Eine meinere Lieblingssendungen im deutschen TV. Meist reden alle durcheinander. Vielleicht kam mir deshalb der Gedanke, dieser Sendung eine Pfingstplauderei zu widmen.
Mir kommen relativ oft die Passagen in der Margaret Thatchers Autobiographie in den Sinn, in denen sie davon ausgeht, dass die Entmonopolisierung des öffentlichen Rundfunks zu einer Art Qualitätswettbewerb führen würde. Ich weiß nicht, ob sie da generelle recht gehabt hat, falsch lag und inwieweit die "guten alten Zeiten" qualitätsmäßig tatsächlich besser waren. Vielleicht wäre das ja mal ein Thema für einen Blogeintrag in ZR. Auf jeden Fall hat die Öffnung wohl dafür gesorgt, dass die geringe Wahrscheinlichkeit für Perlen wie "Genial daneben" größer geworden sein dürfte.
Zitat von FTT_2.0Mir kommen relativ oft die Passagen in der Margaret Thatchers Autobiographie in den Sinn, in denen sie davon ausgeht, dass die Entmonopolisierung des öffentlichen Rundfunks zu einer Art Qualitätswettbewerb führen würde. Ich weiß nicht, ob sie da generelle recht gehabt hat, falsch lag und inwieweit die "guten alten Zeiten" qualitätsmäßig tatsächlich besser waren. Vielleicht wäre das ja mal ein Thema für einen Blogeintrag in ZR. Auf jeden Fall hat die Öffnung wohl dafür gesorgt, dass die geringe Wahrscheinlichkeit für Perlen wie "Genial daneben" größer geworden sein dürfte.
Ein freches Format wie "Genial daneben" hätte, lieber FTT, im ÖR überhaupt keine Chance gehabt, auch nur auf Sendung zu gehen.
Die meisten Shows werden, soweit ich weiß, inzwischen ja ohnehin von Produktionsfirmen hergestellt, die den ÖR ebenso wie die Privaten beliefern. Nur daß beim ÖR eben alles so sein muß, daß auch ja niemand im Rundfunkrat die Stirn runzelt. Also im Zweifel langweilig.
Was ist der Hauptunterschied zwischen dem TV, sagen wir, um 1960 und heute? Aus meiner Sicht vor allem das Tempo und die Perfektion.
Die Sendeformate waren im Grunde ähnlich wie heute - aber wie langsam war das alles, wie optisch langweilig! Wie improvisiert wirkt es aus heutiger Sicht!
Da standen eben vielleicht drei Kameras vor der Bühne, wenn Kulenkampff oder Frankenfeld auftrat. Bewegte Bilder gab es kaum, nur Schnitte. Auf der Bühne waren Kulissen aufgebaut wie im Bauerntheater von Hinterenziandorf; Kandidaten saßen auf Bürostühlen, bis sie dran waren.
Dasselbe bei den aktuellen Sendungen. Wie lang damals ein Kommentar war! Die Nachrichten wurden verlesen wie Wasserstandsmeldungen. Die Wetterkarte war eine Pappwand mit Löchern, in die jeweils Symbole geschoben wurden.
Andererseits war die handwerkliche Qualität oft exzellent. An Schlagfertigkeit und Witz werden Kuli, Frankenfeld und besonders Heinz Schenk sicher von keinem heutigen Showmaster übertroffen. Und Filme wie die "Kommissar"-Serie, die jetzt wieder in 3Sat wiederholt wird, waren mit einer Sorgfalt gemacht, die es heute kaum noch gibt.
Ach endlich kann ich mal eine Meckerei loswerden, die mir schon lange auf der Seele liegt.
Ich weiß nicht wann es vor ein paar Jahren angefangen hat, jedenfalls ärgere ich mich zunehmend das ein guter Film ein jähes Ende hat. Nein nicht das eigentliche Happy End oder auch nicht, sondern nach zwei Stunden gebannten Zuschauens, die Auflösung des Krimis erhoffend, von mir aus die Liebenden sich finden lassen, wird in der Schlußszene schon die Ansicht verkleinert, so daß der Nachspann und weitere Programmvorschau die Schlußszenen versauen.
Ein Grund warum ich mir nie wieder "knocking on heavens door" im TV anschauen werde. Man stelle sich die Schlußszene vor, beide todkranken Protagonisten sitzen in den Dünen am Meer, schauen auf das Wasser, die Sonne geht unter, die ersten drei Akkorde des ebenso betitelten Liedes (mehr durfte man wohl nicht) erklangen, Gänsehaut pur, der eine von beiden sackt Tod zur Seite mit der Flasche in der Hand ... und da hinein schreit eine Stimme: "und Morgen präsentieren wir ihnen, wie sie ihre Slipeinlagen richtig befestigen können"!
Gibt es etwas schlimmeres, robusteres, eine solche Mißachtung unserer Tränen?
Zitat von FTT_2.0Mir kommen relativ oft die Passagen in der Margaret Thatchers Autobiographie in den Sinn, in denen sie davon ausgeht, dass die Entmonopolisierung des öffentlichen Rundfunks zu einer Art Qualitätswettbewerb führen würde. Ich weiß nicht, ob sie da generelle recht gehabt hat, falsch lag und inwieweit die "guten alten Zeiten" qualitätsmäßig tatsächlich besser waren. Vielleicht wäre das ja mal ein Thema für einen Blogeintrag in ZR. Auf jeden Fall hat die Öffnung wohl dafür gesorgt, dass die geringe Wahrscheinlichkeit für Perlen wie "Genial daneben" größer geworden sein dürfte.
Hugon Egon Balder hätte im ÖR nach Tutti-Frutti NIEMALS auch nur ein Glas Wasser durchs Bild tragen dürfen. Seine Sendung ist toll.
Bei Kuli muß ich Ihnen Recht geben. Ich schau mir gerne die Ausschnitte und Wiederholungen mit ihm an. Normalerweise altern Witze und Unterhalter wie die Eintagsfliegen, aber Kuli hatte einen Stil, der heute auch noch funktioniert.
Aber sind Sie sich wirklich sicher, daß auf der Vignette nicht zu Guttenberg drauf ist? Die Ähnlichkeit ist frappierend.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
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