Okay, wir haben den öffentlich-rechtlichen und den kommerziellen Sektor. Beide sind etabliert und finden ihr Publikum. Nur muss ich die „Privaten“ nicht per Zwangsgebühr finanzieren. Die GEZ-Gebühr tut mir zwar nicht weh, aber manchmal frage ich mich dann doch, warum ich den Staatsfunk zwingend unterstützen soll, obwohl er tendenziös berichtet. Das KKW-Bashing und die Bevorzugung rot-grüner Politiker bei der Berichterstattung in den letzten Tagen zeigten wieder, dass „öff.-recht.“ eben nicht unbedingt für „seriös“ steht.
Dann wieder höre ich spätnachts Musik im Radio, die bei kommerziellen Sendern keine Chance hätte, und bin glücklich und zufrieden, dass ein Teil meiner Gebühren diesem musikverliebten Moderator ermöglicht, mich auf irgendeine Band aus „jwd“ aufmerksam zu machen.
Fakt ist, dass der Öffi-Rundfunk sich, wie jedes Staatsunternehmen, immer mehr ausbreitet, Posten schafft, in jedem Jahr mehr Geld verlangt (wir sind bei über sieben Milliarden Euro derzeit). Fakt ist auch, dass die Chefredaktionen nach Parteiproporz besetzt werden und eben gerade nicht unabhängig sind.
Bei Printmedien sind wir es gewohnt, eine Auswahl zu haben. Wenn mir eine Zeitung/Zeitschrift nicht zusagt, greife ich zu einer anderen. Beim Fernsehen kann ich auf ARD und ZDF auch locker verzichten. Ihre hinterlassene Lücke schließen dann halt andere. Warum aber gibt es auf der Radio-Seite nur die Wahl zwischen kommerziellem „Dudelfunk“ und „ÖR-Gesinnungsradio“? Liegt es am Medium? Ist es wirklich notwendig, das ganze „ÖR-Gebilde“ mit Volksmusik und „Gutmenschen-Bildungsauftrag“ am Leben zu erhalten?
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Ich pendel z.B., morgens im Bad, d.h. im Radio, immer zwischen DRK & DLF, mit Schwerpunkt DLF. Aber auch, wenn ich Nachrichten ohne Techno-Getrommel oder irgendeine Musike im Hintergrund (was ich unerträglich finde - insbesondere, wenn was Schlimmes erzählt wird) hören will, muß ich auf den ÖR-Rundfunk zurückgreifen.
Außerdem hörte ich, auch heut früh im Bad, wieder im DLF oder DRK den interessanten Kommentar eines Geologen, in dem dargelegt wurde, warum der Massentourismus & Ballermann für Mallorca besser - sowohl finanziell als auch ökologisch - sei als der eingeschränkte, für besser Betuchte. Ob das stimmte oder nicht, weiß ich nicht, auch interessiere ich mich nicht für Mallorca, aber immerhin waren das eher ungewöhnliche Töne, glaube ich. (So genau kann ich das nicht beurteilen, weil ich, zwischendurch, auch rumplansche & mir somit Vieles entgeht & außerdem zu dem Zeitpunkt auch noch nicht ganz wach bin.)
Auch wichtig: Die Moderatoren kichern nicht so albern wie auf den Privaten.
In Antwort auf:Was würd wohl passieren, wenn das ganze ÖR-Gebilde verschwände?
Dasselbe Problem stellt sich auch bei den Printmedien: ohne öffentlich-rechtliche Zeitungen gäbe es nur die BILD... Ernsthaft: angenommen es gäbe eine seriöse GEZ-finanzierte Zeitung. Könnte die private Konkurrenz bestehen (bzw. sich überhaupt entwickeln, wenn die GEZ-Zeitung zuerst da war)? Ohne öffentlich-rechtlichen Rundfunk gäbe es eine Marktlücke, die dann besetzt würde. Schließlich kommen fast alle Länder der Welt ohne öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus. Und auch in Deutschland klappt es in anderen Medienbereichen ja auch.
Im Bereich des seriösen Rundfunks liegt kein Marktversagen vor, viel mehr hat der Staat den Markt mutwillig zerstört. So ist das übrigens ist allen Wirtschaftsbereichen die nicht funktionieren (z.B. sozialer Wohnungsbau, oder Postdienstleistungen mit Mwst-Privileg und Briefmonopol für den ehemaligen staatlichen Monopolisten, u.s.w.)
Tja, zumindestens im Nachrichtenbereich ist der recht kleine deutsche Markt groß genug, um gleich zwei private werbefinanzierte Nachrichtensender zu ernähren. Es ist also durchaus noch möglich, Qualität statt Balla Balla zu bringen. Bei Sendern wie Phoenix oder Bayern Alpha sehe ich das Gebührenmodell aber durchaus ein. Phoenix agiert im Grunde als offizieller Bundestagssender und sollte entsprechend auch zusätzlich aus dem Bundestagsbudget subventioniert werden. Beide nehmen den Bildungsauftrag noch ernst und bringen eine Menge interessantes Zeug. (Wiederholungen und Ausrutscher sind unvermeidlich.) ZDF braucht kein Schwein, die machen jetzt das, was mal die Nische von Sat1 war.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
Zitat von janaAuch wichtig: Die Moderatoren kichern nicht so albern wie auf den Privaten.
Oh ja, das ist schrecklich! Ich nenne die "privaten" Moderatoren nur "Moderator-Bots". Das aufgezogene Gegiggel ist unerträglich. Dazu noch die ständigen Gewinnspiele und das Claim-Geklingel ... grauenhaft!
Zitat von janaWas würd wohl passieren, wenn das ganze ÖR-Gebilde verschwände? Würden sich Sender finden, die z. B. morgens ein POLITISCHES FEUILLETON wie das von heute sendeten?
Ich glaube es irgendwie nicht. Radio ist ja immernoch regional strukturiert, obwohl es technisch möglich wäre, deutschlandweit zu funken. Auch sehe ich keine Chance für einen werbefinanzierten Sender, der sowohl eine Musikredaktion, als auch ein ernstzunehmendes Wirtschafts- und Politikkorrespondentennetz unterhalten könnte. Qualität ist halt teuer und durch zu viel Werbung leidet wieder die Qualität. Ein Teufelskreis.
Herzlich, Calimero
P.S. Der DLF ist mir persönlich zu "ununterhaltsam", desrum zwar gespeichert, aber selten genutzt. Was ist nun aber der DRK? Ich bitte um einen Tipp ihrerseits.
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Ich habe mal einen Artikel gelesen, ich glaube er hieß "Does public broadcasting have a future" an den AutorIn kann ich mich leider nicht erinnern, aber in dem Artikel wurde auch angeführt, dass viele öffentlich rechtliche, vielleicht nicht zwingend in Deutschland, aber im EU Ausland sich die Inhalte immer mehr den Privaten angleichen. Dann würde ich keine Gebühren zahlen wollen, die öffentlich rechtlichen würden ja so Ihren Auftrag nicht mehr erfüllen.
Argh! Früh am Morgen gleich zweimal hintereinander durch längere Interviews mit tief betroffenen Damen (deren Name mir völlig egal ist) belästigt worden. Natürlich pflichten die Öffi-Moderatoren dem ganzen Gesäusel bei.
Erstes Thema:
Zitat von engagierte DameNachdem das belgische Gent kürzlich einen vegetarischen Tag Wochentag eingeführt hat, an dem alle Beamten und gewählten politischen Vertreter nur vegetarische Mahlzeiten zu sich nehmen, fordert PETA Deutschland e.V. nun Hamburgs ersten Bürgermeister Ole von Beust auf, dem Beispiel der belgischen Klimastadt zu folgen und als „Europas grüne Hauptstadt 2011“ eine Vorreiterrolle einzunehmen.
Zitat von eine andere TrullaGrünen-Chef Cem Özdemir hat angesichts der Kürzungspläne von Union und FDP bei der Solarförderung vor einer Pleitewelle unter deutschen Herstellern gewarnt. "Wenn Schwarz-Gelb seine Pläne umsetzt, wird es im schlimmsten Fall schon vor der nächsten Bundestagswahl keinen deutschen Hersteller von Photovoltaikmodulen mehr geben", schreibt Özdemir in einem Gastbeitrag für die "Financial Times Deutschland".
Ich habe mir kurz vorgestellt, was man mit einer gefrorenen Rinderkeule noch so alles Nützliches anstellen könnte. Au Mann
Oh, Nachtrag: Die Zitate sind natürlich aus den verlinkten Artikeln und keine Transkripte der Interviews. Aber gleicher Tenor ... lediglich betroffen, quengelnder vorgetragen.
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ich wohne im Einzugsgebiet desselben Senders und schaffe es schon fast, sowas wie "Was werden Sie denn wählen? - Natürlich Links - Ja, das ist gut" zu überhören. Was mich bei denen wirklich nervt, ist, beim Nachhauseweg die "Platte der Woche" hören zu müssen, die natürlich irgendsoeine politisch korrekte Truppe wie "Calexico" ist. Da kann man dann hören, wie heldenhaft sie gegen BUSH gekämpft haben usw usw usw. Da hilft dann nur der CD-Wechsler...
Zitat von califaxBei Sendern wie Phoenix oder Bayern Alpha sehe ich das Gebührenmodell aber durchaus ein. Phoenix agiert im Grunde als offizieller Bundestagssender und sollte entsprechend auch zusätzlich aus dem Bundestagsbudget subventioniert werden. Beide nehmen den Bildungsauftrag noch ernst und bringen eine Menge interessantes Zeug.
Das sehe ich auch so und würde Arte und 3Sat hinzufügen; wobei 3Sat freilich nur existieren kann, weil es das ZDF und die ÖR Partner in Österreich und der Schweiz gibt.
Ich bin der Meinung, daß das sogar ausgebaut werden müßte. Wir brauchen dringend einen Wissenschaftssender, der rund um die Uhr über das Neueste aus den Wissenschaften berichtet. Wir brauchen Sender, die nur Schulfunk bringen, also der Allgemeinbildung dienen, von Mathematik und Sprachen bis zur Musik und den Schönen Künsten.
Ausgerechnet das sonst so etatistische Deutschland ist in diesen Bereichen weit hinter zB Italien zurück.
Ansonsten: Aktuelle Nachrichten, Filme, Shows sind bei den Privaten besser aufgehoben. Und seit die ÖRs uns auch mit Reklame rundum nerven, ist jede Berechtigung entfallen, Harald Schmidt oder Gottschalk vom Gebührenzahler finanzieren zu lassen.
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