Die "Welt" wundert sich: Ausgerechnet im liberalen Holland erringt Geert Wilders einen Wahlsieg!
Darüber, ob Geert Wilders ein Liberaler ist, haben wir hier im Forum schon diskutiert: Ausführlich hier und dann noch einmal hier.
Jetzt ist das Thema wieder aktuell. Und aktuell ist auch, wie das Zitat des Tages zeigt, die Behauptung, Wilders sei kein Liberaler.
Vielleicht ist das ein Anlaß, darüber zu diskutieren, was eigentlich Liberalismus ist: Die Verteidigung der Freiheit gegen ihre Feinde oder die Bereitschaft, den Feinden der Freiheit jede Freiheit zuzubilligen?
Ich stimme zu, dass Wilders sicherlich kein "Rechter" im klassischen europäischen Sinne ist. Ein reiner Liberaler ist er aber auch nicht, denn eine "Anerkennung der christlich-jüdischen Tradition als Leitkultur der Niederlande" beispielsweise ist, unabhängig davon, was man von dieser Tradition halten mag, wahrlich kein liberaler Programmpunkt. Die Trennung von Staat und Religion ist in meinen Augen ein liberaler Grundwert, der ja, wie am Beispiel der USA zu sehen ist, nicht zuletzt dem Schutz der Religionsfreiheit dient. Ich würde Wilders eher als Neocon bezeichnen, womit er freilich immer noch deutlich näher am Liberalismus steht als an der autoritären Rechten.
Zitat von ShinIch stimme zu, dass Wilders sicherlich kein "Rechter" im klassischen europäischen Sinne ist. Ein reiner Liberaler ist er aber auch nicht, denn eine "Anerkennung der christlich-jüdischen Tradition als Leitkultur der Niederlande" beispielsweise ist, unabhängig davon, was man von dieser Tradition halten mag, wahrlich kein liberaler Programmpunkt. Die Trennung von Staat und Religion ist in meinen Augen ein liberaler Grundwert, der ja, wie am Beispiel der USA zu sehen ist, nicht zuletzt dem Schutz der Religionsfreiheit dient. Ich würde Wilders eher als Neocon bezeichnen, womit er freilich immer noch deutlich näher am Liberalismus steht als an der autoritären Rechten.
Einverstanden, lieber Shin.
Nur muß man dann wissen, daß die Neocons eben - in der europäischen Bedeutung des Worts - Liberale sind; Liberalkonservative.
In Europa wird der Begriff "konservativ" traditionell mit "autoritär" verbunden, was ja auch historisch nicht falsch ist. Der junge Bismarck zum Beispiel hat sich selbst in diesem Sinn als einen Erzkonservativen gesehen.
In den USA ist das ganz anders - da waren die Konservativen, jedenfalls die der GOP, immer die Partei der Freiheit des Einzelnen, der Ablehnung jedes autoritären Etatismus.
Da leider selbst solche simplen Sachverhalte bei deutschen Journalisten oft unbekannt sind, hat man es ja sogar fertiggebracht, die Neocons mit den Evangelikalen in einen Topf zu werfen.
Was nun die Trennung von Staat und Kirche angeht - Wilders ist Atheist, er will gewiß diese Trennung nicht in Frage stellen. Was ich in der Formel, die Sie zitiert habe, allerdings vermisse, das ist ein Hinweis nicht nur auf die christliche und jüdische Tradition, sondern auch auf die der Aufklärung.
Solange es keinen aufgeklärten Islam gibt - ich hoffe ja, es wird ihn geben -, muß auch aus meiner Sicht unsere abendländische Leitkultur gegen den Islam durchgesetzt werden. So verstehe ich Wilders.
Zitat von Zettel In den USA ist das ganz anders - da waren die Konservativen, jedenfalls die der GOP, immer die Partei der Freiheit des Einzelnen, der Ablehnung jedes autoritären Etatismus.
Da leider selbst solche simplen Sachverhalte bei deutschen Journalisten oft unbekannt sind, hat man es ja sogar fertiggebracht, die Neocons mit den Evangelikalen in einen Topf zu werfen.
Lieber Zettel, da treffen Sie den Nagel auf den Kopf! Ich möchte sogar noch einen Schritt weitergehen und von einem - bewussten? - "Irrtum" in Zusammenhang mit der politischen Klassifizierung des geliebt-gehassten Amerikas sprechen. Die "Democrats" werden gemeinhin als die "Guten" erachtet, die "Republicans" als die "Bösen". Bereits in der Schule wurde uns damals eingetrichtert, wie bitterböse die USA seien. Freilich: Damals war Reagan US-Präsident, nicht Clinton, was vielleicht marginale Perspektiven-Änderungen seitens des Lehrkörpers nach sich gezogen hätte.
Aber noch rasch zum Thema: Der Terminus "Rechtspopulist" ist gewissermaßen das Mäntelchen geworden, das man jedem umhängen kann, der einem, aus welchen Gründen auch immer, nicht geheuer ist. Worin sich ein "Linkspopulist" wie Lafontaine hiervon unterscheidet, konnte mir leider noch niemand erklären, denn bekanntlich ist links ja per se "gut". Als ehemaliger Linker habe ich vielleicht einen anderen Zugang zu solchen Themen, denn es ist beileibe nicht so, dass ich nach "Rechts" gedriftet wäre, sondern vielmehr an dem, dass ich nunmehr ein "Liberaler" bin. Leider, denn "liberal" ist mittlerweile ähnlich beliebt wie die Pest.
Der große Skandal ist meines Erachtens nach die Rückkehr des Tatbestands "Verunglimpfung einer Religion". In Österreich wurde eine FP-Politikerin - natürlich "rechtspopulistischer" Weltanschauung - darob verurteilt. Wilders steht ja demnächst auch vor dem Kadi, weil er das Recht auf freie Meinungsäußerung wörtlich genommen hat.
Ach, das ist halt wieder so ein Fall: da die Liberalen ja die Guten sind (auch für Die Welt), kann der böse Störenfried Geert Wilders einfach kein Liberaler sein.
Viel seltsamer fand ich die Aussage Herrn Steinmeiers, der meinte es sei eine Schande, daß so etwas in einem "toleranten Land2 wie den Niederlanden geschehe. Die Mär von den toleranten Niederlanden ist wohl unausrottbar. Ich kann nicht erknennen, wo die Niederlande in den letzten 500 Jahren besonders tolerant gewesen wären im Vergleich zu anderen Ländern, eher weniger. Zunächst gab es eine rigide Leitkultur, die nur durch wirtschaftlichen Opportunismus etwas aufgelockert wurde. Die Versäulung der letzten 30 Jahre war ja auch eher ein Beispiel für Gleichgültigkeit als Toleranz. Und nun wachen die Niederländer halt auf aus diesem Traum des problemlosen Nebeneinanderleben und reagieren halt entsprechend über. Auch die diversen Weltverbesserungsmissionen, die von Holland in die Welt ausziehen (sei es nun um indonesische Orang Utans zu retten, sei es um polnische Kinder zu töten), scheinen mir nicht für Toleranz zu sprechen.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zitat von ShinEin reiner Liberaler ist er aber auch nicht, denn eine "Anerkennung der christlich-jüdischen Tradition als Leitkultur der Niederlande" beispielsweise ist, unabhängig davon, was man von dieser Tradition halten mag, wahrlich kein liberaler Programmpunkt. Die Trennung von Staat und Religion ist in meinen Augen ein liberaler Grundwert, der ja, wie am Beispiel der USA zu sehen ist, nicht zuletzt dem Schutz der Religionsfreiheit dient.
Nur widerspricht diese Aussage Geert Wilders ja gar nicht der "Trennung von Kirche und Staat" (diese beiden sind getrennt, nicht Staat und Religion), und schon gar nicht der Religionsfreiheit. Die USA verstanden sich auch über 150 Jahre als christliche Nation (man höre sich mal Reden von FDR an) ohne an Religionsfreiheit und der Trennung von Kirche und Staat so wie sie in der Verfassung vorgesehen ist (nach 1860 verstanden wurde - zu Beginn gab es ja noch Staatskirchen in einzelnen Bundesstaaten. Durch das 1. Amendment wurde nur dem Bund verboten, sich darin einzumischen). In den letzten 40 Jahren dagegen wird das Amendment von Extremisten mißbraucht in eine Weise, die ganz anderes als Freiheit der Religionsausübung zum Ziele hat.
Allerdings sehe ich bei Wilders schon eine Gefahr für die Religionsfreiheit, denn schließlich war er es, der den Koran verbieten wollte. Er ist wohl eine von jenen, die meinen, Religionsfreiheit sei eine Gnade, die eine Mehrheitsgesellschaft den Minderheiten gewährt und nicht ein fundamentales Menschenrecht.
Daß Wilders ein Atheist ist, ist weiß Gott keine Garantie davor, daß er für Religionsfreiheit, also Freiheit der Religionsausübung, eintritt.
In Antwort auf:allerdings vermisse, das ist ein Hinweis nicht nur auf die christliche und jüdische Tradition, sondern auch auf die der Aufklärung.
Ja, warum sollte er denn?
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zitat von ShinIch würde Wilders eher als Neocon bezeichnen, womit er freilich immer noch deutlich näher am Liberalismus steht als an der autoritären Rechten.
Einverstanden, lieber Shin.
Nur muß man dann wissen, daß die Neocons eben - in der europäischen Bedeutung des Worts - Liberale sind; Liberalkonservative.
Was Neocons sind, hängt davon ab, wen man damit meint, denn wie alle Komposita mit "Neo-" veralten die Begriffe schnell.
Schließlich wurden die Ordoliberalen um Walter Eucken und Ludwig Erhard damals auch Neoliberale genannt, auch wenn sie sich doch deutlich von dem unterscheiden, was heute Neoliberal heißt.
Neokonservativ war zunächst eine Bezeichnung für die konservative Bewegung (die allerdings keineswegs identisch mit den Republikanern ist) in den USA angeführt von Barry Goldwater, William Buckley und Ronald Reagan. Eben Neo im Unterschied zu früheren Konservatismen.
Heutzutage versteht man aber unter Neocons jene kleine Gruppe von Politikern, die amerikanische Macht zur Verbreitung der Demokratie einsetzen wollen, so wie die Herren Wolfowitz, Perle etc. Diese sind aber eigentlich überhaupt keine Konservativen sondern Liberale, und zwar gewendete Linksliberale, die sich nur irgendwann gegen das Klischee der USA als "böser Imperialist" auflehnten und es ins genaue Gegenteil verkehrt haben.
Ähnlich wie Neo- ist auch der Begriff "Konservativ" sehr wandelbar, denn das zu Erhaltende wandelte sich ja mit der Zeit. Es gibt daher nur zwei Möglichkeiten: entweder es bilden sich immer neue Konservatismen, die das verteidigen, was die alten noch bekämpften, oder der Konservatismus stirbt als solcher aus und existiert nur noch in anderen Namen (so sieht es ja in Deutschland seit 1945 aus).
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
Zitat von RainerIch möchte sogar noch einen Schritt weitergehen und von einem - bewussten? - "Irrtum" in Zusammenhang mit der politischen Klassifizierung des geliebt-gehassten Amerikas sprechen. Die "Democrats" werden gemeinhin als die "Guten" erachtet, die "Republicans" als die "Bösen".
Solche Haltungen können sowieso nur existieren, wenn man nicht weiß (oder bewußt ignoriert), daß die beiden Parteien in ihrer Geschichte riesige inhaltliche Kehrtwendungen vollzogen haben, insbesondere die Demokraten. Wo stehen diese denn heutzutage noch für die Recht der Einzelstaaten und zurückhaltende Regierung (Jefferson) oder für Populismus und Imperialismus (Jackson)?
Die Republikaner sind sich da relativ treu geblieben als Partei des Big Business, der Gegnerschaft zum Rassismus (damals gegen die Sklaverei, heutzutage gegen Positive Discrimation). Aber auch hier gibt es zumindest theoretische Veränderungen: standen die Republikaner unter Lincoln doch für eine starke Zentralregierung, führten die Einkommensteuer eingeführt und beschnitten die Stellung der Einzelstaaten - heutzutage kämpfen sie gegen Steuern (zumindest verbal) und die Rechte der Einzelstaaten.
Je nachdem, wo man steht, kann man schon die eine als "gut" und die andere als "böse" betrachten - nur wird es sehr schwer dies zu verallgemeinern.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
In Antwort auf:Nur muß man dann wissen, daß die Neocons eben - in der europäischen Bedeutung des Worts - Liberale sind; Liberalkonservative.
Der Unterschied zwischen Neocon und Theocon oder auch Paleocon ist mir durchaus geläufig, lieber Zettel. Ich würde Neocon und liberal dennoch nicht gänzlich gleichsetzen. Die GOP ist ohne Zweifel eine Partei auch für Liberale oder, genauer, Liberalkonservative. Reagan war ohne Frage in weiten Teilen seiner Ansichten liberal. Dennoch gibt es in der GOP auch andere Strömungen. Mit den Worten von Clint Eastwood:
In Antwort auf:I think what the ultra-right wing conservatives did to the Republicans is really self-destructive, absolutely stupid.
Ich sehe eher die amerikanischen Libertarians als liberal im europäischen Sinne an - freilich nicht deren extreme Ränder wie die Anarchokapitalisten, sondern die gemäßigten wie z.B. das Cato Institute. Und dort wie auch bei anderen Libertarians gab es bekanntlich einiges an Kritik an der Regierung Bush, auch von ökonomischer Seite.
Zitat von Rainer Die "Democrats" werden gemeinhin als die "Guten" erachtet, die "Republicans" als die "Bösen". Bereits in der Schule wurde uns damals eingetrichtert, wie bitterböse die USA seien. Freilich: Damals war Reagan US-Präsident, nicht Clinton, was vielleicht marginale Perspektiven-Änderungen seitens des Lehrkörpers nach sich gezogen hätte.
Ja, man vergißt das oft, daß Reagan einmal von der linken Propaganda exakt so behandelt wurde wie jetzt George W. Bush.
Daß er heute nicht mehr dieses Image des absoluten Bösewichts hat, liegt vermutlich vor allem an seinem Erfolg: Unter seiner Präsidentschaft fanden die USA, die nach dem schmählichen (von einem demokratisch dominierten Kongreß erzwungenen) Ende des Vietnamkriegs sich in einer Phase tiefer Depression befunden hatten, wieder zu sich selbst.
Er war, wenn man so will, der Therapeut der Nation. Seine Botschaft war: Wir sind doch das Land der Freien! Laßt uns der Welt zeigen, daß wir es wieder nach oben schaffen können! Sehen wir den Kapitalismus doch als etwas Positives!
Das hat funktioniert; aber natürlich nur, weil seine Rezepte - Steuersenkungen, Reaganomics - funktionierten. Heute verkündet Obama ein ähnliches Credo; aber er strebt eine Sozialdemokratisierung der USA an, die deren Tradition krass widerspricht.
Zitat von Rainer Der Terminus "Rechtspopulist" ist gewissermaßen das Mäntelchen geworden, das man jedem umhängen kann, der einem, aus welchen Gründen auch immer, nicht geheuer ist. Worin sich ein "Linkspopulist" wie Lafontaine hiervon unterscheidet, konnte mir leider noch niemand erklären, denn bekanntlich ist links ja per se "gut".
Es gibt ja wirklich populistische Parteien. Das sind die Parteien der Zyniker wie Lafontaine, die Dinge fordern, von denen sie genau wissen, daß sie nicht funktionieren, die aber vielen politisch weniger Interessierten einleuchten. Eine Reichensteuer zum Beispiel schafft keinen einzigen Arbeitsplatz und bringt keinem einzigen Arbeiter auch nur einen Cent mehr Einkommen. Natürlich weiß das auch Lafontaine.
Wilders ist kein Populist. Er weist auf die Gefahren hin, die sich daraus ergeben, daß Menschen nach Europa einwandern, denen unsere Kultur fremd ist.
Zitat von RainerDer große Skandal ist meines Erachtens nach die Rückkehr des Tatbestands "Verunglimpfung einer Religion". In Österreich wurde eine FP-Politikerin - natürlich "rechtspopulistischer" Weltanschauung - darob verurteilt. Wilders steht ja demnächst auch vor dem Kadi, weil er das Recht auf freie Meinungsäußerung wörtlich genommen hat.
Ja, diese Gefahr besteht.
Das Problem ist älter; es geht auf die "political correctness" zurück, die ja ursprünglich weniger auf den Islam bezogen war.
Aber Islamisten haben schnell erkannt, was für eine Steilvorlage das für sie ist: Wenn es verboten ist, Schlechtes über Schwarze zu sagen, wie kann es dann erlaubt sein, Schlechtes über Moslems zu sagen?
Sie schlagen den Westen mit seinen eigenen Waffen. Aber nicht denen der Aufklärung, sondern denen der Anti-Aufklärung, die von der Linken geschmiedet wurden.
Zitat von ZettelJa, man vergißt das oft, daß Reagan einmal von der linken Propaganda exakt so behandelt wurde wie jetzt George W. Bush.
Daß er heute nicht mehr dieses Image des absoluten Bösewichts hat, liegt vermutlich vor allem an seinem Erfolg: Unter seiner Präsidentschaft fanden die USA, die nach dem schmählichen (von einem demokratisch dominierten Kongreß erzwungenen) Ende des Vietnamkriegs sich in einer Phase tiefer Depression befunden hatten, wieder zu sich selbst.
Abgesehen davon, daß Reagan nie so schlimm behandelt wurde wie GWB, gilt die Diagnose vom Erfolg Reagans eigentlich doch nur für Amerika, wo aber der Reaganhaß nie so groß war.
Jene, die z.B. in Deutschland Reagan für seine Nachrüstung haßten, werden ihm ja nicht plötzlich zustimmen, weil die Mauer gefallen ist. Im Zweifelsfall konnten sie mit dieser nämlich sehr gut leben.
Nein, ich glaube, Reagan ist keinaktuelles Haßobjekt mehr, weil der Treck linker Empörung einfach weiterzieht und sich auf den graden vorhandenen "Bösewicht" konzentriert. Der Nixon-Haß ist ja auch nicht deswegen abgeflaut, weil man plötzlich von seiner Politik überzeugt wäre sondern weil viel Wasser den Main herabgeflossen ist.
Was Wilders angeht: er ist sehr wohl ein Populist (und ob rinks oder lechts ist mir schnuppe) und ich habe noch kein auch nur halbwegs sinnvolles Gegenargument gehört. Allein, daß er einen Viertelsstundenfilm gedreht und veröffentlicht hat, der seine Botschaft im Volk vermitteln sollte, macht zu einem solchen. Wilders greift Ängste die zurecht existieren, die aber von der Politischen Korektheit totgeschwiegen werden, auf.
In Antwort auf:Wenn es verboten ist, Schlechtes über Schwarze zu sagen, wie kann es dann erlaubt sein, Schlechtes über Moslems zu sagen?
Sie schlagen den Westen mit seinen eigenen Waffen. Aber nicht denen der Aufklärung, sondern denen der Anti-Aufklärung, die von der Linken geschmiedet wurden.
Es sind die Waffen der "Aufklärung", geschmiedet von den Enzyklopädisten, für die die Wissen ja nur ein Agitationsinstrument war.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
ich glaube, Sie reden hier über unterschiedliche Anwendung des Begriffes Populist.
Ich bezeichne die beiden Phänomene mal als "Populist im Lafontaineschen Sinne" und "Populist im Seehoferschen Sinne". Während ersterer aus eigener Ideologie heraus tatsächlich die Ängste der Menschen schürt und durch undurchführbare und z. T. nicht mit der Demokratie vereinbare Ideen Stimmen gewinnen will, greift letzterer bereits vorhandene Stimmungen auf und richtet seine Politik danach aus.
Zitat von Meister PetzLieber Zettel, lieber str1977,
ich glaube, Sie reden hier über unterschiedliche Anwendung des Begriffes Populist.
Ich bezeichne die beiden Phänomene mal als "Populist im Lafontaineschen Sinne" und "Populist im Seehoferschen Sinne". Während ersterer aus eigener Ideologie heraus tatsächlich die Ängste der Menschen schürt und durch undurchführbare und z. T. nicht mit der Demokratie vereinbare Ideen Stimmen gewinnen will, greift letzterer bereits vorhandene Stimmungen auf und richtet seine Politik danach aus.
Das glaube ich nicht. Auch Lafontaine greift schon vorhandene Ängste auf und schürt sie dann noch weiter. Lafontaines Motivation ist ja meiner Meinung nach weniger eine ideologische (denn er hat sich auch früher mal ganz anders verortet) sondern eine persönliche.
Gruß, str1977
Faschismus und Antifaschismus sind nicht dasselbe, genausowenig wie Libanon und Antilibanon. Aber beide sind aus Stein gemacht.
Liberalismus ist die Ideologie, die, wenn etwas zu verderben droht, nicht nur nichts unternimmt, sondern auch anderen von Gegenmaßnahmen abrät, um anschließend das verfaulte Resultat zum Ideal zu erklären.
The business of Progressives is to go on making mistakes. The business of the Conservatives is to prevent the mistakes from being corrected. (G.K. Chesterton)
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