Auf den ersten Blick ist es eine nebensächliche Frage, ob Merkel und Steinmeier am 13. September, wenn das große "Duell" stattfindet, stehen oder sitzen. Auf den zweiten Blick aber doch nicht, wie ich in diesem Artikel zu zeigen versuche.
Falls Sie dem dortigen Link folgen und nachlesen, was ich am 2. Mai 2007 zur Debatte zwischen Nicolas Sarkozy und Ségolène Royal geschrieben habe, dann wird Ihnen vielleicht auffallen, daß der Artikel ein wenig inkohärent ist: Am Anfang sehe ich Royal als diejenige, die sich erstaunlich gut geschlagen hat, am Ende doch eher Sarkozy als Sieger.
Der Grund ist, daß ich den Artikel damals parallel zur Sendung geschrieben habe und sich mein Eindruck im Lauf der zwei Stunden geändert hat. Die Sendung lief von 21 bis 23 Uhr; um 23.57 habe ich den Artikel publiziert.
Es ging mir also a bisserl wie Karl May mit seinen Kolportageromanen, denen man ja auch anmerkt, daß der Autor am Anfang noch nicht wußte, wie die Handlung später weitergehen würde.
Auch wenn ich ihre Begeisterung für Frau Merkel nicht teilen kann, lieber Zettel, finde ich auch, dass die "Stehdiskussion" unfair ihr gegenüber ist.
"Mutti" ist mit Sicherheit hochintelligent, aber sie kann nicht offiziell reden. Sie wirkt mit ihrem "Sprech" auf mich immer ein wenig wie eine junge Pionierleiterin, die offizielle "Sprechstanzen" herunterspult. "Mutti" ist wahrlich keine Rhetorikerin, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie in einer "Küchentisch-Diskussion" ordentlich austeilen würde.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von Calimero"Mutti" ist mit Sicherheit hochintelligent, aber sie kann nicht offiziell reden. Sie wirkt mit ihrem "Sprech" auf mich immer ein wenig wie eine junge Pionierleiterin, die offizielle "Sprechstanzen" herunterspult. "Mutti" ist wahrlich keine Rhetorikerin, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie in einer "Küchentisch-Diskussion" ordentlich austeilen würde.
"Mutti"? Ist für Sie, lieber Calimero, ein emanzipierte Frau, eine Naturwissenschaftlerin, die in Hosenanzügen herumläuft, die kinderlos ist und die das Thema KKK vermeidet wie der Teufel das Weihwasser, ein "Mutti"-Typ?
Was die Jugend in der DDR angeht, scheint mir, daß sie in einem Punkt Frau Merkel geprägt hat wie jeden: Sie überlegt sich dreimal, was sie sagt. Sie ist vorsichtig.
Das ist mir bisher noch bei jedem in der DDR Aufgewachsenen aufgefallen, mit dem ich Kontakt hatte: Spontan aus sich herausgehen, sozusagen ungefiltert sagen, was man gerade denkt, das können sie nicht. Allenfalls in kleinster Runde nach genügend Radeberger und Nordhäuser Doppelkorn.
Ich war deshalb anfangs oft mißbrauisch und dachte, das sind keine ehrlichen Menschen. Bis mir klarwurde, daß man in einem Staat, in dem man ständig damit rechnen mußte, für Ehrlichkeit Nachteile zu erleiden und schlimmstenfalls ins Gefängnis zu wandern, diese Haltung überlebensnotwendig war.
Merkel ist offener als alle DDR-Menschen, die ich persönlich kennengelernt habe. Sie hat vor allem nicht diese Art, das was sie sagt, sicherheitshalber zu relativieren, indem ständig ein "vielleicht" eingeführt wird und man im Konjunktiv spricht. ("Vielleicht würde man ja sagen können, daß man das eventuell auch anders sehen könnte", karikiert).
Zitat von Zettel"Mutti"? Ist für Sie, lieber Calimero, ein emanzipierte Frau, eine Naturwissenschaftlerin, die in Hosenanzügen herumläuft, die kinderlos ist und die das Thema KKK vermeidet wie der Teufel das Weihwasser, ein "Mutti"-Typ?
Nein lieber Zettel, der Begriff ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, geistert aber seit geraumer Zeit durchs Netz. Ich hab mal schnell gegoogelt und siehe da:
Zitat von Christiane HoffmannParteifreunde nennen sie „Mutti“ oder „die Alte“
Da finde ich Mutti doch eigentlich recht nett. Da steht dann aber auch:
Zitat von Christiane Hoffmann„Mutti“ - so wird die Kanzlerin von den Männern ihrer Partei hinter vorgehaltener Hand genannt (manchmal auch: „die Alte“). „Mutti“, das klingt nach einer gutmütig belächelten Autorität, es klingt unattraktiv und ungefährlich - wie einst Kohls Mädchen. Es klingt nach DDR. Und es klingt so, als sei man selbst eine Generation jünger und habe die Zukunft noch vor sich. „Mutti“ ist die verzweifelte Reaktion der gedemütigten Männer.
Und das meinte ich nicht. "Mutti" sollte nicht despektierlich klingen, sondern eher nett. Sie könnte altersmäßig ja tatsächlich auch meine "Mutti" sein. Aber lesen sie den Text mal selbst. Hier isser
Hierbei fühle ich mich aber ein wenig beleidigt, lieber Zettel:
Zitat von ZettelDas ist mir bisher noch bei jedem in der DDR Aufgewachsenen aufgefallen, mit dem ich Kontakt hatte: Spontan aus sich herausgehen, sozusagen ungefiltert sagen, was man gerade denkt, das können sie nicht.
Zwanzig Jahre wiedervereinigtes Deutschland sollten ein ausreichend großer Zeitraum sein um dort auch anzukommen. Dieser "Zoni"-Sonderstatus sollte endlich mal (in allen Bereichen) zu den Akten gelegt werden.
Herzlich, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von CalimeroHierbei fühle ich mich aber ein wenig beleidigt, lieber Zettel:
Zitat von ZettelDas ist mir bisher noch bei jedem in der DDR Aufgewachsenen aufgefallen, mit dem ich Kontakt hatte: Spontan aus sich herausgehen, sozusagen ungefiltert sagen, was man gerade denkt, das können sie nicht.
Zwanzig Jahre wiedervereinigtes Deutschland sollten ein ausreichend großer Zeitraum sein um dort auch anzukommen. Dieser "Zoni"-Sonderstatus sollte endlich mal (in allen Bereichen) zu den Akten gelegt werden.
Beleidigen wollte ich Sie keinesfalls, lieber Calimero. Wenn ich es dennoch getan habe, dann tut es mir leid und ich entschuldige mich.
Was ich geschrieben habe, ist einfach meine Erfahrung; allerdings überwiegend aus den neunziger Jahren. Ich bezweifle aber, daß Menschen, die beim Ende der DDR so alt waren wie Angela Merkel - 35 Jahre - sich in einem so fundamentalen Punkt noch ändern können. So etwas ist ja gewissermaßen eine Grunddimension des Verhaltens.
Bei jemandem, der beim Ende der DDR vielleicht 15 oder 20 Jahre alt war, mag das anders sein. Leute aus dieser Gruppe kenne ich aber nicht persönlich, nur wie Sie aus dem Web. Und auf Sie, lieber Calimero, paßt das nicht, was ich geschrieben habe, um das klarzustellen.
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
In Antwort auf: Aus einem Ostwestfalen und einer Mecklenburgerin wird man nicht das an dialektischen Funken schlagen können, was eine Französin und ein Franzose mühelos zu versprühen vermögen.
Herrlich
P.S.: Laut Scott(Dilbert)Adams gewinnt ja (zumindest bei männlichen Kandidaten) meistens der Größere bzw. derjenige mit dem vollerem Haar
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