Die Frage "Wer mit wem?" dürfte sich bei den diesjährigen Bundestagswahlen vermutlich zum letzten Mal stellen. Aber 2013 wird es wohl heißen: "Gewinnt die Linke oder die Rechte"? Argumentiere ich in dieser dritten Folge der Serie zur Bundestagswahl.
In Antwort auf: Seit der Wiedervereinigung ist das anders. Im Osten haben vierzig Jahre Kommunismus die bürgerliche Mittelschicht, also den Träger liberaler und konservativer Parteien, weitgehend vernichtet.
Lieber Zettel, das schreit fast nach einer einzigen Antwort. Aber in diese Falle werde ich nicht gehen. Das wäre auch zu einfach. Ich denke dieser "Altersunterschied" wird sich der nächsten Generation endgültig zeigen.
Ich halte diese Unterscheidung in linke Parteien und rechte Parteien doch schon sehr simplizistisch. Zwar gibt es ähnliches in anderen Ländern, doch dies als Normalität (was ist im politischen Bereich überhaupt Normalität. Jedes Wahlergebnis ist normal!) oder gar als bejubelnswerter Glücksfall anzusehen, fällt mir schwer.
Ist die FDP eine rechte Partei? (Genaugenommen ist es noch nichtmal die Union!) War sies 1969?
Und nein, es nicht bloß "Beckmesserei", denn jenseits dieser Fehleinteilung verpufft nämlich die angeblich "rechte" Mehrheit bis zur Wiedervereinigung. Die linke Mehrheit ist ein Faktum seit 1969 bzw. besser noch seit 1972.
Was den Partnertausch angeht, waren weder die Regierungswechsel von 1966 noch 1969 solche!
Klar, 1966 geschah ohne Wahlen aber da hier die Kleinpartei FDP durch die Großpartei SPD abgelöst wurde, kann man wohl kaum von Partnertausch sprechen. Außerdem beeinhaltet meiner Meinung nach der Begriff ein gewisses aktives Betreiben. 1966 ist aber die FDP aus der Regierung gegangen, woraufhin sich die Union eine andere Mehrheit suchen mußte.
Im Gegensatz dazu war der Regierungswechsel 1982 der klassische Partnertausch überhaupt, denn die Kleinpartei wechselte einfach von einer Großpartei zur anderen. Der Schwanz wedelte mit dem Hund.
1969 lag wieder anders: zwar suchte sich eine der beiden Regierungsparteien einen neuen Partner, doch geschah dies im Kontext von Wahlen. Diese Entscheidung war zwar vor der Wahl nicht klar (und auch in der SPD umstritten - der große Herbert Wehner war dagegen), aber es gab dennoch Anzeichen in SPD und FDP dafür.
Außerdem ist 1969 wie 2009 durch den anormalen Hintergrund der Großen Koalition sowieso ein Sonderfall: es mu8 ja entweder eine Fortsetzung der Koalition geben (was aber nur geschehen wird, wenn es keine Alternativen gibt) oder es gibt den (von Ihnen definierten) Partnertausch. Ganz notwendigerweise!
Den klassichen Partnertausch à la Genscher wird es aber so schnell nicht mehr geben, da unser Parteiensystem schon durch das Aufkommen der Grünen nicht mehr die Voraussetzung bietet. Und das ist auch ganz gut so! Die FDP hat Deutschland von 1969 bis 1998 regiert und ist damit ja wohl nicht ohne Schuld an der jetzigen Misere.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
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