Abgedroschene Wahltaktik. Man kann es auch so formulieren: "Kommt Zeit, kommt Vergessen"
Die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Krise, wie wir sie gerade erleben, wieder ein Aufschwingen stattfindet, ist sehr gross. Man kann bei solchen Versprechungen also mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Zeit zählen.
Oder wie unter Schröder kann man einfach darauf setzen, dass in 4 Jahren die Versprechen vergessen sein werden, weil dann andere Themen die Politik vordringlich beschäftigen.
Zitat von vivendiSchlauheit oder Bauernschlauheit?
Ich tippe auf Dummheit, lieber vivendi.
Erst dieses aufgeblasene "Kompetenzteam", von dem jeder weiß, daß die meisten nie Minister werden können; jetzt diese vollmundige Versprechung. Wer nimmt das Steinmeier ab?
ich bin immer noch ganz baff über die Drittklassigkeit des vorgestellten Schattenkabinetts (Das Wort "Kompetenzteam" will mir kaum aus der Tastatur) - ist das wirklich das letzte Aufgebot der SPD? Oder gibt's da eine Gruppe von (Nicht-)Kandidaten, die nicht jetzt mit untergehen wollen?
Manchmal zweifle ich ja doch an der Demokratie. Steinmeiers Verlautbarung war so ein Moment. Die SPD will Vollbeschäftigung erzeugen? Und das nimmt ihm jemand ab? Und derlei Leute dürfen wählen?
Aber Montag soll das Konzept ja publiziert werden. Das werde ich mir mal anschauen. Vielleicht nimmt sich die SPD ja die DDR zum Vorbild, da gab es ja in der Tat "Vollbeschäftigung" ("Sie tun so, als würden sie uns bezahlen, und wir tun so, als würden wir arbeiten.").
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Angeblich soll das so aussehen: - 2 Millionen Arbeitsplätze durch den sparsameren Einsatz von Energie und Rohstoffen sowie durch die Förderung grüner Schlüsseltechnologien - 1 Million Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft; in der Kranken- und Altenpflege - 1/2 Million in der Kreativwirtschaft - 1/2 Million in den sonstigen Dienstleistungen und im Handel
Sagt der erste Punkt nicht sowas aus wie: "Legen wir eine Zugstrecke lahm und transportieren stattdessen mit Pferdekutschen! Da sparen wir Energie und das erzeugt Arbeitsplätze!"
In Antwort auf:2 Millionen Arbeitsplätze durch den sparsameren Einsatz von Energie und Rohstoffen sowie durch die Förderung grüner Schlüsseltechnologien
Lieber Jorad,
war's nicht in Spanien, wo man feststellen mußte, daß im Schnitt für jeden "grünen" Job, der "geschaffen" wurde 2,2 "normale" Jobs dran glauben mußten? A la Bastiat: Was man sieht, und was man nicht sieht. (Näheres : hier).
In Antwort auf:1 Million Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft; in der Kranken- und Altenpflege
Auch ein Teil der Wirtschaft, der bekanntermaßen völlig ohne Subventionen auskommt.
Zitat von Thomas PauliLieber zettel, ich bin immer noch ganz baff über die Drittklassigkeit des vorgestellten Schattenkabinetts (Das Wort "Kompetenzteam" will mir kaum aus der Tastatur) - ist das wirklich das letzte Aufgebot der SPD? Oder gibt's da eine Gruppe von (Nicht-)Kandidaten, die nicht jetzt mit untergehen wollen? Herzlich, Thomas
Die wichtigste Person fehlt ja schließlich noch, unsere liebe Gesundheitsministerin. Ganz unten rechts ist zumindest schonmal ein Platz für sie freigehalten worden. http://www.team-steinmeier.de/
Zitat von ZettelJetzt also auch noch das Verprechen der Vollbeschäftigung.
das halte ich durchaus für realistisch. So ist doch die Arbeitsmarktpolitik der SPD (neben allerlei Verzerrungen des Marktes sowie des Aufbaus weiterer Regulierung und Bürokratie zur Vertreibung von Arbeitsplätzen und zur Verhinderung des Entstehens neuer) besonders dadurch aufgefallen, daß in Sachen Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, wenn es darum geht, Gruppen zu definieren, die fortan nicht mehr als arbeitslos gelten, es aber faktisch sind. So gesehen müssen sie dbzgl. nur etwas das Tempo erhöhen, dann ist Vollbeschäftigung statistisch überhaupt kein Problem. Anders kann es schließlich nicht gemeint sein, denn für echte Wirtschaftspolitik hätte man ja kein Team zusammengestellt, das von ökonomischen Kenntnissen völlig befreit ist, nicht wahr?
Zitat von ZettelJetzt also auch noch das Verprechen der Vollbeschäftigung.
das halte ich durchaus für realistisch. So ist doch die Arbeitsmarktpolitik der SPD (neben allerlei Verzerrungen des Marktes sowie des Aufbaus weiterer Regulierung und Bürokratie zur Vertreibung von Arbeitsplätzen und zur Verhinderung des Entstehens neuer) besonders dadurch aufgefallen, daß in Sachen Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, wenn es darum geht, Gruppen zu definieren, die fortan nicht mehr als arbeitslos gelten, es aber faktisch sind. So gesehen müssen sie dbzgl. nur etwas das Tempo erhöhen, dann ist Vollbeschäftigung statistisch überhaupt kein Problem. Anders kann es schließlich nicht gemeint sein, denn für echte Wirtschaftspolitik hätte man ja kein Team zusammengestellt, das von ökonomischen Kenntnissen völlig befreit ist, nicht wahr?
Sie sprechen bzw. schreiben mir aus dem Herzen, lieber RexCramer.
Alle diese angekündigten Maßnahmen sollen ja nicht dazu dienen, neue profitable Arbeitsplätze zu schaffen, die sich ergo selbst finanzieren. Sondern erzeugt werden sollen Arbeitsplätze durch Investitionen in nicht konkurrenzfähige Branchen ("grüne Energie"), durch Ausweitung des öffentlichen Sektors usw.
Da solche Arbeitsplätze sich nicht selbst finanzieren, müssen sie vom Steuerzahler finanziert werden. Im Grunde läuft dieses grandiose "Programm" auf eine weitere Ausweitung der Transferleistungen hinaus.
Mich würde interessieren, welche Wirtschaftsberater da wohl Steinmeier die Feder geführt haben. Wie Sie richtig sagen, hat die SPD ja überhaupt niemanden mehr, der auch nur halbwegs wirtschaftlich kompetent wäre. Also, wo kommen diese Ideen her? Aus dem Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Gewerkschaften? Oder vielleicht von dem großen Ökonomen Hickel?
Zitat von Jorad- 1/2 Million in der Kreativwirtschaft
"Kreativwirtschaft"?? Will er die Filmförderung verzehnfachen? Jeder Arbeitslose ein Tatort-Statist?
Zitat von Jorad- 1/2 Million in den sonstigen Dienstleistungen und im Handel
Herr Steinmeier hat aber schon mitgeschnitten, dass der Handel jetzt nicht so die Branche mit den großen Margen ist, ja? Und dass da unlängst einige Unternehmen Schlagseite hatten, was tendenziell eher zu weniger als zu mehr Arbeitsplätzen geführt hat? Woolworth, Arcandor, Metro?
Komplett abstrus. Mittlerweile frage ich mich nur noch, ob die Genossen das selbst noch glauben, was Herr Steinmeier von sich gibt, oder ob das nur noch Nibelungentreue ist.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von ZettelMich würde interessieren, welche Wirtschaftsberater da wohl Steinmeier die Feder geführt haben. Wie Sie richtig sagen, hat die SPD ja überhaupt niemanden mehr, der auch nur halbwegs wirtschaftlich kompetent wäre.
Wenn man daran noch Zweifel hätte, dann wären die angesichts der obigen Rechnung ausgeräumt.
Zitat von ZettelAlso, wo kommen diese Ideen her? Aus dem Wirtschaftswissenschaftlichen Institut der Gewerkschaften? Oder vielleicht von dem großen Ökonomen Hickel?
Ich würde sagen: ein Praktikant, sechstes Semester Politikwissenschaften, Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Unter Obama darf auch ein 31-Jähriger über das Wohl und Wehe der Autoindustrie entscheiden.
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von FAZVor fünfzig Jahren hatte die SPD schon einmal einen Deutschland-Plan. Er stammte von Herbert Wehner, dessen „Godesberg“ kam später – und sah die Entmilitarisierung Mitteleuropas vor. Anschließend sollten die Bundesrepublik und die DDR unter der gemeinsamen Kontrolle der Vereinigten Staaten und der Sowjetunion schrittweise vereint werden.
...
Kann es sein, dass die heutige SPD diesen belasteten Begriff aus Versehen gewählt hat, weil sie gar nichts mehr davon weiß, dass er der Mottenkiste ihrer eigenen Geschichte entstammt?
In der Wikipedia gibt es auch einen Eintrag über Wehners Deutschlandplan - vielleicht hätte der von mir gemutmaßte Praktikant zuerst einmal dort nachsehen sollen: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschlandplan
-- Ultramontan – dies Wort beschreibt vorzüglich die katholische Mentalität: mit einem kleinen Teil des Bewusstseins nicht Deutscher, nicht Zeitgenosse, nicht Erdenbürger zu sein. - Martin Mosebach, Spiegel 7/2009
Zitat von JoradAngeblich soll das so aussehen: - 2 Millionen Arbeitsplätze durch den sparsameren Einsatz von Energie und Rohstoffen sowie durch die Förderung grüner Schlüsseltechnologien
Esel statt Trecker? Kaufzwang für subventionierte Technik? Womit ersetzt man die bei der "konventionellen" Konkurrenz vernichteten Arbeitsplätze?
Zitat von Jorad - 1 Million Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft; in der Kranken- und Altenpflege
Wo denn? Ohne deutlich verbesserte Honorare werden weder Kliniken noch Ärtzeschaft boomen. Die Altenpflege wird schon komplett von Zivis gemacht. Professionelles Pflegepersonal wird nicht über dem absoluten Minimum eingestellt werden, solange es nicht erheblich höhere Gewinne verspricht als der Einsatz von ISB-Zivis. Also nie.
Zitat von Jorad - 1/2 Million in der Kreativwirtschaft
Ja, eine halbe Million Werber wird man wohl brauchen, wenn man dieses Fiasko verkaufen will.
Zitat von Jorad - 1/2 Million in den sonstigen Dienstleistungen und im Handel
Hoffnung auf Arbeitsplätze durch gesteigerte Binnennachfrage durch die mindestlohngestützte Vernichtung ebendieser Arbeitsplätze. Der alte Bullshit.
Zitat von Jorad Sagt der erste Punkt nicht sowas aus wie: "Legen wir eine Zugstrecke lahm und transportieren stattdessen mit Pferdekutschen! Da sparen wir Energie und das erzeugt Arbeitsplätze!"
Yep.
Klug und fleißig - Illusion Dumm und faul - das eher schon Klug und faul - der meisten Laster Dumm und fleißig - ein Desaster The Outside of the Asylum
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