Der Bloggerkollege Jan Filter hat einen Artikel geschrieben, in dem er u.a. auf das aufmerksam gemacht hat, was die Juso-Vorsitzende Drohsel dem Magazin "Cicero" gesagt (genauer gesimst) hat. Ich nehme das zum Anlaß für einige Bemerkungen zu dieser Politikerin, den Jusos, der SPD.
(Fast) alles richtig. Nur in einem Punkt möchte ich Frau Drohsel in Schutz nehmen:
In Antwort auf:Von der Bundestagswahl sagt sie "Ich sage, die Wahl ist am 28. September". Soll das ein Witz sein, oder kennt sie den Wahltermin nicht?
Ja, es soll ein Witz sein. Die (nicht besonders geistreiche) Interview-Frage lautete:
In Antwort auf:Wie überzeugen Sie einen potentiellen Erstwähler, der, wenn überhaupt, eine verfassungsfeindliche Partei unterstützen würde, davon, der Wahl fernzubleiben?
Und ihm einen falschen Wahltermin zu sagen, ist natürlich eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen. (Wie gesagt, die Frage ist Schwachsinn. Eine "verfassungsfeindliche Partei" dürfte - sofern dieser Umstand tatsächlich gerichtlich festgestellt wurde - ohnehin nicht an der Wahl teilnehmen).
Zitat von FlorianNur in einem Punkt möchte ich Frau Drohsel in Schutz nehmen:
In Antwort auf:Von der Bundestagswahl sagt sie "Ich sage, die Wahl ist am 28. September". Soll das ein Witz sein, oder kennt sie den Wahltermin nicht?
Ja, es soll ein Witz sein. Die (nicht besonders geistreiche) Interview-Frage lautete:
In Antwort auf:Wie überzeugen Sie einen potentiellen Erstwähler, der, wenn überhaupt, eine verfassungsfeindliche Partei unterstützen würde, davon, der Wahl fernzubleiben?
Und ihm einen falschen Wahltermin zu sagen, ist natürlich eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen.
Ein Witz, der tief blicken läßt: denn sie überzeugt den Erstwähler damit ja nicht, sondern betrügt ihn.
In Antwort auf:So ist Franziska Drohsel: Ständig plappernd wie ein Kind, Naivität auf Naivität häufend, aber hellwach. Mit ihrer Naivität spielend, den Gesprächspartner mit dieser Naivität verblüffend.
im Rest des Artikels finden wir imho Ihre gewohnt hohe Qualität wieder, aber diese Passage wirkt auf mich reichlich deplaziert und auch verharmlosend.
Ich habe ja Verständnis dafür, daß es Leute gab, die die Idee schön fanden, als das erste Mal jemand die des Sozialismus formuliert hat (obwohl selbst an der Behauptung, Sozialismus sei ja ach so toll, aber leider nur nicht umsetzbar, niemand mir jemals erklären konnte, was daran toll sein soll ...), aber sollte man mit den unzähligen Erfahrungen, die man heute hat, nicht "langsam" etwas weiter sein? Auch ist es nicht verboten, mal in ein Buch über Ökonomie zu schauen und zu begreifen, warum man immer wieder mit einer Mauer und den humorlosen Leuten mit den Maschinenpistolen endet (enden muß). "Hellwach" ist daran gar nichts, heute noch den Schuß nicht gehört zu haben. Und mit Naivität hat das auch nichts zu tun, sondern mit purer Dummheit, was diese Frau von sich gibt. So wirkt sie denn auch auf mich in jeder Diskussion, in der ich sie gesehen habe: Sie drischt Phrasen über den "bösen Neoliberalismus" und was auch immer, aber es dringt aus allen Poren, daß damit das Ende der Fahnenstange bei ihr schon erreicht ist. Man müßte sie nur nach Details fragen oder mal bitten, ihre Behauptungen detailliert darzulegen oder zu belegen, dann stünde sie sofort hoffnungslos auf dem Schlauch. Es ist sogar noch schlimmer: Nicht nur beim Neoliberalismus, sondern auch bei vielen anderen Begriffen, mit denen sie gerne hantiert, dämmert einem schnell, daß sie gar nicht weiß, was das überhaupt ist und offenbar auch nicht für nötig hält, sich darüber zu informieren. Wie das eben bei Sozialisten zwangsläufig so ist. "Verblüffend" ist lediglich, daß man ihr überhaupt zuhört.
Naiv ist ein Fünfzehnjähriger, der zum ersten Mal die nicht einhaltbaren Versprechen hört, die der Sozialismus macht, um dann von der Vorstellung des "Luxus für alle" begeistert zu sein. In der von Ihnen gerne zitierten Wikipedia steht: "Im Allgemeinen werden Menschen als naiv bezeichnet, denen die notwendige Einsicht in ihre Handlungen fehlt, und die über einen begrenzten geistigen Horizont verfügen. Oft gilt 'naiv' als Synonym für leichtgläubig, leicht verführbar oder unwissend." Das mag auf den Fünfzehnjährigen zutreffen und ebenfalls für Drohsel ganz persönlich gelten, auch wenn sie studiert und hart auf die 30 zugeht. Wesentlich bei diesen beiden ist aber, daß sie - im Unterschied zu ihm - politische Macht hat. Sie schreiben selber: "Die Jusos sind, wie die Jugendorganisationen der anderen Parteien, einflußreicher, als das oft in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird." Und genau damit ist das kein kindliches Getue mehr.
Einem Politiker der umbenannten SED ließen Sie die Beschreibung des Sozialismus als "Luxus für alle" nicht als frommen Wunsch durchgehen, sondern Sie würden vermutlich eine solche Aussage richtigerweise als knallharten Populismus brandmarken. Es gibt keinen Grund, bei Drohsel in ihrer Position auch nur einen Deut nachsichtiger zu sein. Es handelt sich um gefährlichen Unsinn.
Mal unter uns: Musste die Rhetorik eines Juso-Vorsitzenden Schroeders nicht einen sehr aehnlichen Artikel ausgeloest haben, haette es damals schon diesen Blog gegeben?
Die Jusos waren doch immer extrem links, da ist Drohsel keine Ausnahme. Ich verstehe die Aufregung nicht so ganz.
Zitat von RexCramerEinem Politiker der umbenannten SED ließen Sie die Beschreibung des Sozialismus als "Luxus für alle" nicht als frommen Wunsch durchgehen, sondern Sie würden vermutlich eine solche Aussage richtigerweise als knallharten Populismus brandmarken. Es gibt keinen Grund, bei Drohsel in ihrer Position auch nur einen Deut nachsichtiger zu sein. Es handelt sich um gefährlichen Unsinn.
Da bin ich ja ganz Ihrer Meinung, lieber RexCramer.
Ich habe ja auch geschrieben, daß ich nicht weiß, ob Drohsel so naiv ist, oder ob sie den Gesprächspartner nur mit solchem Schwachsinn verblüffen will.
Ich hatte eigentlich gedacht, aus dem Artikel sei deutlich geworden, was ich von Drohsel halte. Ich habe mich schon häufiger mit ihr befaßt. Zwei dieser Beiträge sind in dem jetzigen Artikel verlinkt; einen dritten finden Sie hier.
Sie sehen, ich will sie keineswegs verharmlosen. Nur ist der jetzige Artikel halt im ersten Teil in einem ironischen Ton gehalten.
Zitat von DagnyMal unter uns: Musste die Rhetorik eines Juso-Vorsitzenden Schroeders nicht einen sehr aehnlichen Artikel ausgeloest haben, haette es damals schon diesen Blog gegeben?
Die Jusos waren doch immer extrem links, da ist Drohsel keine Ausnahme. Ich verstehe die Aufregung nicht so ganz.
Aufregung würde ich es nicht nennen, liebe Dagny. Eher den Versuch einer nüchternen Analyse. Aber vielleicht seid ihr ja in eurer Generation sooooo cool, daß schon das wie Aufregung klingt?
Der Unterschied liegt in dem, was ich im dritten Teil des Artikels geschrieben habe. Die Jusos waren zwar nicht immer, aber seit Ende der sechziger Jahre links (unter Börner und Wischnewski waren sie es überhaupt nicht gewesen). Aber es gab zwei Unterschiede zur jetzigen Situation:
Erstens wäre es auch zu sehr linken Zeiten undenkbar gewesen, jemanden zum Vorsitzenden zu wählen, der Mitglied einer Organisation wie der "Roten Hilfe" ist. Kontakte zu Unterstützern einsitzender Terroristen hat es meines Wissens bei den Jusos nie gegeben. Ebenso wäre es unmöglich gewesen, daß ein Juso-Vorsitzender als Redner an einem Kongreß des kommunistischen Studentenverbands teilnimmt. Er wäre am nächsten Tag aus der Partei geflogen.
Also, so links wie Drohsel war keiner der damaligen Jus-Vorsitzenden, schon gar nicht Schröder.
Der entscheidende Unterschied ist aber, daß die extrem linken Jusos keine Unterstützung in der Gesamtpartei hatten. Bahr hat Benneter gefeuert. In den Ortsvereinen konnten die Jusos zwar langsam Fuß fassen, aber das waren überwiegend die weniger radikalen.
Jetzt ist die ganze SPD so weit nach links gerückt, daß kaum jemand sich noch an einer Juso-Vorsitzenden wie Drohsel stört.
Wie waere es mit einer etwas weiter hergeholten Prognose:
Die SPD marginalisiert sich in 4 Wochen mit max. 25%. Danach uebernehmen die ganz linken (die SPD war immer links, allenfalls das Schroeder-Blair Papier war es nicht) das Ruder. Die SPD faellt weiter auf etwa 20%, nicht zuletzt weil es kein SPD-Milleau mehr gibt. Die jungen Wahler wandern von der SPD zur Piratenpartei, welche in 1-2 Jahren erstmals ueber 5% kommen wird.
Das linke Parteienspektrum aus Gruenen, SPD, Kommunisten (und ggf. Piratenpartei, sofern sich dort die bedingungslosen Grundeinkommler durchsetzen) bleibt die naechsten 10 Jahre in der Oppositon. Die Union (und FDP) hat frisches, unverbrauchtes aber erfahrenes Personal, von Wulff uber Koch bis Guttenberg.
Merkel und Westerwelle setzen weitere Reformen hin zu einer Erneuerung der erhardtschen Marktwirtschaft um, die Opposition ist a) Agenda-geschwaecht und b) heillos zersplittert.
Alternativ koennten auch die erfolgreicheren Bundeslaender der Suedschiene - Baden-Wurtemberg, Hessen, Bayern und Sachsen sich bei einem weiteren Verschaerfen der Finanzkrise von den "roten" Bundeslaeandern Berlin, Brandenburg, NRW (Ruettgers ist Sozi mit CDU-Parteibuch) und Saarland lossagen.
Zitat von DagnyWie waere es mit einer etwas weiter hergeholten Prognose:
Die SPD marginalisiert sich in 4 Wochen mit max. 25%. Danach uebernehmen die ganz linken (die SPD war immer links, allenfalls das Schroeder-Blair Papier war es nicht) das Ruder. Die SPD faellt weiter auf etwa 20%, nicht zuletzt weil es kein SPD-Milleau mehr gibt. Die jungen Wahler wandern von der SPD zur Piratenpartei, welche in 1-2 Jahren erstmals ueber 5% kommen wird.
Das linke Parteienspektrum aus Gruenen, SPD, Kommunisten (und ggf. Piratenpartei, sofern sich dort die bedingungslosen Grundeinkommler durchsetzen) bleibt die naechsten 10 Jahre in der Oppositon. Die Union (und FDP) hat frisches, unverbrauchtes aber erfahrenes Personal, von Wulff uber Koch bis Guttenberg.
Merkel und Westerwelle setzen weitere Reformen hin zu einer Erneuerung der erhardtschen Marktwirtschaft um, die Opposition ist a) Agenda-geschwaecht und b) heillos zersplittert.
Klingt gut, liebe Dagny.
Und ist vielleicht gar nicht mal so unrealistisch.
Wenn die Union und die FDP es in die Regierung schaffen, wird wohl viel davon abhängen, wie sich Seehofer verhält. Ich habe schon mal irgendwo geschrieben, daß er Strauß immer ähnlicher wird. Gut möglich, daß die Regierung dann mit ihm mehr Ärger hat als mit der Oppostion.
Aber ich denke schon, es wird schnell aufwärts gehen. Wenn die Leute merken, daß die Arbeitslosigkeit sinkt und daß sie mehr Geld auf dem Gehaltskonto haben, dann dürften die zu erwarteten linken Parolen vom "Abbau des Sozialstaats" usw. verpuffen.
Zitat von DagnyAlternativ koennten auch die erfolgreicheren Bundeslaender der Suedschiene - Baden-Wurtemberg, Hessen, Bayern und Sachsen sich bei einem weiteren Verschaerfen der Finanzkrise von den "roten" Bundeslaeandern Berlin, Brandenburg, NRW (Ruettgers ist Sozi mit CDU-Parteibuch) und Saarland lossagen.
Ich frage mich schon seit Jahren, warum es eigentlich in Bayern und Baden-Württemberg keine starken separatischen Bewegungen gibt.
Sozusagen eine Liga Süd, nach dem Vorbild der italienischen Liga Nord.
Aber ich glaube, die Badener, die Bayern, die Schwaben sind einfach zu nett, um es uns Nordlichtern anzutun, daß sie uns im Stich lassen.
Schrecklich, dieses Junggeflügel. Es zieht einem die Schuhe aus!
Vor einigen Jahren habe ich zum ersten Mal die medialen Hochrufe vernehmen dürfen, als irgendeine Junggrüne als jüngste Abgeordnete der Geschichte in den Bundestag eingezogen ist. Hossa, was haben wir uns da gefreut! Die Dame mit der "frechen Punk-Frisur", welche jetzt von der Linken irgendwo anders hin gewechselt ist (Marquart?) war ja auch so ein Höhepunkt.
Ich finde es wirklich gut, wenn sich junge Menschen in der Politik engagieren, keine Frage. Aber das "auf den Schild heben" von jungen, netten Menschen (die können auch durchaus männlich sein) der Parteien ist, nun ja ... suboptimal, um Altkanzler Schröder zu zitieren.
Wenn es nach mir ginge, gäbe es eine "Unerfahrenheitssperre" für Jungpolitiker, die sie nur durch ein Mindestmaß an Lebenserfahrung außerhalb des Politikbereiches überwinden könnten. Da würde uns z.B. einiges Talkshowpersonal erspart bleiben.
Herzlich, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von ZettelAber ich glaube, die Badener, die Bayern, die Schwaben sind einfach zu nett, um es uns Nordlichtern anzutun, daß sie uns im Stich lassen.
Sollten die angeführten Süd-Länder es sich aber anders überlegen sollen, bitte ich um rechtzeitige Info. Noch bin ich relativ flexibel und könnte umsiedeln. Ich würde meinen Eltern dann halt "Süd-Pakete" schicken, wenn der rote Nordosten (wiedereinmal) kollabiert.
Beste Grüße, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Zitat von ZettelIch hatte eigentlich gedacht, aus dem Artikel sei deutlich geworden, was ich von Drohsel halte. Ich habe mich schon häufiger mit ihr befaßt. ... Nur ist der jetzige Artikel halt im ersten Teil in einem ironischen Ton gehalten.
doch, mir ist natürlich klar, wie Sie sie sehen - und da gibt es auch überhaupt keinen Dissens. Aber "hellwach", "verblüffend" (assoziiere ich normalerweise zunächst positiv), "darf eine solche Allmachtsphantasie haben" und "süß" war zuviel für mich - Ironie hin oder her.
Zitat von ZettelIch hatte eigentlich gedacht, aus dem Artikel sei deutlich geworden, was ich von Drohsel halte. Ich habe mich schon häufiger mit ihr befaßt. ... Nur ist der jetzige Artikel halt im ersten Teil in einem ironischen Ton gehalten.
doch, mir ist natürlich klar, wie Sie sie sehen - und da gibt es auch überhaupt keinen Dissens. Aber "hellwach", "verblüffend" (assoziiere ich normalerweise zunächst positiv), "darf eine solche Allmachtsphantasie haben" und "süß" war zuviel für mich - Ironie hin oder her.
Ja, das kann ich verstehen, liebe RexCramer. Ich packe das Florett erst mal wieder ein und hole die Streitaxt raus.
In Antwort auf:Erstens wäre es auch zu sehr linken Zeiten undenkbar gewesen, jemanden zum Vorsitzenden zu wählen, der Mitglied einer Organisation wie der "Roten Hilfe" ist. Kontakte zu Unterstützern einsitzender Terroristen hat es meines Wissens bei den Jusos nie gegeben.
dem würde ich klar widersprechen, gerade mit blick auf gerhard schröder. er hat nicht nur - wie drohsel - die rechtliche vertretung einsitzender terroristen finanziell unterstützt. er hat diese rechtliche vertretung im fall mahler sogar selbst übernommen, wohlgemerkt im wissen, dass hier auch sein gerade gewonnenes amt als juso-vorsitzender durch mahler bewusst instrumentalisiert wurde.
@Rexcramer: ich sehe eigentlich nicht, was an diesem bezeichnungen positiv sein soll, gerade wenn es um die beurteilung von personen geht, die hohe und höchste politische ämter innehaben oder doch bald solche übernehmen werden. im grunde hat zettel doch eine person gezeichnet, die entweder in politischen fragen noch ein kind ist oder doch beim gegenüber diesen eindruck erwecken will, weil sie glaubt, dass diese wahrnehmung ihren politischen zielen nutzen könnte. der eindruck ist jedenfalls bei mir schon beim lesen des artikels (und auch beim lesen des interviews einige tage vorher) ganz sicher nicht positiv gewesen.
In Antwort auf:Erstens wäre es auch zu sehr linken Zeiten undenkbar gewesen, jemanden zum Vorsitzenden zu wählen, der Mitglied einer Organisation wie der "Roten Hilfe" ist. Kontakte zu Unterstützern einsitzender Terroristen hat es meines Wissens bei den Jusos nie gegeben.
dem würde ich klar widersprechen, gerade mit blick auf gerhard schröder. er hat nicht nur - wie drohsel - die rechtliche vertretung einsitzender terroristen finanziell unterstützt.
Das lese ich jetzt zum ersten Mal. Könnten Sie bitte Ihre Quelle angeben?
die formulierung war wohl missverständlich. ich weiß nicht, ob schröder damals einen verein wie die rote hilfe oder etwa die entsprechenden anwaltskollektive unterstützt hat. dass er indes als frisch gewählter juso-vorsitzender das mandat mahler übernommen hat, ist eine tatsache.
Zitat von automatdie formulierung war wohl missverständlich. ich weiß nicht, ob schröder damals einen verein wie die rote hilfe oder etwa die entsprechenden anwaltskollektive unterstützt hat. dass er indes als frisch gewählter juso-vorsitzender das mandat mahler übernommen hat, ist eine tatsache.
Dagegen, lieber Automat, ist ja auch nichts einzuwenden. Wenn ein RA das Mandat für einen Mörder übernimmt, macht er sich ja auch nicht dessen Tat zu eigen; auch Schily hat Terroristen verteidigt.
Schröder mag das zB getan haben, weil es ihm Publicity brachte. Daraus zu schließen, er hätte den Terrorismus irgendwie direkt oder indirekt unterstützt, ist abwegig.
diesen schluss habe ich ja auch nicht gezogen. ich habe mich auf ihre äußerung bezogen, die ja gerade die damaligen jusos für ihre strikte abgrenzung lobt, hingegen einer drohsel vorwirft, dass sie mitglied der roten hilfe war. meiner meinung nach hat das handeln schröders eine andere qualität. kritisch sehe ich allerdings das eine wie das andere.
Zitat von automat@Rexcramer: ich sehe eigentlich nicht, was an diesem bezeichnungen positiv sein soll, gerade wenn es um die beurteilung von personen geht, die hohe und höchste politische ämter innehaben oder doch bald solche übernehmen werden. im grunde hat zettel doch eine person gezeichnet, die entweder in politischen fragen noch ein kind ist oder doch beim gegenüber diesen eindruck erwecken will, weil sie glaubt, dass diese wahrnehmung ihren politischen zielen nutzen könnte. der eindruck ist jedenfalls bei mir schon beim lesen des artikels (und auch beim lesen des interviews einige tage vorher) ganz sicher nicht positiv gewesen.
insgesamt empfand ich den Artikel auch nicht als positiv, sondern lediglich (teilweise) zu positiv.
Im aktuellen SZ Magazin gibt es in der Rubrik "Sagen Sie jetzt nichts ..." reichlich Bildmaterial zur Drohsel. Unterstützt meiner Meinung nach das Bild, das hier gezeichnet wurde.
Zitat von automatfranziska drohsel bei harald schmidt (15.10.2009) aua, aua, aua
Danke für die Links. Habs zwar auf HDD, bin aber noch nicht zum Gucken gekommen.
Da fällt mir nur ein Wort zu ein: Unbedarftheit! Wer wählt eine Franziska Drohsel, und wer lässt sie im Parteivorstand ihre Stimme erheben? Die SPD muss nachwuchstechnisch komplett am Abgrund stehen ... da ist ja außer Idealismus überhaupt nichts mehr zu merken. Meine Fresse, war das arm. Schmidt hingegen lässt Durchblick erkennen. Die Kleine weiß wahrscheinlich noch garnicht, dass sie sich selbst komplett lächerlich gemacht hat. Als "linke Anwältin" möchte sie garantiert von staatlich finanzierten Organisationen ausgehalten werden.
Es wird ihr wohl auch gelingen ...
Echt-schlecht!
Gruß, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Heute ist in der Prantlpresse ein 5-seitiges Interview mit Franzi und Kati, und man kann sich schon wieder auf eine Sozialistische Einheitspartei freuen, wenn diesen beiden Damen weiterer Erfolg beschieden ist:
Können diese zwei Polithühnchen nicht mal ein, oder zwei Austauschjahre in Nordkorea absolvieren?
Am Besten hat mir dieser Absatz gefallen:
Zitat von Franziska DrohselWir müssen uns wieder stärker mit den gesellschaftlichen Gruppen austauschen, die Probleme benennen und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Also mit den Gewerkschaften, mit Arbeitslosenbewegungen und zum Beispiel auch Prostituiertenverbänden. Im Mittelpunkt muss bei allem stehen, dass jeder in diesem Land Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben hat, egal ob er zum Beispiel arbeitsbereit ist.
Da fehlen mir echt die Worte. Wo lebt diese Frau? Im linken Schlaraffenland?
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