In Antwort auf:STONEWALL, Miss., Sept. 11 — In the fearful cosmos of the segregationist South, the integrated swimming pool occupied a special place: race-mixing carried to an intimate level.
So it was that when integration came to this old mill town in the 1970’s, its magnificent pool, 100 feet long and 30 feet wide, the summer delight of generations of white children, had to close, people here thought. It was filled in with truckloads of red southern Mississippi dirt, covered over and forgotten for more than 30 years.
Hier ein Photo des Pools in Stonewall, Mississippi, aus dem Jahr 1969. Betreten und nutzen durften ihn nur Weiße. Wer die langen, schwülen Sommer im amerikanischen Süden kennt, kann sich vorstellen, was es geheißen haben mag, von so einer Oase ausgeschlossen zu sein. In den Siebziger Jahren, vor gerade mal dreißig Jahren, hat man den Pool zugeschüttet, um zu verhindern, dass Farbige sich zu den Weißen gesellten. Gelitten haben natürlich auch die Kinder der Weißen.
"Black folk and white people swimming together was just absolutely part of this 'black men getting close to white women' idea," said Leslie B. McLemore, a political scientist at Jackson State University, in the state capital. "Schwarzes Volk und Weiße zusammen im Bad schwimmend war ganz einfach ganz und gar Teil diese Vorstellung 'schwarzer Mann nähert sich weißer Frau'" , sagte Leslie B. McLemore, Politologe an der Jackson State University, in der Landeshauptstadt.
Über diese spezielle Haltung den Schwarzen gegenüber in den Südstaaten haben wir ja hier schon einmal diskutiert, dear Reader. Wahrscheinlich ist das ein Zug vieler traditioneller Gesellschaften: Diese nachgerade paranoide Angst, daß die Andersartigen sich den eigenen Töchtern und Frauen nähern könnten.
Das aktuelle Beispiel dafür hier in Deutschland sind die "Ehrenmorde" (ein meines Erachtens völlig verfehltes Wort; siehe hier) von türkischen Vätern oder Brüdern. Die Rolle der Schwarzen im traditionellen amerikanischen Süden spielen hier die Nicht-Türken, die als Sexualpartner der jungen Türkinnen dieselben tiefen Ängste auslösen. Allerdings richten sich die Aggressionen dieser in ihrer "Ehre" verletzten Türken eher gegen ihre eigenen Töchter und Schwestern, während sich die Aggressionen der südstaatlichen Rassisten gegen die schwarzen Männer richteten.
Das Denken ist aber meines Erachtens dasselbe. Es ist ein archaisches Denken, das man natürlich sehr gut evolutionsbiologisch deuten kann: Als das Bestreben, das Eindringen fremder Gene in den Genpool der betreffenden Gruppe zu verhindern.
Zitat von TurbofeeDas hat mit Genen überhaupt nichts zu tun, zumindest nicht bei den in ihrer "Ehre" verletzten Türken.
Schwer zu sagen, liebe Turbofee. Wie bei den meisten Hypothesen der Evolutionsbiologie gibt es parallel zu deren Erklärung eine kulturelle.
Was feststeht, das ist, daß bei vielen Arten die Männchen große Anstrengungen machen, die Weitergabe der eigenen Gene sicherzustellen, mit zum Teil unschönen Methoden wie dem Auffressen von Jungen, die von anderen Vätern stammen.
Soweit gehen die meisten Männer wohl nicht ; aber daß es auch beim Menschen der Weitergabe der eigenen Gene dient, wenn die Enkelkinder von Vätern aus demselben Genpool abstammen, liegt auf der Hand.
In fast allen Kulturen wird ein männlicher Seitensprung weniger hart geahndet als ein weiblicher - denn er dient, angesichts der fast unbegrenzten männlichen Zeugungsfähigkeit, ja der Weitergabe der Gene der betreffenden Gruppe, während es bei der Frau mit ihrer begrenzten Gebärfähigkeit eben darum geht, wessen Gene ihre Kinder weitergeben.
Natürlich behaupten die Evolutionsbiologen nicht, daß solche Überlegungen bewußt angestellt werden. Aber Gruppen von Menschen, die als ihre Tradition entsprechende Vorschriften und Sanktionen entwickeln, haben halt eine größere Chance als andere, ihre Gene weiterzugeben.
Woran man wieder sieht, wie eng verzahnt Nature und Nurture sind.
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