Auf den ersten Blick ist es kaum zu verstehen: Auch mehr als sechs Jahre nach der Columbia-Katastrophe hat es die NASA nicht geschafft, das Problem zu beseitigen, das zu dieser Katastrophe führte.
In dem Artikel erläutere ich, warum das so ist: Das Problem ist eine zwangsläufige Folge des ansonsten so genialen Shuttle-Konzepts.
Beseitigen kann man es nicht. Man kann nur die Folgen reparieren. Das wird bei der Endeavour wohl erfolgreich geschehen.
Vielen Dank für den Hinweis auf Ihren früheren, ebenfalls lehrreichen Artikel, lieber Zettel. Ich hoffe, Sie verzeihen mir zum sachlich-ernsten Thema eine ironische Note.
Die Dinge sind aber oft gleichermaßen einfacher wie auch verwickelter, als man sich das als Laie so vorstellt. Gerade noch hatte ich gelernt, daß ganze Mondmissionen nur durch Tesa-Kraftband gerettet wurden, dann wieder werden Schaumstoffteilchen zum Verderben (s.u.?). Und ich dachte immer, der ganz große Bösewicht im Hintergrund hieße Powerpoint.
Anmerkung zum Foto: Es ist hier zu finden, und dort steht, daß das Foto unter Creative Commons 2.0-Lizenz (keine kommerzielle Nutzung, Namensnennung des Autors) frei ist. Abendlaender hat das a bisserl verschlüsselt unter das Foto geschrieben.
Also alles paletti. Ich würde nur vorschlagen, die Freigabe etwas ausführlicher anzugeben, da nicht jeder, der hier mitliest, die Abkürzung verstehen dürfte. Ich habe übrigens auch erst nachsehen müssen.
die Sache mit Powerpoint ist schon interessant. Ich habe das auch miterlebt, wie mit der Einführung von Powerpoint wissenschaftliche Vorträge auf einmal alle dieselbe Struktur bekamen. Früher hatte man seine Folien selbst gestaltet. Jetzt ließ man sich in das Vortragsschema von Powerpoint pressen.
Der entscheidende Punkt im Fall Columbia dürfte aber wohl weniger die Verwendung von Powerpoint sein als das allgemeine Probleme, daß Vorgesetzte wie Leser häufig nur Abstracts, Executive Summaries usw. zur Kenntnis nehmen; mangels Zeit. Und die haben nun mal zwangsläufig die Eigenschaft, Einwände, Bedenken, Einschränkungen usw. wegzulassen, weil sie eben knapp formuliert sein müssen.
Hätte man damals den Hitzeschild der Columbia mit hochauflösenden Kameras aufgenommen, dann hätte man den Schaden sehr wahrscheinlich entdeckt. Eine andere Frage ist, ob man die Besatzung hätte retten können. Ich habe dazu vor Jahren einmal einen Artikel gelesen, an dessen Einzelheiten ich mich aber nicht mehr erinnere. Reparaturmaterial stand an Bord nicht zur Verfügung; aber vielleicht hätte man wie bei Apollo 13 etwas improvisieren können. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, ein anderes Shuttle zur Rettung hochzuschicken; aber es war wohl fraglich, ob der Start in so kurzer Zeit würde vorbereitet werden können.
Zitat von Zetteldie Sache mit Powerpoint ist schon interessant. Ich habe das auch miterlebt, wie mit der Einführung von Powerpoint wissenschaftliche Vorträge auf einmal alle dieselbe Struktur bekamen. Früher hatte man seine Folien selbst gestaltet. Jetzt ließ man sich in das Vortragsschema von Powerpoint pressen.
Powerpoint kann ein wunderbares Mittel zur Strukturierung eines Vortrags sein - aber nicht nur Powerpoint, sondern auch andere Methoden, Präsentationen zu erstellen, etwa die Beamer-Klasse in LaTeX. Umgekehrt kann man mit Powerpoint oder Beamer beliebig grausige Vorträge von sich geben. Genauso wie mit einem Whiteboard oder einer Tafel.
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach liegt es nicht am verwendeten Mittel, ob ein Vortrag gut oder schlecht ist, sondern am Vortragenden und seiner Fähigkeit zu strukturieren. Powerpoint als fast allgegenwärtige Software eignet sich aber gut als Sündenbock.
Zitat von ZettelDer entscheidende Punkt im Fall Columbia dürfte aber wohl weniger die Verwendung von Powerpoint sein als das allgemeine Probleme, daß Vorgesetzte wie Leser häufig nur Abstracts, Executive Summaries usw. zur Kenntnis nehmen; mangels Zeit. Und die haben nun mal zwangsläufig die Eigenschaft, Einwände, Bedenken, Einschränkungen usw. wegzulassen, weil sie eben knapp formuliert sein müssen.
Wenn ich meinen Chef auf ein fundamentales Problem aufmerksam machen muss, dann kann ich das auch in den Abstract verpacken. Außer natürlich, ich weiß, dass er so etwas gar nicht sehen will.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von Gorgasal Powerpoint als fast allgegenwärtige Software eignet sich aber gut als Sündenbock.
Na ja, das Problem liegt wohl eher darin begründet, dass PP als Werkzeug betrachtet wird, mit dem Jeder präsentieren kann. Ein guter Präsentator (Verkäufer) kann einem alles gut rüberbringen. Das ist schließlich seine Profession. Ein Präsentator, der von "seiner Sache" absolut überzeugt ist, wird auch kaum mehr benötigen, als 'ne Tafel, einen Schreibblock, oder ein bisschen Sand zum Zeichnen. Ein interessiertes Publikum und ein engagierter Präsentator kommen auch ohne PP aus.
Durch PP-Unterstützung (und alle weiteren Präsentations-Tools) wird eine Präsentation allerdings zunehmend als etwas angesehen, das ja irgendwie jeder können sollte. Es ist einfach zu handhaben, also kann jeder eine Präsentation erstellen ... meinen Menschen, die Präsentationsaufgaben delegieren können jedenfalls.
Is aber nicht so. Die Aneinanderreihung von Folien, die einer schon oft gesehenen Gliederung folgen ist nicht spannend. Wenn der Ersteller uninspiriert ans Werk geht, hilft ihm auch PP nicht. Da ist die ewig gleiche Grundstruktur von PP sogar hinderlich. Trotzdem ist PP ein prima Werkzeug ... wenn man es gut einsetzen kann.
Zitat von CalimeroDurch PP-Unterstützung (und alle weiteren Präsentations-Tools) wird eine Präsentation allerdings zunehmend als etwas angesehen, das ja irgendwie jeder können sollte.
"Präsentieren", vulgo Informationen und/oder Standpunkte wohlstrukturiert in freier Rede mit oder ohne Hilfsmittel darlegen, sollte meines Erachtens in der Tat jeder können, völlig unabhängig von Powerpoint. Aber das meinten Sie möglicherweise nicht so, wie ich jetzt widerspreche Und während man in der Schule ausgiebig lernt, eine schriftliche Erörterung zu schreiben, kommt der zugehörige mündliche Vortrag wohl noch immer zu kurz, wenn auch nicht so schlimm wie früher.
Zitat von CalimeroEs ist einfach zu handhaben, also kann jeder eine Präsentation erstellen ...
Papier und Füller sind auch einfach zu handhaben, trotzdem meint nicht jeder, einen guten Aufsatz schreiben zu können... vielleicht weil man in der Schule häufig genug die Rückmeldung bekommen hat, dass (und warum) der eigene Aufsatz nicht gut war. So etwas könnte hinsichtlich Präsentationen ebenso gut funktionieren.
Zitat von Calimeromeinen Menschen, die Präsentationsaufgaben delegieren können jedenfalls.
Und leider auch viele Menschen, die ihre eigenen Präsentation als stream of consciousness writing von sich geben.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
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