Zitat von Gorgasal Q: How many times larger is a trillion than a million? Would you say… Excuse me while I go weep.
Es sind US_Trilions und Millions gemeint, oder? Demnach ist das eine das Quadrat des anderen. (Will sagen, die Antwort ist nicht eindeutig, in Europa wäre es entschieden mehr.)
Zitat von Gorgasal Q: How many times larger is a trillion than a million? Would you say… Excuse me while I go weep.
Es sind US_Trilions und Millions gemeint, oder? Demnach ist das eine das Quadrat des anderen. (Will sagen, die Antwort ist nicht eindeutig, in Europa wäre es entschieden mehr.)
Das war eine US-Stichprobe. Natürlich sind da vielleicht einige Ausländer darunter, aber das sollte kein Problem für die Stichprobe sein. Meines Erachtens ist die Antwort eindeutig genug (insbesondere in Zeiten, in denen man dauernd in den Nachrichten von Trillions hört), dass man weinen darf.
Zitat von Econ4UThis report presents the findings of a telephone survey conducted among a national probability sample of 1,001 adults comprising 501 men and 500 women 18 years of age and older, living in private households in the continental United States.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von DagnyEs sind US_Trilions und Millions gemeint, oder? Demnach ist das eine das Quadrat des anderen. (Will sagen, die Antwort ist nicht eindeutig, in Europa wäre es entschieden mehr.)
Wollte ich auch gerade schreiben. Bei uns kann man sich das gut merken (eine Million hoch drei).
Zitat von DagnyEs waren Ingenieure, Mediziner, Maschinenbauer welche sich als Fluchthelfer in Westberlin betätigt haben, während die Soziologen / Politologen die Mauer wegdiskutieren wollten.)
Und damit natürlich auch nichts substantielles erreichen konnten, wie bei jedem Versuch, einem politischen oder gesellschaftlichen Problem mit technischen Mitteln gleichzukommen *schulterzuck*
Zitat von DagnyEs waren Ingenieure, Mediziner, Maschinenbauer welche sich als Fluchthelfer in Westberlin betätigt haben, während die Soziologen / Politologen die Mauer wegdiskutieren wollten.)
Und damit natürlich auch nichts substantielles erreichen konnten, wie bei jedem Versuch, einem politischen oder gesellschaftlichen Problem mit technischen Mitteln gleichzukommen *schulterzuck*
Die Fluchthelfer haben einzelnen Menschen aus der Diktatur geholfen. Z.t. unter Lebensgefahr.
Ja, sicher, Einzelnen haben sie tatsächlich helfen können. Es gibt aber Probleme, die man nicht mit tieferen Löchern, größeren Brücken, besseren Triebwerken oder effizienteren Algorithmen lösen kann. Ingenieuren muss man das hin und wieder erzählen, sonst vergessen sie es.
Zitat von stefanolixDas Abwählen war in der DDR nicht möglich und ich habe dieses Prinzip auch nie nachvollziehen können. Es ist wohl ein Ergebnis der sozialdemokratischen »Bildungsreformen«. Man wollte unbedingt die Zahl der Abiturienten steigern und Kinder aus allen Schichten zum Abitur führen. Man hat dazu aber nicht die Betreuung der Schüler verbessert, sondern das Niveau der zu prüfenden Leistungen gesenkt. Mathematik und Naturwissenschaften galten als anspruchsvoll (und wohl auch als Herrschaftswissen?).
Das war, lieber Stefanolix, wohl der eine Faktor. Der andere war, daß den meisten, die damals das Sagen hatten, die Naturwissenschaften zuwider bis unheimlich waren.
Wenn man sich die Anführer der Achtundsechziger ansieht oder auch, sagen wir, die Kultusminister der Länder, in denen dann diese "Reformen" begannen - durchweg Geisteswissenschaftler; vor allem Sozialwissenschaftler und Pädagogen.
Die Naturwissenschaften wurden oft mehr oder weniger als Zulieferer für die Großindustrie angesehen, und diese war ja äbäh.
Die Schüler sollten nicht solches "Paukwissen" lernen, sondern sie sollten "emanzipatorisches" Wissen erwerben. Sie sollten "befähigt werden, gesellschaftliche Zusammenhänge zu erkennen und in ihnen gemäß den eigenen Interessen zu handeln". Das ist jetzt kein wörtliches Zitat; aber es faßt, denke ich, diese damaligen Ideen zusammen.
Auf die Frage: "Was war gut in der DDR?" lautet meine Antwort nicht "das Sandmännchen" oder "das Ampelmännchen" oder "die Kitas", sondern "die Hochachtung vor den Naturwissenschaften".
Zitat von EltovJa, sicher, Einzelnen haben sie tatsächlich helfen können. Es gibt aber Probleme, die man nicht mit tieferen Löchern, größeren Brücken, besseren Triebwerken oder effizienteren Algorithmen lösen kann. Ingenieuren muss man das hin und wieder erzählen, sonst vergessen sie es.
Die Frage, lieber Eltov, ist aus meiner Sicht nur, welche Wissenschaften denn zur Lösung solcher Fragen taugen.
Die Soziologie? Mir scheint, deren Anwendungen haben nur Unheil angerichtet; durchweg. Nämlich diejenigen der "geisteswissenschaftlichen", der "emanzipatorischen" Soziologie. Die ja auf die "Fliegenbeinzähler" der seriösen, der empirischen Soziologie mit Verachtung herabsehen.
In diese Diskussion über den Sinn und Unsinn der diversen Soziologien möchte ich mich nicht einmischen, mich interessiert das alles eigentlich überhaupt nicht. Zur Frage: Man kann ein Problem wie die Mauer natürlich nicht wissenschaftlich lösen, ich möchte auch vorsichtig in Zweifel ziehen dass es jemals den Versuch gegeben hat - vielleicht hat hier jemand etwas falsch verstanden
In Antwort auf:Ich glaube, dass es vor allem diese den Schülern vermittelte Einstellung ist, die sie schlecht in Naturwissenschaften macht.
Ich denke genau das ist der Treffer. Prinzipiell wäre nichts dagegen zu sagen, wenn jemand partout in Mathematik schlecht ist und in Deutsch ganz hervorragend, dass dieser sich auch in Deutsch spezialisieren kann und nicht durch sein schlechtes Abschneiden in Mathe die Möglichkeit eines vertiefenden Studiums verliert. ABER: Die gesellschaftliche Wertung ist gleich, ja teilweise werden Naturwissenschaften sogar abgewertet.
Es sind aber die Naturwissenschaftler, die Ingenieure, die Arbeitsplätze schaffen, die Technik weiterentwickeln und unseren Lebensstandard verbessern. Ist ja schön ne Million Germanisten zu haben, aber 100.000 Ingenieure wären mit Sicherheit besser. Das ist gesellschaftlich aber so gar nicht gewollt.
Den Schülern wird nicht vermittelt dass Mathematik wichtiger ist als eine korrekte Orthographie. Aber genau das wäre besser.
Zitat von EltovJa, sicher, Einzelnen haben sie tatsächlich helfen können. Es gibt aber Probleme, die man nicht mit tieferen Löchern, größeren Brücken, besseren Triebwerken oder effizienteren Algorithmen lösen kann. Ingenieuren muss man das hin und wieder erzählen, sonst vergessen sie es.
Mag sein, dass man nicht jedes Problem lösen kann. Und dennoch ist es besser einen Menschen zu retten statt danebenzustehen, nicht zu tun und klug zu schwätzen. Gibt ne schöne Formulierung, frei aus der Naturwissenschaft: So lang man nicht selber eine bessere Lösung vorschlagen kann, ist es keine schlechte Entscheidung zu schweigen.
Zitat von ZettelDie Naturwissenschaften wurden oft mehr oder weniger als Zulieferer für die Großindustrie angesehen, und diese war ja äbäh. Die Schüler sollten nicht solches "Paukwissen" lernen, sondern sie sollten "emanzipatorisches" Wissen erwerben. Sie sollten "befähigt werden, gesellschaftliche Zusammenhänge zu erkennen und in ihnen gemäß den eigenen Interessen zu handeln". Das ist jetzt kein wörtliches Zitat; aber es faßt, denke ich, diese damaligen Ideen zusammen
Genau so war es, lieber Zettel. Sogar noch schlimmer, nicht mal als Zulieferer für die Großindustrie, sondern vor allem für das Militär.
Meine gymnasial gebildete Generation hat ihr Naturwissenschaftsbild aus Literatur wie "Homo faber" (technisches Denken macht den Menschen unfähig zu zwischenmenschlichen Beziehungen); "Die Physiker" oder "Leben des Galilei" (am besten ist, wenn Wissenschaftler ihre Erkenntnisse vor der Welt verstecken). Die Wissenschaft wird als Entfremdung von der Natur des Menschen und die Technik als Gegensatz zur Kultur dargestellt.
Wie schon mal angemerkt, gehöre ich auch nicht gerade zu den Leuchten in Mathe und Physik - letzteres konnte ich in der Oberstufe tatsächlich loswerden, ich musste Mathe und eine Naturwissenschaft für 2 Jahre besuchen (bei mir Chemie) und eine für 2 Semester (Bio). Abitur musste man entweder in Mathe oder in der viersemestrig gewählten Disziplin ablegen; hab Mathe gewählt, war auch nur eine mühsame 3. Aber ich neige nicht dazu, mich dessen zu rühmen, ich finde es nur sehr schade. Ich glaube schon, dass ich mich mehr für diese Fächer hätte interessieren können, aber ich empfand gerade den Physikunterricht ziemlich unerträglich so eine Art erweiterten Matheunterricht, wo die Textaufgaben halt zufällig aus dem physikalischen Bereich kamen. Aber die meiste Zeit war man mit Rechnen beschäftigt, anstatt die echt interessanten Hintergründe zu lernen.
Interessanterweise habe ich in ein paar Vorlesungen Naturphilosophie während meines Studiums wesentlich mehr Verständnis für naturwissenschaftliches Denken erwerben. Alle Dozenten dieser Vorlesungen hatten natürlich mindestens ein einschlägiges Diplom, manche sogar einen Dr. in der betreffenden Wissenschaft.
Zitat von LlarianEs sind aber die Naturwissenschaftler, die Ingenieure, die Arbeitsplätze schaffen, die Technik weiterentwickeln und unseren Lebensstandard verbessern. Ist ja schön ne Million Germanisten zu haben, aber 100.000 Ingenieure wären mit Sicherheit besser. Das ist gesellschaftlich aber so gar nicht gewollt. Den Schülern wird nicht vermittelt dass Mathematik wichtiger ist als eine korrekte Orthographie. Aber genau das wäre besser.
Ich glaube nicht dass man das eine gegen das andere ausspielen kann. Zu einer vernünftigen Allgemeinbildung gehört für mich sowohl,, fehlerfrei einen Dreisatz rechnen zu können als auch einen Brief zu schreiben.
Und was die Arbeitsplätze angeht, ist es auch nicht mehr ganz so, da der Dienstleistungssektor immer mehr zunimmt. Deswegen würde ich sagen, dass sowohl die Bedeutung sprachlicher als auch mathematischer Fähigkeiten zugenommen hat.
In Antwort auf:Ich glaube nicht dass man das eine gegen das andere ausspielen kann. Zu einer vernünftigen Allgemeinbildung gehört für mich sowohl,, fehlerfrei einen Dreisatz rechnen zu können als auch einen Brief zu schreiben.
Eine gute Allgemeinbildung ist aber nicht das, was satt macht. Es ist nichts gegen eine gute Bildung zu sagen, aber es gibt Bereiche die wichtiger sind als andere. Es entsteht niemand ein Schaden dadurch, dass jemand die Kommasetzung nicht beherscht. Genaugenommen würde ihn das nicht einmal daran hindern, grosse Literatur zu schreiben. Aber wenn jemand den Dreisatz nicht beherscht, dann ist er kaum in der Lage eine selbstständige Aufgabe in einem produktiven Bereich aufzunehmen. Gerade die korrekte Rechtschreibung ist ein Paradebeispiel für falsch gesetzte Impulse, ungefähr genauso sinnvoll wie Latein die selbe Bedeutung wie Physik zuzuweisen. (Nebenbei bemerkt, ich kenne kaum Naturwissenschaftler die Probleme mit der deutschen Rechtschreibung haben.)
In Antwort auf:Und was die Arbeitsplätze angeht, ist es auch nicht mehr ganz so, da der Dienstleistungssektor immer mehr zunimmt.
Die berühmte postindustrielle Gesellschaft. Aber welche Dienstleistung soll das sein, in der jemand nicht rechnen kann ? "Wir" haben meines Wissens keinen Mangel an Übersetzern. Und auch nicht an Schreibkräften. Noch weniger an Germanisten, an Soziologen oder Juristen. Was wir tatsächlich haben, ist ein massives Defizit an Ingenieuren. An Naturwissenschaftlern.
Ich denke man MUSS beides gegeneinander ausspielen, man müsste es genauso tun, wenn das andere im Mangel wäre. Ein Problem unserer total nivellierten Gesellschaft ist, dass die Bedeutung, die Mangel und Nachfrage zukommt, im Bezug auf Ausbildung völlig marginalisiert worden ist. Und als Folge haben wir einen massiven Mangel und wundern uns noch.
Zitat von Llarian["Wir" haben meines Wissens keinen Mangel an Übersetzern. Und auch nicht an Schreibkräften. Noch weniger an Germanisten, an Soziologen oder Juristen. Was wir tatsächlich haben, ist ein massives Defizit an Ingenieuren. An Naturwissenschaftlern. Ich denke man MUSS beides gegeneinander ausspielen, man müsste es genauso tun, wenn das andere im Mangel wäre. Ein Problem unserer total nivellierten Gesellschaft ist, dass die Bedeutung, die Mangel und Nachfrage zukommt, im Bezug auf Ausbildung völlig marginalisiert worden ist. Und als Folge haben wir einen massiven Mangel und wundern uns noch.
Soweit bin ich d'accord. Das sind aber zwei Thesen, die Sie aufstellen. Dass der Wert des Ingenieurs aufgrund des aktuellen Mangels höher ist - geschenkt. Aber im ersten Teil Ihres Postings sprechen Sie dem Ingenieur einen höheren intrinsischen Wert zu, und an den glaube ich in der postindustriellen Gesellschaft eben nicht mehr. Diese zeichnet sich ja gerade durch eine höhere Arbeitsteiligkeit aus, man braucht also sowohl die spezialisierten Fachkräfte als auch Generalisten, die den Überblick behalten. Natürlich müssen die jeweils ein grundlegendes Verständnis der "anderen Seite" haben, aber damit ist auch gut.
Ihr skizziertes Bild von den Technikern, die die Arbeitsplätze schaffen, ist meiner Meinung nach auch in den klassischen Industriebereichen überholt. Ein Beispiel: Die Firma BMW war in den 60er Jahren ein Übernahmekandidat, und nicht zuletzt deswegen, weil sie Ihr oben angeführtes Credo verinnerlicht hatte. Da ging es nämlich so, dass die Entwickler erstmal ein serienreifes Auto gebastelt haben und dann dem Vertrieb hingestellt und gesagt "so, jetzt verkauft mal schön". Das konnte nicht gutgehen, und in einer immer absatzorientierteren Marktlandschaft braucht man eben auch die Köpfe, die das Zeug unters Volk bringen. Die müssen natürlich auch rechnen können, aber sie müssten nicht in der Lage sein, das Auto selbst zu bauen.
Zitat von Meister PetzIhr skizziertes Bild von den Technikern, die die Arbeitsplätze schaffen, ist meiner Meinung nach auch in den klassischen Industriebereichen überholt. Ein Beispiel: Die Firma BMW war in den 60er Jahren ein Übernahmekandidat, und nicht zuletzt deswegen, weil sie Ihr oben angeführtes Credo verinnerlicht hatte. Da ging es nämlich so, dass die Entwickler erstmal ein serienreifes Auto gebastelt haben und dann dem Vertrieb hingestellt und gesagt "so, jetzt verkauft mal schön". Das konnte nicht gutgehen, und in einer immer absatzorientierteren Marktlandschaft braucht man eben auch die Köpfe, die das Zeug unters Volk bringen. Die müssen natürlich auch rechnen können, aber sie müssten nicht in der Lage sein, das Auto selbst zu bauen.
Nur, lieber Meister Petz, scheinen mir derzeit in der Großindustrie diejenigen das Sagen zu haben, die von dem Geschäft ihrer Firma partout keinen blassen Schimmer haben. Die wissen nicht mehr, wie man bessere Produkte herstellt und damit mehr Umsatz erzeugt, sondern starren auf die Betriebskennzahlen auf ihren Monitoren und die einzig kreative Idee sind Kosteneinsparungen. Vermutlich ist das ein Generationenwechsel, der aber dazu führt, daß das Management etwa von Mercedes einfach nicht mehr wußte, was es mit dem vielen Geld machen sollte. Edzard Reuter wollte dann in die Breite wachsen, und nachdem danach immer noch genug Knete da war, konnte Schrempp dann das Kerngeschäft bis nach Japan ausweiten. Jetzt besteht das Problem mit dem zu vielen Geld nicht mehr, immerhin.
Zitat von Meister PetzMeine gymnasial gebildete Generation hat ihr Naturwissenschaftsbild aus Literatur wie "Homo faber" (technisches Denken macht den Menschen unfähig zu zwischenmenschlichen Beziehungen); "Die Physiker" oder "Leben des Galilei" (am besten ist, wenn Wissenschaftler ihre Erkenntnisse vor der Welt verstecken). Die Wissenschaft wird als Entfremdung von der Natur des Menschen und die Technik als Gegensatz zur Kultur dargestellt.
Ganz genauso waren auch meine Erfahrungen! Als ich meiner Freundin damals gestand, daß der Homo Faber mir wirklich sympathisch wäre, hätte sie mir beinahe die Beziehung aufgekündigt. Schließlich hatte ich als mir der EDV Befaßter ja schließlich gerade die Setzer arbeitslos gemacht...
Zitat von Thomas PauliNur, lieber Meister Petz, scheinen mir derzeit in der Großindustrie diejenigen das Sagen zu haben, die von dem Geschäft ihrer Firma partout keinen blassen Schimmer haben. Die wissen nicht mehr, wie man bessere Produkte herstellt und damit mehr Umsatz erzeugt, sondern starren auf die Betriebskennzahlen auf ihren Monitoren und die einzig kreative Idee sind Kosteneinsparungen.
Na klar, lieber Thomas. Das ist immer der Fall, wenn Fachidioten am Werk sind. Ich kenne auch eine Firma sehr gut, in der der Finanzchef genau nach diesem Muster vorgeht und das Unternehmen kaputtspart. Das ist das gegenteilige, aber genauso katastrophale Beispiel zu meinem von BMW. Ich wollte damit lediglich skizzieren, dass eine Herrschaft der Ingenieure genauso in die Binsen gehen kann wenn am Markt vorbeiproduziert wird.
Zitat von Thomas Pauli Nur, lieber Meister Petz, scheinen mir derzeit in der Großindustrie diejenigen das Sagen zu haben, die von dem Geschäft ihrer Firma partout keinen blassen Schimmer haben. Die wissen nicht mehr, wie man bessere Produkte herstellt und damit mehr Umsatz erzeugt, sondern starren auf die Betriebskennzahlen auf ihren Monitoren und die einzig kreative Idee sind Kosteneinsparungen. [...] Herzlich, Thomas
Mein Gott, wir sind hier doch nicht bei slashdot. Was das bessere Produkt ist, wird letztendlich auf dem Markt entschieden - und um diese Entscheidung zu antizipieren würde ich mich nicht unbedingt an die Ingenieure in der R&D Abteilung wenden.
Zitat von Meister PetzMeine gymnasial gebildete Generation hat ihr Naturwissenschaftsbild aus Literatur wie "Homo faber" (technisches Denken macht den Menschen unfähig zu zwischenmenschlichen Beziehungen); "Die Physiker" oder "Leben des Galilei" (am besten ist, wenn Wissenschaftler ihre Erkenntnisse vor der Welt verstecken). Die Wissenschaft wird als Entfremdung von der Natur des Menschen und die Technik als Gegensatz zur Kultur dargestellt.
Ja, lieber Petz, da hat es einen Brückenschlag von der konservativen Kulturkritik der ersten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts zu den Achtundsechzigern gegeben. Oswald Spenglers Unterscheidung zwischen "Kultur" und "Zivilisation"; Heideggers Verachtung der Technik als "Gestell". Von dort ging es stracks weiter zu (Herbert) Marcuse und Adorno mit seinem "falschen Leben".
Zitat von Meister PetzIch glaube schon, dass ich mich mehr für diese Fächer hätte interessieren können, aber ich empfand gerade den Physikunterricht ziemlich unerträglich so eine Art erweiterten Matheunterricht, wo die Textaufgaben halt zufällig aus dem physikalischen Bereich kamen. Aber die meiste Zeit war man mit Rechnen beschäftigt, anstatt die echt interessanten Hintergründe zu lernen.
Ich hatte das Glück, eigentlich immer gute Physiklehrer zu haben. Die viel experimentiert haben.
Ich glaube, auch aus eigener Erfahrung als Lehrender, daß ein guter naturwissenschaftlicher Unterricht zweierlei hinbekommen muß: Erstens den Schüler/Studenten einen sinnlichen Zugang zur Wissenschaft vermitteln. Wer einmal gesehen hat, daß im Vakuum eine Feder und eine Bleikugel gleich schnell fallen, der vergißt das Fallgesetz nicht mehr. Zweitens geht es darum, den Zusammenhang zwischen Sachverhalten deutlich zu machen. Die Einzelheiten können die Studenten im Lehrbuch nachlesen. Aber welche Bedeutung ein Sachverhalt im Kontext des Gebiets, auch im Forschungskontext hat - das muß der Lehrende vermitteln.
Ich habe schon einmal geschrieben, mit welcher Begeisterung ich in der Schule die Euklidische Geometrie gelernt habe, dieses wunderbar geschlossene Gebäude. Ähnlich ist es mir mit der Newton'schen Mechanik gegangen, mit der Optik, mit der Atomphysik (die allerdings teils in Chemie gelehrt wurde; bis zur Quantenmechanik sind wir nicht gekommen).
Ich sehe den größten Vorteil und Nutzen des Abwählens darin, bestimmte Lehrer abwählen zu können. Da man nur die Wahl hat zwischen verschiedenen Schulen mit jeweils eigenen festen Lehrersätzen, ist dies die einzige Chance um schlechte Lehrer loszuwerden. (Das gleiche Problem an der Uni: man muss Modul X machen und X wird nur von dem schlechten Prof gelehrt, also hat man Pech wenn man nicht wechseln will...)
Zitat von EltovWas das bessere Produkt ist, wird letztendlich auf dem Markt entschieden - und um diese Entscheidung zu antizipieren würde ich mich nicht unbedingt an die Ingenieure in der R&D Abteilung wenden.
Das Problem, lieber Eltov, ist nicht unbedingt, an wen man sich wendet, um das bessere Produkt zu kreiren, sondern daß man es überhaupt versucht. Das bedeutet ja, Ideen zu haben, Leute zu überzeugen, bereit sein ,eine Menge Kritik einzustecken und man muß, wenn man überhaupt Erfolg haben will, etwas von seinen Kunden wissen. Da ist es wohl einfacher, protektionistische Regulation durchzusetzen oder zu Kosteneinsparungen Zuflucht zu nehmen.
In Antwort auf: Was das bessere Produkt ist, wird letztendlich auf dem Markt entschieden - und um diese Entscheidung zu antizipieren würde ich mich nicht unbedingt an die Ingenieure in der R&D Abteilung wenden.
Nur an die eigene Entwicklungsabteilung würde ich mich auch nicht wenden. Aber begreifen sollte der Vertrieb das eigene Produkt durchaus, und dafür können grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse und ein Kontakt zu den Ingenieuren schon nützlich sein. Es könnte ja auch sein, daß es zwischen Produkt und Marketing irgendwelche Zusammenhänge gibt. ;-)
In Antwort auf:Was das bessere Produkt ist, wird letztendlich auf dem Markt entschieden
Soll das bedeuten, daß das "bessere Produkt" durch die Fähigkeiten der Marketingabteilung und die Durchsetzungsfähigkeit der Vertriebsleute letztendlich definiert ist? Daß (um ein möglichst theoretisches Beispiel zu wählen) eine mittels Schmiergeldzahlung verkaufte Telefonanlage das "bessere Produkt" ist? Und wann wird das bewertet - nach Vertragsabschluß, nach Zahlung der Strafgelder, oder nach der Insolvenz der Firma? Ich vermute, am ehesten nach der eigenen Beförderung oder noch besser dem erfolgreichen Firmenwechsel in eine bessere Position. (Auch eine solche, die durch keine selbergelegten Zeitbomben beeinträchtigt werden könnte.)
Ein wirklich innovatives und erfolgreiches Produkt hat immer etwas mit großem persönlichem Einsatz, fast immer mit Risiko, und oft mit Opfern zu tun. Diese glatten Marketingtypen bewirken und vertreten das genaue Gegenteil davon. Das ist, aus meiner Sicht, einer der Hauptgründe für die vorhandene Innovationsmüdigkeit.
In Antwort auf:Mein Gott, wir sind hier doch nicht bei slashdot.
Ich entschuldige mich auch für die Mitdiskutanten, so weit unter Ihrem Niveau geblieben zu sein.
In Antwort auf:Aber im ersten Teil Ihres Postings sprechen Sie dem Ingenieur einen höheren intrinsischen Wert zu, und an den glaube ich in der postindustriellen Gesellschaft eben nicht mehr.
Mit intrinischem Wert bin ich etwas vorsichtig, das riecht mir zu sehr danach einem Menschen einen Wert zu geben. Der Ausbildung aber schon. Ingenieurs-, Techniker-, Naturwissenschaftlermangel ist ja nicht neu. Gabs schon immer, während wenig Mangel an Leuten besteht, die Kommata richtig setzen können. Das liegt nach meinem Dafürhalten in der Natur der Sache. Es ist in der Regel einfach nützlicher zu wissen, wie die Welt um uns herum funktioniert, wie man Werkzeuge einsetzen kann, als zu wissen, was vor 3000 Jahren ein griechischer Philosoph zum Thema Wahrheit gesagt hat. Das heisst nicht, dass das eine keinen Wert hat, es hat nur IN DER REGEL einen kleineren. Der Dreisatz ist wichtiger als den Unterschied zwischen Dativ und Genitiv definieren zu können (auch wenn manche Zwiebelfische das anders sehen).
Ich sehe auch ihren Gegensatz nicht, denn ich glaube der läuft gänzlich anders. Auch ein Vertriebsmann muss rechnen können. Und ein Vertriebsmann wird in der Regel kein Soziologe sein.
Prinzipiell gibt es Verwendung und Platz für jede Spezialisierung. Aber eben in ihren Maßen. 100 Ingenieure und ein guter Vertriebsmann können ein Bombenteam sein. 1 Ingenieur und 100 Vertriebsleute, da geht man besser ganz schnell in Deckung. Es muss übrigens gar nicht so hoch abgebildet sein: 100 Handwerker und ein Sekretär sind ein Bombenteam. 100 Sekretäre und ein Handwerker, nun ja. Und wir haben in Deutschland eine Gesellschaft, die sich hinstellt und alles egalisiert. Und das ist sehr, sehr dumm. Es wäre viel wichtiger darauf zu achten, was auch wirklich gebraucht wird.
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