Man konnte heute Nachmittag ganz gut die Zeremonien zum D-day verfolgen, wenn man zwischen CNN und France24 hin- und herschaltete; dort gab es jeweils den O-Ton.
Keinen deutschen natürlich; denn die Kanzlerin war nicht eingeladen worden. Die Hintergründe scheinen unklar zu sein; Schröder hatte man ja eingeladen. Vor fünf Jahren war er willkommen gewesen.
Also gab es, statt europäischer Perspektive, Selbstlob. Nationales, wie bei Sarkozy. Und natürlich persönliches, wie bei Obama.
Nein, das hätte die Vorsehung nicht zulassen können, daß nicht auch beim D-Day die Vorfahren Obamas eine Rolle spielten.
Ein Grund zum Meckern, das finde ich schon. Aber daß sich im Augenblick gegen diese Obama-Besoffenheit etwas ausrichten läßt, glaube ich nicht. Da wird etwas in der Volksseele angesprochen, von dem ich dachte, daß es Vergangenheit ist.
Zitat von KalliasSagte Obama heute am Omaha Beach. (Den, sich freudianisch verschreibend, Zettel "Ohama Beach" nannte). Gruß, Kallais
Danke, lieber Kahlias! Ja, das ist wirklich lustig. Und da ich anschließend offline gegangen bin, stand es bis jetzt so da. Jetzt muß ich aber schnell rüber, es korrigieren ...
Zitat von KalliasSagte Obama heute am Omaha Beach. (Den, sich freudianisch verschreibend, Zettel "Ohama Beach" nannte). Gruß, Kallais
Danke, lieber Kahlias! Ja, das ist wirklich lustig. Und da ich anschließend offline gegangen bin, stand es bis jetzt so da. Jetzt muß ich aber schnell rüber, es korrigieren ...
Zitat von MarriexSchön ist ja auch, dass ihm alle die Behauptung abnehmen, die Muslime hätten den Buchdruck erfunden...
Oh, lieber Marriex, seine Redenschreiber haben da schon aufgepaßt. Jeder denkt zwar, er hätte das gesagt, aber er hat nicht "invented" gesagt, sondern nur "developed".
Wer will ihm widerlegen, daß er damit nur "weiterentwickelt" gemeint hat? Klar haben Moslems den Buchdruck, den Kompaß etc. weiterentwickelt. China ist ja auch gerade dabei, die Kunst des Autobauens weiterzuentwickeln.
Zitat von KalliasSagte Obama heute am Omaha Beach. (Den, sich freudianisch verschreibend, Zettel "Ohama Beach" nannte). Gruß, Kallais
Danke, lieber Kahlias! Ja, das ist wirklich lustig. Und da ich anschließend offline gegangen bin, stand es bis jetzt so da. Jetzt muß ich aber schnell rüber, es korrigieren ... Herzlich, Zettel
Huch, ist das ansteckend?
Ja, liebe Nola, das kann eine regelrechte Epidämie werden.
Ich erinnere an Obamas Versprecher, als er vom Wahlkampf in 57 Staaten sprach, also die Zahl der ordentlichen Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga bemühte, nicht die 50 der Vereinigten Staaten von Amerika. Solche Pferdefüße lassen mich fürchten, daß weniger ein überzogenes Selbstbild hinter seiner Haltung steckt als vielmehr ein ideologiegespeistes Sendungsbewußtsein, und das verbindet ihn mit den Presseleuten.
In Antwort auf:Which brings me to our current president. The cult of personality around Obama as seen in the Washington area is just startling, and horribly troubling for those concerned about the power of the state and individual liberty. Pictures of him and his family are seemingly on every wall, with whole souvenir shops dedicated to everything Obama. Searching for some kind of analog, I actually found two:
* Princess Diana — Little of what Princess Diana said or did bore up under much scrutiny, but it didn’t matter. For some reason, huge numbers of people totally invested themselves in her personality cult. In fact, the more screwed up she was, and the more mistakes and weakness she admitted to, the more people rushed to support her. I was in London a few days after her funeral, and it was the only occasion I had ever seen as much merchandise sales for a government figure as I did this week for Obama. * Augustus Caesar. Gaius Julius Caesar Octavianus, or Augustus, had the problem of wanting all the power of a tyrant, but he knew the dangers because his [adoptive] father Julius Caesar had been killed for being a tyrant. So he brilliantly built over time a personal loyalty among those in the state to himself, and exercised power with good PR. He was more powerful and more autocratic than Julius Caesar, but cleverly disguised the fact. He gave the people the illusion of freedom without the reality, and they ate it up.
Mir schien die zunehmende Vererbung von politischer Prominenz in Washington schon früher ein Problem geworden zu sein. Und in Deutschland ist das Tagträumen mittlerweile aus repektable Aktivität vollständig akzeptiert...
Volksseele? ... Sagen wir lieber: im kollektiven Unterbewußtsein des - insbesondere staatseigenen ("öffentlichrechtlichen") - deutschen Medienzirkus. (Der bekanntlich nicht annähernd repräsentativ für´s Volk ist.) Über dessen offenkundig weiterhin ungebrochenes Bedürfnis nach Gelegenheiten zu unreflektierter Adoration habe ich mich in den letzten Tagen allerdings auch geärgert. Naja, wenn ich mich nicht irre, ist das Wort "Personenkult" ja auch speziell für linke Regime (Stalin et al.) geprägt worden. Paßt doch.
Zitat von FAB.Volksseele? ... Sagen wir lieber: im kollektiven Unterbewußtsein des - insbesondere staatseigenen ("öffentlichrechtlichen") - deutschen Medienzirkus. (Der bekanntlich nicht annähernd repräsentativ für´s Volk ist.)
Völlig richtig, lieber FAB. Daß ich von der Volksseele gesprochen habe, war als eine kleine Sottise gedacht. Denn just diejenigen in den Leitmedien, die jetzt diese Obama-Verehrung betreiben, üben sich ja gern darin, die dumpfe Volksseele zu verdammen.
Zitat von FAB.Über dessen offenkundig weiterhin ungebrochenes Bedürfnis nach Gelegenheiten zu unreflektierter Adoration habe ich mich in den letzten Tagen allerdings auch geärgert. Naja, wenn ich mich nicht irre, ist das Wort "Personenkult" ja auch speziell für linke Regime (Stalin et al.) geprägt worden. Paßt doch.
Es ist wie bei "Des Kaisers neuen Kleidern". Wann wagt einmal einer der Großjournalisten, zu schreiben, daß der Kaiser nackt ist?
Zitat von ZettelNein, das hätte die Vorsehung nicht zulassen können, daß nicht auch beim D-Day die Vorfahren Obamas eine Rolle spielten.
Ein Grund zum Meckern, das finde ich schon. Aber daß sich im Augenblick gegen diese Obama-Besoffenheit etwas ausrichten läßt, glaube ich nicht. Da wird etwas in der Volksseele angesprochen, von dem ich dachte, daß es Vergangenheit ist.
Charles Krauthammer widmet sich (wieder einmal) in seiner aktuellen Kolumne in der Washington Post diesem Thema:
Zitat von Charles KrauthammerNot that Obama considers himself divine. (He sees himself as merely messianic, or, at worst, apostolic.) But he does position himself as hovering above mere mortals, mere country, to gaze benignly upon the darkling plain beneath him where ignorant armies clash by night, blind to the common humanity that only he can see. Traveling the world, he brings the gospel of understanding and godly forbearance. We have all sinned against each other. We must now look beyond that and walk together to the sunny uplands of comity and understanding. He shall guide you.
Krauthammer zeigt dann, wie Obama in seiner Kairoer Rede schiefe Vergleiche und Gleichsetzungen verwendet hat, um den Islam auf- und die USA abzuwerten, und schließt so:
Zitat von Charles Krauthammer Obama undoubtedly thinks he is demonstrating historical magnanimity with all these moral equivalencies and self-flagellating apologetics. On the contrary. He's showing cheap condescension, an unseemly hunger for applause and a willingness to distort history for political effect.
Distorting history is not truth-telling but the telling of soft lies. Creating false equivalencies is not moral leadership but moral abdication. And hovering above it all, above country and history, is a sign not of transcendence but of a disturbing ambivalence toward one's own country.
Ein Narziß kennt keine Loyalität. Der Messias steht über den Menschen, natürlich auch über seinem Land. Die einzige angemessene Funktion für Obama dürfte in dessen Augen wohl die des Weltpräsidenten sein.
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