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ZETTELS KLEINES ZIMMER

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Dieses Thema hat 11 Antworten
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 Pro und Contra
Reader Offline



Beiträge: 803

26.09.2006 14:10
Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten



Oper aus Angst
vor Anfeindungen abgesetzt


In Antwort auf:
Grund für den Stopp des Stücks seien bei den Berliner Sicherheitsbehörden eingegangene Hinweise, dass Szenen der Inszenierung derzeit ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko für das Haus darstellten, teilte das Opernhaus mit. Die Inszenierung von Hans Neuenfels setzt sich mit den Weltreligionen, unter anderem auch mit dem Islam, auseinander. Ein Polizeisprecher sagte auf Anfrage, eine konkrete Gefährdung für das Opernhaus sei zurzeit nicht bekannt.


Quelle:
ZDF HEUTE MAGAZIN
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/23/0...3981847,00.html

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Turbofee Offline



Beiträge: 329

26.09.2006 14:26
#2 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.09.2006 17:47
#3 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Es handelt sich um eine Inszenierung von Anfang 2003, die wieder aufgenommen werden sollte.

Die Inszenierung ist also bereits genau in der jetzigen Form unbeanstandet gelaufen.

Jetzt haben irgendwelche Islamisten sich gemeldet. Oder vielleicht haben sich auch gar keine gemeldet, sondern die "Gefährdungsanalyse" des LKA oder des Innensenats von Berlin basiert auf irgendwelchen anderen Informationen.

Und die Intendanz der Deutschen Oper kuscht! Es ist wirklich zum junge Hunde kriegen.

Reader Offline



Beiträge: 803

26.09.2006 18:19
#4 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Zitat von Zettel
Es handelt sich um eine Inszenierung von Anfang 2003, die wieder aufgenommen werden sollte.
Die Inszenierung ist also bereits genau in der jetzigen Form unbeanstandet gelaufen.


Naja, unbeanstandet anscheinend doch nicht. ZDf meldet, dass es seinerzeit schon heftige Proteste aus dem Publikum gegeben habe:

In Antwort auf:
(Zitiere aus dem ZDF-Artikel)In der Neuenfels-Inszenierung, die bereits während der Premiere im Dezember 2003 auf heftige Publikumsproteste gestoßen war, präsentiert König Idomeneo die abgeschlagenen Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed und stellt sie auf vier Stühle. Die Szene hatte damals zu Tumulten im Opernhaus geführt. In den damaligen Besprechungen der Aufführung in Presse, Funk und Fernsehen war die Szene als radikale Abrechnung mit Religion und Religionskriegen verstanden worden. Neuenfels gilt als Regisseur, der gern das Publikum provoziert.


Mich beunruhigt diese Kuscherei vor den Islamisten auch, gar keine Frage. Ich dachte erst an einen Witz, als mir die Nachricht von der Absetzung der Oper überbracht wurde, so absurd erschien mir das Ganze.

Ehrlich gesagt, kann ich aber auch nicht verstehen, was Jesus, Buddha und Mohammed mit einem Scharmützel unter griechischen Göttern und Königen zur Zeit des Trojanischen Krieges zu tun haben sollen. Fehlt mir die Bildung? Ich fände es auch nicht lustig oder passend, wenn man die abgeschlagenen Köpfe von einem Tier oder einem Ersatz-Religiongründers während einer Mozart-Oper präsentieren würde. Nicht, dass ich mich provoziert fühlen würde, sondern ... naja. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine Inszenierung der Zauberflöte gesehen, die mit vier nackten Damen, die auf der Bühne herumtanzten, mal was Neues bieten wollte. Ich fand's einfach nur lachhaft. Wenn schon, dann alle nackt, bitte, da könnte ich noch ein künstlerisches Konzept dahinter vermuten.





Zettel Offline




Beiträge: 20.200

26.09.2006 23:06
#5 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Zitat von Reader
Naja, unbeanstandet anscheinend doch nicht. ZDf meldet, dass es seinerzeit schon heftige Proteste aus dem Publikum gegeben habe

Danke für den Hinweis. Das hatte ich überlesen.

Im Tagesspiegel ist jetzt zu lesen, wie es zu der "Gefährdungslage" gekommen war. Zitiert wird der Berliner Innensenator Körting:
Nachdem eine anonyme Anruferin im Juni der Bundespolizei ihre Bedenken gegen die Aufführung vorgetragen habe – Sicherheitskräfte gehen mittlerweile davon aus, der Anruf sei aus der Oper selbst gekommen – seien die möglichen Gefährdungen vom Landeskriminalamt analysiert worden. Die Behörde habe festgestellt, "dass die Aufführung eine Gefährdungslage mit schwer abzuschätzenden Folgen für die öffentliche Sicherheit und Ordnung mit sich bringen könnte", sagt Körting.

Eine Anruferin also, die die Aufführung offenbar kannte. Keine Islamistin, schon gar nicht eine Organisation. Noch nicht einmal eine Drohung.

Sondern eine Frau macht sich ihre Gedanken, ruft bei der Polizei an - und schwupp! wird ein Oper abgesetzt.



Eins draufgesetzt hat die Intendantin Harms gerade eben im Interview in den ARD-Tagesthemen. Sie sagte, die Oper sei keineswegs auf Dauer abgesetzt, sondern sie werde nur im November nicht gespielt, und dazu verwies sie auf die Diskussion nach der Regensburger Vorlesung des Papstes. (Leider ist das Video der heutigen Tagesthemen noch nicht abrufbar; deshalb kann ich den Wortlaut nicht angeben).

Das nun ist eine wahrlich absurde Pointe, sozusagen absurdes Theater-Theater. Der Papst hat ein Zitat verwendet, das Mohammed mit Gewalt in Zusammenhang bringt. Damit hat er angeblich Moslems beleidigt. Und Frau Harms nimmt diese Diskussion zum Anlaß, - um sich der drohenden Gewalt von Moslems zu beugen.



Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.09.2006 00:32
#6 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Zitat von Zettel
Eins draufgesetzt hat die Intendantin Harms gerade eben im Interview in den ARD-Tagesthemen. Sie sagte, die Oper sei keineswegs auf Dauer abgesetzt, sondern sie werde nur im November nicht gespielt, und dazu verwies sie auf die Diskussion nach der Regensburger Vorlesung des Papstes. (Leider ist das Video der heutigen Tagesthemen noch nicht abrufbar; deshalb kann ich den Wortlaut nicht angeben).


Das Video des Interviews mit Frau Harms ist jetzt hier zu finden. Und was sie sagt, ist wirklich empörend. Sie spricht von einer
sehr angeheizten Situation durch die Äußerungen Benedikts des Sechzehnten. (...) Es wird eine Frage der Belastbarkeit der Beziehungen zwischen Islam und Christentum sein. Für mich ist es ein Zeichen, was ich damit setzen kann.

Mit anderen Worten: Die angebliche Gefährdung durch einen Terroranschlag war und ist zumindest nicht das einzige Motiv für die Entscheidung von Frau Harms.

Sie bringt die möglichen Taten von islamistischen Verbrechern in Zusammenhang mit den "Beziehungen zwischen Islam und Christentum". Sie unterstellt offensichtlich, daß diese Verbrecher repräsentativ sind für den Islam.



Von den künstlerischen Leistungen von Frau Harms habe ich keine Vorstellung. Was sie sich an politischem Dummgeschwätz leistet, ist jedenfalls unfaßbar.


Kölner Offline



Beiträge: 7

27.09.2006 11:16
#7 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Zu Frau Harms heute die taz:

"Keinesfalls zufällig aber fällt die Bühnenarbeit von Neuenfels genau unter die Rubrik, die Kirsten Harms nicht in ihrem Programm haben will: Sie gehört zu dem, was die Intendantin "selbstverliebte Fantasien" nennt. Es wird nun zu klären sein: Löste die angebliche "Gefahrenlage" die Absetzung aus? Oder gab der Sicherheitshinweis nur eine nachgeschobene "Begründung" für die womöglich schon zuvor beschlossene Reaktivierung von "Le Nozze di Figaro" und "La Traviata"?"
http://www.taz.de/pt/2006/09/27/a0077.1/text

Wenn ich dann weiter oben in diesem thread lese, dass der Anruf aus dem Opernhaus gekommen sein soll, wird das nun echt zur Show.

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

27.09.2006 15:48
#8 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Zitat von Kölner
Oder gab der Sicherheitshinweis nur eine nachgeschobene "Begründung" für die womöglich schon zuvor beschlossene Reaktivierung von "Le Nozze di Figaro" und "La Traviata"?"
http://www.taz.de/pt/2006/09/27/a0077.1/text
Wenn ich dann weiter oben in diesem thread lese, dass der Anruf aus dem Opernhaus gekommen sein soll, wird das nun echt zur Show.



Danke für den Hinweis! Das eröffnet ja wirklich eine neue Perspektive.

Interessant in diesem Zusammenhang, daß Frau Harms laut gestrigen TV-Nachrichten der Presse eine Mitteilung hatte zukommen lassen mit der Bitte, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen.

Angeblich, um die terroristische Gefahr nicht noch zu vergrößern. Da habe ich mich allerdings gefragt, wieso denn die Gefahr größer wird, wenn die Presse mitteilt, daß die Oper abgesetzt wurde.

Im Kontext der taz-Vermutung würde das schon einen Sinn ergeben - falls sie möglichst geräuschlos die Neuenfels-Inszenierung loswerden wollte. Was natürlich nicht heißen muß, daß es stimmt.



Soweit ich das jetzt recherchiert habe, ist Frau Harms bis jetzt weder als Regisseurin noch gar als Indentantin besonders aufgefallen. Mir scheint immer mehr, daß der eigentlich Skandal darin lag, so jemanden an die Spitze eines so renommierten Hauses zu berufen.

Siehe dazu auch den Bericht in der heutigen New York Times, in der es heißt:
Ms. Harms was appointed director in 2004, coming from a less prominent opera house in the northern German city of Kiel. While there, she said, she faced a bomb threat to the opera house. Ms. Harms plans to present her first production, a little-known work by Alberto Franchetti called “Germania,” on Oct. 15.

Some critics of the decision to cancel said it revealed the weaknesses of Berlin’s generously supported cultural institutions.

“Because they are subsidized by the German state, there is a great deal of artistic independence, but also a lack of accountability and intellectual rigor,” said Gary Smith, the director of the American Academy in Berlin.


"Lack of intellectual rigor" - ein Mangel an intellektueller Strenge. Fürwahr.



Kölner Offline



Beiträge: 7

17.10.2006 12:08
#9 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten
Es soll aber auch schon andere Fälle von Einflussnahme auf öffentliche Veranstaltungen gegeben haben.
Zwei Leserbriefe aus der taz:

"Als im Februar dieses Jahres die Präsentation von Rupert Neudecks Buch "Ich will nicht mehr schweigen" platzte, war das den meisten Medien allenfalls eine kurze Meldung wert. Damals zog der Regionalverband Frankfurt der Evangelischen Kirche seine Genehmigung der Veranstaltung in der Heiliggeistkirche kurzfristig zurück, nachdem ihm seitens der jüdischen Gemeinde Frankfurt sowie der jüdischen Initiative "Honestly Concerned" mit massiven Protesten und Störungen gedroht worden war. Neudeck, der honorige Cap-Anamour-Gründer und jetzige Vorsitzende der Grünhelme e. V. befasst sich in seinem Buch kritisch mit der israelischen Siedlungspolitik. Danach brüstete man sich sogar noch in der Frankfurter Jüdischen Gemeindezeitung damit, die Veranstaltung verhindert zu haben.
Im Gegensatz zur "Idomeneo"-Aufführung, wo es nur vage Vermutungen gab, wurden in Frankfurt gezielt Drohungen von jüdischen Fundamentalisten ausgestoßen. Wo blieben da die Proteste und Kritik der Politiker? EVELYN HECHT-GALINSKI, Marzell"
http://www.taz.de/pt/2006/10/07/a0149.1/text
(Anm.: diesen Text hätte ich vielleicht nicht mit hier aufgenommen, wenn er von jemand anderem gewesen wäre. In Anbetracht der Autorin wollte ich ihn dann aber doch nicht unterschlagen...)

"Für mich als ehemalige Mitarbeiterin des Ulmer Theaters klingt es wie blanker Hohn, wenn Kulturstaatsminister Neumann anlässlich der Absetzung der Mozart-Oper "Idomeneo" von "Selbstzensur" und Gefahr für "die demokratische Kultur der freien Rede" spricht.

Anno 2000 legte die CDU/CSU das Recht auf freie Rede noch etwas anders aus. Bei der deutschlandweit geplanten Aufführung von Terenc McNallys "Corpus Christi", in der eine homosexuelle Beziehung zwischen Jesus und einem seiner Jünger angedeutet wird, forderten 40 CDU/CSU-Bundestags- und Europaparlamentsabgeordnete in einem offenen Brief die sofortige Absetzung des Stücks. In nahezu allen Bundesländern, in denen eine Aufführung geplant war, legten CDU-Abgeordnete lautstark Widerspruch ein. In Ulm kam es gar zu Bombendrohungen und Morddrohungen gegen den Intendanten Ansgar Haag. Der knickte letzten Endes ein, als ihm CDU Stadträte zu verstehen gaben, dass mit Etatkürzungen rechnen müsse, sollte das Stück aufgeführt werden. Die CDU ist nicht die richtige Instanz, um für kulturelle Demokratie einzustehen. NICOLE HENTSCHKE"

http://www.taz.de/pt/2006/10/07/a0148.1/text

Inklusive Bomendrohung? Warum wurde darüber nicht genauso laut berichtet, wie über Iodmeneo, wo es ja nicht mal eine Drohung gab?

Zettel Offline




Beiträge: 20.200

17.10.2006 16:07
#10 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Interessante Beispiele. Manchmal sollte man anscheinend doch die taz lesen.

Beide Fälle finde ich, so wie sie in den Leserbriefen geschildert werden, schändlich. Und ich stimme dir zu, lieber Kölner - sie hätten genausoviel Publicity verdient wie die Berliner Opern-Affäre.

Die ja auch, wenn es nach Frau Harms gegangen wäre, nicht stattgefunden hätte. Sie hatte nur die Naivität, zu glauben, ein Appell an die Presse, über etwas nicht zu berichten, hätte nicht genau den gegenteiligen Effekt.




Die Freiheit der Kunst und der Berichterstattung wird halt nicht nur durch die Islamisten gefährdet. Aber das macht die Sache ja nicht besser.

Ich komme ohnehin immer mehr zu der Überzeugung, daß die wirklich relevante politische Dimension heute nicht mehr links-rechts ist, sondern freiheitlich-freiheitsfeindlich. Die Freiheitsfeinde auf allen Seiten sind sich im Grunde überwiegend einig. Und wir Liberale sollten uns eigentlich viel einiger sein, egal, ob wir nun a bisserl mehr linke oder rechte oder einfach nur Liberale sind.

Herzlich, Zettel

Turbofee Offline



Beiträge: 329

17.10.2006 23:38
#11 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten
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Zettel Offline




Beiträge: 20.200

18.10.2006 00:29
#12 RE: Deutsche Oper in Berlin setzt wegen Sichersheitsbedenken Mozartoper ab Antworten

Zitat von Turbofee
Vielfach findet man auch vorauseilenden Gehorsam gegenüber möglicher Befindlichkeiten von Muslimen. Diese zartfühlende Rücksichtnahme vermißt man gänzlich, wenn es um christliche, insbesondere katholische Belange geht. Ich erinnere an das an das Kreuz genagelte Schwein und die Szene mit Ratzinger und Meisner in der Kölner Stunksitzung, auch nur beispielhaft.

Liebe Turbofee,

ich freue mich, dir wieder einmal (einmal wieder?) zustimmen zu können. Und zwar vollständig.

Meine Meinung kennst du: Wen eine Theateraufführung, eine Karikatur, eine Rede verletzen würde, der braucht ja nicht in das Theater zu gehen, sich die Karikatur nicht anzusehen, die Rede nicht zu hören oder zu lesen. In der Regel kann er das leicht vermeiden.

Oder umgekehrt gesagt: Wenn Menschen so etwas aufführen, zeichnen, sagen, deren Publikum, deren Auditorium sich nicht daran stößt, dann ist daran in einer liberalen Gesellschaft nichts zu beanstanden. Aufdrängen dürfen sie sich Andersdenkenden aber nicht. Deshalb war für mich in der dänischen Karikaturen-Affäre damals der Knackpunkt, ob die Zeitungen unaufgefordert Moslem-Funktionären zugeschickt worden waren.




Nur hat das doch selbstverständlich für alle zu gelten. Daß just diejenigen, die sich habituell gegenüber dem Christentum jede Freiheit herausnehmen, auf einmal ihre Sensibilität gegenüber religiösen Gefühlen entdecken, wenn es um den Islam geht, ist absurd.

Naja, "absurd" ist ein etwas schwammiger, oberflächlicher Begriff. Es gibt in der deutschen Linken diese seltsame Verrenkung (die es ansatzweise auch zB in der französischen und amerikanischen Linken gibt, aber längst nicht so ausgeprägt), die ich gern als negativen Nationalismus bezeichne: Man nimmt die Merkmale des Nationalismus, treibt sie teilweise ins Extrem und versieht sie dann mit einem Minuszeichen.

Im Fall der "Sensibilität" gegenüber dem Islam ist die Verrenkung sogar besonders verwickelt, sozusagen der doppelte Salto: Liberale, ja Libertäre verwandeln sich in Zensur-Befürworter. Und zweitens gilt ihr Zensurverlangen nicht der eigenen Religion und Kultur, sondern der anderer.
Schon sehr seltsam. Aber wem sage ich das, liebe Turbofee.

Herzlich, Zettel

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