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ZETTELS KLEINES ZIMMER

Das Forum zu "Zettels Raum"



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Dieses Thema hat 22 Antworten
und wurde 985 mal aufgerufen
 Kommentare/Diskussionen zu "Zettels Raum"
Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.03.2009 20:07
Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten
Obama will eine Runderneuerung ("Reset") der Beziehungen zu Moskau. Das will der Kreml auch in Bezug auf seine Beziehungen zu Washington und zur Nato.

Und wie das aussehen soll, dazu gab es heute gleich vier Berichte von RIA Novosti.
PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

17.03.2009 21:21
#2 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Grüsse sie, lieber Zettel,

nachdem die freie Welt einige Jahre lang mit der Entwicklung in der vormaligen UdSSR mit einigen Finanzspritzen verbundene Hoffnungen verband, fragt es sich, wie lange Jahre die freie Welt brauchen wird, um zu begreifen, daß die vormaligen UdSSR gar nicht so friedliebend und demokratisch ist, wie wir es alle gerne hätten.

"Rußland" unterscheidet sich von China, denn es glänzt nicht mit schwindelerregendem wirtschaftlichen Fortschritt, sondern mit Militarismus, Gewaltandrohung und Gewaltausübung. Es ist kein Zufall, daß in dieser Nation wahre Worte über den unermesslichen Massenmord des Sozialismus nicht gerne gehört werden und selbst die Massenmörder Lenin und Stalin für uns unerwartete Anerkennung genießen. Dabei hat das für den Massenmord verantwortliche sozialistische Gesellschaftssystem im Gegensatz zu China scheinbar abgedankt und somit wäre es doch möglich, die Verbrechen des Sozialismus aufzuarbeiten und Reue zu zeigen.

Obama, also die vielen Millionen US amerikanischer Wähler, die tatsächlich friedliebend und demokratisch sind, werden lernen und Obama ist in der Pflicht den Umschwung rechtzeitig zu erkennen und ebenso rechtzeitig mit dem Kurswechsel zu beantworten.

Noch treibt die Erinnerung an Bushs Politik, welche Unrecht und Gewalt in die Welt brachte und die US isolierte, den vielen Millionen US amerikanischer Wähler die Schamesröte in das Gesicht, aber ewig kann der Präsident sich darauf nicht berufen. Reagiert er verspätet oder gar nicht, so wird es ihm ähnlich Bush ergehen.

Herzliche Grüsse ihr Peter Coyote



john j Offline




Beiträge: 591

17.03.2009 21:46
#3 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

RIA Novosti - wie glaubhaft ist dieses Sprachrohr der russischen Regierung, die ja fuer ihre offene, ehrliche und ethisch einwandfreie Medien- und Informtionspolitik bekannt ist?



Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.03.2009 22:02
#4 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von PeterCoyote
Es ist kein Zufall, daß in dieser Nation wahre Worte über den unermesslichen Massenmord des Sozialismus nicht gerne gehört werden und selbst die Massenmörder Lenin und Stalin für uns unerwartete Anerkennung genießen. Dabei hat das für den Massenmord verantwortliche sozialistische Gesellschaftssystem im Gegensatz zu China scheinbar abgedankt und somit wäre es doch möglich, die Verbrechen des Sozialismus aufzuarbeiten und Reue zu zeigen.

In dieser Hinsicht, lieger PeterCoyote, sind wir Deutsche wohl eine große positive Ausnahme. Die Japaner haben sich ja auch in ihrer großen Mehrheit konsequent geweigert, die Verbrechen des Imperiums auch nur zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn sie aufzuarbeiten oder gar zu bereuen. In China wird der größte Massenmörder des Zwanzigsten Jahrhunderts immer noch verehrt.

Wer von den jetzt in Rußland Herrschenden sollte ein Interesse an einer Aufarbeitung des Kommunismus haben? Putin war in der UdSSR Offizier des KGB, der Außenminister Lawrow war Diplomat der Sowjetunion. Die meisten der heute Herrschenden waren in den Kommunismus verstrickt.

Es hat eben in Rußland keine Revolution gegeben. Die Herrschenden haben den Kommunismus abgestreift, aber weder das Herrschaftssystem noch die führenden Personen wurden erneuert.
Zitat von PeterCoyote
Obama, also die vielen Millionen US amerikanischer Wähler, die tatsächlich friedliebend und demokratisch sind, werden lernen und Obama ist in der Pflicht den Umschwung rechtzeitig zu erkennen und ebenso rechtzeitig mit dem Kurswechsel zu beantworten.

Schön wäre es, aber daran glaube ich nicht, lieber PeterCoyote. Mag sein, daß Obama in anderen Teilen der Welt sich am Ende zu einer realistischen Politik aufraffen wird. Osteuropa, so mein Eindruck, interessiert ihn nicht. Er sieht keinen Nachteil für die USA darin, es den Russen zu überlassen.

Herzlich, Zettel

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.03.2009 22:08
#5 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von john j
RIA Novosti - wie glaubhaft ist dieses Sprachrohr der russischen Regierung, die ja fuer ihre offene, ehrliche und ethisch einwandfreie Medien- und Informtionspolitik bekannt ist?

Gute Frage, lieber John.

Ich verfolge RIA Novosti ein wenig; es ist in der Tat eine reine Propaganda-Agentur (so, wie der russische Nachrichtensender Russia Today ein reiner Propagandasender ist).

Aber just deshalb sind ja diese Artikel so interessant: Sie zeigen, wohin die russische Propaganda zielt. Demnächst wird sich Obama mit Putin oder Medwedew oder beiden treffen. Die jetzigen Meldungen dienen offenbar der Vorbereitung dieses Treffens.

Meines Erachtens soll Obama signalisiert werden: Wir sind entschlossen, uns Osteuropa zurückzuholen. Du hast genug andere Sorgen in anderen Weltgegenden. Osteuropa ist für dich uninterssant. Also gib uns dort freie Hand, und wir werden dir anderswo helfen.

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2009 22:17
#6 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von john j
RIA Novosti - wie glaubhaft ist dieses Sprachrohr der russischen Regierung, die ja fuer ihre offene, ehrliche und ethisch einwandfreie Medien- und Informtionspolitik bekannt ist?


Wenn man RIA NOVOSTI glauben kann, dann ...

Brüssel (17.03.2009) - Die Europäische Union hat den Bau der Pipeline Nabucco, durch die Erdgas aus Zentralasien und Südkaukasus unter Umgehung Russlands nach Europa gepumpt werden soll, von der Liste der vorrangigen Projekte gestrichen.

Knickt die EU jetzt doch ein vor Putin?

♥lich Nola

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.03.2009 22:30
#7 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von Nola
Brüssel (17.03.2009) - Die Europäische Union hat den Bau der Pipeline Nabucco, durch die Erdgas aus Zentralasien und Südkaukasus unter Umgehung Russlands nach Europa gepumpt werden soll, von der Liste der vorrangigen Projekte gestrichen.

Knickt die EU jetzt doch ein vor Putin?

Jedenfalls scheint es, liebe Nola, daß der Besuch des Geschäftsmanns Schröder in Teheran ein voller Erfolg war.

Herzlich, Zettel

Hajo Offline



Beiträge: 440

17.03.2009 22:44
#8 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten
Zitat von Zettel
In China wird der größte Massenmörder des Zwanzigsten Jahrhunderts immer noch verehrt.

Ich bin nun wahrlich kein Maoist und bin in meinem ganzen Leben nie einer gewesen, aber selbst die KP gibt heute die offizielle Linie vor, daß Mao 70 % Gutes und 30 % Schlechtes bewirkt habe. Wenn man sich anschaut, daß China, ähnlich den deutschen Fürstentümern vor der kleindeutschen Einigung durch Bismarck, v.a. ein Spielball ausländischer Interessen war, dann ist Maos Verdienst wirklich dieses China geeint und umfassender nationaler Souveränität zugeführt zu haben. Die Chinesen und mit ihnen die KP gewichten die Dinge nur anders als wir, etwa im Verhältnis zu Dingen wie der Kulturrevolution und dem großen Sprung nach Vorn.

Zitat von Zettel
Wer von den jetzt in Rußland Herrschenden sollte ein Interesse an einer Aufarbeitung des Kommunismus haben?

Sie sagen es und implizieren damit, womöglich ohne es zu wollen, noch viel mehr. Die deutsche Aufarbeitung hat stattgefunden, und zwar ausschließlich stattgefunden, weil sowohl Transatlantiker wie auch die Roten kein Interesse an einem deutschen Nationalismus hatten und haben, weil er ihrem Ansinnen entgegensteht. Wir sollten uns da nichts vormachen und uns allzu sehr in Überheblichkeit gefallen.
PeterCoyote ( Gast )
Beiträge:

17.03.2009 22:56
#9 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

In Antwort auf:
Putin war in der UdSSR Offizier des KGB, der Außenminister Lawrow war Diplomat der Sowjetunion. Die meisten der heute Herrschenden waren in den Kommunismus verstrickt.


mich hat stets verwundert, daß dies damals in den 1990ern, während der grossen Rußlandeuphorie niemanden gestört hat...

In Antwort auf:
Es hat eben in Rußland keine Revolution gegeben. Die Herrschenden haben den Kommunismus abgestreift, aber weder das Herrschaftssystem noch die führenden Personen wurden erneuert.


... und heute scheint es auch kaum jemanden zu stören, daß die meisten der heute in den neuen Bundesländern und demnächst möglicherweise bundesweit Herrschenden in der DDR Mitglied der SED oder der Blockflöten, oder wenigstens ein IM Notar oder gar eine IM Erika waren. Auch in der DDR hat es keine Revolution gegeben.

Aber lassen wir das und wenden uns dem Messias zu. Stören sie sich nicht an meinen wohlwollenden Worten, denn im Grunde genommen sehe ich es ähnlich skeptisch wie sie. Obama würde die Wende vom Peacenik zum Realisten schwer fallen, denn sein Name ist Programm. Er würde das Programm im Nachhinein unglaubwürdig machen.

Also auch in diesem Szenario wäre ein Schicksal, ähnlich Bush, sehr wahrscheinlich. Auch der Name Bush war Programm und viele der Bush Kritiker hier und in Übersee vergessen, daß er bei den Wahlen im Jahr 2004 mehr Stimmen als jeder andere zuvor gewählte amerikanische Präsident auf sich vereinen können. Bush erhielt nicht nur die absolute Mehrheit der Wahlmännerstimmen, sondern auch die der abgegebenen Wählerstimmen. Dennoch sank sein Stern sehr rasch, was mich dann doch sehr verblüffte. Trotz meines fortgeschrittenen Alters lernt man nie aus.

Herzliche Grüße Peter Coyote








Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

17.03.2009 23:03
#10 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von Hajo
Zitat von Zettel
In China wird der größte Massenmörder des Zwanzigsten Jahrhunderts immer noch verehrt.

Ich bin nun wahrlich kein Maoist und bin in meinem ganzen Leben nie einer gewesen, aber selbst die KP gibt heute die offizielle Linie vor, daß Mao 70 % Gutes und 30 % Schlechtes bewirkt habe. Wenn man sich anschaut, daß China, ähnlich den deutschen Fürstentümern vor der kleindeutschen Einigung durch Bismarck, v.a. ein Spielball ausländischer Interessen war, dann ist Maos Verdienst wirklich dieses China geeint und umfassender nationaler Souveränität zugeführt zu haben. Die Chinesen und mit ihnen die KP gewichten die Dinge nur anders als wir, etwa im Verhältnis zu Dingen wie der Kulturrevolution und dem großen Sprung nach Vorn.

Das mag die KPCh so sehen, ich sehe das wesentlich weniger entspannt. Wenn allein der "Große Sprung nach vorn" mindestens 14 Mio. Tote gefordert hat, wahrscheinlicher 20-43 Mio., dann erinnert mich "Einigung und umfassende nationale Souveränität" sehr an "Autobahn" oder "Entwicklung der Schwerindustrie in der UdSSR".

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2009 23:25
#11 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten
Zitat von Zettel
Zitat von Nola
Brüssel (17.03.2009) - Die Europäische Union hat den Bau der Pipeline Nabucco, durch die Erdgas aus Zentralasien und Südkaukasus unter Umgehung Russlands nach Europa gepumpt werden soll, von der Liste der vorrangigen Projekte gestrichen.

Knickt die EU jetzt doch ein vor Putin?

Jedenfalls scheint es, liebe Nola, daß der Besuch des Geschäftsmanns Schröder in Teheran ein voller Erfolg war.

Herzlich, Zettel


Lieber Zettel, der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso forderte noch im Januar 2009 alle beteiligten Seiten auf, das Projekt voranzutreiben: »Wir müssen aus der jüngsten Gaskrise lernen und in großem Maße in Energie investieren.« Und nicht ganz 2 Monate später ist alles gecancelt? Also da muß ich mich sehr wundern.

Die Europäische Investitionsbank machte deutlich, etwa ein Viertel der Baukosten zu übernehmen, während die europäische Kommission weitere 250 Millionen Euro zur Verfügung stelle. Insgesamt will Brüssel 3,5 Milliarden Euro für den Ausbau der energetischen Infrastruktur innerhalb der EU in den kommenden Jahren aufwenden.

Die brisante Situation in der sich Deutschland befindet hinsichtlich der Ostsee-Pipeline die gegen den verbissenen Widerstand Polens, der baltischen Länder und Schwedens in den letzten Wochen von Berlin forciert wird, ist nicht unbedingt gern gesehen. Hier berichten polnische Medien das Berlin derzeit die europäische Kofinanzierung etlicher Energieprojekte in Polen blockiert, um Warschau dazu zu nötigen, seinen Widerstand gegen die Ostsee-Pipeline aufzugeben. Das alles wird im gesamt Mittelosteuropa mit zunehmendem Unbehagen wahrgenommen.

Außerdem hatte Berlin (Frau Merkel) jetzt verlauten lassen, das man zur Zeit nicht für einen Zuwachs in die EU plädiere. Damit ist sicherlich der postsowjetische Raum gemeint.

Also hier stimmt was ganz und gar nicht. Was so ein russisches Säbelrasseln doch ausmacht.

♥lich Nola

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.03.2009 23:26
#12 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten
Zitat von Gorgasal
Wenn allein der "Große Sprung nach vorn" mindestens 14 Mio. Tote gefordert hat, wahrscheinlicher 20-43 Mio., dann erinnert mich "Einigung und umfassende nationale Souveränität" sehr an "Autobahn" oder "Entwicklung der Schwerindustrie in der UdSSR".
Da bin ich ganz Ihrer Meinung, lieber und werter Gorgasal.

Mao war ein Sadist, dem es eindeutig Freude bereitete, gewissermaßen eine Laborsituation zu arrangieren und dann zuzusehen, wie die Menschen einander umbrachten.

Er hat das erstmals in großem Stil nach dem Sieg über die Kuonmintang getan, als er die Verfolgung und massenweise Hinrichtung von "Ausbeutern" aller Art anordnete - von Funktionären Tschiang Kai Tscheks, von Unternehmern, von Großbauern. Deren einziges "Verbrechen" darin bestanden hatte, zur "herrschenden Klasse" zu gehören.

Er hat das dann wieder mit dem "Großen Sprung nach vorn" gemacht. Die Opfer - die jeder absehen konnte, wenn man fast die gesamte Wirtschaft eines Landes zerstört - waren ihm gleichgültig. Ihn interessierte das Experiment.

Und ein drittes Mal hat er das mit der Kulturrevolution so gemacht. Diesmal bestand das Experiment darin, zu sehen, wieweit man die Jugend fanatisieren konnte; wozu sie dann fähig sein würde. Wieder mit Millionen von Opfern.

Gemessen an der Zahl der Opfer war er der "größte" der drei Massenmörder des Zwanzigsten Jahrhunderts.

Was seinen Sadismus angeht, dürfte dieser den der beiden anderen ebenfalls noch übertroffen haben. Der Mann war ein Monster, völlig amoralisch. In dieser Hinsicht allenfalls noch überboten von seinem Schüler Pol Pot.

Herzlich, Zettel
Gorgasal Offline




Beiträge: 4.021

17.03.2009 23:31
#13 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von Nola
Die brisante Situation in der sich Deutschland befindet hinsichtlich der Ostsee-Pipeline die gegen den verbissenen Widerstand Polens, der baltischen Länder und Schwedens in den letzten Wochen von Berlin forciert wird, ist nicht unbedingt gern gesehen. Hier berichten polnische Medien das Berlin derzeit die europäische Kofinanzierung etlicher Energieprojekte in Polen blockiert, um Warschau dazu zu nötigen, seinen Widerstand gegen die Ostsee-Pipeline aufzugeben. Das alles wird im gesamt Mittelosteuropa mit zunehmendem Unbehagen wahrgenommen.

Der Querbezug zu einem anderen Thread nebst Frage an Zettel: so etwas meinten Sie, als Sie unlängst darauf hinwiesen, dass Deutschland und Frau Merkel derzeit außenpolitisch überaus erfolgreich und beliebt sind, nicht wahr?

--
Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009

conrad Offline



Beiträge: 89

17.03.2009 23:42
#14 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Man sollte fairerweise daran erinnern, dass es Tschiang Kai Chek war, der nach und nach eine Provinz nach der anderen aus den Händen der "Warlords" befreit hat, und sie einer einheitlichen Zentralregierung unterstellt hat. Wenn ihm nicht Mao Tse Tung und die japanische Invasion in die Quere gekommen wäre, hätte er es wohl auch für das ganze Land geschaft. Aber den Zweifrontenkrieg gegen die Kommunisten und die Japaner konnte er nicht gewinnen.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.03.2009 23:47
#15 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Zitat von Gorgasal
Der Querbezug zu einem anderen Thread nebst Frage an Zettel: so etwas meinten Sie, als Sie unlängst darauf hinwiesen, dass Deutschland und Frau Merkel derzeit außenpolitisch überaus erfolgreich und beliebt sind, nicht wahr?

Hehe!

Ich meine, lieber Gorgasal, immer genau das, was ich schreibe, und sonst nichts.

Nach dem Vorbild jener Redaktion zur Adenauer-Zeit, die zu einem Fortsetzungsroman einen Disclaimer veröffentlichte (was damals nicht so hieß, natürlich): "Für das, was die Gestalten unseres Romans zwischen den einzelnen Fortsetzungen tun, übernimmt die Redaktion nicht die Verantwortung".

Herzlich, Zettel

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

17.03.2009 23:50
#16 RE: Zitate des Tages: Moskaus "Reset" Antworten

Kalt erwischt, lieber Gorgasal.

Aber im Ernst, ich muß da morgen noch mal recherchieren, das ist alles so dubios, in den allgemeinen deutschen Zeitungen findet man nicht wirkliche Infos. Ich bin über einen norwegischen Artikel darauf aufmerksam geworden innerhalb RIA NOVOSTI.

Meines Wissens hat Erdogan die EU auch ein wenig erpreßt, weil die Nabucco Pipeline auch durch die Türkei geht und dann müsse sie auch in die EU aufgenommen werden. Wenn Merkel nun sagt, das im Moment keiner in die EU mehr aufgenommen werden soll, nur noch priveligierte Partnerschaften, kann sein, daß Erdogan die Pipeline gestoppt hat.





♥lich Nola

john j Offline




Beiträge: 591

18.03.2009 14:02
#17 Nabucco Antworten

Bevor hier die Verschwoerungstheorien voellig ausser Kontrolle geraten:

Nabucco war schon immer ein ziemlich unsicheres Projekt, vor allem was Finanzierung, Genehemigungsverfahren etc betrifft. Und es konkurriert mit anderen Projekten wie South Stream oder Blue Stream II, was im uebrigen nicht ungewoehnlich ist.

Nabucco duerfte zwischen 10 und 14 Milliarden Euro kosten, je nach final spec. Da sind 250 Millionen gar nichts, zumal ich glaube dass die fuer die feasibility study waren, und auch die 3.5 Milliarden die die EU fuer Energieprojekte in der GESAMTEN EU ausgeben will sind da nicht viel. Auch wenn eine EU-Staatsbank (die ja inzwischen ein bisschen klamm sein duerfte), ein Viertel der Kosten finanzieren will (als Kredit an das Konsortium nehme ich mal an), bleiben natuerlich noch 75% ueberig die das Konsortium, das nicht gerade aus heavyweights besteht, aufbringen muss. Nimmt man noch hinzu dass project financing momentan ziemlich schwer und teuer ist, und Gaspreise fast schon historisch niedrig sind was sich wiederum auf den vorigen Punkt auswirkt, dann sieht man schon warum Nabucco in Schwierigkeiten steckt.

Und Erdogan, der hat sehr schnell kapiert dass man ein Projekt wie eine Pipeline nicht als politischen Hebel missbraucht - denn sonst wird die Pipeline einfach um das entsprechende Land herum gebaut bzw mit einem anderen Projekt ersetzt. Und nachdem die laengste Teilstrecke von Nabucco in der Tuerkei laege hat die auch ein grosses Interesse daran dass das so bleibt - EU-Aufnahme hin oder her.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2009 15:50
#18 RE: Nabucco Antworten
Warn das noch Zeiten, als der Strom einfach aus der Steckdose kam.

Das das Nabucco-Projekt seit Jahren Höhen und Tiefen erfahren hat, man also in der EU die wirkliche Notwendigkeit noch nicht so recht sah, änderte sich mit der Jahreswende 2006 schlagartig, als Putin erstmals den Gashahn abdrehte. Dieses Schreckensszenario wollte der EU-Energiekommissar Andris Piebalgs, so abwenden: Zum einen sollte die Lieferabhängigkeit gegenüber Russland sinken. Zum anderen soll die Energiebranche in der EU als Folge seiner Gesetzesvorschläge wettbewerbsfähiger werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt, war das Ressort Energie usw. in der EU noch nicht ein wirklich großes Thema. Piebalgs, gebürtiger Lette und Lehrer von Beruf, hat ein gutes Gespür für politische Machtverhältnisse und als ehemaliger EU-Botschafter seines Landes kennt er die Wege durch das Brüsseler Politiklabyrinth, (zumal er perfekt deutsch, englisch, russisch spricht).

Am 6. September 2007 verschreckte er die EU-Energiemärkte mit seinem Plan, weit reichende neue Transparenz- und Berichtspflichten für den Handel auf den Energiegroßmärkten sowie mit Strom- und Gasderivaten einzuführen.
Zu dieser Zeit wurden die Energiekartelle der EU ganz gründlich "angeschaut" und die Bundesregierung drängte, dass die EU-Kommission vom Zwang zur Zerschlagung der Energiekonzerne abrückt. Doch selbst die gegenwärtigen Pläne der EU gehen Deutschland noch zu weit.
Am 14. September 2007 hören wir vom Vorstandsvorsitzenden von Eon, Wulf Bernotat, das die Verbraucherpreise für Energie nach seiner Einschätzung weiter steigen. Aber nur 3 Tage später ist zu lesen, das Eon mit 4,6 Milliarden die Mehrheit am russischen Stromversorger OGK-4 kaufen will. Der Preis ist angemessen ließ Bernotat verlauten.

Bis das Thema Energie, Öl, Gas, Flüssiggas und deren Förderung und Beförderung wie und wo stattfindet, und wirklich ins Bewußtsein der Öffentlichkeit gedrungen ist, war eigentlich schon fast alles vorbei. Die restlichen Ressourcen, die Putin jetzt noch eingesammelt hat, bilden nur ein ganzes. Zuvor sind sie alle zu Gasprom übergelaufen, die treuen "EU Mitglieder". Griechenland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien - von europäischer Einheit ist bei Nabucco keine Spur mehr. Österreich macht nun auch bei South Stream mit. Und Italiens Energiemulti Eni ist Projektpartner. Solana ist bitter enttäuscht. "Solche fragmentierten bilateralen Verhandlungen stellen uns am Ende alle schlechter", sagt er. Da hatte Putin schon weltweit aufgekauft, was nur zu haben war und den Europäern blieb kaum eine Auswahl der Lieferanten.

Die ftd.de schrieb: Der "Führer der Großen Revolution des Ersten September der Sozialistischen Libysch-Arabischen Volksmassenrepublik" hat einiges erlebt in seinen 39 Amtsjahren. Doch so ein Angebot wie jetzt hatte Muammar al-Gaddafi noch nie auf seinem Tisch: Alexej Miller, Chef des russischen Energiemonopolisten Gazprom, will Libyens gesamte Erdgas- und Erdölexporte aufkaufen. Zu aktuellen Marktpreisen. Ohne Nachlass.

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Dmitri Medwedew der Ende Januar ausdrücklich betonte, daß sein Land auf die Realisierung der Ostsee-Pipeline und des Southstream-Projekts trotz der Weltwirtschaftskrise, die Rußland bereits fest im Griff hat, nicht verzichten werde.

Gazprom umzingelt Europa
http://www.ftd.de/politik/europa/:Agenda...opa/388616.html
hier ein guter Beitrag nachzulesen Agenda 1-3 Seiten.

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Die Erfolge von Russland bei dem Ausbau der Blue-Stream-Pipeline und der South-Stream-Pipeline zeigen, dass Europa zumindest bei der Nabucco-Pipeline keine wirkliche Strategie oder aber zu spät verfolgten, die energiepolitischen Fragezeichen zeigen, daß wir von einer gemeinsamen EU-Energie-Regelung noch weit entfernt sind.

Die jetzige Entscheidung beruhte offenbar auf dem Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die betonte, dass keine öffentlichen Gelder in ein Projekt investiert werden sollte, an dem Berlin nur wenig Interesse habe.
Im Rahmen einer überarbeiteten Fassung des Plans wurde Nabucco entschärft und unter den allgemeinen Titel „Süd-Gas-Korridor" gestellt.

EU-Regierungen, voran Deutschland sowie Frankreich und Italien, die „enge Beziehungen“ zum Kreml und langfristige Gasverträge mit der Gazprom haben, haben plötzlich Zweifel an der Notwendigkeit einer neuen Pipeline.

Vielleicht gibt es nach dem morgigen EU Gipfel (am 19. und 20. März) auch mehr öffentliche EU-Entscheidungen und informiert das tumbe Volk. Wenn man es überhaupt dann für notwendig erachtet.

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Vielleicht hat auch jemand einen guten Tip für ein Europa-Portal in deutscher Sprache, einige der bekannten Portale enden in 2008 oder schreiben nur ungenügend fortfolgend.

♥lich Nola

john j Offline




Beiträge: 591

18.03.2009 16:13
#19 RE: Nabucco Antworten

Was die Energiepolitik oder Strategie der EU betrifft oder die Qualifikation von Andris Piebalgs, dazu kann ich mich nicht aeussern.

Mein Punkt ist lediglich dass Nabucco als ein stand alone Projekt aus verschiedenen Gruenden momentan nicht wirtschaftlich ist und es vllt auch nie war. Und ich denke dass die Entscheidung ueber Nabucco auf dieser Ebeen fallen sollte (und wohl wird) und nicht aufgrund irgendwelcher politischer Erwaegungen, die zutreffen sein koennten oder auch nicht. Dass man Nabucco nicht mit oeffentlichen Geldern finanzieren sollte weil es sich allein nicht traegt, liegt auch auf der Hand. Dann muesste man konsequenterweise auch Opel mit Staatsgeldern finanzieren.

Fazit: Nabucco hatte von Anfang an mehrere Probleme: Kein buy-in von internationalen Energie majors, unzureichende shipper commitments waehrend der open season (also nicht genug Gas), zweifelhafte Projektfinanzierung und stark steigende Projektkosten (wobei letzteres nicht ungewoehnlich fuer ein Pipelineprojekt dieser Groessenordnung ist), und allgemein zu viele Koeche in der Kueche. Dazu kommen die momentan unguenstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fuer ein solches Projekt. Da braucht es keine wie auch immer geartete politische Kabale um ein solches Projekt zu kippen.

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

18.03.2009 18:53
#20 RE: Nabucco Antworten

In Antwort auf:
john j.
Mein Punkt ist lediglich dass Nabucco als ein stand alone Projekt aus verschiedenen Gruenden momentan nicht wirtschaftlich ist und es vllt auch nie war. Und ich denke dass die Entscheidung ueber Nabucco auf dieser Ebeen fallen sollte (und wohl wird) und nicht aufgrund irgendwelcher politischer Erwaegungen, die zutreffen sein koennten oder auch nicht. Dass man Nabucco nicht mit oeffentlichen Geldern finanzieren sollte weil es sich allein nicht traegt, liegt auch auf der Hand. Dann muesste man konsequenterweise auch Opel mit Staatsgeldern finanzieren.


Die Finanzierung war gesichert, das war nicht das Problem.

23.01.09 Welt online
http://www.welt.de/wirtschaft/article307...llen-Irans.html
Piebalgs sagte, die Bank werde „volle Unterstützung garantieren.“ Ein Sprecher der Bank bestätigte: „Ja wir sind bereit und in der Lage mitzuwirken.“ Wie aus Brüssel zu erfahren war, will die Bank vor allem einen Teil der offenen Risikofinanzierung übernehmen. Gleichzeitig wollen die beteiligten Länder ein grenzüberschreitendes Finanzierungsabkommen unterzeichnen. Die an der Nabucco-Pipeline beteiligten Versorger machten bislang ihre Investitionen von einer Absicherung etwa durch die Europäische Investitionsbank abhängig.


In Antwort auf:
Fazit: Nabucco hatte von Anfang an mehrere Probleme: Kein buy-in von internationalen Energie majors, unzureichende shipper commitments waehrend der open season (also nicht genug Gas), zweifelhafte Projektfinanzierung und stark steigende Projektkosten (wobei letzteres nicht ungewoehnlich fuer ein Pipelineprojekt dieser Groessenordnung ist), und allgemein zu viele Koeche in der Kueche. Dazu kommen die momentan unguenstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen fuer ein solches Projekt. Da braucht es keine wie auch immer geartete politische Kabale um ein solches Projekt zu kippen.



http://diepresse.com/home/wirtschaft/int...home_Wirtschaft
22.02.2009 | 17:26 |(DiePresse.com)
Der Iran hat zur Lieferung von Gas nach Europa Medienberichten zufolge ein Joint Venture mit einem türkischen Unternehmen abgeschlossen. Die Firma solle rund 35 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa bringen und werde zur Hälfte dem nationalen iranischen Gasexportunternehmen (NIGEC) gehören, erklärte NIGEC-Chef Resa Kasaisadeh laut übereinstimmenden iranischen Zeitungsberichten vom Sonntag.
A

Dann gab es da auch konkrete Verhandlungen mit weiteren möglichen Lieferanten aus dem Nahen Osten. Konkret genannt wurden der Irak und Ägypten, die ebenfalls an die Nabucco hätten angeschlossen werden können.

Also Putin war einfach ausgebuffter als die uneinige EU. Vermutlich auch der Grund, warum er in den vergangenen Monaten nahezu alle zentralasiatischen Länder in den ehemaligen Sowjetrepubliken rund um Turkmenistan über langfristige Lieferverträge an sich binden konnte.

Dazu sagte SWP-Stratege Hobohm: "Russland versucht ganz bewusst, Nabucco zu torpedieren“. Allen voran mit einer eigener Konkurrenzpipeline: South Stream soll teilweise parallel zu Nabucco verlaufen und im selben Ort enden - dem österreichischen Baumgarten.

Und der Gazprom Konzernchef Miller kann mit 1000 Euro je 1000 Kubikmeter seine Visionen der künftigen Gaspreise von denen er kürzlich sprach, realisieren – wenn der Ölpreis weiter anstiege. Das wäre eine Vervierfachung gegenüber 2007.

Ich glaub, ích geh jetzt schon mal warme Unterhosen stricken.

♥lich Nola

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.03.2009 19:31
#21 Verschwörungstheorien Antworten

Zitat von john j
Bevor hier die Verschwoerungstheorien voellig ausser Kontrolle geraten.

Es ist, lieber John, das Wesen von Verschwörungstheorien, außer Kontrolle zu geraten; siehe meine Serie über Verschwörungstheorien, die ich bei dieser Gelegenheit mal wieder dringend empfehlen möchte. .

Was nun aber Nabucco angeht, dürfte der russische Kommersant wohl schon den Grund für Schröders Besuch in Teheran richtig erkannt haben. Warum in aller Welt sollte sich ein abgehalfterter Politiker auf einmal in die Iranpolitik einmischen?

Schröder ist Chef eines Unternehmens, das ein immenses Interesse daran hat, daß Nabucco nicht gebaut wird. Das hat mit Verschwörung, lieber John, nix zu tun, sondern mit Geschäft.

Herzlich, Zettel

john j Offline




Beiträge: 591

18.03.2009 20:26
#22 RE: Nabucco Antworten

"Die Finanzierung war gesichert, das war nicht das Problem."

Soso. Deswegen verhandelte man noch Ende Januar 2009 ueber ein "grenzüberschreitendes Finanzierungsabkommen"? Und wenn das projekt sich finanziell selber truege, warum braucht man dan eine "Absicherung etwa durch die Europäische Investitionsbank". also eine staatliche loan guarantee? Haben sie sich mal die Partner in Nabucco genauer angeschaut?

Was das Gas betrifft: man will sich von Russland unabhaengig machen indem man sich mit dem Iran einlaesst? Dem oh so zuverlaessigen, berechenbaren, freundlichen Iran? Und Irak und Aegypten als shipper? Wann man im Irak eine einigermassen sichere pipeline bauen kann ist noch gar nicht abzusehen. Und Aegypten, das die Gasfelder die hier angeschlossen werden sollen, noch nicht mal in Produktion hat, und diese Felder ausserdem hunderte von Kilometern von Nabucco entfernt liegen, soll ein shipper werden? Ohne dass die Gesamtkosten des Projekt beeinflusst werden?

Nola ( gelöscht )
Beiträge:

30.12.2009 22:14
#23 RE: Nabucco Antworten

http://www.handelsblatt.com/newsticker/u...ipeline;2505191

WETTBEWERB Deutschland gibt grünes Licht für Ostsee-Pipeline
Deutschland hat grünes


dpa-afx ZUG/LUBMIN. Deutschland hat grünes Licht für die 1 200 Kilometer lange Ostsee-Pipeline gegeben. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in Hamburg genehmigte den rund 31 Kilometer langen deutschen Bauabschnitt in der ausschließlichen Wirtschaftszone, wie das Firmenkonsortium Nord Stream am Montag im schweizerischen Zug mitteilte. Das Bergamt in Mecklenburg-Vorpommern hatte bereits vor einer Woche die Genehmigung für einen 50 Kilometer langen Abschnitt in den küstennahen Gewässern vor dem Anlandepunkt Lubmin bei Greifswald erteilt.
Damit sind alle deutschen Genehmigungen für das 7,5 Mrd. Euro teure Projekt gegeben. Auch in Dänemark, Schweden und Russland wurden die Baugenehmigungen inzwischen erteilt. In Finnland steht noch die zweite Genehmigung aus. "Wir liegen sehr gut im Zeitplan und gehen davon aus, im Frühjahr 2010 mit dem Pipelinebau beginnen zu können", sagte Nord-Stream-Geschäftsführer Matthias Warnig. Ende 2011 will Nord Stream das erste russische Erdgas durch den ersten Leitungsstrang nach Deutschland liefern.
GAS FÜR Deutschland
Nach der Fertigstellung eines zweiten Pipelinestrangs will Nord Stream von 2012 an jährlich 55 Mrd. Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland liefern. Im Bau befindet sich bereits die erste Festland-Anbindungsleitung zwischen dem vorpommerschen Lubmin und dem sächsischen Olbernhau.

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http://www.handelsblatt.com/newsticker/u...fuellen;2500023


15.12.2009
POLITIK Energiekonzern Mol will Nabucco-Pipeline auch mit Gas aus dem Iran füllen
Der ungarische Energiekonzern Mol will die geplante Nabucco-Pipeline auch mit Gas aus dem Iran füllen. "Früher oder später werden wir unser Gas auch aus dem Iran beziehen", sagte Mol-Chef Zsolt Hernadi dem "Handelsblatt" (Dienstag). Mol pflege schon jetzt auch technischer Ebene Kontakte. Das sei "vollkommen normal". Mol gehört wie der Essener Energiekonzern RWE zum Nabucco-Konsortium. RWE hatte bislang stets betont, dass man kein Gas aus dem Iran brauche, um die Pipeline zu füllen.(Hervorhebung von mir)

edit:

Wikipedia:
Beteiligte
Initiator des Projektes ist die österreichische OMV AG. Eigentümer sind neben der OMV Gas International GmbH die MOL aus Ungarn, S.N.T.G.N. Transgaz S.A. aus Rumänien, Bulgargaz-Holding EAD aus Bulgarien und BOTAŞ Petroleum Pipeline Corporation aus der Türkei. Die Entscheidung für einen weiteren sechsten Partner ist im Februar 2008 auf RWE aus Deutschland gefallen. Der entsprechende Vertrag wurde am 5. Februar 2008 in Wien unterzeichnet. Bis dahin hielt jeder der Beteiligten einen Anteil von 20 % an der Nabucco Gas Pipeline International GmbH.
An den Kosten beteiligen wird sich auch die Europäische Investitionsbank (EIB). Zur Absicherung der Finanzierung des Projektes streben die beteiligten Unternehmen ein Regierungsabkommen zwischen den betroffenen fünf Staaten an. Die endgültige Bauentscheidung fiel im Juli 2009.
Der ehemalige Bundesaußenminister Joschka Fischer ist als politischer Berater an dem Projekt beteiligt.[3]

♥lich Nola

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