Mal was Unpolitisches: ein paar Gedanken zu einem sehr lesenswerten Buch. Über die Geschichte des Containers.
-- La sabiduría se reduce a no olvidar jamás, ni la nada que es el hombre, ni la belleza que nace a veces en sus manos. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
Zitat von GorgasalMal was Unpolitisches: ein paar Gedanken zu einem sehr lesenswerten Buch. Über die Geschichte des Containers.
Ja, das ist faszinierend.
Die Marxisten haben uns ja diesen nüchternen Blick auf die Welt geklaut; mit ihrem Materialismus.
Aber es ist eben so - und um das zu verstehen, brauchen wir gewiß nicht den Scharlatan - , daß kleine technische Fortschritte sehr oft den Gang der Geschichte bestimmen. Das Zündnadelgewehr. Oder eben der Container.
Interessante Geschichte. Bisher sah ich diese Container eher als eine "logische" und darum offensichtliche Weiterentwicklung im Warentransport. Aber es ist wie beim Ei des Columbus: erst wenn man es weiss, weiss man, dass man schon vorher hätte draufkommen müssen.
Ach, solche Geschichten mag ich ja. Ein Mann, eine Idee - und der Mut diese, entgegen allen Widrigkeiten, auch umzusetzen.
Anderswo treffen sich angestellte Manager mit ihren Stäben zum Brainstorming, um Visionen für die Zukunft zu formulieren.
Eine wirklich interessante Story, die auch zeigt, dass sich Erfolgsgeschichten meist evolutionär entwickeln und nicht durch geplante Revolutionen. Überrascht war ich über den damaligen staatlichen Regulierungswahn in den USA ... wieder was gelernt.
Herzlichen Dank, Calimero
---------------------------------------------------- ... und im übrigen sollte sich jeder, der sich um die Zukunft Sorgen macht, mal zehn-, bis zwanzig Jahre alte Sci-Fi-Filme ansehen.
Schöner Artikel. Wir haben dieses Jahr eine Woche in Cuxhaven Urlaub gemacht - es ist faszinierend, diese riesigen Containerschiffe eines nach dem anderen die Elbe entlang fahren zu sehen. Die Organisation eines Containerhafens ist eine unglaubliche Sache, da wird in kürzester Zeit umgesetzt, was vor einigen Jahrzehnten noch der Exportleistung ganzer Länder war.
Und erstaunlich finde ich auch, wie preiswert der Transport durch diese Entwicklung geworden ist. In so einen Container paßt ja eine erstaunliche Menge an Waren - und das kostet dann von China nach Deutschland wenige tausend Euro. Heruntergerechnet auf einen einzelnen Artikel liegen die Transportkosten dann oft nur im Cent-Bereich.
Es gibt zumindest eine, daran anknüpfende Erfolgsgeschichte auch in Deutschland, das Hamburger Containerterminal. (Das Terminal? Laut Lexikon der Luftfahrt, ja, aber ... ?)
Leider kann ich keinen aktuellen Artikel darüber finden.
Zitat von CalimeroAch, solche Geschichten mag ich ja. Ein Mann, eine Idee - und der Mut diese, entgegen allen Widrigkeiten, auch umzusetzen. Anderswo treffen sich angestellte Manager mit ihren Stäben zum Brainstorming, um Visionen für die Zukunft zu formulieren.
Wobei die Idee wirklich in der Luft lag. Verschiedene Wettbewerber waren schon an ähnlichen Konzepten dran, und es fanden sich auch sehr schnell Nachahmer. Wenn ich an Levinsons Buch etwas auszusetzen habe, dann, dass er sich zu sehr auf McLean konzentriert. Natürlich ist so etwas mit einer echten Hauptperson leichter lesbar, aber trotzdem...
Und dass es da recht viele fast parallele Entwicklungen gab, führte bei der Standardisierung natürlich auch zu Problemen, weil die allermeisten firmeninternen bestehenden Standards dann nicht mehr zum allgemeinen Standard konform waren. Das wäre so nicht passiert, wenn ein einziger Visionär den Markt in den ersten Jahren beherrscht hätte.
Zitat von CalimeroEine wirklich interessante Story, die auch zeigt, dass sich Erfolgsgeschichten meist evolutionär entwickeln und nicht durch geplante Revolutionen. Überrascht war ich über den damaligen staatlichen Regulierungswahn in den USA ... wieder was gelernt.
Die ICC war ein interessantes Ding, geboren aus den Auseinandersetzungen zwischen Farmern und Eisenbahnen in den USA der 1880er Jahre. Milton Friedman führte sie anscheinend als ein Beispiel für regulatory capture an. Darüber könnte man jetzt auch wieder ganze Abhandlungen schreiben, aber das wäre politisch, und politisch will Zettel von mir nicht
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Und noch zwei Nachträge zum Thema, deren einen ich hier schon verlinkt hatte:
Zum einen hat die Rezession natürlich auch Reeder schwer getroffen, und hunderte Schiffe liegen eingemottet bei Singapur vor Anker. Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass all diese Schiffe eigentlich gerade für das Weihnachtsgeschäft randvoll über die Ozeane dampfen sollten, und dass das kein gutes Zeichen für ein baldiges Ende der Rezession ist. Allerdings stammt der Beitrag von Ende September; mittlerweile hat sich vielleicht ein Teil der "Geisterflotte" wieder auf den Weg gemacht.
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a) Container, Internet, Mikroprozessor sind das Ruckgrat unserer globalen Weltwirtschaft. Angeblich wurde der Container auch deshalb erfunden, weil Arbeiter beim Be- und Entladen schon mal was abgezweigt haben, ne Flasche Whisky etwa.
b) Die Wahrenstroeme sind nicht in alle Richtungen gleich. Es ist mitunter alles andere als einfach einen Container in einer Richtung voll zu bekommen. Etwa wenn China zwar viele Produkte in Containern exportiert, selber aber eher Massenstueckgut / Rohstoffe importiert.
Zitat von DagnyAngeblich wurde der Container auch deshalb erfunden, weil Arbeiter beim Be- und Entladen schon mal was abgezweigt haben, ne Flasche Whisky etwa.
Mir hat auch sehr gut gefallen, dass laut Levinson die ersten enthusiastischen Kunden schottische Whiskybrennereien waren, weil es schwieriger ist, einen Container voller Whiskey zu öffnen oder im ganzen abzuzweigen als eine einzelne Holzkiste.
Zitat von DagnyDie Wahrenstroeme sind nicht in alle Richtungen gleich. Es ist mitunter alles andere als einfach einen Container in einer Richtung voll zu bekommen. Etwa wenn China zwar viele Produkte in Containern exportiert, selber aber eher Massenstueckgut / Rohstoffe importiert.
Ganz genau, und natürlich ist niemand scharf darauf, leere Container durch die Gegend zu fahren. Möglicherweise werden Containerschiffe sogar instabil, wenn sie zu wenig Ladung tragen, weil dann ihr Schwerpunkt sich verlagert.
Nebenbei: beide Punkte hatte ich in meinem Artikelchen angesprochen, ich muss mich also anstrengen, um spannender zu schreiben, damit alles im Gedächtnis bleibt
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Die interaktive Karte ist ja mal der Hammer. Gleich zu den Favoriten getan ... für mich persönlich ohne Zweck, aber spannend. Thx Gorgasal
---------------------------------------------------- Wir sind alle gemacht aus Schwächen und Fehlern; darum sei erstes Naturgesetz, dass wir uns wechselseitig unsere Dummheiten verzeihen. - Voltaire
Ja, unglaublich! Mit Flugzeugen habe ich sowas auch schon gesehen, allerdings nur mit bestimmten Flughäfen. Wobei diese Karte ja leider auch nicht komplett ist, und damit meine ich nicht irgendwelche Dschunken, weil im Panamakanal sonst garkein Verkehr stattfinden würde. Aber auch so ist die Karte schon genial.
Zitat von ReaderEs gibt zumindest eine, daran anknüpfende Erfolgsgeschichte auch in Deutschland, das Hamburger Containerterminal.
Hier findet sich eine sehr schöne Fotostrecke zum Hamburger Containerterminal. Da bekommt man einen groben Eindruck von den Dimensionen moderner Containerschiffe (14.000 Container, weitertransportiert mit 8.000 Lkw...).
-- Civilización es la suma de represiones internas y externas impuestas a la expansión informe de un individuo o de una sociedad. - Nicolás Gómez Dávila, Escolios a un Texto Implícito
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