Zitat von GorgasalDie britische Upper Class versammelt die klügsten Köpfe unter den Untertanen der Königin?
Nein, aber die klügsten Köpfe kommen aus der Upper Class.
Mit den Dávila-Zitaten, die ich in letzter Zeit in meiner Signatur vernachlässige, liegt mir diese Position ja durchaus nahe... Dennoch würde mich interessieren, ob Sie hierfür mehr als nur anekdotische Evidenz haben.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von GorgasalMit den Dávila-Zitaten, die ich in letzter Zeit in meiner Signatur vernachlässige, liegt mir diese Position ja durchaus nahe... Dennoch würde mich interessieren, ob Sie hierfür mehr als nur anekdotische Evidenz haben.
Ich habe genau das, lieber Gorgasal, anecdotic evidence, was ich vielleicht mit Erfahrungswissen übersetzen würde.
Was mich beim Kontakt mit britischen Kollegen immer wieder beeindruckt hat, das war ihre Kultiviertheit, die Intelligenz, mit der sie einander die Bälle zuwerfen, scherzen, die kühnsten Theorien spinnen.
Das ist das Milieu von Cambridge, in dem Whitehead, Russel, Wittgenstein (als assimilierter Jude), Keynes gedeihen konnten.
Zitat von ZettelWas mich beim Kontakt mit britischen Kollegen immer wieder beeindruckt hat, das war ihre Kultiviertheit, die Intelligenz, mit der sie einander die Bälle zuwerfen, scherzen, die kühnsten Theorien spinnen. Das ist das Milieu von Cambridge, in dem Whitehead, Russel, Wittgenstein (als assimilierter Jude), Keynes gedeihen konnten.
Sehr schön - aber das ist nicht das, was der Brite unter Upper Class versteht. Dort ist die Ausbildung nur bis Eton relevant. Jemand aus der Upper Class, der nach Cambridge geht, womöglich noch ein guter Wissenschaftler wird, hätte unter seinen Klassengenossen schnell den Ruf eines Spinners. Der Wikipedia-Artikel zeigt sehr schön auf, was für Upper Class-ness relevant ist und was nicht: http://en.wikipedia.org/wiki/Upper_class#United_Kingdom
Wissenschaftler sind Upper Middle Class.
Der Buchtipp: "Watching the English", hat hier schon einmal jemand anders empfohlen.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
ihre Antwort auf meinen Text zeigt, dass man sich da wirklich auf vermintem Gelände bewegt. Im ersten Teil habe ich lediglich versucht, zu verdeutlichen, dass wir sehr wohl bereit sind biologische Unterschiede zwischen Ethnien anzuerkennen, so lange diese als vorteilhaft angesehen werden. Auch gibt es Unterschiede die kulturell bedingt sind, und von uns ebenso anerkannt werden, wenn sie positiv sind. Negative Abweichungen von der (zugegeben, unserer) Norm werden aber nicht thematisiert, weil man sich da halt ins Minenfeld begibt.
Im zweiten Teil habe ich lediglich meine Skepsis zur Entwicklung in Afrika zum Ausdruck gebracht und dabei ein paar Beispiele angeführt, von denen es noch jede Menge anderer gibt. Weit verbreiterter Geister- und Hexenglaube, Machetenmassaker, Jungfrauenvergewaltigungen zur AIDS-Prävention, die Rückwärtsentwicklungen in Simbabwe und Südafrika allgemein. Am Klima kann es ja nicht liegen, da weiße Farmer dort erfolgreich wirtschafteten. Zudem ist man in Südost-Asien auch um einiges weiter in der Entwicklung, obwohl man dort auch ein tropisches/subtropisches Klima hat.
Tja, da kann man also spekulieren. Interessant finde ich ja auch die Frage, welcher Menschenschlag "die Wiege der Menschheit" verlassen hat (und warum?) und wer dort geblieben ist.
Nun zu ihrer Replik:
Warum ich Zweifel gegenüber Frauen, oder Linkshändern haben sollte erschließt sich mir überhaupt nicht. Es gibt meines Wissens nach kein Land, oder gar einen Kontinent, der überwiegend von Frauen, oder Linkshändern bewohnt wird. Würde es so etwas geben, wären dort auftretende Auffälligkeiten allerdings durchaus interessant. Warum sie ausgerechnet die Antisemitismus-Karte ziehen, werden sie sicher selbst wissen. Mir ist eine Vorstellung wie sie sie äußerten einfach mal zu abseitig um überhaupt darauf einzugehen.
Sehr guter und richtiger Wikipedia-Eintrag. "Upper class" ist in UK etwas völlig anderes als z.B. "Oberschicht" in Deutschland. Weder Geld noch Bildung sind da wichtige Kriterien, sondern die Abstammung.
Ich hatte bislang keinen statistisch signifikanten Berührungen mit der Upper class. Aber soweit ich weiß, ist übertriebener Ehrgeiz (gerade auch akadmischer Ehrgeiz) in diesen Kreisen nicht wohl gelitten. Dass die besonders Klugen der Upper Class entstammen, kann ich mir daher auch nicht so recht vorstellen.
Zitat von ZettelWas mich beim Kontakt mit britischen Kollegen immer wieder beeindruckt hat, das war ihre Kultiviertheit, die Intelligenz, mit der sie einander die Bälle zuwerfen, scherzen, die kühnsten Theorien spinnen. Das ist das Milieu von Cambridge, in dem Whitehead, Russel, Wittgenstein (als assimilierter Jude), Keynes gedeihen konnten.
Sehr schön - aber das ist nicht das, was der Brite unter Upper Class versteht.
Ja, das ist wohl so. Sagen wir stattdessen "die intellektuelle Elite".
Und das sind eben Leute, die meist mit Eton gestartet sind und dann am Trinity College oder King's College waren; vielleicht gar zu den Aposteln gehörten. Oder mindstens in Oxford lehren.
Ich habe wirklich manche von ihnen kennen- und schätzengelernt. Sie haben diesen einmaligen Akzent, sie haben den Oxford Stutter. Es sind schlechthinnige Intelllektuelle. Ungemein bemüht, nie etwas Dummes zu sagen, nie aus der Rolle zu fallen.
Von einer gewaltigen Arroganz und zugleich Bescheidenheit. Oft im Vergleich zu deutschen oder amerikanischen Professoren gar nicht gut bezahlt; anspruchslos.
Jede Diskussion mit ihnen ist ein Verngügen und eine Herausforderung. Wenn sie jemanden für dumm halten, dann geben sie das gnadenlos zu verstehen. Wenn sie jemanden interessant finden, dann sind sie begeistert.
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