thalys dann an jedem Bauernhof zu halten scheint.

Nicht ganz in dieses Muster passen dann allerdings die vielen Stationen in Savoyen. Was soll das? Wird da jeder Skiort individuell angefahren?

Und was mir sonst noch aufgefallen ist:
Brüssel schreiben die Franzosen "Brussels", also in der englischen Form.
Hätte ich nicht gedacht, dass sich die Franzosen da auf eine nicht-französische Schreibweise einlassen, zumal Brüssel selbst ja französischsprachig ist. Auf der DB-Seite wird ja Wien auch nicht Vienna genannt.

Diskus Offline



Beiträge: 206

05.03.2009 13:47
#16 RE: Sozialismus Antworten

Was ist an dieser Buchung so schlimm? Verstehe ich nicht. Lief alles ganz problemlos. 1. Köln -> Paris auswählen, 2. Datum auswählen, 3. Nachmittags auswählen, 4. Auswahl an Verbindungsmöglichkeiten, 5. draufklicken, 6. Fertig.

Wo genau ist das Problem?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

06.03.2009 01:45
#17 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Diskus
Was ist an dieser Buchung so schlimm? Verstehe ich nicht. Lief alles ganz problemlos. 1. Köln -> Paris auswählen, 2. Datum auswählen, 3. Nachmittags auswählen, 4. Auswahl an Verbindungsmöglichkeiten, 5. draufklicken, 6. Fertig.
Wo genau ist das Problem?

Hm, bei mir ist das ganz anders, lieber Diskus. Wenn ich die Verbindung eingegeben und (mit diesem kleinen Kalender) die Tage ausgewählt habe, klicke ich auf "Réservez". Und danach geht es (bei mir) keineswegs so einfach weiter, wie Sie es schildern. Sondern ich gerate in ein Gestrüpp von Verzweigungen.

Man findet irgendwo Informationen über den Fahrplan. Man findet auch irgendwo Informationen über die Tarife (die offenbar radikal geändert wurden - keine Rückfahrkarten zu Sonderkonditionen mehr; auch nicht mehr das komplizierte System, wie lang man jeweils umtauschen konnte). Es gibt auch eine Seite, auf der man buchen kann.

Aber es ist mir nicht gelungen, das alles vernünftig zu verknüpfen. Also eine Verbindung anzuklicken, dann zu erfahren, welche Tarifoptionen es für sie gibt, für welche Termine noch welche Tarife zur Verfügung stehen, und dann von dieser Seite aus zur Buchung zu gehen.

Also das Selbstverständlichste von der Welt. Ist mir nicht gelungen. Aber vielleicht bin ich ja nur nicht schlau genug.

Herzlich, Zettel

FTT_2.0 Offline



Beiträge: 537

27.08.2009 16:06
#18 RE: Sozialismus Antworten

Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel
Wenn man den Sozialismus verstehen will, dann sollte man sich Staatsunternehmen ansehen. Beispielsweise die Buchung bei der SNCF.

Anekdote aus meiner wilden Jugend, Abschnitt Auslandsstudium in Frankreich: Professor fragt mich nach der URL der Deutschen Bahn, er wolle eine Verbindung von Grenoble nach Paris heraussuchen. Warum nicht einfach sncf.fr? Die deutsche Website sei besser und einfacher. Dabei sprach der Gute fast kein Deutsch...


Nachdem ich jetzt geschlagene zwei Tage mit den diversen SNCF-Seiten gekämpft habe, um eine französische Zugverbindung zu suchen, die auf bahn.de und sbb.ch angezeigt worden war, möchte ich diesen Thread als Mahnmal wieder hochziehen. Das gibt es nicht. Erst durch einen "Trick" bin ich nach endlosem Suchen auf die gesuchte Verbindung gekommen. Die SNCF-Seiten haben mir vorher entweder immer die Nichtexistenz der gesuchten Verbindung vorgekaukelt oder wollten mir eine mehr als 100 Euro teurere TGV-Verbindung mit Umweg über Paris aufs Auge drücken. Aus dem Ausland anwählbare Telephonnummern scheinen den Damen und Herren Staatskonzern auch des guten Service zu viel zu sein. Ehrlich gesagt ist es mir nach all meinen Erfahrungen mit der SNCF vollkommen unverständlich, dass dieses Monstrum in Deutschland einen so guten Ruf hat!

Frustrierte Grüße
FTT

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