Während die Regierung Obama eine hektische diplomatische Aktivität entfaltet, beginnen Rußland und China offenbar das Obama-Testen.
Obama streckt überall die Hand aus (oder erweckt jedenfalls diesen Eindruck); nur wollen sich ihm, anders als im Wahlkampf, nicht so recht die Hände entgegenrecken (die Frank-Walter Steinmeiers einmal ausgenommen).
Die etwas nüchterner denkenden Russen kündigen an, sie würden die Stationierung von strategischen Bombern vor Obamas Haustür erwägen; die nicht minder nüchernen Chinesen werden "militärisch aggressiver".
Kurz als Hörtipp zu Ihrem Artikel über das Buch von George Friedman "The Next Hundred Years": ausführliches Interview mit George Friedman über sein Buch in der Dennis Prager Radioshow vom 19. Februar 2009, zum Anhören und Downloaden hier: http://townhall.com/TalkRadio/Show.aspx?...ba-380d2b377aa2 (Sprache: Englisch)
Wenn Obama seine Arme ausbreitet, sinken die Meeresspiegel und Menschen werden zu Brüdern. Schließlich war Bush an der Klimaerwärmung schuld und daran, dass die Amis in Russland, China und bei den Terroristen so unbeliebt waren. Dabei haben doch alle nur auf ein Lächeln aus Washington gewartet, um ihrem natürlichen Hang zur Harmonie nachzugeben.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von RaysonKeine Sorge, lieber Zettel! Wenn Obama seine Arme ausbreitet, sinken die Meeresspiegel und Menschen werden zu Brüdern. Schließlich war Bush an der Klimaerwärmung schuld und daran, dass die Amis in Russland, China und bei den Terroristen so unbeliebt waren. Dabei haben doch alle nur auf ein Lächeln aus Washington gewartet, um ihrem natürlichen Hang zur Harmonie nachzugeben.
So ist es, lieber Rayson. Oder sagen wir, so soll es sein.
Wobei das "soll" interpretationsbedürftig ist. Ist's ein Ziel? Oder ist es doch mehr das, was Obama in seiner im Wahlkampf bewährten Manier die Welt glauben machen will?
Seit er im Amt ist, bin ich in diesem Punkt unsicher. Ist der Mann so naiv, wie er tut? Oder ist das alles nur Show für die Dummen, und eigentlich verfolgt er genauso eine Machtpolitik im amerikanischen Interesse wie Bush?
Ich weiß es nicht. Jedenfalls scheint es so zu sein, daß ihn Osteuropa nicht interessiert, vermutlich Europa überhaupt nicht.
Ein WASP wie Bush hatte starke kulturelle Bindungen zu Europa. Ein Mann, dessen Vater aus Afrika stammt und der auf Hawaii und in Indonesien aufgewachsen ist, der dann seine spirituelle Heimat in der Gemeinde des der afroamerikanischen Kultur verpflichteten Pastors Wright fand, hat eine solche Bindung naturgemäß nicht. Ihm dürfte die europäische Kultur so nah oder so fern sein wie die der Philippinen.
Zweitens scheint es im Augenblick so, daß Obama Lateinamerika vernachlässigt, wie auch schon Bush. Daß China und Rußland in diese weiche Flanke stoßen werden, kann man ihnen nicht verdenken.
Ich kann dir, lieber Zettel, da kaum widersprechen. Allerdings halte ich noch eine andere Variante für möglich, und zwar die des harten Lernens. Kann sein, dass Obama sehr naiv ins Amt gekommen ist. Aber auch in den USA gibt es so etwas wie eine ewige Regierung der Beamten und Experten, und die kann natürlich dazu beitragen, dass der neue Präsident zum Realisten wird. Wobei, und das ist dann auf jeden Fall das Problem, offen bleibt, wie schnell das geschieht.
-- L'État, c'est la grande fiction à travers laquelle tout le monde s'efforce de vivre aux dépens de tout le monde. (Frédéric Bastiat)
Zitat von RaysonKann sein, dass Obama sehr naiv ins Amt gekommen ist. Aber auch in den USA gibt es so etwas wie eine ewige Regierung der Beamten und Experten, und die kann natürlich dazu beitragen, dass der neue Präsident zum Realisten wird. Wobei, und das ist dann auf jeden Fall das Problem, offen bleibt, wie schnell das geschieht.
Und mit welchem Ergebnis, lieber Rayson. Idealisten, die zu Realisten werden, die werden oft zu sehr schlimmen Realisten: nämlich zu Zynikern.
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